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Denis Diderot

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Denis Diderot[1], Gemälde von Louis-Michel van Loo, 1767
Signatur
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Denis Diderot (dəni didʁo) (* 5. Oktober 1713 in Langres; † 31. Juli 1784 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Philosoph, Aufklärer und einer der wichtigsten Organisatoren und Autoren der Encyclopédie.

Mit Jean-Baptiste le Rond d’Alembert zusammen war er Herausgeber der großen französischen Encyclopédie, zu der er selbst als Enzyklopädist etwa 6000 von insgesamt 72.000 Artikeln beitrug. Als Autor von Bühnenwerken hatte er großen Anteil am Entstehen des bürgerlichen Dramas. Seine Romane und Erzählungen, zumeist postum erschienen wie La Religieuse, Jacques le fataliste oder Le Neuveu de Rameau, leisteten in verschiedener Weise ihren Beitrag zu den großen Themen der Zeit der (französischen) Aufklärung, so die Frage der Selbstbestimmung des Menschen, die Problematik von Körper und Seele, der Gegensatz von Determinismus und Freiheit oder der Kritik an der Religion.

In seinen Werken wird eine deutliche Entwicklung aus einer theistischen über eine deistische zu einer atheistischen Haltung erkennbar. So trat Diderot in seinen Spätwerken für die Verbreitung des Geistes der Aufklärung, den Atheismus und gegen Aberglaube und Bigotterie ein. Obgleich Denis Diderot nicht der Philosoph war, der sich mit „begründungstheoretischen“ Problemen[2] oder systematisierenden, analytischen Reflexionen beschäftigte, zählt er doch zu den vielfältigsten und innovativsten philosophischen Autoren des achtzehnten Jahrhunderts.

Jugendjahre in Langres (1713 bis 1729)

Diderot war das zweitälteste Kind des wohlhabenden jansenistischen Messerschmiedemeisters, maître coutelier Didier Diderot[3][4][5] und dessen Ehefrau Angélique Vigneron (12. Oktober 1677–1. Oktober 1748)[6][7], der dreizehnten Tochter eines Gerbers, tanneur[8][9] aus der Bischofsstadt Langres (Champagne). Sein Großvater Denis Diderot (1654–1726) heiratete am 20. Juni 1679 die Nicole Beligné (1655–1692)[10], eine Tochter des Messerschmiedemeisters[11] François Beligné (1625–1697). Das Paar hatte insgesamt neun Kinder, eines von diesen war der Vater von Denis Diderot.[12][13]

Denis Diderot hatte noch fünf jüngere Geschwister, von denen jedoch zwei im Kindesalter starben. Zu seiner Schwester Denise Diderot (1715–1797)[14] hatte er zeitlebens ein sehr gutes Verhältnis, er nannte sie auch Sœurette. Zu seinem jüngeren Bruder Pierre-Didier Diderot (1722–1787)[15], einem späteren Geistlichen und Stiftsherrn von Langres, chanoine écrivain de Langres, war seine Beziehung konfliktbeladen. Eine weitere Schwester Angélique Diderot (1720–1749) trat dem Ursulinen-Orden bei.

Geboren wurde Denis Diderot in einem Haus im Zentrum von Langres, N° 9 de la place dans le centre ville de Langres[16][17], einem Platz, welcher heute seinen Namen trägt. Die Taufe fand am Freitag, den 6. Oktober 1713 in der Église Saint-Pierre-Saint-Paul de Langres statt.[18] Ab seinem 12. Lebensjahr, also 1725, strebten seine Eltern an, ihn auf das Priestertum vorzubereiten. Am Donnerstag, den 22. August 1726, erhielt er die Tonsur vom Bischof von Langres und damit die niederen Weihen. Hiermit hatte er das Recht, sich als Abbé zu bezeichnen und auch geistliche Kleidung zu tragen, so eine Soutane, einen kurzen schwarzen Mantel mit weißem Beffchen.[19] Dergestalt sollte er in näherer Zukunft die Kanonikus-Pfründe seines Onkels mütterlicherseits, dem Kanonikus Vigneron, Chanoine de Langres an der Cathédrale Saint-Mammès de Langres übernehmen.[20]

In Langres besuchte er zuerst eine Jesuitenschule.[21] Die Jesuiten kamen im Jahre 1621 nach Langres und errichteten im Jahre 1651 inmitten der Ortschaft eine Schule. Im Jahre 1746, etliche Jahre nach dem Besuch von Diderot, wurde das ursprüngliche Gebäude durch einen Brand zerstört, man begann sofort mit dem Bau der neuen Schule, dem heutigen Ancien Collège des Jésuites. Man kennt die Lehrer aus dieser Zeit, Père Beaucamp (* 1701) in der Cinquième, dem zwölften bis dreizehnten Schuljahr (1723-1725) und in der Quatrième (1725-1726), Desprez (* 1703) in der Troisième (1726-1727) und in der Seconde (1727-1728). Die Rektoren waren Père la Chapelle (1650–1725) in der Zeit von 1722 bis 1725, gefolgt von Père Fuzée (1658–1727) bis 1727 und schließlich Père Boulon (1670–1732) bis 1731.[22]

Die Pariser Anfänge (1729 bis 1743)

Später in Paris wurde er zunächst am Lycée Louis-le-Grand aufgenommen und dann am jansenistisch orientierten Collège d’Harcourt.[23] Nach Beendigung des propädeutischen Kolleg-Studiums bestand er dieses am Dienstag, den 2. September 1732, mit dem Magister Artium, maître-des-arts de l’Université.[24] Er unterließ es jedoch, das geplante Theologiestudium anzuschließen, schloss aber sein Studium an der Sorbonne am 6. August 1735 als Bakkalaureus baccalauréat ab.

Denis Diderot, Aquatinta von Pierre-Marie Alix nach Lou-Michel Vanloo

Ab 1736 war er als Anwaltsgehilfe bei dem ebenfalls aus Langres stammenden Advokaten Louis Nicolas Clément de Ris (1714-1779), avocat au Parlement de Paris[25] tätig. Als er dann im Jahre 1737 die Stelle aufgab, beendete sein Vater die regelmäßigen Geldzuwendungen. Von 1737 an lebte er vier Jahre von zeitweisen schriftstellerischen Aufträgen, so schrieb er Predigten für Geistliche, arbeitete als Hauslehrer bei einem reichen Finanzier und lernte Englisch.[26] Es war die Zeit der chronischen Geldnot. Zeitweise half ihm der Karmelitermönch Frère Angelus oder auch seine Mutter Angélique Diderot, die sogar ihre Dienstmagd zu Fuß nach Paris schickte, um ihn finanziell zu unterstützen.

Er begeisterte sich für das Theater und führte das Leben eines Bohèmien. Sein starkes Interesse an der Mathematik brachte ihn in Kontakt zu dem französischen Mathematiker und Philosophen Pierre Le Guay de Prémontval, so besuchte er im Jahre 1738 eine Reihe von dessen Vorlesungen in Paris, ferner auch die von Louis-Jacques Goussier.[27] Weitere Zeitzeugen dieses Lebensabschnitts waren der Literat Louis-Charles Fougeret de Monbron, bekannt durch seinen Roman Margot la Ravaudeuse, der spätere Kardinal François-Joachim de Pierre de Bernis und der spätere Polizeipräfekt von Paris Antoine Raymond Juan Gualbert Gabriel de Sartine.

Mit dem Jahre 1740 schrieb er Artikel für den Mercure de France und den Observations sur les écrits modernes.[28]

Im Jahre 1742 wohnte er in einem Haus in der Rue de l’Observance unweit der École de médecine[29], eine Etage unter dem deutschen Künstler und Kupferstecher Johann Georg Wille, dessen Bekanntschaft er machte.[30][31] Wille beschrieb ihn als einen „sehr umgänglichen jungen Mann“, der „ein guter Schriftsteller und wenn möglich, ein noch besserer Philosoph sein wollte.

Später übernahm er Übersetzungstätigkeiten aus dem Englischen in das Französische.[32] Er übersetzte 1742 die Geschichte Griechenlands von Temple Stanyan (1677–1752) und von 1746 bis 1748 ein medizinisches Nachschlagewerk von Robert James mit dem Titel A medicinal dictionary, including physic, surgery, anatomy, chimistry and botany.[33][34] An diesen Übersetzungstätigkeiten waren François-Vincent Toussaint und Marc-Antoine Eidous beteiligt. Die fertige Übersetzung wurde von dem Arzt Julien Busson (1717–1781) korrigiert und bearbeitet.[35]

Ferner übersetzte er im Jahre 1745 die Inquiry concerning Virtue (franz.: Essai sur le mérite et la vertu) von Earl of Shaftesbury. Die Überlegungen von Shaftesbury hatten großen Einfluss auf die französische Aufklärung. Es war dessen Abneigung gegenüber dem dogmatischen Denken, seine Toleranz und eine an die humanistischen Ideale angelehnte Moral, welche auch Diderot beschäftigten.[36][37]

In den folgenden Jahren führte Diderot in Paris ein mehr oder weniger ungebundenes Leben und befreundete sich mit anderen jungen Intellektuellen wie d’Alembert, Condillac und Melchior Grimm. Im Februar 1742 lernte er Rousseau im Café de la Régence[38] kennen. Es begann eine enge Freundschaft bis in die Mitte der 1750er Jahre, welche aufgrund der schwierigen Persönlichkeit Rousseaus jäh abbrach. Denn obgleich Diderot diesem zeitlebens freundlich zugewandt war, wurde die Freundschaft zu Rousseau durch dessen zum Teil paranoide Persönlichkeit phasenweise sehr schwierig.[39] Rousseau machte Abbé Étienne Bonnot de Condillac mit Diderot bekannt und zeitweise traf man sich einmal wöchentlich zu dritt in einem Restaurant in der Nähe des Palais Royal, dem Panier fleuri, zum Diskutieren und Speisen.

Als er 1743 die ihm seit zwei Jahren bekannte besitz- und aussteuerlose, streng katholische Wäscheverkäuferin Anne-Antoinette Champion[40] heiraten wollte und wie üblich seinen Vater um Erlaubnis bat, ließ dieser ihn kraft seiner väterlichen Autorität in einem Karmeliterkloster bei Troyes einsperren.[41] Diderots Antipathie gegen die Kirche und die Institution Kloster liegt wohl auch in dieser Erfahrung begründet – eine Antipathie, die sich später noch steigerte, als seine jüngste Schwester freiwillig ins Kloster ging und dort geisteskrank wurde. Diderot selbst konnte nach einigen Wochen aus seinem klösterlichen Gefängnis fliehen, kehrte nach Paris zurück und heiratete Anne-Toinette Champion heimlich zu nächtlicher Stunde am Mittwoch, den 6. November 1743, in der Kirche Église Saint-Pierre-aux-Bœufs de Paris.[42][43] Sie wohnten zunächst in der Rue Saint-Victor im 5. Arrondissement (Paris). Das Paar hatte vier Kinder, von denen drei sehr früh starben, namentlich Angélique (1744–1744), Jacques François Denis (1746–1750), Denis-Laurant (1750–1750) sowie die Tochter Marie-Angélique (1753–1824), die später eine ausgezeichnete Cembalistin wurde.[44]

Anne-Toinette Champion, genannt Nanette, lebte 1741 mit ihrer Mutter in der Rue Boutebrie, wo die beiden Frauen von Weißnäherei, Spitzklöpplerei und dem Verkauf ihrer Produkte lebten. Diderot wohnte zu dieser Zeit in einem kleinen Zimmer desselben Hauses.[45] Die Mutter von Anne-Toinette war eine geborene Marie de Malleville (* 1676) und heiratete einen Ambroise Champion († 1713), ebenfalls aus Département Sarthe. Das Paar hatte insgesamt sechs Kinder. Nach seinem Tode zogen die Mutter Marie Champion und Anne-Toinette nach Paris.[46]

Nachweislich traf Anne-Toinette Diderot ihren Schwiegervater Didier Diderot und dessen Familie in Langres im Jahre 1752; sie wurde freundlich aufgenommen und den vielen Verwandten und Bekannten vorgestellt. Am 2. September 1753 kam ihre Tochter Marie-Angélique zur Welt, Anne-Toinette Diderot hatte ein Gelübde abgelegt, dass ihr Kind zur Taufe weiß zu kleiden und der heiligen Jungfrau und dem heiligen Franziskus zu weihen sei. Denis Diderot stimmte diesem Gelübde seiner Frau zu.

Diderot war kein treuer Ehemann. Während seiner Ehe war er ab 1745 mit Madeleine de Puisieux liiert, einer „aventurière“ („Abenteurerin“), wie man emanzipiert und unverheiratet lebende Frauen meist besserer Herkunft und Bildung zu seiner Zeit nannte.

Im April des Jahres 1746 zog die Familie Diderot von der Rue Traversière in die n° 6 Rue Mouffetard[47] in der Pfarrgemeinde Saint-Médard in Paris, paroisse Saint-Médard à Paris[48] unweit des Hauses von François-Jacques Guillotte, einem Polizeioffizier, officier de police. Außerhalb der Zone der Maréchaussée de l'Ile-de-France[49] wurden die beiden Männer Freunde. Sie vereinte ihr gemeinsames Interesse an der Philosophie und an der Entwicklung der Gesellschaft des Ancien régime.[50]

Im Jahre 1755 lernte Diderot Sophie Volland kennen, die ihm eine lebenslange Gefährtin, Seelen- und Intimfreundin werden sollte. Anne-Toinette Champion war die Mutter seiner Kinder und in gewissem Sinne das Zentrum des Hauses.

Mit Jeanne-Catherine Quinault (1725 bis ca. 1807), der Ehefrau von François-Alexiand de Maux (einem Anwalt am Parlement, avocat au Parlement), Freundin von Louise d’Epinay und Nichte von Jeanne-Françoise Quinault (1699–1783), hatte Diderot im Frühjahr 1769 eine intime Beziehung.[51]

Paris – Zeit der sich konsolidierenden Aufklärung

Zwischen dem Ende seines Studiums an der Sorbonne im Jahre 1735 und seiner Heirat von Anne-Toinette Champion im Jahre 1743 führte Diderot das Dasein eines Bohèmien.

Un dîner de philosophes von Jean Huber Voltaire, Denis Diderot sitzt rechts außen

Wie schon erwähnt, lernte Diderot unter anderem Rousseau und über ihn weitere Pariser Intellektuelle kennen, so Alexis Piron. Er verkehrte regelmäßig im Café Procope, Le Procope. So wurde er mit dem Abbé Étienne Bonnot de Condillac bekannt gemacht. Auch Friedrich Melchior Grimm wurde ein späterer Freund und Vertrauter. Über diesen Kreis der Pariser Intellektuellen kam er in Kontakt zur Salonnière und Schriftstellerin Louise d’Épinay sowie dem wichtigen Freund und Mitarbeiter (seit 1751) an der Encyclopédie, dem Baron Paul Henri Thiry d’Holbach. Er wurde Teil des Coterie holbachique.

Im Café de la Régence am Place du Palais-Royal spielte Diderot regelmäßig Schach; der Komponist François-André Danican Philidor sei hierin ein Meister gewesen.[52]

Seine philosophische Entwicklung zeigt sich u. a. in der Haltung zur Kirche, etwa ausgehend vom Besuch des jesuitischen Collège Louis-leGrand und der Tonsur im Jahre 1726 weiter zu der Entwicklung seiner Werke. Zunächst war es die Phase des Zweifelns La promenade du sceptique (1747), dann die Zeit des vernunftgeprägten Theismus, so in den Pensées philosophiques (1746), und später die Phase des eindeutigen Materialismus Pensées sur l’interprétation de la nature (1753).

Dann folgt die Phase der intensiven Beschäftigung mit der Encyclopédie. Zu Jeanne-Antoinette Poisson oder Madame de Pompadour hielt Diderot schon im Winter 1752/53 brieflichen Kontakt, und aus dem Journal von Marc-Pierre de Voyer de Paulmy d’Argenson ist zu entnehmen, dass Madame de Pompadour schon 1752 Verbindung zu den Enzyklopädisten aufgenommen hatte. Später war Diderot mit anderen aus seinem Kreis zu informellen Dîners und Gesprächen in ihren Räumlichkeiten empfangen worden.[53]

Auch hörte er in der Zeit von 1754 bis 1757 regelmäßig die Vorlesungen des Chemikers Guillaume-François Rouelle[54] im Jardin du Roi.[55][56]

Inhaftierung (24. Juli bis 3. November 1749)

Château de Vincennes bei Paris

Marc-Pierre de Voyer de Paulmy d’Argenson forderte am 22. Juli 1749 den Generalleutnant der Polizei Nicolas René Berryer auf, einen königlichen Haftbefehl, lettre de cachet, auszustellen. Letztlich durch Denunziationen initiiert, wurde Diderot die Veröffentlichung der Pensées philosophiques, der Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient, in welcher er seine materialistische Position darlegte, und das Arbeiten an weiteren gegen die Religionen gerichteten Schriften zur Last gelegt (siehe auch Mandat d’arrêt).[57] Hierbei kam sicher erschwerend hinzu, dass er schon zwei Jahre zuvor vom Pfarrer Pierre Hardy de Levaré (1696–1778)[58] seiner Gemeinde Saint-Médard, curé de Saint-Médard[59] als „gottloser, sehr gefährlicher Mensch“ denunziert worden war.[60]

Am folgenden Donnerstag, den 24. Juli 1749, um halb acht morgens wurde Diderot in der N° 3 Rue de l’Estrapade von Joseph d’Hémery, dem Kommissar und Inspektor der königlichen Zensurbehörde, verhaftet, verhört und in die Festung Vincennes, château de Vincennes, gebracht.[61] Rousseau besuchte ihn dort regelmäßig. Außer den Interventionen der Buchhändler, die u. a. auch an einer schnellen Fertigstellung der Encyclopédie interessiert waren, inserierte Diderot selbst brieflich bei René Louis d’Argenson und Nicolas René Berryer. Die Erfahrungen während seiner Inhaftierung, die bis zum 3. November 1749 andauerte, prägten sich in Diderots Persönlichkeit mit traumatisierenden Spuren ein, welche ihn für seine weiteren Arbeiten mit größerer Vorsicht vorgehen ließen.

