Isabella Maria von Portugal
Elisabeth Maria (auf portugiesisch: D. Isabel Maria) (* 4. Juli 1801 - † 22. April 1876) war eine portugiesische Prinzessin aus dem Hause Braganza. Von 1826 bis 1828 war sie Regentin von Portugal, zunächst für ihren in Brasilien weilenden Bruder, König Peter IV., danach für ihre minderjährige Nichte Maria II.

Elisabeth Maria wurde als jüngere Tochter Königs Johann VI. und dessen Ehefrau Königin Charlotte Johanna geboren. Ihr Bruder Peter, der portugiesische Kronprinz, hatte 1822 die brasilianische Unabhängigkeit erklärt und sich selbst als Peter I. zum Kaiser von Brasilien ausgerufen. Als Johann VI. 1826 starb, erbte Peter neben dem brasilianischen auch noch den portugiesischen Thron. Er war allerdings nicht bereit, Brasilien zu verlassen, um in Portugal die Herrschaft anzutreten. Deshalb ernannte er dort Elisabeth Maria zur Regentin.
Als Regentin verfolgte Elisabeth Maria eine reaktionäre Politik. Hauptfrage der politischen Diskussion in Portugal war, ob das Land absolutistisch oder als konstitutionelle Monarchie regiert werden sollte. Elisabeth Maria war eine Anhängerin des Absolutismus und umgab sich auch mit Beratern und Ministern, die der gleichen Ansicht waren.
In Portugal war ja ein erster Versuch, die konstitutionelle Monarchie einzuführen, gescheitert, als Johann VI. 1824 die erste Verfassung des Landes aus dem Jahr 1821 widerrufen hatte (vgl. Liberale Revolution). Seitdem hatte das Land keine Verfassung mehr. 1826 erließ Peter IV. deshalb eine neue Verfassung, die sog. Charta und schickte entsprechende Dokumente von Rio de Janeiro nach Lissabon mit dem Auftrag an Elisabeth Maria, diese in Portugal in Kraft treten zu lassen. Elisabeth Maria und ihre Berater, die alle der Auffassung waren, dass Portugal auch sehr gut ohne Verfassung auskommen würde, versuchten daraufhin, das Inkrafttreten des Dokumentes zu verhindern. Erst als der liberale General und spätere Herzog von Saldanha die Regentin von Porto aus unter Druck setzte, gab diese schließlich nach und vereidigte die Regierung auf die neue Verfassung. Eine Reihe ihrer Minister, die den Eid auf die neue Konstitution nicht schwören wollte, traten zurück. Die Regentin mußte daraufhin Saldanha als Kriegsminister in ihre Regierung aufnehmen, er bildete eine Art liberalen Gegenpol in der von Elisabeth Maria geführten Regentschaft. Bereits nach kurzer Zeit hatten die reaktionären Kräfte jedoch wieder die Oberhand gewonnen, Saldanha konnte sich dieser Entwicklung nicht entgegenstellen, da er in den entscheidenden Augenblicken durch Krankheit geschwächt war.
Am 5. Mai 1826 dankte Peter nach nur drei Monaten Herrschaft als portugiesischer König zugunsten seiner Tocher Maria II. ab. Peter zog damit die Konsequenz aus der Tatsache, dass es nicht möglich war, Brasilien und Portugal gleichzeitig zu regieren und die Portugiesen einen im Ausland lebenden König nicht tolerieren würden. Maria II. war allerdings zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind, so dass weiterhin eine Regentschaft notwendig war, die zunächst ebenfalls von Elisabeth Maria geführt wurde.
Elisabeth Maria hatte einen weiteren Bruder, den Prinzen [[Michael I. (Portugal) |Michael]], der sich 1824 vergeblich gegen Johann VI. gestellt hatte und seitdem im Exil in Österreich weilte. Politisch teilte Michael Elisabeth Marias Ansichten, war also ebenfalls ein Anhänger des Absolutismus. Peter IV. hatte beabsichtigt, die beiden Linien des Hauses Braganza wieder zu vereinigen. Zu diesem Zwecke sollte seine Tochter Maria II. später, wenn sie ihm heiratsfähigen Alter war, ihren Onkel Michael heiraten. Schon vorher sollte Michael für sie die Regentschaft führen. Michael schwört der Charter und seiner Nichte als Königin die Treue und kehrt nach Lissabon zurück. Dort verbündet er sich mit Maria Elisabeth, beruft eine traditionelle Ständeversammlung ein, läßt sich von dieser 1828 zum König ausrufen und enthront somit seine Nichte und Verlobte Maria.
Mit der Thronbesteigung König Michaels endete auch die Regentschaft der Elisabeth Maria. Diese zog aus der portugiesischen Politik vollkommen zurück.
Die Regentschaft der Elisabeth Maria wird überwiegend kritisch bewertet. Die Regentin war mit ihrer Rolle in Portugal offensichtlich überfordert. Durch ihre einseitge Unterstützung der reaktionären und konservativen Kräfte im Königreich, ließ sie zu, dass sich der Gegensatz zu den Liberalen verschärfte. Da sie nichts gegen die Machtübernahme ihres Bruders Michael unternahm, tritt sie eine Mitschuld an den sich daraus später entwickelnden Folgen, dem Miguelistenkrieg.
Elisabeth Maria war nie verheiratet und hatte keine Kinder. Sie verstarb 1876 im Benfica-Palast in Lissabon.