Berliner Spitzname
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Inhalt findet sich im größeren Artikel Berlinismus wieder. Gruß - --Berlina 15:04, 21. Dez 2005 (CET)
Viele Berliner Spitznamen sind weit über die Grenzen Berlins bekannt. Der Berliner Volksmund ist berühmt dafür, allgegenwärtig mit diesen Spitznamen durchsetzt zu sein.
Wie bei allen Spitznamen (im 17. Jahrhundert spitz = verletzend) handelt es sich meist um Spottnamen, die einen kurzen Ersatznamen für den realen Namen geben, der sich aus den Charakteristika der Sache oder der Person ergeben. Die Alltagssprache des Berlinischen ist berühmt dafür, vergleichsweise ruppig zu sein, und recht frei Spottnamen zu verwenden.
Tatsächlich ist dies jedoch ein Märchen, das auch von Touristenführern gern kolportiert wird. Im täglichen Umgang der Menschen werden der Fernsehturm und der Funkturm auch eben so genannt. Die alternativen Namen erscheinen nur, wenn man zum Scherzen aufgelegt ist, was aber auch den Moment einschließen kann, wenn man Touristen ein wenig verwirren möchte.
Viele spitze Bezeichnungen sind stark zeitbezogen. Das aktive Leben in der Stadt führt jedoch zumindest dazu, dass manch neuer Scherzname sich schnell verbreitet. So kann zumindest zeitweise so manche sehr eigenartige Bezeichnung auch ohne weiteren Satzbezug von den Berlinern verstanden werden. Die funktionellen Namen überwiegen jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch.
Liste
- Telespargel - Spitzname der Touristenführer für den Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz.
- Stift St. Walter - Frühere Bezeichnung der Ost-Berliner Bevölkerung für den Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz, da dessen kugelförmiger Korb - sehr zum Ärgernis des SED-Regimes - das Sonnenlicht in Form eines weithin sichtbaren Kreuzes reflektierte.
- Langer Lulatsch - Spitzname des Berliner Funkturms am Messegelände, der an einen langen schlaksigen Kerl erinnert.
- Wasserklops - geläufiger Name des Weltkugelbrunnens am Breitscheidplatz.
- Hohler Zahn - Spitzname der Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz.
- Gebetsgasometer - neben Lippenstift und Puderdose ein Spitzname für Egon Eiermanns Neubau der Gedächtniskirche.
- Waschmaschine - Spottname für das Gebäude des Kanzleramtes im Tiergarten.
- Schröderwürfel - Spottname für das Gebäude des Kanzleramtes im Tiergarten, benannt nach Bundeskanzler Gerhard Schröder.
- Goldelse - Bezeichnung der Figur auf der Spitze der Berliner Siegessäule.
- Hundekopf - früher geläufiger Name der Berliner Ringbahn.
- Hungerharke oder Hungerkralle - Spitzname des Denkmals für die Berliner Luftbrücke in Tempelhof.
- Erichs Lampenladen - Spottname für den Palast der Republik bis zur Wende.
- Palazzo Prozzo - Spottname für den Palast der Republik der ohne Inhabername auskam.
- Kommode - in einigen Reiseführern Bezeichnung für das Bibliotheksgebäude der Humboldt-Universität.
- Mont Klamott - der große Bunkerberg im Volkspark Friedrichshain.
- Schwangere Auster - Spitzname der Kongreßhalle.
- East Side Gallery - mittlerweile offizieller Name eines Reststücks der Berliner Mauer zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße.
- Retourkutsche - früher geläufiger Name der Quadriga auf dem Brandenburger Tor
- Tränenpalast - das Abfertigungsgebäude des ehemaligen Grenzübergangs Friedrichstraße
- Bohrinsel - früher geläufig für das Zugangsgebäude U-Bahnhof Fehrbelliner Platz
- Suppenschüssel - die Granitschale im Lustgarten
- Tantiemenbunker - Verwaltungsgebäude der GEMA am Wittenbergplatz
- Gürteltier - das Ludwig-Erhard-Haus, Verwaltungsgebäude der IHK Berlin.
- Klein Istanbul - Rixdorf im Bezirk Neukölln
- Eierwärmer - Das Reichstagsgebäude mit der neuen Glaskuppel.
- Rotes Rathaus - nach der offiziellen Umbenennung in Berliner Rathaus noch immer sehr geläufige Bezeichnung, seit der Wahl Klaus Wowereits zum Regierenden Bürgermeister teilweise auch als Rosarotes Rathaus bezeichnet.
- Sing-Sing - scherzhafte Bezeichnung für den Neubau der Deutschen Oper in der Bismarckstraße, doppeldeutig für "singen" (in der Oper), und da die fensterlose Fassade angeblich an das New Yorker Staatsgefängnis bei Ossining erinnerte.
- Peppers Manhattan - das Hochhaus des Europa-Centers, benannt nach seinem Erbauer K.H. Pepper.
- Zirkus Karajani - frühere Bezeichnung für die Philharmonie am Tiergarten nach dem ehemaligen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker Herbert von Karajan.
- Roter Kasten - früher für die später zerstörte Schinkelsche Bauakademie.
- Treptowers - als offizieller Name übernommen für die Neubauten am Treptower Park.
- VEB Guck und Horch - Flüsterbezeichnung für die Stasi im allgemeinen und für das Gebäude des MfS in der Normannenstraße.
- Café Achteck - die achteckigen, für Berlin typischen Jugendstilpissoirs.
- Bierpinsel - mittlerweile offizieller Name für das Turmrestaurant Steglitz.
- Netzspinne - der schematische Linienplan des Netzes S-Bahn und der U-Bahn.
- Kristallnacht - vermutlich aus Berlin entstammender Name der Novemberpogrome 1938.
- Rosinenbomber - halboffizieller Name der Flugzeuge der Berliner Luftbrücke.
- Villa Kunterbunt - früher für das Landgericht Berlin.
daneben existieren zahlreiche Kurznamen für wichtige Straßen, Plätze und Einrichtungen:
- Prenzlberg - geläufige Kurzform des Stadtteils Prenzlauer Berg von Berlin.
- Ku'damm - Kurfürstendamm in Charlottenburg.
- Te'damm - Tempelhofer Damm in Tempelhof.
- Kutschi - Kurt-Schumacher-Platz
- Görli - Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg.
- Kotti - Kottbusser Tor in Kreuzberg.
- Leo - Leopoldplatz im Wedding.
- Moabit - meist die Untersuchungshaftanstalt Berlin-Moabit.
- Plötze - meist die Jugendstrafanstalt Berlin-Plötzensee
- Normannenstraße - früher für die Stasizentrale an diesem Ort
- Der Alte Fritz - Reiterstandbild Friedrich des Großen Unter den Linden
- Konopke - bekannter Würstchenstand im Prenzlauer Berg
- O-Straße - Oranienstraße in Kreuzberg
- Anhalter - Berlin Anhalter Bahnhof in Mitte
- Alex - Alexanderplatz in Mitte
- Zoo - meint das Zentrum West-Berlins zwischen Bahnhof Zoo, Breitscheidplatz und Kudamm-Eck
- Bonnies Ranch - Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.
- Lippenstift und Puderdose: bezeichnet die beiden Gebäude der neuen Gedächtniskirche
- Theo: Kurzform für Theodor-Heuss-Platz
- Cafe Schönstedt - Amtsgericht in der Schönstedtstraße. Der Seitenflügel diente jahrzehntelang als Jugendgefängnis.
abschließend sei gesagt: Nich jeschimft ist jenuch jeloobt.