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Iran Air

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Iran Air
Logo der Iran Air
Boeing 747-200 der Iran Air
IATA-Code: IR
ICAO-Code: IRA
Rufzeichen: IRANAIR
Gründung: 1962
Sitz: Teheran, Iran Iran
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Teheran-Imam Khomeini
Leitung: Farhad Parvaresh (CEO)
Vielfliegerprogramm: SkyGift
Flottenstärke: 47
Ziele: National und international

Iran Air (persisch هواپیمائی جمهوری اسلامی ایران "هما"‏) ist eine iranische Fluggesellschaft und der Flagcarrier des Landes mit Sitz in Teheran und Basis auf dem Flughafen Teheran-Imam Khomeini.

Geschichte

Eine Douglas C-47B der Iranian Airways im Jahr 1954 in Manchester

Iran Air beziehungsweise deren Vorläufer wurde 1946 unter dem Namen Iranian Airways als die nationale Fluggesellschaft des Iran gegründet und befindet sich bis heute in Staatsbesitz. Den ersten gemischten Passagier- und Frachtverkehr nahm Iran Air im Jahre 1958 zwischen Teheran und Frankfurt auf.

Am 24. Februar 1962 schlossen sich die Iranian Airways und die Persian Air–Service zur neuen Iran National Airlines Corporation zusammen. Seit 1964 ist Iran Air Mitglied des internationalen Fluggesellschaften-Verbandes IATA. Als die Iran Air im Jahr 1965 ihre erste Boeing 727 zum Einsatz bringen konnte, wurde das Streckennetz unter anderem nach London erweitert. In den 1970er Jahren erhielt Iran Air eine neue Flotte von Boeing, darunter 707, 727, 737 und 747. Es war auch der Kauf des Überschallflugzeugs Concorde geplant. 1976 fand der erste Flug Teheran – New York mit der B747SP statt. Danach wurden auch Airbus A300 erworben.

Eine Boeing 747-200 der Iran Air im Jahr 1979 in London

Nach der Umwandlung des Iran in eine Islamische Republik stockte die Versorgung mit neuen Flugzeugen und es besteht aufgrund politischer Streitigkeiten bis heute ein Handelsembargo gegen den Iran, der eine grundlegende Modernisierung der Flotte unmöglich macht. Bis auf einige weitere Airbus A300 und A310 aus erster und zuletzt zweiter Hand von Turkish Airlines , Emirates und Olympic Airlines sowie Maschinen vom Typ Fokker 100 für den Inlandsverkehr gab es keinen weiteren Flottenausbau. Durch das Embargo ist es auch nicht möglich Original-Ersatzteile zu beschaffen. Maschinen sind damit nicht reparierbar oder es wird auf Bogus parts zurückgegriffen. Das Durchschnittsalter der Flotte ist dadurch mit über 24 Jahren im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften überdurchschnittlich hoch.[1] Insbesondere die Boeing 747-Flotte ist mit einem Durchschnittsalter von über 33 Jahren[1] sehr betagt, aber auch aufgrund der Seltenheit der Modelle -100, -200 und SP ein beliebtes Motiv für Planespotter.

Am 20. März 2009 gab die iranische Regierung bekannt, dass Iran Air privatisiert werden soll.[2] Sie betreibt mehrere Tochterunternehmen, darunter Iran Airtour mit Basis in Mashad für ergänzende Inlands- und Charterflüge sowie Iran Air Cargo als Sparte für den Transport von Fracht.

Im März 2010 wurde der Flugbetrieb in Länder der Europäischen Union eingeschränkt, diese dürfen wegen Sicherheitsmängeln nur noch von bestimmten Flugzeugen der Airline angeflogen werden.[3] Im Juli 2010 wurden die Beschränkungen für Iran Air auf weitere Flugzeugtypen erweitert, darunter die Maschinen vom Typ Boeing 747 der Gesellschaft.[4]

Ziele

Der Sitz von Iran Air in Teheran

Iran Air betreibt ein dichtes Netz an Verbindungen innerhalb des Iran und fliegt darüber hinaus Ziele im Nahen Osten, Europa und Asien an. Angeflogen werden beispielsweise Dubai, Tokyo, Mumbai, Bangkok, London und Amsterdam. In Deutschland werden Frankfurt am Main, Hamburg und Köln/Bonn bedient. Darüber hinaus unterhält Iran Air Codeshare-Abkommen mit Aeroflot, Air France, Conviasa und Saudi Arabian Airlines.

