Thrash Metal
Thrash Metal (englisch to thrash - dreschen/prügeln) entstand Anfang der 1980er Jahre als schnellere und extreme Spielart des Metal.
Oftmals wird der Thrash Metal als eine Verschmelzung der Energie und Geschwindigkeit des Hardcore Punk und den Techniken des New Wave of British Heavy Metal bezeichnet. Beim Thrash Metal sollen die Gitarren brutal klingen und werden daher speziell darauf abgemischt. Der ursprüngliche Thrash Metal zeichnet sich vor allem durch schnelles und präzises Riffing aus. Oftmals wurde nur die offene E-Saite in Verbindung mit Powerchords verwendet. Ein weiteres Kennzeichen ist konsequentes Double-Bass-Drumming.
Thrash Metal wird allgemein als Ausgangspunkt für die extremen Metalstile, besonders Death Metal, angesehen. Die Vorgeschichte des Thrash reicht in die späten 70er Jahre zurück. Besonders zwei Bands werden allgemein als größte Einflüsse betrachtet, nämlich Kreator und Exodus.
Allgemein gilt "Kill 'em All" von Metallica aus dem Jahr 1983 als erstes richtiges Thrash Metal Album. Neben Metallica stammen auch viele andere wichtige Thrash-Bands aus der San Francisco Bay Area, darunter Exodus, Testament und Death Angel. Grob lässt sich sagen, dass Bands wie Exodus, Slayer, Dark Angel einen eher brachialeren und weniger melodiösen Stil verfolgten, während Bands wie Metallica, Megadeth oder Death Angel vielfältiger, melodiöser und etwas experimentierfreudiger waren. Wegen der hohen Geschwindigkeit und des technischen Anspruchs wurden verschiedene Thrash-Richtungen bald sehr technisch. Manchmal spricht man nach der 2nd Wave Of Thrash auch von Technical-Thrash oder Progressive-Thrash.
Der Höhepunkt der Thrash Metal Bewegung war zweifellos zwischen 1986 und 1988 erreicht. Manchmal wird von 1988 oder 1989 zumindest bezüglich Bay Area Thrash als Thrash Metal Depression gesprochen, da der Enthusiasmus in der Szene damals etwas abflaute. Der Thrash-Trend wurde durch den Death Metal-Trend verdrängt.
Die Bands Anthrax, Megadeth, Metallica und Slayer werden als "Big Four" des Thrash bezeichnet.
Eine weitere blühende Underground-Szene bildete sich in Deutschland mit Gruppen wie Destruction, Kreator, Tankard, Deathrow, Assassin, [[Backwater],]Iron Angel, Vendetta, [[Minotaur], Angel Dust] und natürlich Sodom. In neuerer Zeit auch mehrere jüngere Bands, bspw. Desaster, Blizzard, Witchburner, Runamok, Epidemic Disease, Delirium Tremens, Humand Paranoid, Repent, Trap Jaw, Sacriles und Genetic Disorder (s. hier auch Power Metal).
Bands und Alben
Als Kernpunkte der Thrash-Geschichte gelten die beiden 1986er Alben
- Reign in Blood von Slayer und
- Master of Puppets von Metallica
Eine Auswahl an Thrash-Bands und ihrer wichtigsten LPs:
- Annihilator (Alice in Hell, Never Neverland)
- Anthrax (Spreading The Disease, Among The Living)
- Dark Angel (Dark Angel, Darkness Descends, Leave Scars)
- Death Angel (The Ultra-Violence, Act III)
- Destruction (Infernal Overkill, Eternal Devastation, Release From Agony)
- Exodus (Bonded By Blood, Pleasures Of The Flesh)
- Flotsam And Jetsam (Doomsday For The Deceiver, No Place For Disgrace)
- Forbidden (Forbidden Evil, Twisted Into Form)
- Holy Moses (Queen Of Siam, Too drunk to fuck)
- Kreator (Endless Pain, Pleasure To Kill, Terrible Certainty)
- Megadeth (Peace Sells...But Who's Buying, Rust In Peace)
- Metallica (Kill 'em All, Ride The Lightning, Master of Puppets, ...And Justice for All)
- Onslaught (Power From Hell, The Force)
- Overkill (Feel The Fire, Taking Over)
- Pantera (Cowboys From Hell)
- Rigor Mortis (Rigor Mortis, Freaks)
- Sepultura (Schizophrenia, Beneath The Remains, Arise)
- Slayer (Show No Mercy, Hell Awaits, Reign In Blood, South Of Heaven, Seasons In The Abyss)
- Sodom (Persecution Mania, Agent Orange)
- Testament (The Legacy, The New Order)
- Venom (Welcome To Hell, Black Metal, At War With Satan)
Metallica spielten anfangs zwar noch Thrash Metal, allerdings änderte sich dieser stilistische Kurs mit dem Erscheinen des 1991er Albums "Metallica" (auch bekannt als "The Black Album").
Revival
Anfang 2000 startete ein Thrash-Revival, sprich eine Art Wiederauferstehung, welche sich bis heute fortsetzt. Bands wie Destruction oder auch Exodus haben sich wieder zusammen gefunden und knüpfen an ehemalige Erfolge an.
Auch Kreator kehrten nach einer experimentellen Phase in den neunziger Jahren wieder zum Thrash Metal zurück.
Bedingt dadurch ist natürlich auch wieder vermehrt das Augenmerk auf den Underground gerichtet, welcher zwar auch vor dem Revival sehr aktiv war, aber erst seitdem wieder die Beachtung erfährt, die er verdient.
So wären z.B. Bands wie Reflection (http://www.reflection-metal.de), Contradiction (http://www.contradiction.de), Mortal Remains (http://www.mortalremains.de), Psychotron (http://www.psychotron.de) oder Soul devoured (http://www.souldevoured.com) zu nennen.
Auch die ehemals deutschen Thrash-Metaller Accuser (jetzt Scartribe) haben, ebenso wie die "legendären" Iron Angel und Vendetta, wieder einen Neuanfang gestartet.
Zusatz: Nach leider erfolgloser Suche nach einem geeigneten Plattenlabel haben sich Accuser 2005 für eine erneute Auflösung entschlossen.
Aber der Untergrund bringt immer wieder neue Perlen dieser Spielart zum vorschein. Neben den bereits erwähnten sollte man Bands nennen, die auch schon international Beachtung fanden wie z.B. Scornage ([www.scornage.com]), Kings Evil und Terror Squad aus Japan, den aufstrebenden Outburst ([www.outburstmetal.nl]) und den "Spinal Tap" des Thrash Metals - Chainsaw aus Amsterdam ([www.chainsaw.nl])!
Schreibweise
Durch die fortlaufende Verbreitung des Thrash Metals unter Leuten, die dem musikalischen Obergenre "Metal" weitestgehend fremd sind, wird das erste H in dem Wort "Thrash" (eng. to thrash: ver- ,prügeln) gelegentlich ausgelassen, was grundsätzlich falsch ist. Das durch diesen Fehler hervorgerufene Wort "Trash" (eng. Müll) wird in der Metalszene als Beleidigung verstanden und auch als solche verwendet.
Siehe auch: Thrashcore