Spätere Wohnorte in Paris

Von 1754 an bis zum Jahre 1784 wohnte die Familie Diderot im 4. und 5. Stockwerk eines Hauses in der Rue Taranne (heute Teil des Boulevard Saint-Germain) gegenüber der Rue Saint-Benoît im 5. Arrondissement von Paris.[62] Bei einem Freund, dem Juwelier Étienne-Benjamin Belle, le joaillier Belle in Sèvres, N° 26 Rue Troyon, mietete er um Oktober/November 1767 ein zusätzliches Appartement. In dieses Zimmer zog er sich bis kurz vor seinem Tode regelmäßig zum Arbeiten zurück.[63][64] Sein letztes Domizil – hier verbrachte er die restlichen Tage seines Lebens[65]– lag in der N° 39 Rue de Richelieu im 2. Arrondissement in Paris.[66]

Die Encyclopédie (1747 bis 1766)

Phase des Entstehens

Cyclopaedia, 1728, Titelblatt
Titelseite der Encyclopédie
von d’Alembert und Diderot

Der Pariser Verleger und Hofdrucker André François Le Breton, imprimeur ordinaire du Roy plante im Jahre 1745, eine französische Ausgabe des ursprünglich zweibändigen englischen Werks mit seinen geschichtlichen, biografischen und geografischen Texten von Ephraim Chambers aus dem Jahre 1728 Cyclopaedia, or Universal Dictionary of the Arts and Sciences zu verlegen. Zunächst tat sich André François Le Breton mit dem aus England stammenden Verfasser von landwirtschaftlichen Lehrbüchern John Mills und dem studierten Danziger Juristen und Naturforscher Gottfried Sellius zusammen. Während er die Finanzierung ermöglichen wollte, sollten die beiden das zweibändige Werk von Ephraim Chambers Cyclopaedia or an Universal Dictionary of Arts and Sciences ins Französische übersetzen. Der Vertrag zwischen Le Breton, Sellius und Mills wurde am 5. März 1745 unterzeichnet und im August desselben Jahres gebrochen.[67]

Le Breton, unzufrieden über den Fortschritt der Übersetzungen, warf John Mills vor, das Französische nicht gut genug zu beherrschen und sich ferner nicht an die vereinbarten Termine zu halten. Am Samstag, den 7. August 1745, kam es zu einem offenen Streit zwischen den beiden, welcher in einer handgreiflichen Auseinandersetzung in Mills Pariser Haus eskalierte. Le Breton wurde von John Mills wegen Körperverletzung und tätlichen Angriffs verklagt, aber freigesprochen. Die Leitung des Enzyklopädieprojekts als Herausgeber übertrug Le Breton zunächst dem Geistlichen und Mathematiker Jean Paul de Gua de Malves und nach dessen Ausscheiden dann Diderot.

Da dieser allein die nötigen finanziellen Mittel für das Projekt nicht aufbringen konnte, tat er sich mit drei weiteren Verlegern zusammen: Antoine-Claude Briasson, Michel-Antoine David, Laurent Durand.[68] Die organisatorische Leitung wurde Jean-Paul de Gua de Malves übertragen. Im Jahre 1747 gab jener aber seine Teilnahme an diesem Projekt auf und Diderot trat an seine Stelle, hatte er doch schon eine Geschichte der alten Griechen, ein medizinisches Lexikon und ein philosophisches Traktat von Shaftesbury aus dem Englischen übertragen.[69]

Die Encyclopédie war von Anfang an als ein ausschließliches Gemeinschaftsprojekt[70] konzipiert, hierin unterschied sie sich zum Teil von anderen Lexika und Enzyklopädien. Eine weitere Neuerung war das Einführen von Querverweisen.

Unter der Ägide von Denis Diderot

Diderot, nunmehr mit der Leitung des Projekts beauftragt, änderte das ursprüngliche Vorhaben einer reinen Übertragung und Adaptation des Texts in das Französische und beschloss, das zweibändige Werk beträchtlich zu erweitern, um daraus eine Summa des gesamten Wissens seiner Zeit zu machen. Hierzu gewann er als Mitarbeiter zuerst seinen Freund d’Alembert, einen Mathematiker und Naturwissenschaftler, sowie nach und nach andere Autoren, die sogenannten Enzyklopädisten, die teils sonst wenig bekannte Spezialisten, teils aber auch berühmte Persönlichkeiten waren, z. B. Montesquieu oder Voltaire.

Wegen seiner Inhaftierung in der Festung Vincennes von Juli bis November 1749 musste er seine Arbeit an der Encyclopédie für einige Monate aussetzen und kam durch eine schriftlich hinterlegte Verpflichtung, keine blasphemischen Schriften mehr zu veröffentlichen, frei. In Zukunft war er deshalb vorsichtiger und ließ, um den Fortgang der Encyclopédie nicht zu gefährden, viele andere Schriften unpubliziert.

Obgleich Denis Diderot und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert das menschliche Wissen in ein System verwoben sahen, wählten sie eine alphabetische Ordnung für die Darstellung ihrer fast 61.000 Artikel, so in der ersten endgültigen Version der Encyclopédie.[71] Sie sahen zunächst in der Encyclopédie auch eine Übersicht über den Wissensstand ihrer Zeit.[72]

Einen wichtigen Beitrag zur Fertigstellung der Encyclopédie leistete Louis de Jaucourt, welcher um das Jahr 1751 nach d’Alemberts Rückzug zum Projekt hinzutrat. Obgleich das Verhältnis zwischen Diderot und de Jaucourt eher als kühl zu charakterisieren wäre, schätzte jener aber dessen schriftstellerische Arbeit und seinen Fleiß, der ihm darüber hinaus noch Zeit für das Schreiben anderer Werke ließ.

Inhaltliche Ziele

Drei Bereiche sind bedeutsam: die Wissenschaften, gefolgt von den freien Künsten und den mechanischen Künsten. Hierzu war es notwendig, Worte und Begriffe einer Sache oder einem Sachzusammenhang eindeutig zuzuordnen. So wurden etwa im Bereich der mechanischen Künste, also der Fertigkeiten und Techniken von Kunsthandwerkern und Handwerkern, viele Gespräche mit den Tätigen geführt, um Ordnung in die Sachverhalte zu bringen. Dennoch gab es für die Enzyklopädisten keine vornehmen Beschäftigungen, die den alltäglichen gegenüberstanden. Für Diderot und seine Mitarbeiter war es darüber hinaus überaus wichtig, die Funktionsweisen der Technologien seiner Zeit nicht nur sprachlich einzufangen, sondern auch durch die Ergänzung des Texts mit ausführlichen Abbildungen durch Stiche dem Leser oder Betrachter zu veranschaulichen: Im Abschnitt über die Landwirtschaft werden demgemäß neben einer pastoralen Landschaftsszene mit Hügeln und den in diesen Bereichen tätigen Menschen auch diejenigen Maschinen und Werkzeuge abgebildet, die für die Arbeit eingesetzt wurden.

Abbildung aus dem ersten Band, Agriculture

Diese alphabetische Gliederung ermöglichte Diderot aber auch, die Zensur zeitweise zu hintergehen. Im Wissen, dass die Vertreter der Obrigkeit besonders Begriffe und Artikel mit politischer und religiöser Brisanz im Fokus hatten, brachte er häufig seine aufklärerischen Ideen und Kritiken bei „belanglosen“ Themen unter.[73]

1750 verfasste er einen in ganz Europa verschickten Prospekt, in dem er Interessenten zur Subskription der Encyclopédie aufrief. Im November 1750 wurden die ersten achttausend Exemplare des Prospectus, der Vorankündigung der Encyclopédie, publiziert, mit der die Käuferschaft zur Subskription aufgefordert wurde. Man plante zunächst acht Textbände und zwei Bände mit Kupferstichen.[74] In einer später erschienenen Auflage aus dem Jahre 1755 spricht Diderot im Artikel zum Begriff Enzyklopädie im Band V von insgesamt zwölf geplanten Bänden.

1751 erschienen die beiden ersten Bände der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers („Enzyklopädie oder durchdachtes Lexikon der Wissenschaften, Künste und Gewerbe“).

Der buchhändlerische Erfolg des Werks war enorm, doch die Jesuiten und die Sorbonne diagnostizierten eine unchristliche Tendenz und erwirkten beim königlichen Kronrat, Conseil du roi de France ein Verbot. Da aber Madame de Pompadour (die Mätresse von Ludwig XV.), einige Minister, viele einflussreiche Freimaurer und der Chefzensor Chrétien-Guillaume de Lamoignon de Malesherbes auf der Seite der Enzyklopädisten standen, konnten 1753–1756 trotz des Verbots vier weitere Bände erscheinen. Hatte doch Malesherbes als Oberzensor (Censure royale) 1751 der Encyclopédie das königliche Privileg verliehen. Malesherbes sympathisierte in einer doppelten Position mit den Aufklärern. Er war in verschiedenen Funktionen und unter unterschiedlichen Königen, so Ludwig XV. und Ludwig XVI., Diener der französischen Monarchie. So rettete er 1752 das Erscheinen der Enzyklopädie und verhinderte eine erneute Verhaftung Diderots. Zwar wurden die ersten beiden Bände der Ausgabe verboten, Malesherbes erreichte aber, dass der königliche Erlass das Druckverbot nicht explizit aufgehoben hatte.[75]

Danach jedoch wuchs der Druck der Gegner. 1758 wurde das Verbot erneuert, 1759 setzte Papst Clemens XIII. das Werk auf den Index. Inzwischen hatte aber die Regierung die Deviseneinnahmen schätzen gelernt, die trotz des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763) durch den Verkauf der Encyclopédie aus ganz Europa hereinkamen, und man ermutigte Diderot unter der Hand zum Weitermachen.

Der Mitherausgeber Jean-Baptiste le Rond d’Alembert zog sich 1759 aus dem Projekt zurück. An seine Stelle trat ab dem Jahre 1760 der sehr engagierte Louis de Jaucourt.[76]

Lecture chez Diderot, Gemälde (1859) Jean-Louis Ernest Meissonier

Am Montag, den 12. November 1764, entdeckte er zufällig, dass sein französischer Verleger André Le Breton ohne Rücksprache in den letzten Textbänden Änderungen durch Auslassung ganzer Textpassagen und gravierende Textveränderungen vorgenommen hatte. Obgleich Diderot zunächst jede weitere Zusammenarbeit mit ihm aufgeben wollte, ließ er es nicht soweit kommen. In einem Brief an André Le Breton schrieb er:

„Sie haben mich zwei Jahre lang feige betrogen. Sie haben die Arbeit von zwanzig rechtschaffenen Männern zerstört oder durch dummes Vieh zerstören lassen, die Arbeit von Männern, welche Ihnen ihre Zeit, ihre Talente, ihre Nachtwachen umsonst aus Liebe zum Guten und Wahren und in der einzigen Hoffnung geopfert haben, einige wohlverdiente Achtung dafür zu erwerben, deren Ihre Ungerechtigkeit und Ihre Undankbarkeit sie beraubt haben wird.“

Denis Diderot: Brief vom 12. November 1764 an A. Le Breton[77]

Anfang des Jahres 1766 kam der siebzehnte Textband heraus, in der Ausgabe der Encyclopédie aus dem Jahre 1772 war das Projekt schließlich mit dem elften Band abgeschlossen.

Diderot widmete diesem Projekt 20 Jahre seines Lebens. Er schrieb mehr als 3000 Artikel,[78] bevor er das Projekt im Juli 1765 mangels Anerkennung voller Bitterkeit beendete. Diderot zog sich zurück und überließ die Herausgabe der letzten Abbildungsbände seinen Nachfolgern, die, wie schon die ersten, viel zum Ruhm des Unternehmens beitrugen. Laut Vertrag mit den Verlegern sollte er 25.000 Livres für die fertiggestellte Enzyklopädie erhalten.[79] Über diesen geringen Betrag für eine zwanzigjährige bzw. vermutete zwölfjährige Arbeit beklagte sich Voltaire in einem Brief vom 14. April 1760 an Jean-Baptiste le Rond d’Alembert.[80]

In der Encyclopédie méthodique – in 166 Bänden, zwischen 1782 und 1832 von dem Verleger Charles-Joseph Panckoucke und Madame Thérèse-Charlotte Agasse (1775–1838) herausgegeben – fand die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers schließlich ihre Neubearbeitung, Erweiterung und Neuaufteilung in verschiedene Fachlexika.

Philipp Blom schrieb zu Diderot als Enzyklopädist, dass dieser als Künstler weder die Neigung noch den systematischen Geist zum Faktensammeln gehabt habe:

„Das Werk war ein Vehikel für seine Ideen; es gab ihm ein Einkommen und sollte ihm einen Namen geben, und es gab Gegenständen eine Würde, die nie zuvor Druckseiten zierten; doch systematische, alles umarmende Akribie gehörte nicht zu seinen Interessen.“

Philipp Blom[81]

Verlegerische und ökonomische Aspekte der Encyclopédie

André François Le Breton und seine drei Geschäftspartner Antoine-Claude Briasson, Michel-Antoine David und Laurent Durand unterzeichneten am 18. Oktober 1745 einen Gesellschaftervertrag traité de société mit einem Startkapital von 20 000 Livres und einer Anteilsverteilung entsprechend den Einlagen. Le Breton hielt einen Anteil von fünfzig Prozent, die anderen je ein Sechstel.[82]

Viele der im 18. Jahrhundert publizierten Bücher erschienen in einer durchschnittlichen Auflage von 500 bis 1000 Exemplaren. Der Prospectus der Encyclopédie, im November 1750 erschienen, war mit 8000 Exemplaren geplant. Die Käufer sollten zur Subskription aufgefordert werden. Angekündigt wurden acht Textbände und 2 Bände mit Kupferstichen. Sie sollten, so der Plan, in Abständen von etwa einem halben Jahr erscheinen. Somit hätte Band II im Dezember 1775 und Band III im Juni 1776 erscheinen müssen usw., bis schließlich im Dezember 1779 Band VIII der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Die Subskription sah eine Vorauszahlung von 60 Livre vor und bei Erhalt des Band I weitere 36 Livre, für die Bände II bis VIII 24 Livre und für die beiden letzten Bände mit den Kupferstichen 40 Livre.[83] Die Gesamtkosten beliefen sich rechnerisch auf 280 Livre, legt man einen annähernden Umrechnungskurs von 1 Livre gleich 10–12 € zugrunde, beliefe sich der Gesamtpreis auf 3000 bis 3400 Euro.[84] In Wirklichkeit erschienen dann der Band I Juni 1751, Band II Januar 1752, Band III November 1753, Band IV Oktober 1754, Band V November 1755, Band VI Oktober 1756, Band VII November 1757, Band VIII bis XVII von 1765 bis Januar 1766 und im Jahre 1772 der letzte Band mit den Tafeln bzw. Kupferstichen.[85] In dieser ersten Version umfasste das Werk 60.660 Artikel.

Als Diderot im Jahre 1746 bis 1747 zu dem ursprünglichen Projektvorhaben der Übersetzung der englischen Ausgabe Cyclopaedia, or Universal Dictionary of the Arts and Sciences von Ephraim Chambers hinzutrat, unter der verlegerischen Ägide um Le Breton, erhielt er für seine Tätigkeit im Februar 60 Livre, 45 Livre im März, 90 Livre im April und 120 Livre im Juni. Im Oktober 1747 – aus dem ursprünglichen Vorhaben der reinen Übersetzung war mittlerweile das eigenständige Werk der Encyclopédie geworden –, handelten Diderot und d’Alembert einen neuen Vertrag mit der Verlegergemeinschaft um André François Le Breton, Antoine-Claude Briasson, Michel-Antoine David, Laurent Durand aus. Dieser sah vor, dass Diderot 7200 Livre erhalten sollte, 1200 Livre nach der Publikation des Band I und die weiteren 6000 Livre in einer Rate von 144 Livre in den folgenden Monaten. Umgerechnet wären dies, siehe oben, etwa 78.000 bis 90.000 €.[86]

Als Diderot im November 1754 seine Familie und Bekannte in seiner Heimatstadt Langres für eine längere Zeit aufsuchte, gab ihm ein dort ansässiger Notar Dubois den Rat, seinen Vertrag mit den Verlegern neu zu verhandeln. Die neuen Konditionen sahen vor, dass Diderot für jeden verkauften Band 2500 Livres und zum Abschluss des Encyclopédie-Projekts noch einmal 20.000 Livres erhalten solle.[87]

Diderot erhielt vermutlich für seine 25-jährige Arbeit an der Encyclopédie rund 80.000 Livres, was umgerechnet einem Durchschnittswert von 32.000 bis 38.000 € pro Jahr entspricht. Die Pariser Verlegergemeinschaft unter Le Breton erzielte einen Gewinn von 2,5 Mio. Livres, ein Jahrhundertverlagsgeschäft. Weltweit wurden von der Encyclopédie bis zum Jahre 1789 rund 25.000 Exemplare in verschiedenen Ausgaben verkauft.[88]

Als sich das Encyclopédie-Projekt auf seinem Höhepunkt befand, waren eine größere Anzahl Handwerker und andere Berufsgruppen direkt oder indirekt daran beteiligt: Kupferstecher, Zeichner, Schriftsetzer, Drucker und Buchbinder, um nur einige zu nennen. Die Encyclopédie umfasste zwischen 1751 bis 1765 17 Bände mit Artikeln, zwischen 1762 bis 1772 11 Bände mit Abbildungen, 18.000 Seiten Text, 75.000 Einträge, davon 44.000 Hauptartikel und 28.000 Nebenartikel mit insgesamt 20 Millionen Worte.

Die Zielgruppe für die kostspielige und umfangreiche Encyclopédie waren vermutlich begüterte und wahrscheinlich auch gebildete Menschen aus der Schicht der Bourgeoisie, des Adels und des Klerus (siehe auch Alltagsleben des vorrevolutionären Frankreichs (1700–1789)). Ferner kann man vermuten, dass die Zahl der Leser größer war als die der Eigentümer.

