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Germania Fluggesellschaft

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Germania
Fluggesellschaft mbH
Logo der Germania
Airbus A319-100 der Germania
IATA-Code: ST
ICAO-Code: GMI
Rufzeichen: GERMANIA
Gründung: 1978
Sitz: Berlin, Deutschland Deutschland
Heimatflughafen: Berlin-Tegel
Mitarbeiterzahl: ca. 600[1]
Fluggastaufkommen: ca. 2,2 Mio. (2010)[2]
Flottenstärke: 17 (+ 2 Bestellungen)[3]
Ziele: National und international
Website: http://www.flygermania.de/

Die Germania Fluggesellschaft mbH (ab 2003 zeitweise auch gexx) ist eine deutsche Linien- und Charterfluggesellschaft mit Sitz in Berlin.

Geschichte

Gründung und erste Jahre

Caravelle der SAT im Jahr 1979

Die Germania ging aus der Kölner Fluggesellschaft SAT (Special Air Transport) hervor, die 1978 von türkischen Unternehmern[4] gegründet und noch im gleichen Jahr von dem Bremer Anwalt Hinrich Bischoff übernommen worden war.[5] Die aus drei von LTU[4] erworbenen Maschinen vom Typ Sud Aviation Caravelle bestehende Flotte der SAT wurde ebenfalls übernommen.[5] Diese Flugzeuge wurden 1983 durch zwei gebrauchte Boeing 727-100 aus den Beständen der Hapag-Lloyd Flug abgelöst.

Im Juni 1986 wurde die Germania Fluggesellschaft mbH gegründet und die Betriebsgenehmigung der SAT auf die Germania übertragen[5]. SAT wurde als Gesellschaft zum Verleasen von Flugzeugen weitergeführt.[5]

1987 kündigte Germania an, innerdeutsche Linienflüge anbieten zu wollen, erhielt jedoch keine Genehmigung des Bundesverkehrsministeriums.[6] Stattdessen einigte man sich auf einen langfristigen Leasingvertrag mit der Lufthansa.[4]

1992 wurde der operative und technische Firmensitz nach Berlin-Tegel verlegt. Im selben Jahr erhielt Germania den offiziellen Zuschlag als „Beamten-Shuttle“ zwischen Bonn und Berlin, nachdem das Hauptgeschäft für viele Jahre der Charterflugdienst, unter anderem für TUI, Condor und Neckermann Reisen war.

Seit 1998 wurden mehr und mehr Flugzeuge an andere Gesellschaften (unter anderem Hapag-Lloyd Express, dba, Maersk Air und Delta Air Lines) verleast. Ebenfalls 1998 vermarktete Germania als erste deutsche Airline den Rumpf ihrer Flugzeuge als Werbefläche, geworben wurde für Siemens und verschiedene Reiseanbieter.

Entwicklung seit 2000

Eine frühere Fokker 100 der Germania

Als nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 US-amerikanische Fluggesellschaften ihre Slots teilweise aufgaben, nutzte Germania die Gelegenheit und bot am 12. November 2001 zwischen Berlin-Tegel und Frankfurt am Main den ersten Linienflug unter eigener Verantwortung an[5]. 2002 kaufte die Germania 19 Flugzeuge des Typs Fokker 100 aus der Konkursmasse der US Airways von der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Ab Juni 2003 war die Airline zwischenzeitlich unter der Marke Germania Express (auch gexx) als Billigfluggesellschaft tätig.

Zum 28. März 2005 übernahm Germania 64 % der Anteile der dba. In der Folge wurden für diese zwölf Fokker 100 im Wet-Lease betrieben, gleichzeitig übernahm dba im Gegenzug 15 Strecken der Germania Express. In der Folge wurden zunächst keine Flüge unter dem Namen Germania mehr durchgeführt, da sämtliche Flugzeuge an andere Gesellschaften verleast waren. Die Kapitalverflechtung zwischen dba und Germania wurde im Sommer 2005 wieder rückgängig gemacht, die Zusammenarbeit wurde aber auf 14 Fokker 100 erweitert. Am 11. November 2005 verstarb Hinrich Bischoff, der langjährige Geschäftsführer der Fluggesellschaft.

Bis 2008 flog Germania nur noch im Wet-Lease für Hapag-Lloyd Express (später TUIfly) und dba (später Air Berlin) und verkaufte nach und nach elf der Fokker 100. Anfang März 2008 wollte Air Berlin Germania vollständig übernehmen. Der Versuch scheiterte allerdings an den Erben des verstorbenen Hinrich Bischoff. Kurz darauf kündigte Air Berlin vorzeitig die noch bis 2010 laufenden Wet-Lease-Verträge für acht Fokker 100 der Germania.

