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Ziselieren

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Das Ziselieren ist eine Form der Verzierung einer metallischen Oberfläche bei einem Schmuckgegenstand, einer Uhr (insb. einer Taschenuhr) oder Waffe (insb. bei Revolvern). Der Begriff stammt etymologisch von frz. ciseau, also Meißel. Wie die Herkunft des Namens ableitet, wurde unter dem Begriff zunächst nicht nur die spanlose Bearbeitung von Metall verstanden, sondern grundsätzlich die plastische Verformung.

Verfahren

Das Ziselieren ist wie das Treiben eine spanlose Verformung glatter Metalloberflächen. Im Gegensatz dazu ist das Gravieren (z.B. die Waffengravur) eine spanabhebende Technik. Durch Werkzeuge wie Stichel, Feile, Meißel u.ä. werden in die polierten Metalloberflächen Muster oder Ornamente eingearbeitet. Zu bearbeitende Flächen müssen nicht poliert sein, da nach einer Ziselierung eine neue Oberfläche entsteht: das Relief.

Die Hauptwerkzeuge für das Ziselieren sind Hammer und Punzen, Meissel und Stichel. Ein Ziseleur hat viele Dutzend Meissel verschiedenster Formen und meist über Hundert Punzen, die er mehrheitlich selbst anfertigen muss. Dazu kommen erne Vielzal sog. Stichel, die er nach seiner Arbeitsgewohnheit ebenfalls selbst anfertigen muss. Waffengravuren werden nur mit Meisseln hergestellt und sind ein Spezialgebiet. Die Graveur-Ziselur, bei der auch die Werkzeuge und die Arbeitstechniken des Graveurs benötigt werden, nutzt beide Arbeitsverfahren.

Anwendung

Uhren und andere Gegenstände des vornehmen Gebrauchs im 20. Jh. sowie sakrale Gegenstände werden und wurden oft ziseliert. Der normale Ziseleur wird hierbei hauptsächlich auf Edelmetallen und Schmuck vorgenommen.