Philosophie, Kritik, Theater, Romane, Politik

Frühe philosophische Werke

Neben der Encyclopédie hatte Diderot immer auch andere Werke in Arbeit. So war die Übersetzung des Werks Inquiry des Earl of Shaftesbury mehr als eine Übertragung in die französische Sprache. Mit dem Titel Principes de la Philosophie morale ou essai de M.S. °°° sur le mérite et la vertu. Avec Réflexions[89] im Jahre 1745 erschienen, war diese Arbeit mit umfangreichen kommentierenden Begleittexten versehen, die seine eigene Position deutlich machte. Schon 1746 hatte er dann im Anschluss an die Shaftesbury-Übersetzung seine Pensées philosophiques („Philosophische Überlegungen“) publiziert, worin er erstmals materialistische und atheistische Vorstellungen vertrat. 1748 veröffentlichte er den erotischen Roman Les bijoux indiscrets (dt.: „Die geschwätzigen Kleinode“), der ein Skandalerfolg wurde und in den Literaturgeschichten für Schüler und Studenten oft unerwähnt bleibt.[90]

Titelseite der Lettre sur les Aveugles à l'Usage de ceux qui Voient. London, (1749)

In den Pensées sur l’interprétation de la nature („Überlegungen zur Deutung der Natur“, 1754) betätigte sich Diderot als theoretischer Naturwissenschaftler.[91][92] Es war ein Plädoyer für das Prinzip des Experiments und gegen die rationalen Naturerklärungen der Cartésiens, d. h. der rationalistischen Denker im Gefolge von René Descartes. Er sah den Erkenntnisprozess als eine Wechselwirkung zwischen Beobachtung, kombinierender Reflexion und Experiment.[93] Die Welt war für ihn grundsätzlich erkennbar, agnostizistische Positionen wurden abgelehnt. Aber auch die kritische Würdigung der philosophischen Positionen eines Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, dargestellt in seinem Système de la nature ou Essai sur les corps organisés – zunächst 1751 in lateinischer Sprache als Dissertatio inauguralis metaphysica de universali naturae systemate und unter dem Pseudonym Dr. Baumann publiziert – in welchem jener sich mit der Leibnizschen Monadenlehre und deren Bedeutung für die Naturphilosophie auseinandersetzte, flossen in seine Pensées sur l’interprétation de la nature ein.[94][95]

Dieser gewissermaßen aphorismenartig in kurzen Artikeln gegliederte Text legt der Erkenntnis drei Werkzeuge zugrunde: die Naturbeobachtung, die Reflexion und das wissenschaftliche Experiment. In dieser Vorgehensweise war er der Philosophie von John Locke und Isaac Newton verbunden, siehe Artikel XV[96]

„Ein Schwerpunkt der von Diderot in den Pensées sur l’interprétation de la nature entworfenen Methodologie besteht darin, auf der Basis der Beobachtung der empirischen Realität jeweils provisorische Hypothesen aufzustellen, die Ausgangspunkt neuer wissenschaftlicher Fragestellungen und Forschungsobjekte sein sollen, jedoch immer explizit als approximative, als durch die Forschung wieder zu überschreitende gesetzt werden. Derselbe relative Gültigkeitsanspruch gilt auch bei Diderot für die philosophischen Theorien, die einen Gesamtentwurf als Synthese der Forschungsergebnisse der Naturwissenschaften bieten sollen, jedoch ebenfalls wieder gemäß dem prinzipiell immer offenen Fortgang der Wissenschaften nur Haltepunkte des Denkens, niemals Endpunkte sein dürfen. [...] Ein wesentliches Merkmal der von Diderot postulierten Methode für die Naturforschung besteht darin, den Wert der Hypothesen, der Gesamttheorien, selbst der Spekulationen gegenüber dem von Newtons Postulat "Hypotheses non fingo" [bedeutet sinngemäß: in der Experimentalphilosophie gibt es keine Unterstellungen] geprägten Denkmodell seiner Zeitgenosssen wieder zu rehabilitieren, die Hypothesen in einen methodischen Kontext mit Beobachtung und Experiment zu stellen.“

Winter, Ursula: Wissenschaftsmethodologie und Moral. In: Dietrich Harth, Martin Raether (Hrsg.): Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklärung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1987, ISBN 3-88479-277-6, S. 157–184

Im Artikel XXIV Grundriß der experimentellen Physik beschrieb Diderot deren Umfang und deren Aufgaben „(...) die experimentelle Physik beschäftigt sich im allgemeinen mit der Existenz, den Eigenschaften und dem Gebrauch“ und definiert in der Folge diese und weitere daraus abgeleitete Begriffe. Im Artikel XXIII differenziert er die Arten von Philosophie, „(...) Wir haben zwei Arten der Philosophie unterschieden: experimentelle und rationale Philosophie.(...)“. In den nachfolgenden Artikel wurde aus beiden Aphorismen eine synthetische Schlussfolgerung gesucht. Ab Artikel XXXI werden Beispiele und daraus abgeleitete Vermutungen formuliert.[97]

1749 kam die schon genannte philosophische Schrift Lettre sur les Aveugles à l'Usage de ceux qui Voient („Brief über die Blinden zum Gebrauch der Sehenden“) heraus, worin Diderot, ausgehend von der These, dass ein blind Geborener (siehe hierzu auch Visuelle Wahrnehmung) keine Möglichkeit habe, die Existenz Gottes zu erdenken, dessen Existenz überhaupt bezweifelt. Diderot setzt sich in dieser Monografie mit den philosophischen Überlegungen des blinden Cambridger Mathematiker Nicholas Saunderson auseinander, dessen Gedanken stark von atheistischen Überlegungen geprägt waren. Doch war es William Molyneux der erstmals, im Jahre 1688, diese Fragestellung oder philosophische Problem, das mit der Entstehung der menschlichen Erkenntnis und der Begriffsbildung anhand der Blindheit auftritt, thematisierte. Auch als Molyneux-Problem, Problème de Molyneux bekannt.[98] In den Lettre sur les aveugles wurde forthin auch ein Wechsel der Positionen Diderots deutlich. Die in den Pensées philosophiques vertretenen deistisch-pantheistischen Anschauungen wurden zugunsten von stärker materialistisch-atheistischen Vorstellungen abgelöst.[99][100]

1751 trug er zu einer Grundlegung der philosophischen Ästhetik mit der Lettre sur les sourds et muets („Brief über die Taubstummen“) bei. In diesem Text stellt er die sensualistische Überlegung an, wie ein Mensch seine Umgebung empfände, wenn einzelne Sinnesorgane ausgeschaltet würden oder wie er die Umgebung durch nur ein einziges Sinnesorgan wahrnehmen könne. Wie sich die Welt in jedem einzelnen Sinn darstellte, einer Art von metaphysischer Anatomie, cette espèce d´anatomie métaphysique. In den Lettre sur les sourds et muets entwirft er das Szenario einer Gesellschaft von fünf Menschen, von denen jeder nur einen einzigen Sinn hätte und sich jeder aber dünkte, die Welt in ihrer Gesamtheit zu erkennen. Diderot schloss, dass sie sich wechselseitig für verrückt halten müssten. Auch thematisierte Diderot das Phänomen der Sprache oder der Verbindung von Sprache mit sinnlicher Welt.

Im selben Jahr wurde er neben d’Alembert in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[101]

Diderot zeigte sich insbesondere in seinen philosophischen Schriften von der Idee der Entwicklung geradezu begeistert,[102] eine Idee, die das gesamte Universum einbezöge. Aus dem materiellen Substrat entstünde alles Leben. Materie kann damit auch lebendige Materie sein, die damit Lebendiges und Empfindendes, sensibilité zu entwickeln imstande sei, aber ohne in dieser Entwicklung oder Hervorbringung eine finale Kausalität anzunehmen. In der letzten Unzugänglichkeit dieser Finalität zeigt sich dann auch das menschliche Unvermögen, Natur nach eigener Maßgabe zu verstehen, in der Annahme, in dieser Unzulänglichkeit liege dann auch das Verbot, die Natur unter der Vernunft und den Willen eines Gottes zu subsumieren. Gott wäre somit als ein ins Unendliche hinein gesteigerter Mensch gedacht.[103] Natur sei das Ganze, aus dem alles Leben auseinander hervorgehe, das Ganze habe eine zeitliche Folge, eine Entwicklung, so dass das Seiende in einen Zeitfluss gelange. Er sah in der Materie die Substanz des Werdens, aber eher weniger konkretisiert als etwa bei seinem Freund Paul Henri Thiry d’Holbach, obgleich seine Naturinterpretation wissenschaftlich-hypothetisch fundiert gewesen sein soll, war sie aber auch zugleich ein mit Gefühl und Phantasie besetzter Entwurf. Ein Entwurf, der im deutschsprachigen Raum in ähnlicher Weise von Johann Wolfgang von Goethe eingefordert wurde.

Diderot als Kunstkritiker

Im Jahre 1665 initiierte die Académie royale de peinture et de sculpture eine Kunstausstellung, welche dann ab dem Jahre 1667 einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde und in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen stattfand. Diese Ausstellungen fanden ab dem Jahre 1699 in der Grande Galérie du Louvre statt, man nannte sie kurz le Salon. Dieser Salon diente im Verein mit Pariser Galeristen auch dem Kunstverkauf.[104][105]

Gabriel de Saint-Aubin (1724-1780): Salon de Paris aus dem Jahre 1767

Ab dem Jahre 1759 besuchte Diderot, häufig zusammen mit Sophie Volland, bis zum Jahre 1781 diese Salons und beschrieb seine Impressionen und Reflexionen in insgesamt neun Salons. Mehr noch, in den Jahren hiernach beschäftigte er sich mit Kunstgeschichte sowie den Techniken der Malerei und wurde einer der ersten professionellen Kunstkritiker mit den neun Artikeln, die er zwischen 1759 und 1781 über die Pariser Salons für die handschriftlich verbreitete Zeitschrift Correspondance littéraire, philosophique et critique seines Freundes Melchior Grimm verfasste.[106][107]

Im Jahre 1759 schrieb Diderot seinen ersten Salon mit nur acht Seiten nieder. Jener aus dem Jahre 1761 wies schon 50 Seiten auf und die ab dem Jahre 1763 bis 1767 waren nicht nur noch umfangreicher geworden, sondern zeigten auch deutlich seine Entwicklung oder Individuation zum Kunstkritiker. Diderot erwarb nicht nur Sachkenntnis, sondern zählte mehrere Maler zu seinem Freundeskreis. In Diderots Salons von 1769, 1775 und 1781 ist eine Stagnation in seiner Bewertung der bildenden Kunst bemerkbar. Grundsätzliches zu seinen Reflexionen beschrieb er aphorismenartig in der Monographie Pensées détachées sur la peinture, la sculpture, l’architecture et las poésie (1772).

Er war zum Kenner der Malerei geworden, konnte technische Details, Bildaufbau und Arrangement ebenso erörtern wie Wirkungen, welche die Gemälde hervorriefen. Es waren die künstlerischen Produktionen eines François Boucher, Jean-Honoré Fragonard, Louis-Michel van Loo, Charles André van Loo, Jean Siméon Chardin oder Claude Joseph Vernet, die ihn zu seinen ästhetischen Reflexionen anregten, so unter dem Begriff le beau in seiner Encyclopédie.

In den Gewichtungen der einzelnen Kunstgattungen zeigten sich Parallelen zu der Theatertheorie. So sah er zwar in der Genremalerei, also der Darstellung alltäglicher Handlungsszenen, nur einen simple imitateur, copiste d´une nature commune und für die klassische Historienmalerei einen créateur d´une nature idéale et poétique, aber in seinen Pensées détachées sur la peinture, la sculpture, l'architecture et la poésie (1772) führte er folgendes aus:

„[…] Mir scheint die Einteilung der Malerei in Genre- und Historienmalerei sinnvoll zu sein, aber ich wünschte, dass man bei dessen Einteilung etwas mehr die Natur der Dinge in Betracht zöge. Die Bezeichnung Genremalerei wendet man ohne jeden Unterschied sowohl auf solche Maler an, die sich mit Blumen, Früchten, Tieren, Hainen, Wäldern und Bergen beschäftigen, wie auch solche, die ihre Szenen aus dem alltäglichen, häuslichen Leben nehmen; Teniers, Wouwerman, Greuze, Chardin, Louthenbourg und selbst Vernet heißen Genremaler. Ich dagegen versichere, dass der "Vater, der seiner Familie vorliest", der "Undankbare Sohn" und die "Verlobung" von Greuze und die "Seestücke" von Vernet, die alle Arten von Verwicklungen [incidents] und Szenen darbieten, für mich in demselben Maße Historienbilder sind wie die "Sieben Sakramente" von Poussin, die "Familie des Darius" von Le Bruns oder die "Susanna" von Van Loo. […]“

„[…] zitiert aus Werner Busch: Das sentimentalische Bild: Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne. C.H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-42279-9, S. 240“

Denis Diderot: Pensées détachées sur la peinture, la sculpture, l'architecture et la poésie. (1772)[108]

Man entnimmt dem Zitat, dass letztlich bestimmte Formen der Genremalerei das Sentiment des Betrachters mehr ansprechen könnten. Weil sie nicht exklusiv sind, könnten sie Allgemeinmenschliches deutlicher zeigen.[109]

Diderot fasste sein Verständnis der Kunst bzw. formulierte seine "Kunsttheorie" in einer Vielzahl von Briefen und Essays in literarischen Zeitschriften oder Salonbeschreibungen.[110] Es existiert somit keine kohärente Kunsttheorie von ihm, welche als eine philosophische Lehre über die Kunst zu verstehen wäre (siehe auch Ästhetik). Vielmehr schrieb er über die Kunst in Form von Reflexionen seiner eigenen subjektiven Empfindungen und Vorstellungen. Hierdurch entstand eine Unmittelbarkeit, eine große Nähe zu dem betrachteten Kunstobjekt, welche sich dann auch in seinen erläuternden Beschreibungen und seiner Wirkung auf den Betrachter zeigt.[111]

Diderot erwähnt die Werke von Anna Dorothea Therbusch, u. a. sein Porträt und dessen Entstehung, in seiner Correspondance litteraire von 1767.

Künstler und Werke, die in den Salons-Bänden von Denis Diderot Erwähnung fanden

Unter der Funktion "Ausklappen" (siehe unten) werden sämtliche bildende Künstler aufgelistet, die in den Salons von Denis Diderot beschrieben und beurteilt wurden.

Künstler Werke
Jean Siméon Chardin
Selbstportrait Jean Siméon Chardin, 1775
  • Jeune dessinateur
  • La Brioche
  • Le Bénédicité
  • Le Bocal d’abricots
  • Le Bocal d’olives
  • Le Melon entamé
  • Le Panier de fraises des bois
  • Panier de pêches avec un rafraîchissoir
  • Panier de prunes avec un verre d’eau
  • Théière blanche avec raisin blanc et noir
Jean-Baptiste Deshays de Colleville (1729–1765)
  • Hector exposé sur les rives du Scamandre
  • La Flagellation de saint André
  • La Résurrection de Lazare
  • Le Mariage de la Vierge
  • Saint André refusant d’adorer les idoles
  • Saint Benoît mourant reçoit le viatique
  • Saint Pierre délivré de prison
  • Saint Victor devant le tribunal du préteur
  • Vénus blessée par Diomède
Jean-Baptiste Greuze
Le Gâteau Des Rois, 1774
  • L'Accordée de village
  • L’Enfant gâté
  • La Jeune fille qui pleure son oiseau mort (1765 et 1769)
  • La Marchande de marrons
  • La Piété filiale
  • La Simplicité
  • Le Fils ingrat
  • Le Fils puni
  • Le Miroir cassé
  • Le Repos
  • Le Tendre Ressouvenir
  • Portrait d’Ange-Laurent de Lalive de Jully
  • Portrait de François Babuti
  • Septime Sévère reprochant à Caracalla son fils d’avoir attenté à sa vie dans les défilés d’Écosse
  • Un jeune berger
Noël Hallé
  • La Course d’Hippomène et d’Atalante
  • La Force de l’union, ou la flèche rompue par le plus jeune des enfants de Scilurus
  • La Justice de Trajan
  • Le Combat d’Hercule et d’Achéloüs
  • Minerve conduisant la Paix à l’Hôtel de Ville
  • Silène dans sa grotte barbouillé de mûres par Églé
  • Une Bergère qui flatte de la Main un jeune Berger
Louis Jean François Lagrenée
  • Le Dauphin mourant, environné de sa famille
  • Le Lever de l’Aurore
  • Mars et Vénus surpris par Vulcain et Psyché qui visite l’amour endormi
  • Renaud et Armide
  • Suzanne surprise au bain par les deux vieillards
  • Martyr de Saint Étienne, 1781
Claude Joseph Vernet
  • La Bergère des Alpes
  • La Nuit par un clair de lune
  • La Source abondante, Premier site de la promenade
  • Le Soir ou le coucher du soleil (Parties du jour, série du Dauphin)
  • Les Occupations du rivage, Quatrième site de la promenade
  • Marine, Sixième site de la promenade
  • Vue du port de La Rochelle
  • Vue du port de Rochefort
Joseph-Marie Vien
  • César face à la statue d’Alexandre
  • Glycère ou la Marchande de Fleurs
  • Guérison d’un infirme à la piscine de Bethesda
  • La Marchande à la toilette
  • Marc Aurèle faisant distribuer au peuple du pain
  • Offrande présentée à Vénus (l’Automne)
  • Proserpine orne de fleurs le buste de Cérès sa mère (l’Été)
  • Saint Denis prêchant la foi en France
  • Une femme qui sort des Bains
  • Une Prêtresse brûle de l’Encens sur un Trépied (L’Hiver)
Charles André van Loo
  • Auguste fait fermer les portes du temple de Janus
  • Esquisses pour la chapelle de saint Grégoire aux Invalides
  • Les Baigneuses
  • Les Grâces
  • Mlle Clairon en Médée
  • Un tableau représentant une lecture
Künstler, die mehr als fünfmal eine Erwähnung fanden (Auswahl)

Jacques-André-Joseph Camelot Aved, Jean-Jacques Bachelier, Pierre Antoine Baudouin (1723 - 1769), François Boucher, Nicolas Guy Brenet (1728-1792), Francesco Casanova, Charles-Nicolas Cochin (1715-1790), Jacques Louis David, Pierre-Antoine Demachy (1723-1807), Jean-Baptiste Descamps, Gabriel-François Doyen, François-Hubert Drouais, Louis Jean-Jacques Durameau (1733-1796), Jean Honoré Fragonard, Gabriel Briard (ca. 1715–1777), Hubert Robert, Jean-Baptiste Marie Pierre (1714-1789), Jean-Marc Nattier, Maurice Quentin de La Tour, Nicolas-Bernard Lépicié (1735-1784), Philippe-Jacques de Loutherbourg, Pierre-Antoine Demachy (1723-1807), Jean-Marc Nattier, Jean-Baptiste Perronneau (1715-1789), Restout, Alexandre Roslin, Charles-Amédée-Philippe van Loo, Louis-Michel van Loo.

Diderot und das Theater

Titelseite von Le Fils naturel (1757)
Datei:Pere de famille.JPG
Titelseite der ersten Ausgabe von Le Père de famille (1758)

Mit Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais[112] zählte Denis Diderot zu den Erneuerern des bürgerlichen Trauerspiels. Mit dem französischen Bühnendichter Michel-Jean Sedaine war er freundschaftlich verbunden und teilte mit ihm seine Ansichten über das Drama.

Nicht nur wählte Diderot häufig die Form des Dialogs als Ausdrucksmittel für seine Gedanken, ihm war auch – und dies nicht nur als einem der bedeutendsten Kunstrezensenten seiner Zeit – ein Sinn für das Szenische und Gestische in hohem Maße zu eigen. Er verfasste mehrere Dramen, die heute wegen ihrer ereignisarmen, wenig an der Wahrscheinlichkeit interessierten Handlung zwar kaum mehr aufgeführt werden, zu ihrer Zeit aber dank ihrer eindringlichen Darstellung widersprüchlicher Gefühle und innerer Konflikte wie auch dank ihrer durch die bürgerlichen Sujets ausgedrückten Realitätsnähe erfolgreich waren.[113]

Am bekanntesten wurden Diderots „drames bourgeois” Le Fils naturel ou Les épreuvres de la vertu („Der natürliche Sohn“, 1757), der seine Uraufführung im Jahr der Publikation auf dem Anwesen des Herzogs d’Ayen in Saint-Germain-en-Laye erlebte, und Le Père de famille („Der Familienvater“, 1758), der zunächst im Jahre 1760 in Marseille, am 18. Februar 1761 dann erstmals in Paris durch die Comédiens français aufgeführt wurde. Beide Dramen sind von bürgerlichen Familienkonflikten geprägt: In Le Fils naturel ringt ein junger Mann sich tugendhaft dazu durch, seinem Freund diejenige Frau zu überlassen, in die er sich wider Willen verliebt hat und die sich ihrerseits magisch von ihm angezogen fühlt, sich aber zuletzt als seine Halbschwester herausstellt. In Le Père de famille gestattet ein Vater, der eigentlich nur eine passende Konventionalehe für seine beiden Kinder anstrebt, diesen nach langen inneren Konflikten die von ihnen gewünschten Liebesheiraten, die sich nachträglich als gesellschaftlich akzeptabel erweisen. Wichtiger noch als die Stücke wurden die dramentheoretischen Essays, die Diderot seinen beiden Dramen anfügte, so Entretiens sur le fils naturel als Epilog des im Titel genannten Dramas und Discours sur la poésie dramatique als Ergänzung zum Père de famille. Sie begründeten das neue Genre auch theoretisch als außerhalb der traditionellen Gattungen Tragödie und Komödie angesiedeltes drame bourgeois („bürgerliches Trauerspiel“), das besser als jene die Realität der Epoche darstellen und selbstverständlich keine Verse, sondern Prosa verwenden sollte.

