Naftalan
Naftalan | ||
Staat: | ![]() | |
Koordinaten: | 40° 30′ N, 46° 49′ O | |
Einwohner: | 7.700 (2009) | |
Zeitzone: | AZT (UTC+4) | |
Naftalan ist eine Stadt mit Bezirksstatus im Westen von Aserbaidschan nahe dem Kleinen Kaukasus. Die Stadt liegt südlich des Rayons Goranboy und hatte 2009 7.700 Einwohner.[1] Der Name der Stadt leitet sich von dem griechischen Wort naphta für Öl und dem Aserbaidschanischen -alan, nehmen, ab. In der Region gibt es reiche Erdölvorkommen.
Zurzeit leben in der Stadt und der Umgebung zahlreiche Flüchtlinge aus dem angrenzenden Bergkarabach, wegen der dortigen Auseinandersetzungen mit der armenischen Bevölkerung.[2]
Ölbäder
In der Region gibt es zahlreiche Bäder, in denen in Erdöl gebadet werden kann. Diesem Öl wird eine stoffwechselanregende und desinfizierende Wirkung zugeschrieben. Wissenschaftler kritisieren jedoch, dass verschiedene Inhaltsstoffe des Erdöls als krebserregend gelten.[3] Auch das Öl trägt den Namen Naftalan.
Die Region war bereits im 12. Jahrhundert für die dortigen Ölbäder bekannt, in denen zu medizinischen Zwecken in Erdöl gebadet wurde. Das Öl aus Naftalan gelangte bereits zu dieser Zeit über Karawanen in viele Länder des Nahen Ostens und Reisende aus der Türkei, Persien, Afghanistan und anderen Ländern kamen, um im Öl zu baden. Auch Marco Polo schrieb über das Öl.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Öl als Medikament wiederentdeckt und vom deutschen Chemiker E. Jäger exportiert. Die aserbaidschanischen Wissenschaftler Yusif Mammadaliyev und Ali Guliyev erforschten die Wirkung und Bestandteile des Öls. Nach deren Erkenntnissen begann man, das Öl aufzubereiten. Ahad Hasanov begann mit der Verabreichung von sogenanntem Kerato-Naftalan an Patienten.[2] Zur Zeit der Sowjetunion war die Stadt bekannt für die Heilbäder. Im Jahr 1980 kamen 75.000 Besucher.[3]
Heute besteht in der Stadt ein Heilungszentrum, in dem Haut- und Knochenkrankheiten mithilfe des Öls behandelt werden.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Aserbaidschanische Statistikbehörde zu Einwohnerzahlen
- ↑ a b Azerbaidschan International über Naftalan 1995
- ↑ a b New York Times über die Ölbäder im Artikel Bathing in Black Gold for Health and Profit in Azerbaijan
- ↑ Azerbaidschan International über Naftalan 2002