Max Dreyer
Dreyer, Max (* 1862 in Rostock; † 1946 in Göhren (Rügen)) war ein erfolgreicher Schriftsteller und Dramatiker.
Leben
Der in Rostock geboren Dreyer war zunächst Realschullehrer und verbrachte dann einen Großteil seines schriftstellerisch aktiven Lebes in seinem heute noch existierenden "Drachenhaus" auf der Insel Rügen.
Werk
Sowohl Gedichte, z.B. Naturlyrik wie in dem niederdeutschen Gedichtband Nah Huus, als auch Erzählungen mit Titeln wie Gestrandet und Altersschwach gehören zu seinem bekannt gewordenen Werk, sowie Romane wie Nachwuchs (1918) und Der Heerbann ruft (1933). Vor allem aber machte er Furore mit seinen Bühnenstücken, von denen die bekanntesten Die Reifeprüfung, Das Tal des Lebens, Das Sympathiemittel, In Behandlung, Der Probekandidat und Die Siebzehnjährigen wären. Dreyer gehörte zu den ersten Leitern der 1892 gegründeten Neuen freie Volksbühne.
Die Titel der Veröffentlichungen Dreyers während des sogenannten dritten Reiches lassen eine deutliche Nähe zum NS-Regime vermuten. Zeitweise scheint Dreyer seine gesamte schriftstellerische Tätigkeit in den Dienst der NS-Propaganda gestellt zu haben.
1941 erscheint mit Dreyers Roman Erdkraft sein letztes dichterisches Werk.
"Dichter der Ostsee"
Max Dreyer wird häufig als "Dichter der Ostsee" bezeichnet. Er gilt als Entdecker des Ostseeraums für die Verarbeitung in der Literatur.
Film
Die Bedeutung Dreyers zu seiner Zeit läßt sich auch an der Anzahl der Vorlagen, die er für große Produktionen des deutschen Film lieferte, ablesen.
Stücke
Bereits 1919 kam Dreyers Stück Die Siebzehjährigen als Stummfilm auf die Leinwand. 1929 erfolgte eine mit Carl Balhaus, Grete Mosheim und Eduard von Winterstein prominent besetzte Tonfilmfassung, die nicht die einzige bleiben sollte.
Der bekannte Filmregisseur Carl Froelich brachte mit Reifende Jugend 1933 die Filmfassung des Dreyer-Stücks Die Reifeprüfung, bei der der legendäre Drehbuchautor Robert A. Stemmle sich für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, überaus erfolgreich auf die Filmleinwand. Hertha Thiele und Heinrich George waren in den Hauptrollen zu sehen. Der Film lief sogar in den USA mit respektablem Erfolg.
Novellen
Hans Deppe verfilmte 1937 mit 2 x 2 im Himmelbett ebenfalls mit großem Staraufgebot erfolgreich eine Novelle von Dreyer, so wie auch das Fernsehen unter dem Titel Spätsommer seine bekannteste Novelle Altersschwach adaptierte, in der Martin Held mit Röbbe Klingenbarg eine dankbare Altersrolle gestalten konnte.
Dreyer heute
Dreyer ist heute kaum noch Gegenstand der theaterwissenschaftlichen Diskussion und auch nicht der Spielpläne der bedeutenderen Theater, obschon er zu Lebzeiten als wichtiger Gegenwartsautor des modernen Theaters galt. In zeitgenössischen Standardwerken wurde ihm nicht geringer Raum gewidmet.
Eine niederdeutsche Neufassung seiner Fischerkomödie Das Sympathiemittel durch Karl-Otto Ragotzky um 1999 ist eine der wenigen Publikationen, die sich seit den 50er Jahren noch mit Dreyer und seinem Werk beschäftigt haben.
Zitate
Der Schriftsteller Otto Ernst berichtet in seinen Humoristischen Plaudereien: "(...) Und es ist nett, wenn man dann gelegentlich merkt, daß sie einen mit Tolstoi oder mit der Verfasserin der Berliner Range verwechseln. Das Hübscheste leistete aber doch der Ungar, der mich übersetzen wollte. Er schrieb mir: »Ich bin einer Ihrer Schwärmer und möchte gern Ihr reizendes Stück »In Behandlung« übersetzen.« Nun ist In Behandlung wirklich ein reizendes Stück; aber es ist von Max Dreyer. Ich schrieb denn auch zurück, daß ich gegen die Übersetzung nicht das Geringste einzuwenden hätte."
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Dreyer, Max |
KURZBESCHREIBUNG | Niederdeutscher Schriftsteller und Dramatiker |
GEBURTSDATUM | 1862 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 1946 |