Diderots Theatertheorie

Bedeutsam für die Entwicklung des Theaters wurde Diderot weniger durch die Aufführung der Dramen selbst – die in Frankreich kaum in Gang kam – als vielmehr durch sein theoretisches Werk, in dem er sich um eine Erneuerung der zeitgenössischen Dramatik bemühte.[114]

In der französischen Dramatik des 18. Jahrhunderts dominierten höfische Themen und Inszenierungen.[115] Diderot wollte hingegen für das sich emanzipierende Bürgertum schreiben und war daher bemüht, ein bürgerliches Trauerspiel als neues Theatergenre, von ihm auch genre sérieux genannt, zu etablieren.[116] Das Theater sollte Themen behandeln, wie sie im alltäglichen Leben vorkamen, und von den gewöhnlichen, gleichsam ,privaten‘ Gefühlen der Menschen ausgehen, um so eine Erneuerung der dramatischen Kunst zu erreichen. Das drame sérieux führte damit gewissermaßen zur Auflösung der strengen Gattungsgrenzen zwischen Komödie und Tragödie. Allerdings griff Diderot nicht zu einer Addition der Extreme, um die Trennung der Genres in Tragödie und Komödie zu überwinden: Seine Stücke verzichteten sowohl auf prononciert komische Elemente als auch auf das deklamatorische Pathos der Tragédie. Ebenso entfielen die Dienerrollen als Erinnerungen an jenen Standesunterschied, der die beiden Genres während des Ancien Régime mit Notwendigkeit trennte (Ständeklausel). Er sieht den zukünftigen Platz der neuen dramatischen Form zwischen der klassischen Tragödie, comédie classique und der Komödie angesiedelt, die er wiederum differenziert in eine ernsthaften Komödie, comédie sérieuse und einer lustigen Komödie, comédie gaie.

Diderot forderte, dass der Dichter weder im Drama noch in den Dialogen der Romane die eigene Stimme erheben dürfte, sondern er müsste den Figuren eine ihren Charakter und ihrer Situation angemessenen Sprache und Ausdruck verleihen. Ein ergreifendes Theater, so Diderot, lebe im übrigen weniger vom gesprochenen Wort als von der mimischen Expression; es habe in Prosa zu stehen, denn wer spreche im Alltag in Versform. Zugleich sollten die soziale Rolle und Funktion der Charaktere – so auch ihr bürgerliches Berufsleben – stärker in das Bühnenwerk einbezogen werden.[117] Diderot war damit eher dem Schaffen des englischen Dramatikers George Lillo (1691-1739) verpflichtet als dem Theater Shakespeares.[118]

Wichtig wurde auch der Dialog Le paradoxe sur le comédien („Das Paradoxon des Schauspielers“, 1773), in dem Diderot unter anderem nochmals die Themen behandelte, die er bereits in Observations sur Garrick, ou les acteurs anglais („Beobachtungen über Garrick, oder die englischen Schauspieler“, 1770) ausgeführt hatte, dass nämlich nicht der leidenschaftlich gefühlvolle Schauspieler, sondern der innerlich nüchterne die Gemüter bewege. Der perfekte Schauspieler verkörpere deshalb die folgenden Paradoxa.

  1. Das Paradox der Natürlichkeit: Der Eindruck von Spontaneität und Authentizität entsteht demnach nur durch die geplante und kontrollierte Nachahmung einer Handlung.
  2. Das Paradox der Rührung: Der Schauspieler soll die natürlichen Anzeichen einer Gemütsbewegung zwar äußerlich reproduzieren, dabei aber eine innere persönliche gefühlsmäßige Beteiligung vermeiden. Denn erst wenn der Schauspieler nicht selbst gerührt sei, vermöge er zu rühren.
  3. Das Paradox der Wirkung: Letztlich gelinge dem Schauspieler das Auslösen wahrer Rührung erst dann, wenn er nicht intendiert, eine bestimmte Wirkung zu erzielen.

Für Diderot entsteht ein gelungenes Schauspiel gerade nicht, indem der auf der Bühne agierende Schauspieler sich mit seiner jeweiligen Rolle identifiziert und sein „echtes Gefühl” entäußert. Denn dann könne dieser erstens nur sich selbst oder zumindest eine nur sehr begrenzte Sparte von Rollen und Situationen spielen und zweitens sei dies nicht einmal bühnenwirksam. Vielmehr müsse der Schauspieler mit kühler Distanz entscheiden und vollführen, welche Handlungsweise auch immer ihm als die angemessenste erscheint. So wandte sich Diderot etwa auch gegen das sogenannte Beiseitesprechen, vielmehr dürfe ein Schauspieler nicht aus der Rolle fallen und die vierte Wand durchbrechen, etwa indem er auf Beifalls- oder Missfallensäußerungen aus dem Publikum eingehe.

Hierdurch werde nebenbei die Reproduzierbarkeit des Spiels sichergestellt, die bei gefühlvollem, identifizierendem Schauspiel nicht gegeben sei. Diderot unterscheidet drei Typen von Schauspielern:

  • den schlechten Schauspieler, der nur wenig Empfindsamkeit besitzt,
  • den mittelmäßigen Schauspieler, der viel Empfindsamkeit innehat und
  • den erhabenen Schauspieler, der keine Empfindsamkeit zeigt.[119]

Ein guter Schauspieler müsse eine gute Urteilskraft haben, ein kühler Beobachter, mit ausgeprägten Verstand und ohne Empfindsamkeit begabt und zur Nachahmung befähigt sein. Für Diderot sollte sich ein Schauspieler seine Rolle durch Phantasie und Urteilskraft erarbeiten, er nannte es, ein modèle ideale kreieren, das einstudiert jederzeit reproduzierbar sei. Modern interpretiert ein psycho-physischer Vorstellunginhalt, ein Modell, an das sich der Schauspieler akkommodiert hat und das er aus dem Gedächtnis heraus vermittels körperlicher Anstrengung wiedergeben kann.[120] Diderot warnt den Schauspieler vor den großen Gefühlschwankungen, die den Darsteller an der geistigen und körperlichen Konzentration hindern, die er für den einheitlichen Aufbau seines Rollenspiels unbedingt benötigt.[121]

Die Kritik Diderots richtete sich auch gegen die Aufführungspraxis der klassischen französischen Tragödie, tragédie classique française, denn anstelle der stilisierten Szenerie auf einer kleinen Bühne, wünscht er sich eine große Bühne, welche eine Darstellung von Simultanszenen ermöglichen würde. Auch solle anstelle einer örtlichen Einheitlichkeit im gesamten Bühnenstück ein Ortswechsel angestrebt werden, der auch im Wechsel des Bühnenbildes überzeugend kenntlich gemacht werden sollte.

Diderots Einfluss auf die Theatertheorie[122] reicht insofern bis hin zu Bertolt Brecht und seiner Theorie der Verfremdung, die im Wesentlichen der Sichtbarmachung einer Distanz zwischen Dargestelltem und Darstellung diente (siehe auch Dramentheorie).[123]

Kritik

Der konservativ-royalistische Publizist Élie Catherine Fréron war einer der Zeitgenossen, die versuchten, Diderot mit zum Teil unredlichen Mitteln anzugreifen. So bezichtigte er ihn etwa des Plagiats einiger seiner Theaterstücke und produzierte oder besser konstruierte hierzu auch ,Beweise‘.[124]

Der Romanschriftsteller

Zugleich arbeitete Diderot an Romanen und Erzählungen, die rückblickend erstaunlich modern wirken und meist erst postum erschienen sind. So verfasste er 1760/61 den kirchenkritischen, empfindsamen Roman La Religieuse („Die Nonne“), der den Leidensweg einer unfreiwilligen Nonne beschreibt und heute wohl sein meistgelesenes (und verfilmtes) Werk ist (gedruckt erst 1796).

Von 1760 bis etwa 1764 schrieb er den experimentellen Roman Le Neveu de Rameau („Rameaus Neffe“; erstmals gedruckt in Goethes deutscher Übersetzung 1805, in einer französischen Rückübersetzung 1821, im endlich wiederentdeckten Originaltext erst 1891).

Der im Jahre 1773 begonnene und 1775 beendete[125] den Roman Jacques le Fataliste wurde 1778 bis 1780 in der handschriftlichen Zeitschrift Correspondance littéraire veröffentlicht („Jacques der Fatalist“, gedruckt erst 1796).[126] Als Rahmenhandlung wählte Diderot die neuntägige Reise von Jacques dem Diener und seinem Herren zu einer Amme, um dort die Schulden für die Pflege eines ihm unterschobenen Kindes auszugleichen.[127] Die Reise bietet nun Anlass weitere Geschichten einzuflechten. Das Verhältnis zwischen dem von der Determiniertheit aller Ereignisse überzeugten, aber lebenstüchtigen und aktiven Diener Jacques und seinem an die Willensfreiheit glaubenden, aber lethargischen und passiven Herrn, inspirierte Hegel zu seiner in Phänomenologie des Geistes entfalteten Dialektik von Herrschaft und Knechtschaft, ebenso wie ihn der zwiespältige Protagonist des Neveu de Rameau zur Unterscheidung von „Ansichsein“ und „Fürsichsein“ anregte.

In Diderots unveröffentlichten Schriften mit satirischer Tendenz zeigen sich deutliche Zweifel am optimistischen, aufklärerischen Weltbild, das er mit der Encyclopédie öffentlich vertrat. Sein einstiger Freund und späterer Widersacher Rousseau warf Diderot vor, dass er ihn vom Optimismus abgebracht habe.

„Die Summe seines Lebens zog D. [Diderot] 1782 in dem Essai sur les règnes de Claude et de Néron, in dem er sich mit Seneca identifiziert, dem Philosophen, der sich einmischt und kompromittiert, dem Gegenbild zu Sokrates.“ (Claudia Albert)

Ökonomische und politische Betrachtungen

Diderot schrieb im Jahre 1751 einen Artikel für die Enzyklopädie mit der Überschrift Politische Autorität, autorité politique. Hierin stellte er nachdrücklich das Gottesgnadentum der Könige und Herrscher genauso wie die naturrechtliche Herleitung ihrer Autorität in Frage. Die Lösung sah er aber nicht in der montesquieuschen Gewaltenteilung, sondern vielmehr in einer von der Zustimmung der Untertanen getragenen Monarchie; der Regent als Vollstrecker des Volkswillens handelnd. Ein einzelner aufgeklärter Monarch sei keine Garantie gegen despotische Bestrebungen.[128]

Durch seine Kontakte zu François Quesnay, Pierre Samuel du Pont de Nemours[129] und den übrigen Mitgliedern aus der Schule der Physiokraten stand er diesen Positionen zunächst nahe.[130] Mit dem Dekret über den Kornhandel vom 19. Juli 1764 setzten sich die Ideen von François Quesnay durch. Hiernach sollte der unbegrenzte Kornexport und alle Hindernisse der colbertschen Verordnungen außer Kraft gesetzt werden, um so den Markt zu einem natürlichen Regulationsinstrument des Wirtschaftssystems zu machen. Durch Ferdinando Galiani erlangte Diderot eine neue Perspektive, er redigierte Dialoges sur les commerce des blés.[131] Abbé Galiani vertrat im Vergleich zu der Regierung unter César Gabriel de Choiseul-Praslin und seinem (physiokratisch orientierten) Generalkontrolleur der Finanzen, contrôleur général des finances Étienne Maynon d’Invault eine gegensätzliche Position, welche im Übrigen auch von anderen profilierten Vertretern etwa um Jacques Necker abgelehnt wurde. Aufgrund dieser Brisanz veröffentlichte Diderot den Dialog des Abbé Galiani erst im Dezember 1769 als Étienne Maynon d’Invault seines Amtes enthoben worden war und durch Joseph Marie Terray ersetzt wurde, der den Gedanken des Abbé Galiani positiv gewogen war.

Für die Physiokraten und ferner für Anne Robert Jacques Turgot, Marquis de Condorcet und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert war der ökonomische Liberalismus untrennbar mit der Idee des politischen Liberalismus verbunden. Für Abbé Galiani und Denis Diderot hingegen gingen diese Überlegungen an der Realität vorbei, so würde sich solch eine einstellende „natürliche Ordnung im Wirtschaftssystem“ zu einem Staat von Besitzenden entwickeln, in welcher sich die singulären Interessen Einzelner oder Gruppen gegenüber dem Anliegen der Allgemeinheit und der Bevölkerung durchsetzten müssten. Diese Umstände regten Diderot dazu an, seine ökonomischen Konzepte und im Anschluss auch seine politischen Konzeptionen zu differenzieren.[132] Im übrigen brach er mit den Ideen des Physiokratismus endgültig nach seinen Reisen Bourbonne-les-Bains und Langres, wo er sich mit dem Elend der Bauern konfrontiert sah. In seiner Apologie de l’abbé Galiani (1770, publiziert im Jahre 1773) verteidigte er dessen Ablehnung des freien Getreidehandels.

In der Zeit zwischen 1770 bis zum Jahre 1774 entstanden die wesentlichen politischen und ökonomischen Schriften Diderots, in denen er aber auch seine Enttäuschungen kundtut, die er durch die „aufgeklärten Monarchen“, so der Zarin Katharina die Große, aber auch über Friedrich den Großen, erlitt.

Diderots politische Philosophie war wie seine übrigen Reflexionen und Denkansätze wenig systemisch. Der ursprüngliche menschliche Zustand (Naturzustand) wurde von ihm als ein Überlebenskampf gegen die Unbilden der Natur verstanden, in dessen Folge sich die Menschen zusammentun müssten, im Sinne einer Gemeinschaft (sociabilité). Gerechtigkeit war für ihn ein universeller Begriff, der für den Naturzustand ebenso Gültigkeit habe wie für eine entwickelten Gemeinschaft. In seinem Enzyklopädie-Artikel Naturrecht, droit naturel wurde das Eigentums- und Profitstreben als eine allgemeine menschliche Eigenschaft angenommen und damit als allgemeiner Wille verstanden. Diese Strebungen seien individuell entwickelbar nach Maßgabe der Fähigkeiten, welche in dem einzelnen Menschen lägen. Diderot entwirft keine utopischen Zustände menschlichen Zusammenlebens. Eine menschliche Gemeinschaft betrachtete er als gelungen, wenn die religiösen und gesetzlichen Vorschriften in keinem Widerspruch zueinander ständen und beide sich nicht den natürlichen Bedürfnissen des Menschen entgegenstellten. Die natürlichen Bedürfnisse hingen von der Geographie, dem Klima, der zivilisatorischen Entwicklung u. a. m. ab.[133]

In dem in vier Teilen als erste Fassung in den Jahren 1773 bis 1774 erschienen und letztlich 1796 postum publizierten Supplément au voyage de Bougainville (erstmalig 1772 in der Correspondance littéraire) bezieht Diderot sich auf die von Louis Antoine de Bougainville im Jahre 1771 erschienen Voyages autour du monde (1771). Diderot nimmt den Reisebericht als Möglichkeit durch eine in dialogform von „A“ und „B“ geführten Kontroverse, die Gesellschaft des Ancien Régime[134]zu analysieren.

Späte philosophische Werke

Zu dem wichtigsten philosophischen Werken, die im Jahre 1769 entstanden, rechnet man den Le Rêve de d’Alembert (1769), der Bestandteil einer Trilogie ist. In diesem, in Dialogform geschriebenen, Werk legt er seine materialistische Positionen dar, betrachtet die Sensibilität der Materie, differenziert diese Empfindsamkeit und versucht die Entwicklung der lebenden Materie[135] zu beschreiben.

Ein wichtiges Essay stellt das 1770 erschienene und nur wenige Seiten umfassende Principes philosophiques sur la matière et le mouvement (1770) dar, dass die Grundsätze über Materie und Bewegung darlegt.

Zu seinem Spätwerk zählen vor allem die Éléments de physiologie (1774)[136], das teilweise den Charakter eines Lehrbuchs und zum Teil den Charakter einer methodischen Reflexion über das Wesen der lebenden Materie hat. Es entstand in den Jahren von 1774 bis 1780. Um seine Kenntnisse zur menschlichen Anatomie zu verbessern[137], besuchte er die Wachsmodellatorin für anatomische Präparate Marie Marguerite Bihéron.[138]

Diderots Ansichten zur biologischen Gedankenwelt

Denis Diderot war an biologischen Fragen sehr interessiert.[139][140] Diese Fragen umkreisten die Themen des Ursprungs der Materie und deren Übergang von der anorganischer Welt zu den organischen, lebenden Formen, der Entstehung der Arten in der Zeit, die Fragen der Urzeugung und der präexistierenden Keimen u. ä. m., so in Le rêve de D’Alembert (1769), De l’interprétation de la nature (1754) und Éléments de physiologie (1773-1774). Diderot las, traf oder stand im intellektuellen Austausch mit Paul Henri Thiry d’Holbach, Georges-Louis Leclerc de Buffon, Théophile de Bordeu, Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, Albrecht von Haller, Abraham Trembley, John Turberville Needham, Marie Marguerite Bihéron und anderen seiner Zeitgenossen.

Diderot war der Vorstellung der Wandlung verpflichtet, seine Annahme der sensibilité générale de la matière gab ihm die Möglichkeit die Entstehung des Lebens durch die Freisetzung der in der Materie potentiell enthaltenen Kräfte den force morte und den force vive zu erklären. In den Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient (1749) führte er an, dass obgleich sich die Natur aus den in ihr innewohnenden Kräften heraus gestalten könne, nur die Formen bestehen blieben die lebensfähig seien und deren Aufbau nicht im Widerspruch zu ihrer Umgebung stünde. Diese Gedanken erinnert an die Evolutionstheorie von Charles Darwin. Dennoch fehlt der entscheidende theoretische Aspekt, so die natürlichen Selektion. Noch näher scheint er Jean-Baptiste de Lamarck zu stehen und dessen erster wissenschaftlicher Theorie welche den Anforderungen einer Evolutionstheorie entspricht.

„Bordeu: Er hat recht. Die Organe erzeugen die Bedürfnisse, und umgekehrt erzeugen die Bedürfnisse sich die Organe.“

Philosophische Schriften. 2 Bände, hg. u. übers. v. Theodor Lücke, Berlin (DDR) 1961 (Nachdruck Berlin (West) 1984) S. 537: Le Rêve de d’Alembert. (1769)

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Diderots Theorie der Sprache

In den Lettre sur les sourds et muets, à l’usage de ceux qui entendent et qui parlent (1751) entwickelte er allgemeine Überlegungen zur Entwicklung der Sprache. Er antwortet hier gewissermaßen Charles Batteux, wobei er sich auf dessen Les beaux-arts réduits à un même principe (1747) und die Lettres sur la phrase française comparée avec la latine (1748) bezog. Er beschäftigte sich mit dem Begriff der Inversion[141] die einen zentralen Aspekt bei den Bemühungen um ein Grammaire générale et raisonnée im 18. Jahrhundert darstellte, sie hierzu Antoine Arnauld und Claude Lancelot. Aber auch mit den Überlegungen von César Chesneau Du Marsais und Étienne Bonnot de Condillac zur Inversion setzte er sich auseinander. Diderot nimmt bei seinen Theorieentwurf die Position eines Nominalisten ein oder genauer gesprochen; er negierte jeglichen originären Zusammenhang zwischen dem Wort und dem Gegenstand.

Während Batteux, Du Marsais und de Condillac die Nachahmung von Lauten (Onomasiologie) als die ursprünglichste Sprachform wähnen, war Diderot überzeugt, dass gewissermaßen ein selektiver Prozess von einer einfachen Sprechbarkeit gewisser Laute, welche sich sukzessive wandelten, zu einer Einübung schwerer formbarer Laute durch die Artikulationsorgane führen sollte. Da solche Laute nun nicht einfach und unmittelbar im Austausch mit dem Gegenüber verständlich waren, mussten diese durch Gebärden auf die Sache bezogen werden, welche bezeichnet werden sollten. Diese ursprüngliche Stufe des Sprachgebrauchs nennt er langage animal. Es sei der Zustand eines Nebeneinanders von Lauten und gebärden. Diese Stadium würde dann, über die Zeit, abgelöst werden vom Stadium der langue naissante. In dieser Stufe sei der Wortschatz zum gegenseitigem Verständnis im Wesentlichen gegeben. Grammatikalisch seien hier Artikel, Substantive, Adjektive und Verben vorhanden, fehlen würden aber die Deklination und die Konjugation. Hier auf dieser Stufe, sei die Mimik und Gestik eng mit der Sinnstiftung der sprachlichen Aussagen verbunden. Im weiteren Verlaufe nun forme sich die langue formée. Es ist die Sprache die eine syntaktische Verknüpfung aller Teile der sprachlichen Aussage gewährleistet.[142]

Für Diderot sind Sprache und Wörter immer auch an Erfahrungen, Konnotation oder auch Assoziationen gebunden und formen somit das menschliche Denken.

Diderots Gedankenwelt

Betrachtet man Diderots Schaffen als ganzes, ordnet er nie seine Gedanken zu einem einheitlichen und umfassenden System („kohärent systematisierendes philosophisches System“), dennoch findet sich ein fixes Bezugssystem oder lässt sich ein solches Rekonstruieren. Aber die über sein gesamtes Œuvre verteilten Überlegungen geben den Eindruck des ungleichartigen bis hin zum widersprüchlichen, paradoxen in seinen Annahmen. Hierin zeigt sich Diderots Eigenheit der Vielfalt der Erscheinungen, der häufigen Lösung in der Dialogform. Diderots Denken und Reflektieren richtet sich auf einen Aspekt, den er aber nunmehr nicht, bezogen auf sein Gesamtwerk, systematisch abarbeitet, sondern er durchdringt den aktuellen Aspekt ohne Rücksichtnahme auf das philosophische Ganze. Diderot liefert ferner selten Quellenangaben, und seine Hinweise sind dem rezenten Leser nicht mehr direkt zugänglich, so dass seine geisteswissenschaftlichen Wurzeln sich nur indirekt erschließen. Die Analyse der diderotschen philosophiehistorischen Tatsachen seines Œuvres werden durch seine nur lückenhaft erhaltenen Korrespondenz und der ebenso bruchstückhaften Belegsituation seiner nach Russland exportierten und dort disseminierten Bibliothek erschwert; deren begleitender Katalog darüber hinaus auch noch verloren ging.[143]

Dies mag vielleicht darin begründet sein, dass Diderot ein dogmatisches Denken in jeglicher Form ablehnte. Solch konsequente Ablehnung eines Systemgeistes mag aus seiner Ansicht darin begründet sein, dass alle auch noch so elaborierten metaphysischen Systeme eine absolute Wahrheit oder das Wesen der Dinge nicht erfassen ließen.[144] Dogmatismus ist für Diderot Ausdruck geistiger Beschränkheit und reflexiver Einseitigkeit, verabsolutieren solche Haltungen doch die Fülle der Komplexität der Wirklichkeit und lassen eine nur beschränkte Form der rekonstruierbaren Realität zu. Darin zeigt sich auch sein erkenntnistheoretischer und metaphysischer Skeptizismus.

Das Fehlen eines unmittelbar kohärenten und systematisierenden philosophischen Systems bedeutet aber nun nicht, das Diderot nicht in der Lage gewesen sei, Fragestellungen in seinen Schriften durch einen einheitlichen, systematischen und logischen Aufbau zu lösen. Als Beispiele für solch ein ausschließliches Vorgehen, seien folgende Werke angeführt Mémoires sur différents sujets de mathématique (1748), Éléments de physiologie (1773-1774) oder der Artikel Beau aus der Encyclopédie. So lässt sich eine Behauptung keinesfalls bestätigen das Diderots Werke sich durch eine prinzipielle Unfähigkeit zum methodischen Denken auszeichneten.[145] Vielmehr löste er komplexe philosophische Fragestellungen in verschiedenen literarischen Genres.

Diderot verfolgte ein materialistisches Konzept, welches über die Pensées sur l’interprétation de la nature („Überlegungen zur Deutung der Natur“, 1754), den Le Rêve de d’Alembert (1769) („D’Alemberts Traum“, 1769) und schließlich den Éléments de physiologie („Elemente der Physiologie“, 1774) eine monistische Position zum Ausdruck brachten. Seine „Materie“ wird in diderotischen „Molekülen“ manchmal auch als „Atome“ gedacht, welche aber eine unabdingbare Eigenschaft sozusagen immanent in sich tragen, nämlich die der „Sensibilität“, sensibilité. Beides sind die Garanten für die Entwicklung, oder Entwicklungsdynamik. Wobei „Sensibilität“ sich erst mit einem gewissen Organisationsniveau einstellte. Als solche haben diese diderotschen „Moleküle“ zum Teil Eigenschaften, die bereits ihre Vorstufen in sich tragen und die sie von diesen gleichsam mitbekommen; daneben entstehen „resultierende“ Eigenschaften oder auch neue Eigenschaften, die die Vorstufen noch nicht hatten und die erst aus der Interaktion der Elemente hervorgehen „emergieren“, so dass man die diderotsche Auffassung von der „Materie“, oder sein Konzept des Materialismus auch als „emergetischen Monismus“ bezeichnen könnte.[146]

Seine Gedankenwelt entwickelte Diderot in verschiedenen von ihm bevorzugten literarischen Formen und Gattungen so etwa der Skizze, dem Essay, den Dialog, den Traum, das Paradox, den Brief und letztlich der Conte.

Die Nach-Encyclopédie-Ära (1765 bis 1784)

Neben seiner unermüdlichen Arbeit führte Diderot ein reges gesellschaftliches Leben in Kreisen der philosophes, d. h. der kritisch eingestellten Pariser Intellektuellen (Condillac, Turgot, Helvétius, d’Holbach usw.), aber auch in einigen adeligen Salons. Seit 1755 stand er in einem regen „empfindsamen“ Briefwechsel mit Sophie Volland.

Dennoch war sein Verhältnis, und sicherlich auch das zu den übrigen Mitgliedern seines Kreises, nicht völlig frei von (wechselseitigen) Spannungen, Konflikten und Ambivalenzen und dies auch über die Zeit hin, in wechselnden Einstellungen. So beklagte er sich etwa in einem Brief an Friedrich Melchior Grimm über eine erneute Einladung aus dem Jahre 1757 auf das Château du Grand Val, einem Anwesen, das der Schwiegermutter von Paul Henri Thiry d’Holbach gehörte, dass er zweifele, ob er der Einladung nachkommen solle, sei der Baron doch ein despotischer und launischer Mensch. Später hielt sich Diderot allerdings mehrfach auf dem Château du Grand Val auf, so nachgewiesenermaßen im Oktober 1759 und erneut im Oktober 1760, dann im November 1775 und August 1780.

Abbildung auf einer alten Postkarte (1907). Auf dem Landsitz der Schwiegermutter von Paul Henri Thiry d'Holbach, der Mme Suzanne d'Aine verbrachte er häufig die Sommer.

Aber auch auf dem Château de la Chevrette in Deuil-la-Barre, dem Besitz von Louise d’Épinay war er zu Besuch. Ein wichtiger Mitarbeiter wurde ihm und auch Paul Henri Thiry d’Holbach Jacques-André Naigeon, welcher durch seinen Fleiß, seine Pedanterie und Loyalität die beiden Autoren unterstützte, Texte redigierte und bearbeitete. Er war es auch, der nach dem Tode von Denis Diderot im Jahre 1798 eine erste, wenn auch unvollständige, Werkausgabe publizierte.[147]

Im Juli 1765 endete die Ära der Encyclopédie. Über zwanzig Jahre hinweg lebten er und seine Familie von den Zahlungen der Verleger bzw. Buchhändler. Da er keinerlei Rechte auf Tantiemen an der Encyclopédie besaß, drohte eine wichtige Einkommensquelle zu versiegen. So kamen lediglich Einnahmen aus dem väterlichen Erbe aus Langres. Es war Friedrich Melchior Grimm, der durch seine Kontakte zum russischen Zarenhof bzw. Katharina II. sich für den in finanzieller Bedrängnis befindlichen Freund einsetzte. Die Zarin, die ihm 1765 pro forma seine Bibliothek für 15.000 Livre abkaufte, ihn zeitlebens als Bibliothekar mit 1.000 Livre pro Jahr besoldete sowie mit Geld für Neuanschaffungen ausstattete, nahm Diderot 1773 für einige Monate am Hof von Sankt Petersburg auf, wohin nach seinem Tod 1784 dann auch die Bibliothek verfrachtet wurde.

So gründete Katharina II. im Jahre 1795 aus ihrem privaten Buchbestand und den Bibliotheken von Voltaire und Diderot, Fonds de Saint-Pétersbourg die Russische Nationalbibliothek. Die Bibliothek, ein wichtiger Beleg für Diderots Lektüre, wurde in Russland zerstreut, eine sie begleitende Aufstellung ging verloren.[148][149] Ein Hinweis ist indirekt über das Register der vier Verleger Antoine-Claude Briasson, André François Le Breton, Michel-Antoine David und Laurent Durand möglich, in welchem eine Aufstellung über die Werke erfasst wurde, die sie Diderot verschafften. Dieses Register ist aber lückenhaft.[150]

Im Kreise der Freimaurer fand Diderot rege Unterstützung, dass er selbst Freimaurer war, ist jedoch nicht nachgewiesen. Er wird aber als ein offizielles Mitglied im Bund der Freimaurer geführt.[151]

Im August 1770 verweilte Diderot in Bourbonne-les-Bains. Er traf dort eine frühere Freundin, Jeanne-Catherine Quinault (* 1725) oder auch Mme de Maux, als Ehefrau des Advokaten François-Alexiand de Maux, die mit ihrer Tochter der Mme de Pruneveaux im Thermalbad kurte. Kurze Zeit später verfasste er Les Deux Amis de Bourbonne.

Durch den Verkauf seiner Bibliothek konnte er die Mitgift für seine Tochter Marie-Angélique Diderot (* 2. September 1753; † 5. Dezember 1824)[44] bereitstellen. Seine Tochter heiratete am 9. September 1772 den Industriellen Abel François Nicolas Caroillon de Vandeul (1746–1813) in der Pariser Kirche St-Sulpice.[152] Er war der Sohn von Diderots Jugendliebe Simone la Salette (1713–1788)[153] und ihrem Ehemann Nicolas Caroillon (1708–1766).[154] Gegen Ende der französischen Revolution wohnte das Paar in der zisterziensischen Abtei, dem Kloster Auberive, welches nach dessen Zerstörung im Auftrag von Abel Caroillon de Vandeul wieder instand gesetzt wurde. Diderot hatte zwei Enkel, Marie Anne (1773–1784), die im Kindesalter starb, sowie den späteren Politiker und Offizier der Ehrenlegion Denis-Simon Caroillon de Vandeul (1775–1850), der Eugénie Cardon heiratete, mit welcher er drei Kinder hatte. Diese drei Urenkel von Denis Diderot waren Eugène Abel François Caroillon de Vandeul (1812–1870), Marie Anne Wilhelmine Caroillon de Vandeul (1813–1900) und Louis Alfred Caroillon de Vandeul (1814–1900).[155]

Die Hochzeit seiner Tochter Marie-Angélique markierte auch das Ende seiner Beziehung zu seinem Bruder Didier-Pierre Diderot (21. März 1722 – 17. März 1787), des Stiftsherren von Langres, chanoine écrivain de Langres. So lud er den Abbé Diderot zu den Hochzeitsfeierlichkeiten ein. Doch zog es jener vor, durch einen rüden Antwortbrief einen schwelenden Konflikt mit seinem Bruder eskalieren zu lassen. Die brüderliche Beziehung fand dann schließlich, nach etlichen Briefwechseln, am 14. November 1772 (zwei Monate nach der Hochzeit) ihr endgültiges Ende.

Reise an den Hof Katharinas II. in St. Petersburg (1773/1774)

Reiseziele von Denis Diderot 1773–1774.
Blaue Linie zeigt die Hinfahrt vom 11. Juni 1773 bis 8. Oktober 1773.
Rote Linie zeigt die Rückreise vom 5. März 1774 bis 21. Oktober 1774. Mit einer Entfernung auf dem Landwege von jeweils circa 3500 km.

Die Zarin Katharina II. hatte Denis Diderot schon im Jahre 1762 nach Russland eingeladen[156], dort sollte er die Enzyklopädie vollenden. Diderot sagte ab, blieb aber mit dem General und Schulreformer Iwan Iwanowitsch Bezkoi in Verbindung, um zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite redigierte Ausgabe der Enzyklopädie in Russland zu veröffentlichen. Als Diderot Anfang der 1770er Jahre nach Russland aufbrach, war die Enzyklopädie fertiggestellt, seine Tochter Angélique verheiratet und er seiner Mäzenin zu Dank verpflichtet.[157]

Am Freitag, dem 11. Juni 1773, verließ Diderot Paris zu seiner einzigen längeren Reise mit dem Ziel Sankt Petersburg. In Den Haag wohnte er bis zum 20. August 1773 bei dem russischen Botschafter Dmitri Alexejewitsch Fürst von Gallitzin (1738–1803) und seiner Ehefrau Amalie von Gallitzin, einer geborenen von Schmettau.[158]Hier lernte er auch den niederländischen Philosophen François Hemsterhuis persönlich kennen.[159]

Die nächsten Stationen seiner Weiterfahrt nach Russland waren Duisburg im damaligen Brandenburg-Preußen, wo er seinen zukünftigen Reisebegleiter Alexis Wasiljewitsch Narischkin (1742-1800)[160] traf. Krankheitsbedingt zu einer Pause gezwungen, reiste er schließlich über Mülhausen (Grefrath) allein zunächst nach Düsseldorf (24. August 1773). Dort traf er mit Johann Georg Jacobi auf dem Gut Pempelfort bei Düsseldorf zusammen. Von dort führte die Reise über Duisburg, Hamm, Paderborn und Kassel ins Kurfürstentum Sachsen.[161][162] Über Leipzig (2. September 1773), wo Diderot den schweizerisch-deutschen Theologen und Kirchenliederdichter Georg Joachim Zollikofer traf, ging es weiter nach Dresden. Dort kam es zu einer Begegnung mit dem deutschen Kunsttheoretiker Christian Ludwig von Hagedorn. Von hier fuhr man mit der Postkutsche in Richtung Ostseeküste weiter, vorbei an der Hauptstadt Preußens. Trotz mehrfacher Einladungen des preußischen Königs Friedrich des Großen, der sich als Anhänger der Aufklärung verstand und Voltaire 1750 zu sich nach Sanssouci geholt hatte, mied und umfuhr Diderot die Residenzorte Potsdam und Berlin.

Katharina die Große, um 1780

Man hielt in den Städten Königsberg, Memel (20. September 1773), Mitau und Riga (26. September 1773), um über Narva schließlich am Freitag, dem 8. Oktober 1773, den Zarensitz an der Newabucht zu erreichen. Diderot litt bei seiner letzten Etappe bis Sankt Petersburg an kolikartigen, dysenterischen Beschwerden, geschwächt traf er am Zarensitz ein. Dort war man mit den Hochzeitsvorbereitungen von Wilhelmina Luisa von Hessen-Darmstadt und Paul I. beschäftigt. Die Ankunft in Sankt Petersburg begann mit einer Enttäuschung, denn er fand nicht wie geplant Unterkunft bei seinem früheren Protegé, dem schweizerisch-französischen Bildhauer Etienne-Maurice Falconet. Aber auch ein Treffen mit Friedrich Melchior Grimm ließ auf sich warten, und so gab ihm sein Freund Alexis Wasiljewitsch Narischkin eine Bleibe.[163]Dort hütete er zunächst noch das Bett.