Zu Zeiten von Schah Mohammad Reza Pahlavi unterhielt Iran Air auch eine Direktverbindung von Teheran nach New York, die mit der Boeing 747SP ohne Zwischenstop geflogen werden konnte. Ab dem 2. März 2007 wurde einmal wöchentlich Caracas ebenfalls mit einer Boeing 747SP angeflogen. Diese Strecke war rein politischer Natur, da der Iran und Venezuela eine politische Allianz führen und diese Route kaum wirtschaftlich zu führen war[5]. Die Verbindung wurde wieder eingestellt.

Flotte

Ein Airbus A300-600 der Iran Air
Ein Airbus A320-200 der Iran Air
Eine Boeing 747SP der Iran Air

Mit Stand Januar 2013 besteht die Flotte der Iran Air aus 47 Flugzeugen[6] mit einem Durchschnittsalter von 24,5 Jahren[1]:

Flugzeugtyp aktiv bestellt Anmerkungen
Airbus A300B2 04
Airbus A300B4 03
Airbus A300B4F 03 Frachtmaschinen der Iran Air Cargo
Airbus A300-600R 04
Airbus A310-200 02
Airbus A310-300 02
Airbus A320-200 06
Boeing 747-100 01
Boeing 747-200 03
Boeing 747-200F 01 Frachtmaschine der Iran Air Cargo
Boeing 747SP 04
Fokker 100 16
Gesamt 47 -

Zwischenfälle

  • Am 25. Dezember 1952 stürzte eine Douglas DC-3 bei Teheran ab, 27 der 29 Insassen kamen dabei ums Leben.
  • Am 21. Januar 1980 geriet eine Boeing 727-86 in einen Schneesturm und stürzte ab. Alle 120 Passagiere und 8 Crewmitglieder verloren dabei ihr Leben.
  • Am 3. Juli 1988 wurde ein vollbesetzter Airbus A300 als Iran-Air-Flug 655 mit 290 Menschen an Bord durch das US-amerikanische Kriegsschiff USS Vincennes (CG-49) abgeschossen. Alle 290 Insassen kamen ums Leben.
  • Am 2. Januar 2008 kam ein Flugzeug der Iran Air (Flug 235 Teheran-Shiraz) beim Start von der Startbahn des Flughafens Teheran-Mehrabad ab, nachdem das linke Triebwerk ausgefallen war. Das Flugzeug kam nahe einer Boeing 747 der Iranischen Luftwaffe zum stehen und fing Feuer. Die Besatzung und alle Passagiere konnten sich retten. Obwohl der Brand schnell gelöscht werden konnte, entstand an der Maschine Totalschaden.[7]
  • Am 9. Januar 2011 stürzte eine Boeing 727-200 der Gesellschaft mit 105 Menschen an Bord nahe der Stadt Urmia bei schlechtem Wetter ab. Iran-Air-Flug 277 befand sich im Anflug auf die Landebahn 21, als die Crew durchstartete und das Flugzeug kurz darauf gegen einen nahen Berghang stieß und in mehrere Teile zerbrach.[8] 27 der Insassen an Bord überlebten das Unglück.

Trivia

  • Das Logo der Iran Air ist der "Homa", ein Vogel aus der persischen Mythologie, der Glück und Freude schenken soll. Nach ihm wird auch die Business-Klasse der Gesellschaft als Homa-Class bezeichnet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Fleet age Iran Air (englisch) abgerufen am 3. Januar 2013
  2. Arian Faal: Iran Air steht vor der Privatisierung, Wiener Zeitung, 24. März 2009
  3. tagesschau.de: Vorlage:Tagesschau 30. März 2010
  4. airliners.de: EU legt neue «Schwarze Liste» vor 6. Juli 2010
  5. Nach Diktatur verreist, FAZ, 20. Juni 2007
  6. ch-aviation.ch - Iran Air (englisch) abgerufen am 3. Januar 2013
  7. http://afp.google.com/article/ALeqM5iCZFq3IgeJJyAjQSULFgE7WMaVQA
  8. Unglück vom 9. Januar 2011 auf avherald.com
Commons: Iran Air – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien