Die meisten Formel-1-Rennen in den frühen 1950er-Jahren fanden auf abgesperrten öffentlichen Straßen statt. Permanente Rennstrecken wie der Nürburgring oder Monza waren noch die Ausnahme. Mit immer höher werdenden Geschwindigkeiten stieg die Anzahl tödlicher Unfälle. Entsprechend begann ein Umdenken, das den Wechsel auf permanente Rennstrecken mit Auslaufzonen, Fangzäunen und abgesperrten Zuschauerbereichen einleitete.
Heute müssen alle Formel-1-Rennstrecken den höchsten Sicherheitsanforderungen der FIA entsprechen und werden durch Kommissare der FIA abgenommen. Der Streckenbelag muss aus Asphalt bestehen. Die Kurse sollten nicht länger als 7 km sein. Die Mindestlänge einer Rennstrecke für Formel-1-Rennen beträgt 3,5 km. Einzige Ausnahme im aktuellen Grand-Prix-Kalender ist der Circuit de Monaco mit 3,340 km.
Die Mindestbreite jeder neu zugelassenen Strecke beträgt 12 m, auf der Startgeraden bis zum Ende der ersten Kurve sogar 15 m. Das Längsgefälle ist im Verhältnis zur Geschwindigkeit reglementiert. Die Startgerade soll nicht mehr als 2 % Gefälle aufweisen und das Gefälle quer zur Fahrtrichtung soll für die Drainage 1,5 bis 3 % betragen. Die Überhöhung von Kurven darf 10 % nicht überschreiten. Jeder Startplatz muss eine Länge von 8 m haben.[2]
Anmerkungen
Es werden die Rennstrecken aufgeführt, auf denen zwischen 1950 und 2013 Formel-1-Läufe veranstaltet wurden, die offiziell zur FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft gewertet wurden.[3]
Die Strecken, auf denen in der Saison 2013 Formel-1-Rennen ausgetragen werden, sind grün hinterlegt.
Die Rennstrecken sind in der folgenden Tabelle alphabetisch nach dem Namen der Strecke sortiert aufgeführt. Bei Umbenennungen ist der Name der Strecken im letzten Formel-1-Jahr verwendet worden, der aktuelle Streckenname ist in Klammern angegeben. Bei der Sortierung werden Namenszusätze wie Autodromo oder Circuit nicht berücksichtigt.
Bei Rennstrecken, die heute nicht mehr für WM-Läufe der Formel 1 genutzt werden, sind die Streckenskizze, Fahrtrichtung und Streckenlänge des letzten Laufes angegeben.
Bei der Bauart der Strecken wird zwischen permanenten, semi-permanenten und temporären Rennstrecken unterschieden. Permanente Rennstrecken sind abgesperrte, dauerhaft und vorrangig für den Motorsport gebaute Strecken. In der Formel 1 werden heute hauptsächlich permanente Rennstrecken genutzt. Temporäre Rennstrecken werden dagegen auf anderweitig genutzten Flächen wie öffentlichen Straßen oder Flugplätzen eingerichtet und nach der Veranstaltung wieder abgebaut. Der Circuit de Monaco ist die letzte rein temporäre Formel-1-Rennstrecke. Semi-permanente Strecken wie der Albert Park Circuit oder der Circuit Gilles-Villeneuve stellen eine Mischform dar und haben permanente Streckenabschnitte und/oder Boxenanlagen, nutzen aber auch Streckenteile, die lediglich für Rennveranstaltungen abgesperrt werden. Bei semi-permanenten und temporären Rennstrecken ist in Klammern die Hauptnutzung der Strecke ergänzt.
Statistik
Die von 1950 bis einschließlich 2013 innerhalb der WM gewerteten Läufe wurden auf 67 Rennstrecken in 29 Ländern ausgetragen.
Bis 2013 lagen mit zehn Rennstrecken die meisten dieser Kurse in Europa, gefolgt von sieben Rennstrecken in Asien.
Der Silverstone Circuit war 1950 die erste Rennstrecke, auf der ein Formel-1-Weltmeisterschaftslauf veranstaltet wurde.
Mit 25,838 km war der 1957er Circuito di Pescara der längste Rennkurs, die 1955–1972 genutzte Variante des Circuit de Monaco mit 3,145 km der kürzeste.
53 Formel-1-Strecken sind im Uhrzeigersinn angelegt, 13 Kurse gegen den Uhrzeigersinn. Indianapolis wurde bis 1960 gegen den Uhrzeigersinn befahren, ab 2000 im Uhrzeigersinn. Die Streckenführung von Suzuka hat als einzige Strecke die Form einer Acht.
Das Indianapolis 500 war von 1950 bis 1960 offizieller Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Hierbei handelte es sich um die einzigen Formel-1-Rennen, die auf einem Ovalkurs stattfanden.
↑
Indianapolis 1950 – 1960: Der Ovalkurs wird gegen den Uhrzeigersinn befahren.
↑Indianapolis 2000 – 2007: Der Straßenkurs wird im Uhrzeigersinn befahren.
Legende
Grüner Hintergrund: Die Strecken, auf denen in der Saison 2013 Formel-1-Rennen ausgetragen werden, sind grün hinterlegt.
Die Fahrtrichtung ist im Uhrzeigersinn.
Die Fahrtrichtung ist gegen den Uhrzeigersinn.
Die Streckenführung ist in einer Acht angelegt und der erste Teil wird im Uhrzeigersinn befahren (bis 2013 nur Suzuka).