Oedingberger Bach
Oedingberger Bach | ||
Oedingberger Bach in Füchtorf | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 3346 | |
Lage | Niedersachsen; Deutschland | |
Flusssystem | Ems | |
Abfluss über | Aa (Ostbevern) → Eltingmühlenbach → Glane → Ems → Nordsee | |
Quelle | Glaner Bach 52° 4′ 24″ N, 8° 0′ 55″ O | |
Mündung | AaKoordinaten: 52° 3′ 26″ N, 7° 55′ 14″ O 52° 3′ 26″ N, 7° 55′ 14″ O
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Länge | 24,9 km[1] | |
Einzugsgebiet | 166,342 km²[1] |
Die Oedingberger Bach ist eine Bereichsbezeichnung des Flussstrangs 3346 in Schwege im Füchtorf.
Name
Der Name rührt vom Gut Oedingberge, ein altes Rittergut, an dem es vorbeizieht. Dennoch spricht man in Füchtorf zumeist von der "Glane". So wird im Heimatbuch der Gemeinde der Name "Oedingberger Bach erst gar nicht erwähnt:
„... in erste Line in den Wasserreichtum auf Harkotten erblicken, da hier der Salz- und Süßbach, die Glane und die Bever ...“
Dieser Name dürfte der Name in Schwege wohl geläufiger sein.
Verlauf
Der Oedingberger Bach entsteht durch den Zusammenfluss des Wipsenbachs mit dem Glaner Bachs bei Glandorf und wird in Ostbevern zur Aa.[3] Ludwig Windthorst soll, als er seiner späteren Gattin.Julie Engelen dort ein Ständchen mit einer Gitarre gehalten hat und dabei in den Bach gefallen sein.[4]
Verlauf nach Toponomastik und Hydronymen
Nach dem Namensforscher Hermann Jellinghaus soll das Flusssystem
Glaner Bach => Oedingberger Bach => Aa => Eltingmühlenbach => Glane |
ursprünglich im gesamten Verlauf Glane genannt worden sein. Dies belegt er durch die Namensgebung:

- Glane, der Quellort in Bad Iburg
- Glandorf, der Name rührt von der Bezeichnung Glanathorpe (d. h. Ansiedlung an der Glane her, im Jahre 1070 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt). Heute wird der Fluss dort Glaner Bach genannt.
- Schmedehausen wird heute auch noch als Glanedorf bezeichnet,[5] obwohl der Fluss dort als Eltingmühlenbach bekannt ist. Schulze Elting betrieb dort eine Zollstation mit einer Mühle.
- Glane, der Name des Flusses vom Zufluss des Ladberger Mühlenbaches bis zu seiner Mündung in die Ems.
Im Laufe der Zeit haben sich am Fluss lokale Bezeichnungen durchgesetzt. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Gegend kartografisch zum ersten Mal erfasst wurde, kam erschwerend hinzu, dass die Glane, damals wie heute, durch unterschiedliche Territorien ihren Verlauf nimmt. Der Oberlauf wurde vom Königreich Hannover erfasst, während der Unterlauf in der Provinz Westfalen des Königreich Preußens liegt. Damit wurden geographische Bestimmungen festgeschrieben.
Das Hydronym ist etymologisch nicht zweifelsfrei geklärt. Es könnte sich vom keltischen Wort glana (d. h. rein, hell, klar, fließend) ableiten, ähnlich der französischen Glane, schweizerischen Glâne oder der österreichischen Glan; zudem war „Glan“ Bestandteil des Namens des keltischen Wassergottes Glanus oder Glanos.[6] Sandflüsse haben wegen der filtrierenden Wirkung des Sandes zumeist reines Wasser. Anderer Ansicht ist Hermann Jellinghaus.
„Kein Teil des alten Deutschlands zwischen Rhein und Elbe, also grade des Gebietes, in welchem keltische und slawische Ortsnamen bislang nicht nachgewiesen wurden, hat so zahlreiche Dorfnamen, die sich sicherer Deutung widersetzen, wie die Gegend der Ems und ihrer Zuflüsse. ...Glane, Kr. Iburg, ursprünglich Teil von Visbeck: Glana, Glano 1088 Glandorf: Glanathorpe 1070. Von dem in die Ems fließenden Bache Glane. Man hat das Wort für keltisch erklärt. Aber dann wäre es nicht so häufig: Glane bei Wildeshausen und bei Gronau, Glanhorst, Kr. Minden, Glanemeier bei Barkhausen, Kr. Wittlage, die Glenne, Kr. Lippstadt, der Glenbach im Deister.“
Gerade die Häufigkeit des Wortes "Glane": wie z. B. in Glaner Braut, Glanerbeek hält er für den Beweis germanischen Ursprungs; ein Adjektiv "glan" bedeutet glänzend, blinkend, das zugehörige Verbum heißt glennen-glänzen oder gliman‑glan‑glunum.[8] So steht die Ableitung nicht einwandfrei fest.
Einzelnachweise
- ↑ a b Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2006 ( vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,03 MB)
- ↑ Bernhard Riese: Füchtorf ein Volks- und Heimatbuch. Füchtorf 1982, S. 63.
- ↑ Flächenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen. Fortschreibung Stand 13. Juli 2010.
- ↑ Bernhard Riese: Die Bauerschaft Sudetendorf bei Glandorf. Warendorf 1961, S. 62.
- ↑ Geschichte Greven
- ↑ Abbildung von der Kärntner Glan
- ↑ Hermann Jellinghaus: Dorfnamen um Osnabrück. Osnabrück 1922, S. 3 u. S. 15.
- ↑ "Glane, Kr. Iburg, ursprünglich Teil von Bisbeck: Glana, Glano 1088 Glandorf: Glanathorpe 1070. Von dem in die Ems fließenden Bache Glane. Man hat das Wort für keltisch erklärt. Aber dann wäre es nicht so häufig: Glane bei Wildeshausen und bei Gronau, Glanhorst, Kr Minden, Glanemeier bei Barkhausen, Kr Mittlage, die Glenne, Kr Lippstadt, der Glenbach im Deister. Von einem Adjektiv glan, glänzend, blickend. Vgl. Doornkaat 1, 634 unter glennen, glänzend, zu einem Verbum *glinan- glan—glunum." siehe Hermann Jellinghaus: Dorfnamen um Osnabrück. Osnabrück 1922, S. 15.
Literatur
- Bernhard Riese (Hrsg.): Füchtorf : Ein Volks- und Heimatbuch. Füchtorf 1982, ISBN 3-921787-06-14(?!).