M113 Panzermörser 120 mm
Der Panzermörser M113, wird von den Panzergrenadierbataillonen der Bundeswehr zur Steilfeuerunterstützung eingesetzt. Die Beschaffung erfolgte schon in den 1960er Jahren und viele Fahrzeuge sind entsprechend veraltet und wurden teilweise modernisiert.
Er basiert auf dem Mannschaftstransporter M113 der amerikanischen Armee und das Hauptwaffensystem ist der 120 mm Tampella Mörser, der sowohl vom Fahrzeug aus als auch abgesessen eingesetzt werden kann. Die zum abgesessen Einsatz benötigte Bodenplatte wird am Heck des MTWs angebracht. Zum abgesessenen Kampf kann die gesamte Mörseranlage auch ohne MTW zum Einsatzgebiet gebracht werden.
Der Mörser wird im aufgesessenen Kampf auf der Mitteltraverse angebracht und kann in einem Bereich von ca. 40° seitlich und ca. 50° in der Höhe justiert werden. Bei größeren Korrekturen muss der gesamte MTW bewegt werden. Die maximale Schußreichweite beträgt 6450 m, die maximale Schußhöhe beträgt 3000 m.
Die Streuung der Mörser wird bewusst genutzt, um die gleichmäßige Flächendeckung zu gewährleisten und die Munitionstypen optimal einzusetzen. Bei der Haubitze 2000 muss dagegen die Streuung künstlich durch den Zielcomputer berechnet werden.
Zusätzlich zum 120 mm Mörser verfügt der M113 noch über ein Maschinengewehr vom Typ MG3A1 zur Flugabwehr und Bekämpfung leichter Bodenziele.
Von der Truppe wird der M113 auch scherzhaft „1000-Liter-Therme“ genannt, da die Fahrleistungen und das Aussehen an die von der Bundeswehr zur Truppenverpflegung benutzten Thermen erinnert.
Die Vorteile des Waffensystems liegen in seiner Mobilität und der taktischen Verfügbarkeit. Anders als Haubitzenfeuer, kann das Mörserfeuer auf Bataillonsebene angefordert und koordiniert werden. Die geringe Größe der Waffenanlage erlaubt auch den effektiven Einsatz im urbanen Gelände. Besonders im letzten Golfkrieg wurde ihre taktische Bedeutung deutlich, weshalb das Waffensystem noch weiterhin beim Heer verwendet werden wird.
Die 120 mm Mörser wurden aufgrund des geringen Gewichts und Volumens auch von Gebirgs- und Fallschirmjägern verwendet, wobei die M113 gegen Wölfe ausgetauscht wurden, da die gestiegene Masse der NDV 2 die Luftlandefähigkeit einschränkte. In Zukunft werden Wiesel 2 als Mörserträger bei den Fallschirmjägern verwendet, die zusätzlich eine automatisierte Richtvorichtung bekommen werden. Dadurch werden auch weniger Soldaten für die Bedienung des Waffensystems benötigt.
Mittlerweile hat die Bundeswehr beschlossen das in der neuen Heeresstruktur kein Platz mehr ist für die Panzermörser. Alle bestehenden Kompanien werden aufgelöst oder umstrukturiert.
Nutzdauerverlängerung

Inzwischen wurden MTW NDV 1 und 2 in die Streitkräfte eingeführt. NDV steht für Nutzdauerverlängerung und umfasst größtenteils die Weiterentwicklung der Motoren, da die Geschwindigkeit des M113 bei Manövern nicht zufriedenstellend war. Zum Vergleich erreichen der Kampfpanzer Leopard 2 A5 72 km/h und der Schützenpanzer Marder A3 65 km/h. Durch die weiterentwickelten Getriebe/Motoren wurde das Gewicht auf 18 t erhöht, wodurch der M113 seine Schwimmfähigkeit verlor.
Zurzeit wird der MTW NDV 3 "Lurch" entwickelt. Änlich der amerikanischen Modifikation, sehen die Entwickler zum Teil eine Verbesserung der Panzerung vor, indem die Aluminiumverschalung gegen gehärteten Stahl ausgetauscht wird. Dadurch wird ein Schutz gegen panzerbrechender Munition bis 12,7 mm erreicht. Zudem ist eine Weiterentwicklung der Bordelektronik vorgesehen.
Besatzung
- Kommandant
- Fahrer
- Richtschütze, stellv. Kommandant
- Ladeschütze
- Munitionsschütze
Bewaffnung
- Mörser 120 mm TAMPELLA mit 60 Patronen
- 1 MG3A1 Kaliber 7,62 mm
- 4 G36, 5,56 mm
- 1 MP2, 9 mm (Für den Fahrer)
- ebenfalls Bewaffnung mit 2 Panzerfaust 3 üblich.
Mörsermunition

v.l.n.r Nebel, Annäherungszünder, Doppelaufschlagzünder
- HE-Munition mit Aufschlagzünder, werden zur Bekämpfung weicher Ziele und Befestigungsanlagen eingesetzt. Der tödliche Splitterradius beträgt ca. 50 m. Der Zünder der HE-Mörsergranate kann sowohl mit als auch ohne Verzögerung verwendet werden. Befestigungen werden mit Hilfe der einstellbaren Verzögerung der Zündung erschüttert und zum Einsturz gebracht.
- HE-Munition mit Annäherungszünder, werden zur Bekämpfung verschanzter Infanteriekräften eingesetzt. Die Explosion erfolgt mehrere Meter über dem Boden, so dass ein Streukegel entsteht der von oben in Schützengräben eindringt.
- Leuchtmunition, besitzt einen Leuchtradius von 1 km und kann gezielt zum Entfachen von Bränden genutzt werden. Der Einsatz von Leuchtmitteln hat, wegen des Einsatzes von Nachtsichtgeräten und der Gefahr der eigenen Entdeckung, abgenommen.
- Nebelmunition, wird in der Regel nicht verwendet, da IR-Nachtsichtgeräte nicht durch den Nebel gestört werden und der Nebel krebserregend ist. Inzwischen soll es aber eine verbesserte Variante des Nebels geben, der weder gesundheitsschädlich noch IR durchlässig ist.
- Übmunition (blau) mit Doppelaufschlagzünder.Statt des Sprengsatzes befindet sich in der Patrone Gips.
Technische Daten
MTW M113 (NDV 1):
- Motorleistung: 154 kW / 210 PS
- zulässige Geschwindigkeit: 30 km/h
- erreichbare Geschwindigkeit: 62km/h
- Gefechtsgewicht: 12,4 t