Vom 15. Oktober 1773 an wurde Diderot von der Zarin Katharina der Großen - mitunter dreimal pro Woche - zu regelmäßigen Audienzen empfangen. Den Inhalt seiner Gespräche mit ihr legte er in den Entretiens avec Catherine II nieder. Katharina II. hatte bereits mit Voltaire korrespondiert und sich gerade den französischen aufklärerischen Denkern als nahestehend empfohlen, seit sie 1767 ihre umfangreiche Instruktion (nakaz) an die russische gesetzgebende Kommission veröffentlicht hatte, in der sie sich insbesondere an die Schriften Montesquieus sehr stark angelehnt hatte. Diderot andererseits hatte 1770 die Veröffentlichung der Enzyklopädie abgeschlossen und damit in Paris den Höhepunkt seines Ansehens erreicht.[164] Die Gespräche und Erfahrungen in Sankt Petersburg ließen Diderot in seinen späteren schriftlichen Reflexionen aber deutlich abrücken von der in Gesetze gegossenen „monarchie pure“, wie sie Katharina II. vorschwebte. In seiner Auseinandersetzung mit dem nakaz der Zarin unter dem Titel Observations sur l’instruction de l’impératrice de Russie propagierte er Glück und Freiheit als Ziele aller Gesellschaften und als Aufgabe, der sich Herrscher wegbereitend zu stellen hätten. Er forderte die vollständige Ausrottung der Leibeigenschaft und ein Ende kirchlichen politischen Machteinflusses. Im Nachgang erwartete Diderot, am Leitbild der Volkssouveränität orientiert, von der Kaiserin eine deutliche Selbstbeschränkung ihrer absoluten Macht.[165]

Von diesen Vorstellungen ihres Gastes las die Zarin aber erst nach dessen Tod. Vor Diderots Abreise erteilte sie ihm den Auftrag, einen Plan zur Reform des russischen Erziehungssystem zu entwickeln, um die Ideen der französischen Aufklärung im Zarenreich zu verbreiten.[166]Es war Friedrich Melchior Grimm der die Abhandlung nach Russland brachte.[167] Diderot schrieb den Plan d'une université pour le gouvernement de Russie (1775) (Ein Plan des gesamten Schulwesens für die russische Regierung oder Bildungsplan zu einer Universität für die Regierung von Russland). Darin kritisierte er etwa, dass sich die akademische Ausbildung nicht einzig an der unmittelbaren Verwendbarkeit durch die herrschende Krone oder an der Staatsräson orientieren dürfe.[168]

Am 1. November 1773 wurde Diderot zusammen mit Friedrich Melchior Grimm auf Order der Zarin hin als membre étranger in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Wie in einem Brief von Johann Albrecht Euler an den Direktor der Akademie, Wladimir Orlow (1743-1831), geschrieben wurde, zeigten die dabei anwesenden Akademiker hierüber eine sehr gedämpfte Begeisterung. Diderot legte einen an die Mitglieder der Akademie gerichteten Katalog mit vierundzwanzig Fragen zur Naturgeschichte Sibiriens vor. Erik Gustavovich Laxmann war mit deren Beantwortung beauftragt.[169]

Während seines Aufenthaltes in Sankt Petersburg war er oft in den Palästen der russischen Aristokraten eingeladen worden.[170] Der schwedische Botschafter Johan Fredrik von Nolcken, der in der Zeit von 1773 bis 1788 am Zarenhof akkreditiert war und Diderot oft traf, versuchte ihn zu überzeugen, über Stockholm zurück zu reisen.

Am 5. März 1774 begann die Rückreise in Richtung Frankreich. In Hamburg, einer Zwischenstation, traf Diderot wahrscheinlich mit Philipp Emanuel Bach zusammen, dann ging es wiederum nach Den Haag weiter; die Rückreise sollte dort am 5. April zunächst enden. Erst am 21. Oktober 1774 traf Diderot wieder in Paris ein.[171]

In seiner Abhandlung Essai sur la vie de Sénèque et sur les règnes de Claude et de Néron aus dem Jahr 1778 verteidigte er die Zarin gegen den Vorwurf, sie sei ähnlich der Iulia Agrippina, welche ihren Ehemann den römischen Kaiser Claudius mordete, eine Gattenmöderin an Peter III. gewesen.

Die Zeit nach der Russlandreise bis zu seinem Tode

Portrait von Denis Diderot en robe de chambre, um 1780
Denis Diderot, aber auch sein Freund Paul Henri Thiry d’Holbach fanden ihre letzte Ruhestätte in der Kirche Saint-Roch (Paris).

Zu seinem Spätwerk zählen vor allem die Éléments de physiologie (1774).[172] Obgleich das Werk in Form einer aphorismenartigen Kollektion aufgebaut ist und hauptsächlich nur Notizen, Paraphrasen, Erläuterungen, Kommentare und Überlegungen zu medizinisch-anatomisch-physiologischen Themen aufführt, hat es teilweise den Charakter eines Lehrbuchs und zum Teil den Charakter einer methodischen Reflexion über das Wesen der lebenden Materie.

Es entstand in den Jahren von 1774 bis 1780. Um seine Kenntnisse zur menschlichen Anatomie zu verbessern[173], besuchte er die Wachsmodellatorin für anatomische Präparate Marie Marguerite Bihéron.[174]Diderot las ferner um 1774 in einer Vielzahl von zeitgenössischen anatomischen, physiologischen, medizinischen und anthropologischen Schriften, beispielsweise von Albrecht von Haller die Elementa physiologiae corporis humani. in 8 Bänden (1757–1766), vom französischen Chirurgen Antoine le Camus (1722–1772) die Medicine de l'Esprit. (1753)[175] oder von Paul Joseph Barthez die Nouveaux éléments de la science de l'homme. (1773).

Im Februar 1778 reiste Voltaire nach Paris, um der Uraufführung seines neuen Stücks Irène beizuwohnen. Nach Auffassung der französischen Literaturhistoriker Jean Varloot und René Pomeau sei es zwischen Voltaire und Diderot zu einem Treffen im Hôtel de Villette gekommen.[176]

Es war der Januar 1780 als Diderot Miguel Gijón in Paris kennenlernte einem Vertrauten und juristischen Vertreter von Pablo Antonio José de Olavide y Jáuregui (1725–1803). Die spanische Inquisition ließ de Olivade verhaften und verurteilte ihn zu acht Jahren Haft in einem Kloster. Sein Prozess und Verurteilung verursachte große Bestürzung unter spanischen und europäischen aufgeklärten Denkern. Im Jahre 1780, während einer dieser Aufenthalte in Caldes de Malavella, sehr nahe an der Grenze zu Französisch, floh er nach Frankreich. und befand sich 1781 in Paris. Er lernte viele Vertreter der französischen Aufklärung kennen, und Diderot nahm seine Begegnungen mit ihm zum Anlass in der Correspondance littéraire, philosophique et critique eine Biographie des Vertreters der spanischen Aufklärung niederzulegen.

Aus Russland zurück nach Paris hatte sich Diderots gesundheitlicher Zustand sukzessiv verschlechtert. Herz- und Kreislauf-Probleme machten ihm zusehends zu schaffen. Er litt unter geschwollenen Beinen und Kurzatmigkeit; und so schrieb er im Jahre 1774 an Sophie Volland, dass er in zehn Jahren sein Ende erwarte. Häufiger als zu früheren Zeiten zog es ihn nun in sein Ausweichquartier in das Haus des Juweliers Étienne-Benjamin Belle in Sèvres N° 26 Rue Troyon oder aber auf das Landgut seines Freundes Paul Henri Thiry d’Holbach, das Château de Grand-Val [177] in Sucy-en-Brie (heute N° 27 Rue du Grand-Val im Pariser Außenbezirk Département Val-de-Marne).[178][179]

Am 19. Februar 1784 erlitt er einen plötzlichen Zusammenbruch (möglicherweise einen Herzinfarkt). Er starb am Samstag den 31. Juli 1784 beim Mittagessen, es hatte Lammfleisch mit Chicorée und Aprikosen gegeben[180] Ein Priester, der ihn kurz vor seinem Tode noch zur Abkehr von seinem atheistischen Denken bewegen wollte, blieb erfolglos. Dennoch organisierten seine Ehefrau Mme Anne-Toinette und sein Schwiegersohn M. Vandeul einen Aussegnungsgottesdienst und eine Beisetzung. Sie wurde mit einer Spende von 1800 Livres und fünfzig Priestern, die an der Zeremonie beteiligt waren, ermöglicht. Er wurde in der Pfarrkirche Saint-Roch in Paris bestattet.

Rezensionen

Allgemeines zur Veröffentlichungsgeschichte und Kompilation seines Œuvre

Jacques-André Naigeon wurde der erste Editor, Kompilator, und Kommentator von Diderots Schaffen und er wurde damit auch zu seinem ersten Nachlassverwalter. So publizierte er im Jahre 1798 postum, entgegen dem expliziten Willen von Diderots Tochter, eine fünfzehnbändige, inkomplette Ausgabe von Diderots Arbeiten und einer Würdigung seines Œuvre.

Als Œuvres complètes werden Jules Assézat (1832-1876) und Maurice Tourneux (1849–1917) eine zwanzigbändige, wenngleich unvollständige, Ausgabe editieren, die im Zeitraum von 1875 bis 1877 verlegt wurde.

Ein wichtiger Meilenstein auf dem Wege der Diderot-Forschung war die Entdeckung von bis dahin unbekanntem Material im Jahre 1948 durch Herbert Dieckmann. Es wurde unter dem Titel Inventaire du fonds Vandeul et inédits de Diderot, 1951 vorgelegt. Diesen Nachlass des Barons Jacques Le Vavasseur fand Dieckmann auf dem Château d’If. Er gehörte ursprünglich zu der Sammlung von Diderots Tochter Marie-Angélique de Vandeul.

Dieckmann setze mit dieser Arbeit das Fundament für eine neue komplettierte und kritische Diderot-Ausgabe die Oeuvres complètes, 1975. Die editorische Arbeit wurde nicht von Dieckmann allein übernommen, vielmehr wurde er vom Jean Fabre, Jacques Proust und Jean Varloot maßgeblich unterstützt.

Eine große Zahl seiner Schriften wurden durch die Correspondance littéraire, philosophique et critique verbreitet. Ein wichtiger Schritt zur Erforschung dieses umfangreichen Textmaterials wurden durch Bernard Bray, Jochen Schlobach und Jean Varloot in den La Correspondance littéraire de Grimm et Meister (1754-1813). Actes du Colloque de Sarrebruck. aus dem Jahre 1976 oder auch von Ulla Kölving und Jeanne Carriat mit ihren Inventaire de la Correspondance litteraire de Grimm et de Meister. aus dem Jahre 1984 geleistet.

Frühe Rezensionen und Bedeutung in Frankreich

Diderot hatte im nachrevolutionären Frankreich einen negativen Impetus. Bedeutend hierfür war der in der französischen Aufklärung engagierte Autor und Kritiker Jean-François de La Harpe, der obgleich er Diderot postum im Mercure de France gegen Angriffe verteidigte, ihn in späteren Zeiten der Sittenverderbnis und abschätzig mit negativer Konnotation des Atheismus und Materialismus bezichtigte. Sein verzerrendes und negatives Urteil ging in der Folge in die französischen aber auch englischen und deutschen Literaturbetrachtungen sowie Philosophiegeschichten und -bewertungen ein.[181]

Frühe Rezensionen, Übersetzungen und Wertschätzung im deutschsprachigen Raum

Durch seine engen, vormals deutschen Freunde Melchior Friedrich Grimm und Paul Henri Thiry d’Holbach kam Diderot zeitweise in engen Kontakt zu deutschen Reisenden, die auf ihrer Grand Tour[182] mit ihm zusammentrafen. Über Grimm fanden vor allem deutsche Adelige Kontakt zu ihm, während es über d’Holbach viele Künstler und Wissenschaftler aus ganz Deutschland waren, so etwa im Jahre 1767 Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, im Jahre 1768 Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg). Bei den regelmäßigen Treffen in der d’Holbachschen Coterie holbachique begegnet er etwa Karl Heinrich von Gleichen-Rußwurm (1733-1807).[183]

Im deutschsprachigen Raum wurde Diderot früher als in Frankreich in seiner Bedeutung erkannt. So waren es Goethe mit dem Interesse am erzählerischen Werk, Lessing an den Theaterproduktionen, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Karl Marx an dessen philosophischen Betrachtungen bis hin zu Hofmannsthal mit seinem Interesse am Briefwechsel von Diderot mit Sophie Volland.[184]

Johann Wolfgang von Goethe schätzte den sechsunddreißig Jahre älteren Kollegen sehr und sah in ihm einen Seelenverwandten des Sturm und Drang. Goethe erhielt 1758 erstmals Französischunterricht und war auch in den folgenden Jahren mit dieser und der französischen Kultur wohlvertraut. Zwischen 1759 und 1761 sah er im französischen Theater in Frankfurt am Main Le Père de famille (1758) und das Theaterstück Le Fils naturel (1757), möglicherweise ebenfalls in Frankfurt am Main oder in Straßburg. Er las Les deux amis de Bourbonne (1770) und später in Weimar Diderots philosophische und ästhetische Schriften. Im März 1780 bzw. 1781 setzte er sich mit den in Frankreich noch nicht publizierten Romanen Jacques le fataliste et son maître (1776) und La Religieuse (1760) auseinander. Er kannte ferner auch den Roman Les Bijoux indiscrets (1748).[185][186]

Friedrich Maximilian Klinger gelangte in seinem bewegten Leben 1780 als Ordonnanzoffizier im Rang eines Leutnants im Marinebataillon des russischen Thronfolgers Großfürst Paul I. in Petersburg. Nach Diderots Tod wurde seine Bibliothek an den Zarenhof überführt, so auch das bislang in Frankreich unveröffentlichte Manuskript des Le Neveu de Rameau, welches Klinger in der diderotschen Bibliothek fand und als Abschrift zunächst einem Verleger Knoch in Riga anbot, der aber ablehnte. Schließlich gelangte die Kopie um das Jahr 1801 an Friedrich Schiller dieser händigte es seinerseits Goethe aus der es übersetzte und veröffentlichte. Es erschien in Leipzig mit dem Titel Rameaus Neffe, ein Dialog von Diderot. Kurioserweise wurde im Jahre 1821 Goethes Übersetzung von zwei französischen Literaten, Joseph Henri de Saur und M. de Saint-Geniès, in die französische Sprache zurück übersetzt, im Jahre 1821 publiziert und auch noch als das diderotsche Original ausgegeben. Erst zwei Jahre später erfolgte eine authentische Ausgabe nach einer Kopie von Mme de Vandeuls.

Die Denkstrukturen die von Diderot in seinem Le Neveu de Rameau und auch Jacques le fataliste et son maître ausgebreitete waren wiesen in vielerlei Hinsicht eine Verwandtschaft zu der der von Georg Wilhelm Friedrich Hegel im Jahre 1806 publizierten Phänomenologie des Geistes auf.[187]

Goethe schrieb im Dezember 1796 an Schiller, dass Diderot ihn „recht entzückt“ und in seinen „innersten Gedanken bewegt“ habe. Er sah in fast jeder Aussage einen „Lichtfunken“, welcher die Erzählkunst beleuchte, und überschwänglich fuhr er fort, Diderots Bemerkungen seien „sehr aus dem Höchsten und aus dem Innersten der Kunst“.[188]

Gotthold Ephraim Lessing[189] beschäftigte sich ausgiebig mit dem sechzehn Jahre älteren Denis Diderot, er schätzte dessen philosophischen Hintergrund und positionierte sich zu seinen Gunsten, als dieser inhaftiert worden war (siehe auch Bürgerliches Trauerspiel).[190][191][192]Lessing schätzte die Theaterreform von Diderot, vor allem wegen der Abschaffung der Ständeklausel, der Aufhebung des Heldenhaftigkeit der dramatischen Personen und dem Verwenden prosaischer Sprache im Drama.[193]

Im Mai 1769 trat der Kantschüler Johann Gottfried Herder eine Reise nach Frankreich an, zunächst per Schiff nach Nantes und später nach Paris. Dort war es, der oben schon erwähnte, Johann Georg Wille (siehe Abschnitt Die Pariser Anfänge (1729 bis 1743)) der Herder in die Pariser Gesellschaft einführte.[194] Übrigens nahm Immanuel Kant keinen Bezug auf die Werke von Diderot. Auch mit Denis Diderot traf er zusammen. Im Jahre 1769 trat er über Belgien, Amsterdam seine Rückreise nach Hamburg an. Angeregt durch Immanuel Kant und Diderot übernahm Herder den Begriff der Energie in seine Betrachtungen der ästhetischen Wahrnehmung.[195][196]

Frühe Rezensionen in England

Es war Thomas Carlyle[197] der 1833[198] der sich umfangreich mit Denis Diderot beschäftigte. Sein erster englischsprachiger Biograph war John Morley, er schrieb 1875 eine Darstellung des Lebens von Diderot Diderot and the Encyclopaedists..

Darstellungen von Diderot in der Kunst

Eines der bekanntesten Portraits malte Louis-Michel van Loo im Jahre 1767. Diderot selbst soll es nicht gemocht haben. Weitere Bildnisse stammen von Jean-Honoré Fragonard 1768 und von Dmitri Lewizki.

Eine Statue von ihm, gefertigt von Frédéric Bartholdi im Jahre 1884, steht in seiner Heimatstadt Langres, wo auch ein kleines Museum an ihn erinnert. Eine Statue von Jean Gautherin (1886) befindet sich in Paris.

Peter Prange verfasste den historischen Roman Die Philosophin, dessen Heldin Sophie sich in Diderot verliebt.

Éric-Emmanuel Schmitt verfasste eine Komödie über Diderots erotische Abenteuer und die Enzyklopädie unter dem Titel Le libertin (dt. Titel: Der Freigeist). Die Uraufführung fand 1997 in Paris statt, die deutschsprachige Erstaufführung folgte noch im selben Jahr.

Das Stück wurde von Schmitt auch zu einem gleichnamigen Drehbuch umgearbeitet, das von Gabriel Aghion als Liebeslust und Freiheit (Le libertin) verfilmt wurde und im Jahr 2000 in die französischen Kinos kam. Diderot wurde dargestellt von Vincent Perez, weitere Hauptrollen wurden von Fanny Ardant, Michel Serrault und Josiane Balasko gespielt. Auch Audrey Tautou ist unter den Darstellerinnen der jugendlichen Bewunderer Diderots zu entdecken.

1966 drehte Jacques Rivette seinen zweiten Film Suzanne Simonin, la Religieuse de Diderot (Rivette bevorzugt diesen Titel gegenüber der Kurzfassung La Religieuse). Als Vorlage zum Film diente der Roman La religieuse (1760) von Denis Diderot, der Film wurde zeitweise von der französischen Zensur verboten.

Schriften

Essays

  • Pensées philosophiques (1746)
  • De la suffisance de la religion naturelle (1746)
  • La Promenade du Sceptique ou les Allées (1747)
  • Mémoires sur différents sujets de mathématique (1748)
  • Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient (1749)
  • Lettre sur les sourds et muets, à l’usage de ceux qui entendent et qui parlent (1751)
  • Pensées sur l’interprétation de la nature (1751)
  • Diversité et étendue de l’Esprit.
  • Sur la Diversité de nos jugements.
  • Sur le Génie.
  • Des idées accessoires.
  • Sur l’évidence.
  • Discours d’un Philosophe à un Roi.
  • Introduction à la chimie, notes de cours. (1757)
  • Lettre à mon frère. (1760)
  • Introduction aux grands principes, ou réception d’un philosophe.
  • Salons, critique d’art. (1759, 1761, 1763, 1765, 1767, 1769, 1771, 1775 und 1781)
  • Éloge de Richardson. (1768)
  • Lettre adressée à un magistrat sur le commerce de la librairie. (1763)
  • Entretien entre d’Alembert et Diderot. (1769)
  • Le Rêve de d’Alembert. (1769)
  • Suite de l’entretien entre d’Alembert et Diderot. (1769)
  • Apologie de l’abbé Galiani. (1770)
  • Principes philosophiques sur la matière et le mouvement. (1770)
  • Entretien d’un père avec ses enfants ou du danger de se mettre au-dessus des lois. (1771)
  • Entretien d’un philosophe avec la maréchale de *** (1771)
  • Sur les femmes (1772)
  • Supplément au voyage de Bougainville (1772), publiziert 1796
  • Regrets sur ma vieille robe de chambre ou Avis à ceux qui ont plus de goût que de fortune. (1772)
  • Histoire philosophique et politique des deux Indes, in Zusammenarbeit mit Guillaume-Thomas Raynal zwischen 1772 bis 1781
  • Paradoxe sur le comédien (1773), publiziert 1830
  • Voyage en Hollande (1773)
  • Éléments de physiologie (1773-1774)
  • Lettre sur l’examen de l’Essai sur les préjugés. (1774)
  • Principes de politique des souverains. (1774)
  • Réfutation d’Helvétius. (1774)
  • Observations sur le Nakaz. (1774)
  • Addition aux Pensées philosophiques.
  • Essai sur la vie de Sénèque et sur les règnes de Claude et de Néron. (1778)
  • Lettre apologétique de l’abbé Raynal à Monsieur Grimm. (1781)
  • Aux insurgents d’Amérique (1782)
  • Essai sur la peinture, publiziert 1795
  • Neuf Salons. Herausgegeben zwischen 1759 und 1781.
  • Les Salons. Salon von 1765 und das Essais sur la peinture'' sind im Anhang zum Les Salon von (1765)
  • Pensées détachées sur la peinture, la sculpture, l’architecture et la poésie. (1772)

Romane, Erzählungen, Dialoge

Übersetzungen

  • Essai sur le mérite et la vertu. Von Shaftesbury übersetzt und kommentiert von Denis Diderot (1745)
  • L’Apologie de Socrate (übersetzt während der Inhaftierung in Vincennes, (1749))

Theaterwerke

  • Le Fils naturel ou les Épreuves de la vertu. Gefolgt von der Komödie Entretien sur le Fils naturel (1757)
  • Le Père de famille. Drame (1758)
  • Est-il bon? Est-il méchant? Persiflage, Kömödie (1781)

Poésie

  • Complainte en rondeau de Denis, roi de la fève, sur les embarras de la royauté.