Im Sommer 2008 nahm Germania erstmals wieder eigene Linienflüge auf. Statt einer geplanten Expansion mit elf neuen Zielen wurden im Oktober 2008 die letzten acht in der Flotte verbliebenen Flugzeuge vom Typ Fokker 100 ausgemustert.[7]

Im Sommer 2009 war Germania die erste Fluggesellschaft, die den neuen Flughafen Zonguldak in der Türkei anflog.[8]

Im Frühjahr 2010 startete Germania nach rund 10 Jahren mit Flügen für TUI ihr Comeback als Ferienflieger. Auf der ILA 2010 unterzeichnete Germania eine Absichtserklärung zur Bestellung von fünf Airbus A319-100 im Rahmen einer Flottenmodernisierung[9], diese wurde in der Folge in eine Festbestellung umgewandelt.[10]

Im August 2010 wurde Germania mit dem IOSA-Sicherheitszertifikat der IATA ausgezeichnet.[11][12]

Gegenwart

Der Hauptsitz von Germania in Berlin

Seit dem 1. Januar 2011 bietet Germania an Bord ihrer Flugzeuge eine Premium Economy Class an. Im Februar 2011 wurde der erste von insgesamt neun Airbus A319-100 in die Flotte aufgenommen. Von den Bestellungen wurden fünf gekauft, vier weitere sollen geleast werden.[13] Im März desselben Jahres begann der Bau eines zukünftig gemeinsam mit Air Berlin genutzten Wartungshangars auf dem Gelände des neuen Flughafen Berlin Brandenburg.[14]

Seit Juni 2011 betreibt die neugegründete Flynext für Germania zwei Airbus A319-100, von denen einer in Bremen und einer in Karlsruhe/Baden-Baden stationiert ist.[15] Am 23. September 2011 wurde bekannt, dass Germania Flynext vollständig übernommen hat.[16]

Seit November 2011 führt Germania den Werksflugverkehr von Airbus zwischen den Produktionsstandorten Hamburg-Finkenwerder und Toulouse-Blagnac durch, den sie von OLT übernahm. Die beiden dafür eingesetzten Airbus A319-100 werden ergänzend an den Wochenenden eingesetzt, um von Bremen aus Urlaubsziele anzufliegen. An der Germania-Basis in Bremen werden somit insgesamt drei A319 stationiert sein.[17] Im Dezember 2011 wurde bekannt gegeben, dass Germania im Sommer 2012 einen Airbus A319-100 am Flughafen Memmingen stationieren und von dort aus im Auftrag eines Reiseveranstalters fünf Urlaubsziele im Mittelmeerraum und auf den Kanaren bedienen wird.[18]

Anfang 2012 musterte Germania im Rahmen der Flottenmodernisierung ihre letzte Boeing 737-300 aus.

Im Juni 2012 gab Germania bekannt, im Frühjahr und Frühsommer 2013[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}} Charterflüge vom Flughafen Kassel-Calden aus zu sechs Zielen in Europa anbieten zu wollen,[19] im September 2012 bestätigte Germania, dass ab April 2013 jeweils montags und freitags Palma de Mallorca angeflogen wird.[20]

Am 4. April 2013 landete Germania als erste Fluggesellschaft auf dem neuen Flughafen Kassel-Calden. Dafür wurde entgegen der ursprünglichen Ankündigung[21] keine Boeing 737 eingesetzt, sondern ein Airbus A319, der um 11:11 Uhr landete.[22]

Zum Sommerflugplan 2013[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}} stationiert Germania bis zu drei Airbus A319 am Flughafen Bremen und fliegt von dort aus 14 Destinationen in Europa, Asien und Afrika an.[23] Damit wird Bremen der wichtigste Flughafen im Streckennetz der Germania.

Flugziele

Neben Charterflügen für verschiedene Reiseveranstalter bietet Germania im Sommerflugplan 2011 auch von elf deutschen Flughäfen, darunter Düsseldorf und München, aus Linienflüge in eigenem Namen an. Bedient werden neben mehreren Zielen in der Türkei, Ägypten und Griechenland auch Palma de Mallorca, Priština, Beirut, Damaskus, Aleppo sowie Arbil und Sulaymaniyah im Irak.[24] Von Mai bis September 2012 wurden außerdem Debrecen und Sarmellek in Ungarn mit den deutschen Flughäfen Berlin, Erfurt, Leipzig und Dresden verbunden.[25] Des Weiteren hat Germania angekündigt, ab April 2013[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}} vom neuen Flughafen Kassel-Calden diverse Touristik- und Urlaubsziele anzufliegen.[26]

Ebenfalls wird Germania ab dem Sommerflugplan 2013[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}} vom Flughafen Erfurt-Weimar nach Mallorca, Korfu, Kreta, Teneriffa, Gran Canaria und Ibiza fliegen. Somit ersetzt die Airline größtenteils die im Jahr 2012 weggefallenen Routen von Air Berlin.

