Ge Hong
Ge Hong (ca. 280-ca. 340) war ein chinesischer Daoist, Alchemist und Unsterblichkeitssucher.
Er stammte aus einer Aristokratenfamilie des südlichen China und stand in einer Überlieferungslinie der Unsterblichkeitssuche, deren Ursprünge sich bis in die frühere Han-Dynastie und die Zeit der streitenden Reiche im 3. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen lassen.
Ge Hong erhielt Unterweisungen in magischen und alchemistischen Techniken und sein eigenes Werk, das Baopu Zi ist geprägt durch die Suche nach Unsterblichkeit, die sein alleiniges Ziel bildete und die er durch Verwirklichung des Dao zu erreichen versuchte. Er schloß sich in gewisser Weise dem philosophischen Daoismus des Daodejing und des Zhuangzi an und verwarf die zu seiner Zeit üblichen Exorzismen und Beschwörungen, versuchte jedoch eine exakte Methode zu finden, mittels derer sich das Dao und damit die Unsterblichkeit verwirklichen ließen.
Im Baopu Zi werden demgemäß genaue Anweisungen zur Erlangung von Unsterblichkeit gegeben: Man muß die feste Absicht und den festen Glauben haben, unsterblich zu werden, einen fähigen Meister finden, der die geheimen mündlichen Unetrweisungen gibt, ein gesundes Leben führen, sowohl im moralischen als auch im physischen Sinne und eine Form der universalen Liebe pflegen. Jeder Exzeß soll vermieden werden und es sollen keine Störungen durch Begierden zugelassen werden. Zur Gesunderhaltung des Körpers sollen Heilmittel und alchemistische Drogen eingenommen werden, das Qi in Zirkulation gehalten werden, gymnastische Übungen gemacht werden, bestimmte Sexualpraktiken und bestimmte Methoden visueller Meditation ausgeführt werden. Desgleichen gilt es magische Zauberformeln zu kennen, mittels derer man sich vor Gefahren schützen kann und Götter zur Hilfe herbeirufen kann, die Übel vertreiben können.