Briefe

Ausgaben in französischer Sprache und deren deutsche Übersetzungen

  • Pensées philosophiquesPhilosophische Gedanken (1746)
  • La promenade du sceptiqueDer Spaziergang des Skeptikers (1747, Erstveröff. 1831)
  • Les bijoux indiscretsDie geschwätzigen Kleinode (1748)
  • Lettre sur les aveugles à l'usage de ceux qui voientBrief über die Blinden zum Gebrauch der Sehenden (1749, anonym)
  • Lettre sur les sourds et muetsBrief über die Taubstummen (1751)
  • Pensées sur l'interprétation de la natureGedanken über die Interpretation der Natur (1753)
  • Le Fils naturelDer natürliche Sohn (Theaterstück, 1757)
  • Le Père de familleDer Hausvater (Drama, 1758)
  • Discours sur la poésie dramatiqueAbhandlung über die dramatische Dichtkunst (1758)
  • La religieuseDie Nonne (Roman, 1760)
  • Le Neveu de RameauRameaus Neffe (1761–1776, Erstveröff. dt. v. Goethe 1805; Erstveröff. frz. 1823); eine andere deutsche Übersetzung nach dem 1891 aufgefundenen Original steht hier bereit
  • Le rêve de D’AlembertD’Alemberts Traum (1769)
  • Principes philosophiques sur la matière et le mouvementPhilosophische Grundsätze über Materie und Bewegung (1770); als Übersetzung von Theodor Lücke 1961
  • Jacques le fataliste et son maîtreJacques der Fatalist und sein Herr (1771, Erstveröff. dt. teilw. v. Schiller 1785, v. Mylius 1792; Erstveröff. frz. 1796)
  • Ceci n'est pas un conteDies ist keine Erzählung (Erzählung, 1772)
  • Réfutation d'HelvétiusFortlaufende Widerlegung von Helvétius’ Werk „Vom Menschen“ (1774)
  • Supplément au Voyage de BougainvilleNachtrag zu Bougainvilles Reise (1775, Erstveröff. 1796)
  • Essai sur les règnes de Claude et de Néron – Essay über die Herrschaft der Kaiser Claudius und Nero (1778)

Deutschsprachige Werkausgaben

  • Ästhetische Schriften. 2 Bände, hg. v. Friedrich Bassenge, Berlin (DDR) 1967 (Nachdruck Berlin (West) 1984)
  • Hans Hinterhäuser (Hrsg.): Das erzählerische Gesamtwerk von Denis Diderot. Band I IV. Übertragen von Hans Hinterhäuser, Guido Meister, Raimund Rütten. Propylaen Verlag, Berlin (1966)
  • Philosophische Schriften. 2 Bände, hg. u. übers. v. Theodor Lücke, Berlin (DDR) 1961 (Nachdruck Berlin (West) 1984)
  • Werner Raupp (Hrsg.): Denis Diderot [Werke, Sammlung]. „Weiß man je, wohin man geht“. Ein Lesebuch. (Mit einem Geleitwort von Peter Prange.) Diderot Verlag, Rottenburg am Neckar 2008 (Humanismus – neu entdeckt, Bd. 1), ISBN 978-3-936088-95-3.
  • Schriften zur Kunst. ausgewählt und mit einem Nachwort von Peter Bexte, Philo & PhiloFineArts, Berlin 2005 (Fundus, Bd. 157), ISBN 978-3-86572-412-0.

Literatur

Allgemeines

Biographien

Commons: Denis Diderot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Denis Diderot – Quellen und Volltexte (deutsch)
Wikisource: Denis Diderot – Quellen und Volltexte (französisch)

Biographisches i.e.S.

Diderot und die Enzyklopädie

Allgemeines

Organisationen

Einzelnachweise

  1. siehe hierzu auch Dionysius von Paris
  2. Vittorio Hösle: Der philosophische Dialog. C. H. Beck, München 2006 ISBN 3-406-54219-0 S. 118 f
  3. Genealogie der Familie, Diderot. Bei genea.net, abgerufen am 24. Mai 2013 (französisch).
  4. Portrait des Vaters eines unbekannten Meisters aus dem Musée d’Art et d’Histoire, Langres
  5. Denis Diderot: Rameau’s Nephew and First Satire. (Oxford World’s Classics) Oxford University Press, 2006, S. XXXI.
  6. Raymond Trousson: Diderot. Éditions Gallimard (2007) ISBN 978-2-07-034170-2 S. 10
  7. Anne-Marie Chouillet: Trois lettres inédites de Diderot Recherches sur Diderot et sur l'Encyclopédie. (1991) Volume 11 Numéro 11, S. 8–18; S. 9 Fußnote.
  8. Langres et Denis Diderot (Haute-Marne). Association Guillaume Budé-section d’Orléans
  9. Biografie in deutscher Sprache
  10. Charles Danzin: Deux dynasties alliées de couteliers langrois: les Beligné et les Diderot. Heraldique et généalogie, n°181, (2006)
  11. Janine Bouet: Les couteliers Langrois au XVIIIe. D.E.S, faculté des lettres de Dijon, 1966.
  12. Marie Souviron: Diderot, Langres et la religion. In: Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. 1988, Volume 4, Numéro 4, S. 7–36.
  13. Georges Viard: Maîtres et collégiens langrois au temps de la jeunesse de Diderot. In: Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. 1987, Volume 2, Numéro 2, S. 19–45.
  14. Portrait von Denise Diderot (1715-1797) Musée du Breuil-de-St.-Germain
  15. Louis Marcel: Le frère de Diderot: Didier Pierre Diderot: chanoine de la Cathédrale et grand archidiacre diocèse, fondateur des Écoles chrétiennes de Langres. Champion, 1913.
  16. Das Geburtshaus von Denis Diderot in Langres mit Inschrift im ersten Stock, im Erdgeschoss heute ein Tabakladen Journaux Tabacs le Diderot
  17. La Place Diderot in Langres von MonNuage, http://www.monnuage.fr/
  18. Die Kirche Saint-Pierre-Saint-Paul von Langres
  19. Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8, S. 50.
  20. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 23.
  21. Blake T. Hanna: Denis Diderot: formation traditionnelle et moderne. Recherches sur Diderot et sur l'Encyclopédie Année (1988) Volume 5 Numéro 5 S. 3-18
  22. Viard Georges: L´Encyclopédie en son temps. S.24 In Dominique Guénit (Hrsg.): L´Encyclopédie entre arts et sciences. Musée d´Art et d´Historique de Langres. (2001) zitiert aus Jacques Attali: Diderot ou le bonheur de penser. Fayard, Paris (2012) ISBN 978-2-213-66845-1 S.33
  23. Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8, S. 52, Fußnote Nr. 5

    „Diderots schulische Laufbahn in Paris ist tatsächlich unklar. Es gibt Hinweise auf das Collège Louis-le-Grand und das Collège d’Harcourt, aber auch zwei weitere, das Collège de Bourgogne und das Collège de Beauvais. […] Möglicherweise wechselte er die Schule, oder er besuchte die meiste Zeit eine der Schulen und hörte gelegentlich Vorlesungen an einer anderen. Bedenkt man, dass er in Langres eine Jesuitenschule besucht hatte, dass er um 1727 extrem fromm war, dass er sogar von zu Hause weglaufen wollte, um zu den Jesuiten zu gehen, dass sein Vater ihn persönlich nach Paris brachte und dass schließlich auch das Jesuitenkolleg Louis-le Grand und das jansenistische Collège d’Harcourt ideologisch nicht miteinander verträglich waren, dann besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass Diderot in Paris zunächst eine Jesuitenschule besuchte.“

    Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8
    .
  24. Denis Diderot: Le neveu de Rameau. Satire tierce. Notes, présentation, commentaires de Daniel Carmantrand. Édition de Langres, (1984), S. 9.
  25. Biografische Daten
  26. Franco Venturi: Jeunesse de Diderot (de 1713 à 1753). Traduit de l´italien par Juliette Bertrand. Skira (1939)
  27. Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 15.
  28. N° 1092 OBSERVATIONS SUR LES ÉCRITS MODERNES (1735-1743). Dictionnaire des journaux 1600-1789, online
  29. Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000, ISBN 3-499-50447-2, S. 32.
  30. Johann Georg Wille: Mémoires et journal. G. Duplessis, 1857, Bd.1, S. 91.
  31. Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 13–14.
  32. Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000.
  33. Robert James: A medicinal dictionary, including physic, surgery, anatomy, chimistry and botany. 3 Vols., London 1743–1745, in der Übersetzung von Denis Diderot: Dictionnaire universel de médecine. traduit de l’Anglais de Denis Diderot et al. 6 Vols., Paris 1746–1748.
  34. Carmela Bisaccia u. a.: Nephrology in A Medicinal Dictionary of Robert James (1703-1776). In: J Nephrol. 2011; 24 (Suppl.17), S. 37–50.
  35. George Watson (Hrsg.): The New Cambridge Bibliography of English Literature. Vol. 2: 1660–1800. Cambridge UP, Cambridge 1971, col. 108.
  36. Jürgen von Stackelberg: Diderot. Artemis-Verlag, München 1983, ISBN 3-7608-1303-8, S. 16–17.
  37. Arthur M. Wilson: Diderot the testing years, 1713-1759. Oxford University Press, Oxford 1957.
  38. 11. HISTORY OF THE EARLY PARISIAN COFFEE HOUSES.
  39. Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23648-6, S. 278 ff.
  40. Raymond Trousson: Diderot. Éditions Gallimard, 2007, ISBN 978-2-07-034170-2, S. 22.
  41. André Garnier: La séquestration arbitraire de Denis Diderot en janvier 1743. In: Recherches sur Diderot et sur l'Encyclopédie. 1987, Volume 2, Numéro 2, S. 46–52.
  42. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 39.
  43. Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000, ISBN 3-499-50447-2, S. 145.
  44. a b Ausführliche Biografie Marie-Angélique Diderot
  45. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 28–29.
  46. Die demografische Entwicklung im Frankreich des 18. Jahrhunderts (PDF; 5 kB)
  47. [File:P1010800 Paris V Rue Mouffetard immeuble MH n°6 reductwk.JPG|Zeitgenössische Fotographie dern° 6 Rue Mouffetard]
  48. Chez le sieur Guillote, exempt du prévost de l’Isle de France, premier étage à droite. Voir : Georges Roth, Diderot : correspondance, Paris, éd. de Minuit, 1955–70, I, p. 53) ; Almanach Royal, 1757.
  49. Cie de Maréchaussée de l'Ile-de-France, in französischer Sprache, online
  50. La maréchaussée parisienne de 1667 à 1770 sous les règnes de Louis XIV et Louis XV. Bericht über die Lebensumstände von Denis Diderot in Paris, französische Sprache, online
  51. La vie de Denis Diderot. (PDF; 3,2 MB)
  52. Carsten Priebe: Eine Reise durch die Aufklärung. BoD, Norderstedt 2007, ISBN 978-3-8334-8614-2, S. 60.
  53. Uwe Schultz: Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht. C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52194-0, S. 147.
  54. Mi Gyung Kim: Affinity, that elusive dream. A Genealogy of the chemical Revolution. Massachusetts Institute of Technology, Cambridge Massachusetts, London England 2003, ISBN 0-262-11273-6, S. 161–218.
  55. Elizabeth A. Williams: A Cultural History of Medical Vitalism in Enlightenment Montpellier (The History of Medicine in Context). Ashgate Publishing, Hants UK 2003, ISBN 0-7546-0881-6, S. 119 ff.
  56. Marco Beretta: Rinman, Diderot, and Lavoisier: New Evidence Regarding Guillaume François Rouelle's Private Laboratory and Chemistry Course. In: Nuncius. Volume 26, Number 2, 2011, S. 355–379, (25), doi:10.1163/182539111X596667.
  57. Manfred Geier: Aufklärung. Das europäische Projekt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2012, ISBN 978-3-498-02518-2, S. 129.
  58. BULLETIN DE LA COMMISSION HISTORIQUE ET ARCHÉOLOGIQUE DE LA MAYENNE. CREEE PAR ARRÊTÉ PRÉFECTORAL DU 17 JANVIER (1878). DEUXIEME SERIE TOME VINGT-SEPTIEME. LAVAL IMPRIMERIE-LIBRAIRIE Ve A. GOUPIL (1911), S.25, Fußnote online
  59. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 7.
  60. Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23648-6, S. 78 ff.
  61. Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000, S. 43–44.
  62. Wikisource Seite über Denis Diderot(französisch)
  63. Louis Marcel: Un petit problème d’histoire religieuse et d’histoire littéraire. La mort de Diderot d’après des documents inédits (suite). In: Revue d’histoire de l’Église de France. Tome 11. N° 51, 1925., S. 209, S. 202–226.
  64. Maurice Tourneux: Diderot Et Catherine II. Slatkine, 1970, S. 517.
  65. Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Reinbek 2000, S. 14.
  66. Biografie in französischer Sprache
  67. Jacques Proust: Diderot et l’Encyclopédie. Albin Michel, 1995, ISBN 2-226-07862-2.
  68. Robert Darnton: The Business of Enlightenment: Publishing History of the Encyclopédie 1775-1800. Harvard University Press, 1987, ISBN 0-674-08786-0.
  69. Diderots Enzyklopädie. Die Bildtafeln 1762-177, Band 1, Augsburg 1995, ISBN 3-89604-001-4, S. IX.
  70. vergleiche Arbeitsgruppe, aber auch Johann Heinrich Zedler Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste (1732-1754)
  71. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 112–113.
  72. Michèle Duchet: Diderot et l'encyclopédie. Annales. Économies, Sociétés, Civilisations. Année 1964, Volume 19, Numéro 5, S. 953–965.
  73. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 114.
  74. Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000, S. 53–54.
  75. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 134.
  76. historicum.net: Publikationsgeschichte der Encyclopédie.
  77. Übersetzung: Ralph-Reiner Wuthenow: Denis Diderot: Enzyklopädie Philosophische und politische Texte aus der Encyclopédie sowie Prospekt und Ankündigung der letzten Bände. DTV, München 1969, S. 29.
  78. Jürgen von Stackelberg: Diderot. Artemis-Verlag, München 1983, ISBN 3-7608-1303-8, S. 35.
  79. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 225.
  80. Voltaire: Correspondance générale. Perronneau, 1821, Bd. 12.
  81. Philipp Blom: Enlightening the World. Encyclopédie, The Book That Changed the Course of History. Palgrave Macmillan, New York, Houndsmille 2004, S. 150: “The work was a vehicle for his ideas; it gave him an income, and was to make his name, and it dignified subjects that had never before graced the printed page; but systematic, all-embracing meticulousness was not among his interests.”
  82. Robert Darnton: Glänzende Geschäfte. Die Verbreitung von Diderots Encyclopedie oder: Wie verkauft man Wissen mit Gewinn. Klaus Wagenbach, Auflage: Ingenieurwissenschaft Berlin 1993, ISBN 3-8031-3568-0, S. 27.
  83. Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Diderot, D´Alembert, De Jaucourt und die Große Enzyklopädie. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8, S. 122.
  84. Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 474. Ph.N. Furbank gibt einige Erläuterungen über die Währungssituation zu Diderots Zeiten. 1 Louis d’or entsprach 24 Livres, 1 Sou waren ein Zwanzigstel Livre, 1 Liard entsprach ein Viertel Sou. Ein durchschnittliches table d´hôte oder Mittagsmenü kostete 1 Livre; der Preis für ein Brot lag zwischen 2 Sous bis 12 Sous. Eine Tasse Café au lait an einem Straßencafe 2 Sous. Der gewöhnliche Sitzplatz in der Comédie française war für 1 Livre und in der Opéra für 2 Livres, 8 Sous zu erwerben. Die Fahrt mit einer Postkutsche, carrosse von Bordeaux nach Paris 72 Livres.
  85. Frankwalt Möhren: Die materielle Bibliographie der Encyclopédie: Originale und Raubdrucke. In: Dietrich Harth, Martin Raether (Hrsg.): Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklärung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1987, ISBN 3-88479-277-6, S. 63–89.
  86. Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 474–475.
  87. Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Diderot, D’Alembert, De Jaucourt und die Große Enzyklopädie. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8, S. 243–244.
  88. Anette Selg, Rainer Wieland: Die Welt der Encyclopédie. Die andere Bibliothek. Hrsg. von Magnus Enzensberger. Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-8218-4711-5, S. 476.
  89. erschienen in Amsterdam bei Zacharie Chatelain
  90. Jochen Schlobach (Hrsg.): Denis Diderot. Bd. 55, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-09097-7.
  91. Wikisource Pensées sur l’interprétation de la nature.
  92. Denis Diderot: Zur Interpretation der Natur. Vorwort von Eckart Richter. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1967, S. 5–24.
  93. Silvio Vietta: Europäische Kulturgeschichte: Eine Einführung. W. Fink, Paderborn 2007, ISBN 978-3-8252-8346-9, S. 369.
  94. Charles T. Wolfe: Endowed molecules and emergent organization: the Maupertuis-Diderot debate. In: Early Sci Med. 2010;15(1-2), S. 38–65.
  95. Ursula Winter: Der Materialismus bei Diderot. Librairie Droz, Genève 1972, ISBN 2-600-03851-5.
  96. Denis Diderot: Zur Interpretation der Natur. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1967, S. 38.
  97. Denis Diderot: Zur Interpretation der Natur. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1967, S. 42, 41, 46 ff.
  98. Michaël Hayat: L’enracinement biologique de la pensée : de Diderot aux sciences contemporaines Auteur. Le philosophoire 3/2003 (n° 21), p. 41-64, online S.19
  99. Kai Nonnenmacher: Das schwarze Licht der Moderne: Zur Ästhetikgeschichte der Blindheit. Walter de Gruyter(2006) ISBN 3-484-63034-5 S.47-69
  100. Denis Diderot: Letter on the Blind (1749) In Michael J. Morgan: Molyneux’s Question: Vision, Touch, and the Philosophy of Perception. Cambridge, Cambridge University Press, 1977
  101. Thilo Schabert: Diderot. In: Arno Baruzzi: Aufklärung und Materialismus im Frankreich des 18. Jahrhunderts. List-Verlag, München 1968, S. 99–131.
  102. Denis Diderot: De l´interprétation de la nature. (1754)
  103. Paul Jansen: Philosophie. In: Peter-Eckhard Knabe (Hrsg.): Frankreich im Zeitalter der Aufklärung. dme-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-922977-15-4, S. 70–75.
  104. Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000, ISBN 3-499-50447-2, S. 86–92.
  105. Jürgen von Stackelberg: Diderot. Artemis-Verlag, München 1983, ISBN 3-7608-1303-8, S. 62–72.
  106. Gedruckt wurden sie erstmals 1812/13 in der 16-bändigen Pariser Ausgabe – Correspondance littéraire, philosophique, critique addressée à un Souverain d’Allemagne par Grimm et Diderot – veröffentlicht.
  107. John S. D. Glaus, Jean Seznec (Hrsg.): On Art and Artists: An Anthology of Diderot's Aesthetic Thought. Springer, 2010, ISBN 978-94-007-0061-1.
  108. Werner Busch: Das sentimentalische Bild: Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne. C.H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-42279-9, S. 239–240.
  109. Werner Busch: Das sentimentalische Bild: Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne. C.H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-42279-9, S. 239–240.
  110. Joachim Gessinger: Diderots sprechendes Auge. In: Jörg Neuenfeld, Sabine Eickenrodt, Stephan Porombka, Susanne Scharnowski (Hrsg.): Übersetzen, Übertragen, Überreden. Königshausen & Neumann, 1998, ISBN 3-8260-1567-3, S. 71–87.
  111. Annette Geiger: Urbild und fotografischer Blick: Diderot, Chardin und die Vorgeschichte der Fotografie in der Malerei des 18. Jahrhunderts. Fink, 2004, ISBN 3-7705-3974-5, S. 11–65.
  112. Stefan W. Römmelt: Kurzbiogramm – Beaumarchais. auf: historicum.net
  113. Ralph-Rainer Wuthenow: Diderot zur Einführung. Junius, Hamburg 1994, ISBN 3-88506-902-4, S. 81–94.
  114. Erich Köhler: Vorlesungen zur Geschichte der Französischen Literatur. (PDF; 1,8 MB) Herausgegeben von Henning Krauß und Dietmar Rieger. Band 5,1, S. 66–113.
  115. Nicoll, John Ramsay Allardyce: A History of Late Eighteenth-century Drama, 1750–1800. Cambridge University Press, Cambridge (1927)
  116. Two plays by Denis Diderot. (PDF; 464 kB) Übersetzt und mit einer Einleitung von Kiki Gounaridou und John Hellweg. S. 1–5.
  117. Jürgen von Stackelberg: Diderot. Artemis-Verlag, München 1983, ISBN 3-7608-1303-8, S. 54–56.
  118. Martin Raether: Pantomime und Mimesis. Die Interpretationen des Neveu. In: Dietrich Harth, Martin Raether (Hrsg.): Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklärung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1987, ISBN 3-88479-277-6, S. 104–127.
  119. Einfühlen, vorzeigen und verfremden? Zur Methodik der schauspielerischen Darstellung. (PDF; 1,2 MB) Diplomarbeit. Köln 2010, S. 4–8.
  120. Dinah Politiki: „Die Arbeit mit lebendigem Material“ Theaterpädagogische Relevanz professioneller Schauspielmethoden für Menschen und Menschendarsteller unter besonderer Berücksichtigung Stanislawskis und Strasbergs. (PDF; 636 kB) Theaterpädagogin BUT an der Theaterwerkstatt Heidelberg, Oktober 2004.
  121. Andrea Eckert: Die Imagination der Sensualisten Aufklärung im Spannungsfeld von Literatur und Philosophie. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. (2005) S. 128-153, online (PDF; 1,6 MB)
  122. Denis Diderot: Wikisource: PARADOXE SUR LE COMÉDIEN. Œuvres complètes de Diderot Garnier, 1875-77 (VIII, S. 361–423) zunächst publiziert als Observation sur une brochure intitulèe Garrick ou les acteurs anglais.
  123. Finja Christin Wrocklage: Das Paradox der Wahrhaftigkeit: Die Rolle des Schauspielers bei Diderot und Brecht. Grin Verlag, 2009, ISBN 978-3-640-42187-9.
  124. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 216.
  125. nach anderen Auffassungen wahrscheinlich im Zeitraum von 1771 bis 1774, siehe hierzu Isabella Treskow von: Französische Aufklärung und sozialistische Wirklichkeit. Königshausen & Neumann, 1996, ISBN 3-8260-1227-5, S. 44 ff.
  126. Ringvorlesung Europäische Romane Universität Kiel (PDF; 27 kB)
  127. Erich Köhler: Est-ce que l'on sait où l'on va? Zur strukturellen Einheit von «Jacques le Fataliste et son maître». (PDF; 6,7 MB) In: Romanistisches Jahrbuch. 16 (1965), S. 128–148.
  128. Helmut Reinalter (Hrsg.): Lexikon zum aufgeklärten Absolutismus in Europa. Böhlau-Verlag, Wien/ Köln/ Weimar 2005, ISBN 3-8252-8316-X, S. 196.
  129. Arthur M. Wilson: An Unpublished Letter of Diderot to du Pont de Nemours (9. Dezember 1775). In: The Modern Language Review. Vol. 58, No. 2 (April 1963), S. 222–225. Published by: Modern Humanities Research Association
  130. Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 342–343.
  131. Dialogues sur le commerce des blés. Fayard, Paris 1984, ISBN 2-213-01479-5. (deutsche Übersetzung: Franz Blei (Hrsg.): Galiani’s Dialoge über den Getreidehandel 1770. mit einer Biographie Galianis. Wyss, Bern 1895)
  132. Helmut Reinalter: Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa: Herrscher-Denker-Sachbegriffe. Uni-Taschenbücher (Utb) 2006, ISBN 3-8252-8316-X, S. 196.
  133. Helmut Holzhey, Vilem Mudroch, Friedrich Ueberweg, Johannes Rohbeck: Grundriss der Geschichte der Philosophie: Die Philosophie des 18. Jahrhunderts. 2 Halbbde. Schwabe-Verlag, Basel 2008, ISBN 978-3-7965-2445-5, S. 542–544.
  134. Martin d’Idler: Die Modernisierung der Utopie: vom Wandel des Neuen Menschen in der politischen Utopie der Neuzeit. LIT Verlag Münster, 2007 ISBN 978-3-8258-0729-0 S. 126-133
  135. der Begriff der „Materie“ oder des „Moleküls“ hat bei Diderot eine andere Bedeutung als in der physikalisch-chemischen Terminologie unserer Zeit
  136. Aram Vartanian: The Enigma of Diderot's "Eléments de physiologie". Diderot Studies Vol. 10, Librairie Droz (1968), S. 285–301
  137. Helmar Schramm; Ludger Schwarte; Jan Lazardzig (Hrsg.): Spuren der Avantgarde: Theatrum anatomicum. Frühe Neuzeit und Moderne im Kulturvergleich. Theatrum Scientiarum Bd.5. De Gruyter (2011) ISBN 9-7831-1187245-2, S. 1
  138. Andrew Cunningham: The Anatomist Anatomis'd: An Experimental Discipline in Enlightenment Europe. Ashgate Publishing, (2010) ISBN 0-7546-6338-8 S. 22–23
  139. Ursula Winter: Der Materialismus bei Diderot. Droz, 1972 ISBN 2-6000-3851-5 S.39
  140. Ernst Mayr: Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt: Vielfalt, Evolution und Vererbung. Springer, Berlin Heidelberg New York (2002) ISBN 3-540-43213-2, S. 268–272
  141. Stéphane Lojkine: La Lettre sur les sourds, aux origines de la pensée: le silence, le cri, l’image ~ La question des inversions
  142. Marie-Luise Roy: Die Poetik Denis Diderots. Wilhelm Fink, München 1966 S. 68–71
  143. Marie-Luise Roy: Die Poetik Denis Diderots. Wilhelm Fink Verlag, München 1966, S. 9–14.
  144. Ursula Winter: Der Materialismus bei Diderot. Droz, 1972 ISBN 2-6000-3851-5 S. 239 f.
  145. Emile Callot: La philosophie de la vie au XVIIIe siècle; étudiée chez Fontenelle, Montesquieu, Maupertuis, La Mettrie, Diderot, D'Holbach, Linné. Rivière, Paris 1965
  146. Martin Mahner, Mario Bunge: Philosophische Grundlagen der Biologie. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York 2000, ISBN 3-540-67649-X, S. 195–198.
  147. Pascale Pellerin: Naigeon: une certaine image de Diderot sous la Révolution. Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie 29 (2000)
  148. Jacques Proust: La bibliothèque de Diderot. In: Revue des sciences humaines. 1958, S. 257–272.
  149. Anthony R. Strugnell, Larissa L. Albina: Recherches nouvelles sur l’identification des volumes de la bibliothèque de Diderot. In: Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. 1990, Band 9, Nummer 9, S. 41–54.
  150. Louis-Philippe May: Documents nouveaux sur l’Encyclopédie : histoire et sources de l’Encyclopédie d’après le registre de délibérations et des comptes des éditeurs, et un mémoire inédit. In: Revue de synthèse. 15 (1938).
  151. http://www.internetloge.de/ Denis Diderot Freimaurer 1. Website: Internetloge; Lemma: Freim. Persönlichkeiten. Abgerufen am 26. August 2010.
  152. Genealogie Tochter und Schwiegersohn
  153. Lionel Gallois: Claude et Abel Gautier: hommes d’affaires langrois des Caroillon de Vandeul. In : Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. ISSN 0769-0888(?!?!), Oktober 1993, Nr. 15, S. 113–140.
  154. Genealogie von Simone und Nicolas Caroillon
  155. Es ist Herbert Dieckmann zu verdanken, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg den aufsehenerregenden Fund des Nachlasses von Denis Diderot an seine Tochter Marie-Angélique de Vandeul Inventaire du Fonds Vandeul machte und damit die Grundlagen für eine Diderot-Gesamtausgabe schuf, an deren Herausgabe er beteiligt war. Diesen Nachlass des Baron Jacques Le Vavasseur fand Dieckmann auf dem Château d’If.
  156. Karin Hlavin-Schulze: »Man reist ja nicht, um anzukommen«: Reisen als kulturelle Praxis. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1998 ISBN 3-5933-6116-7 S. 51-52
  157. Heidi Denzel de Tirado: Biographische Fiktionen: Das Paradigma Denis Diderot im interkulturellen Vergleich (1765–2005). Königshausen & Neumann, (2009) S. 295-301
  158. Biographische Daten, Dmitri Alexejewitsch Fürst von Gallitzin (Golizyn)(1738-1803)
  159. Raymond Trousson: Diderot. Éditions Gallimard (2007) ISBN 978-2-07-034170-2 S. 257
  160. Narõškin, Aleksei: 'Beschäftigungen meiner Musse und Rückerinnerungen an Russland. Nach dem Französischen des Russisch-Kaiserl. Herrn Geheimen Raths, Senateurs, wirklichen Kammerherrn und Ritter Alexei Wassiljewitsch Narischkin. J. F. Hartknoch, Riga (1794)
  161. Raymond Trousson: Diderot. Éditions Gallimard, 2007, ISBN 978-2-07-034170-2, S. 260.
  162. France Marchal: Modernité de la pensée politique de Diderot. In: Actualité de Diderot: actes du forum 2000 à Langres. Forum Diderot, Langres 2002, S. 89–103.
  163. Inna Gorbatov: Le voyage de Diderot en Russie. Études littéraires, vol. 38, n° 2-3, (2007) S. 215-229 (PDF; 411 kB)
  164. Edoardo Tortarolo: Katharina II. und die europäische Aufklärung: öffentliche Meinung und arcana imperii. In: Sonja Asal / Johannes Rohrbeck (Hrsg.): Aufklärung und Aufklärungskritik in Frankreich. Selbstdeutungen des 18. Jahrhunderts im Spiegel der Zeitgenossen. Berlin 2003, S. 121.
  165. Edoardo Tortarolo: Katharina II. und die europäische Aufklärung: öffentliche Meinung und arcana imperii. In: Sonja Asal / Johannes Rohrbeck (Hrsg.): Aufklärung und Aufklärungskritik in Frankreich. Selbstdeutungen des 18. Jahrhunderts im Spiegel der Zeitgenossen. Berlin 2003, S. 126.
  166. Emil Unger: Die Pädagogik Diderots auf Grund seiner Psychologie und Ethik. (PDF; 6,5 MB) Gustav Fock Leipzig (1903)
  167. Walter Rüegg: Geschichte der Universität in Europa. Bd.2, Von der Reformation bis zur Französischen Revolution 1500-1800. C.H.Beck (1996) ISBN 3-4063-6953-7 S. 66
  168. Helmut Reinalter; Harm Klueting: Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich. Böhlau (2002) ISBN 3-2059-9426-4 S. 27
  169. Heidi Denzel de Tirado: Biographische Fiktionen: Das Paradigma Denis Diderot im interkulturellen Vergleich (1765–2005). Königshausen & Neumann, (2009), S.307-308
  170. Inna Gorbatov: Catherine the Great and the French Philosophers of the Enlightenment: Montesquieu, Voltaire, Rousseau, Diderot and Grimm. Academic Press 2005 ISBN 1-9331-4603-6 S. 179
  171. Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23648-6, S. 306 ff.
  172. Aram Vartanian: The Enigma of Diderot's "Eléments de physiologie". Diderot Studies Vol. 10, Librairie Droz (1968), S. 285–301
  173. Helmar Schramm; Ludger Schwarte; Jan Lazardzig (Hrsg.): Spuren der Avantgarde: Theatrum anatomicum. Frühe Neuzeit und Moderne im Kulturvergleich. Theatrum Scientiarum Bd.5. De Gruyter (2011) ISBN 9-7831-1187245-2, S. 1
  174. Andrew Cunningham: The Anatomist Anatomis'd: An Experimental Discipline in Enlightenment Europe. Ashgate Publishing, (2010) ISBN 0-7546-6338-8 S. 22–23
  175. Anne C. Vila: Enlightenment and Pathology: Sensibility in the Literature and Medicine of Eighteenth-Century France. The Johns Hopkins University Press (1997) ISBN 0-8018-5809-7 S. 81
  176. Heidi Denzel de Tirado: Biographische Fiktionen: Das Paradigma Denis Diderot im interkulturellen Vergleich (1765–2005). Königshausen & Neumann, Würzburg 2009 S.344. Diese Auffassung ist umstritten; laut Jean Fabre und Paul Vernière sei dies nicht der Fall gewesen.
  177. Fotografie des 1949 zerstörten Gebäudes
  178. Georges Viard: Sucy-en-Brie Denis Diderot au Grandval. (Textauszug)
  179. Natale G. De Santo, Carmela Bisaccia, Massimo Cirillo, Gabriel Richet: Medicine in the Encyclopédie (1751-1780) of Diderot and d’Alembert. (PDF; 281 kB) Società Italiana di Nefrologia, 2011, ISSN 1121-8428.
  180. Denis Diderot, Marie Angélique de Vandeul: Diderot de Mémoires, correspondance et ouvrages inédits de Diderot: Lettres à Mademoiselle Voland, de 1759 à 1774 [suite] Voyage à Bourbonne et à Langres, 1770. Correspondance avec Falconet; lettres sur le désir de transmettre son nom à la postérité. Paulin, 1831.
  181. Helmut Holzhey, Vilem Mudroch, Friedrich Ueberweg, Johannes Rohbeck: Grundriss der Geschichte der Philosophie: Die Philosophie des 18. Jahrhunderts. 2 Halbbde. Schwabe-Verlag, Basel 2008, ISBN 978-3-7965-2445-5, S. 545
  182. Rund um die Grand Tour des Adels, online
  183. CERL-Thesaurus
  184. Jochen Schlobach: Denis Diderot. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-09097-7 S.2
  185. Gero von Wilper: Goethe-Lexikon. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-40701-9, S. 220.
  186. Roland Mortier: Diderot in Deutschland 1750-1850. Metzler, Stuttgart (1967)
  187. Erich Köhler: Vorlesungen zur Geschichte der Französischen Literatur. (PDF; 1,8 MB) Herausgegeben von Henning Krauß und Dietmar Rieger. Band 5,1. Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., 2006, S. 150 ff.
  188. Johann Wolfgang Goethe: Gedenkausgabe. Bd. 20, Zürich 1950, S. 291.
  189. Das Theater des Herrn Diderot übersetzt von Lessing, 1760, darin u. a. Le fils naturel (1757) und Le père de famille (1758) ; Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache. Aus einem Manuskript des verstorbenen Diderot gezogen, Thalia, 1, 1785 übersetzt von Schiller (Volltext auf Wikisource)
  190. Sophie Forkel: Lessing und Diderot. Theatertheorien und ihre theoretische Umsetzung. Studienarbeit. Grin-Verlag, Universität Potsdam (2007/2008) ISBN 978-3-640-81868-6.
  191. Rudolph Dikenmann: Beiträge zum Thema Diderot und Lessing. Inaugural-Dissertation. Leemann & Co., Universität Zürich 1915.
  192. Schlüsseltexte der Literaturgeschichte. IV: Hochaufklärung. (PDF; 102 kB) S. 1–7.
  193. Adam Bžoch: Deutsche Literatur im Zeitalter der Aufklärung. (PDF; 365 kB) Ružomberok, VERBUM 2011, ISBN 978-80-8084-701-2, S. 41, online abgerufen 15. August 2012.
  194. Michael Zaremba: Johann Gottfried Herder: Prediger der Humanität. Böhlau-Verlag (2002) ISBN 3-4120-3402-9 S.92-94
  195. Karl-Gustav Gerold: Herder und Diderot. Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1941, S. 17–33.
  196. Rafael Köhler: Natur und Geist. Franz Steiner, 1996, ISBN 3-515-06818-X, S. 48ff.
  197. Thomas Carlyle; Henry Duff Traill (Hrsg.): The Works of Thomas Carlyle. Volume 28. Cambridge University Press (2010) ISBN 1-1080-2251-0
  198. Thomas Carlyle: Diderot. In: The Shilling Edition of Thmas Carlyle´s Work. Stereotype Plates, London (1888) Bd. 5 S. 1-64
  199. über Jean de La Fontaine, Molière, Jean de La Bruyère, Alain-René Lesage, Madame de Staël, Pierre-Jean de Béranger, Victor Hugo und Honoré de Balzac. Französischer Text über D. D. siehe Neusatz; oder als Scan Seite 222 - 239 der Revue de Paris, Band 27, 1831

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