Im Mai 2013 gab Germania bekannt, ihr Angebot am Flughafen Erfurt-Weimar im Winter 2013/2014 weiter auszubauen. Somit werden im Winterflugplan mit Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Hurghada, Mallorca und Funchal auf Madeira 6 Ziele angeboten.

Flotte

Eine Boeing 737-700 der Germania in älterer Lackierung

Mit Stand Juni 2013 besteht die Flotte der Germania aus 17 Flugzeugen[27] mit einem Durchschnittsalter von 9,2 Jahren[28]:

I McDonnell Douglas MD-83[30] I align=center I 0 1 I align=center I I-
Flugzeugtyp aktiv bestellt Anmerkungen
Airbus A319-100 07
Airbus A321-200 0 2 Auslieferung vsl. November 2013 und Februar 2014[29]
Boeing 737-700 010 6 mit Winglets ausgestattet; 1 im Wet-Lease betrieben für Air Berlin
Gesamt 18 2

Hotels

Im Besitz der Germania befinden sich mehrere Hotels in Deutschland, darunter unter anderem das Usedom Palace in Zinnowitz. Die Schulungen der Besatzungen von Germania werden in der ebenfalls unternehmenseigenen Seminar- und Ferienanlage im Hotel Waldhaus Prieros nahe Berlin durchgeführt.[31] Das Anwesen ist der ehemalige Wohnsitz des ersten und einzigen Präsidenten der DDR Wilhelm Pieck.

Commons: Germania Fluggesellschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Germania – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Über Germania. Unternehmen. In: flygermania.de. Germania Fluggesellschaft mbH, abgerufen am 14. Mai 2013.
  2. Rainer W. During: Germania startet neu. In: Der Tagesspiegel. 20. April 2011 (online [abgerufen am 14. Mai 2013]).
  3. Germania fleet details. In: Airfleets.net. Abgerufen am 14. Mai 2013.
  4. a b c germania: Portrait Dr. Hinrich Bischoff. Abgerufen am 30. November 2009.
  5. a b c d e Germania: Unternehmensporträt. Oktober 2008, abgerufen am 30. November 2009.
  6. Appetit auf Rosinen. Der Spiegel 25/1987, abgerufen am 30. November 2009.
  7. Germania gibt Linienflug-Expansionspläne auf. airliners.de, 17. Oktober 2008, abgerufen am 7. Oktober 2010.
  8. Mit Germania von Düsseldorf nach Zonguldak. In: Aerobrief 26/2009. entity38 AG, 24. Juli 2009, abgerufen am 7. Oktober 2010.
  9. airliners.de - Germania setzt auf Airbus A319 10. Juni 2010
  10. Germania zeichnet Auftrag für Airbus A319. Flug Revue online, 21. Juli 2010, abgerufen am 7. Oktober 2010.
  11. airliners.de - Germania nach IOSA-Sicherheitsstands zertifiziert 23. August 2010
  12. Zertifikat auf der Webpräsenz der IATA
  13. airliners.de - Germania nimmt ersten A319 in Empfang 18. Februar 2011
  14. airliners.de - Grundsteinlegung für BBI-Wartungshangar 21. März 2011
  15. flugrevue.de - Fluggesellschaft Flynext nimmt den Betrieb auf
  16. flugrevue.de - Germania übernimmt FLYNEXT 23. September 2011
  17. flugrevue.de - Germania übernimmt Airbus-Werksverkehr 2. August 2011
  18. http://www.wirtschaftszeit.at/gastronomie-tourismus-detail/ab-memmingen-schneller-und-bequemer-an-den-strand-15302/ wirtschaftszeit.at - Ab Memmingen schneller und bequemer an den Strand] 21. Dezember 2011
  19. HNA.de vom 19. Juni 2012
  20. HNA.de vom 13. September 2012
  21. HNA.de vom 5. März 2013
  22. Lukas Bay, Tobias Döring: Viel Tamtam in der Provinz. Flughafen Kassel-Calden. In: handelsblatt.com. 4. April 2013, abgerufen am 4. April 2013.
  23. http://www.flygermania.de/de/news/
  24. flygermania.de - Streckennetz abgerufen am 13. September 2011
  25. http://www.nur-flug-tours.de/news/airlinenews-13005.htm
  26. http://www.hna.de/magazin/kreis-kassel/flughafen-kassel-calden/fluglinie-plant-taegliche-starts-kassel-calden-2454743.html
  27. ch-aviation.ch - Germania (englisch) abgerufen am 19. Dezember 2012
  28. airfleets.net - Fleet age Germania (englisch) abgerufen am 19. Dezember 2012
  29. http://www.airliners.de/management/strategie/germania-baut-flotte-aus/29165
  30. http://www.ch-aviation.ch/portal/airline.php?cha=ST
  31. Impressum des Hotels Usedom Palace

Siehe auch