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Harry Potter

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Harry Potter (voller Name „Harry James Potter“) ist die Hauptfigur der erfolgreichen Fantasy-Jugendromane von Joanne K. Rowling. Die Romane kann man dem Genre der Internatsbücher zuordnen, das in Großbritannien weit verbreitet ist. Dem klassischen Kinderabenteuer wird hier ein magisches Element beigemischt. Jeder Band der auf sieben Bücher ausgelegten Romanreihe behandelt ein Schuljahr im Zaubererinternat Hogwarts.

Romane

Es sind sieben Romane vorgesehen, einer für jedes Schuljahr, in denen der heranwachsende Harry zunehmend gefährlichere Abenteuer erlebt. Bisher (2005) sind sechs Bände erschienen:

  1. Harry Potter und der Stein der Weisen (Originaltitel: Harry Potter and the Philosopher’s Stone, US-Titel: Harry Potter and the Sorcerer’s Stone)
  2. Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Originaltitel: Harry Potter and the Chamber of Secrets)
  3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Originaltitel: Harry Potter and the Prisoner of Azkaban)
  4. Harry Potter und der Feuerkelch (Originaltitel: Harry Potter and the Goblet of Fire)
  5. Harry Potter und der Orden des Phönix (Originaltitel: Harry Potter and the Order of the Phoenix)
  6. Harry Potter und der Halbblutprinz (Originaltitel: Harry Potter and the Half-Blood Prince)

Die Cover der deutschsprachigen Ausgaben wurden von Sabine Wilharm gestaltet. Seit einiger Zeit gibt es die Bücher auch als Belletristikausgaben, diese verwenden ein anderes Cover, um erwachsene Leser stärker anzusprechen.

Der sechste Band ist am 16. Juli 2005 in englischer und am 1. Oktober 2005 in deutscher Sprache erschienen. Joanne K. Rowling will zudem Ende 2005/Anfang 2006 mit der Arbeit am siebten und letzten Band der Harry-Potter-Serie beginnen.

2001 wurden außerdem zwei kleine Bücher mit den Titeln Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (Originaltitel: Fantastic Beasts and Where to Find Them) und Quidditch im Wandel der Zeiten (Originaltitel: Quidditch Through the Ages) veröffentlicht. Sie stammen ebenfalls von Joanne K. Rowling und stellen Kopien von Büchern aus Harrys Umfeld ("Phantastische Tierwesen" ist eines von Harrys Schulbüchern, "Quidditch im Wandel der Zeiten" stammt aus der Schulbibliothek von Hogwarts) dar. Das Buch Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind enthält außerdem Randnotizen Harrys und seiner Freunde. Die Einnahmen aus dem Verkauf dieser zwei Bändchen fließen der Hilfsorganisation Comic Relief zu.

Nach Ansicht von Kritikern werden die Harry-Potter-Romane in der Jugendliteratur einen ähnlichen Stellenwert wie ältere Klassiker (wie zum Beispiel Tom Sawyer) einnehmen. Mit Harry Potter wurde im übrigen der Begriff des sogenannten all-age-Genres geprägt, das heißt, Bücher, die sowohl von (älteren) Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gelesen werden. Diese Bücher gab es zwar schon immer, durch den Erfolg der Potter-Romane suchten jedoch Verlage gezielt nach entsprechenden Nachfolgeprodukten.

Die Harry-Potter-Bücher lösen nicht nur Begeisterung aus. Einige, vor allem christlich-fundamentalistische Gruppen, sehen darin eine Verharmlosung und Verbreitung von Okkultismus.

Verfilmungen

Die ersten vier Bücher wurden jeweils verfilmt:

  1. Harry Potter und der Stein der Weisen (Film)
  2. Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Film)
  3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Film)
  4. Harry Potter und der Feuerkelch (Film)
  5. Harry Potter und der Orden des Phönix (Film)
  6. Harry Potter und der Halbblutprinz (Film)

Die ersten drei spielten 2,6 Milliarden Dollar ein. Der vierte Film ist seit dem 17. November 2005 in den deutschen Kinos zu sehen. Es wurde geplant, alle Bände mit denselben Darstellern zu verfilmen; der 2002 verstorbene Richard Harris allerdings, welcher die Figur des Albus Dumbledore verkörperte, wurde ab dem dritten Film durch Michael Gambon ersetzt. Harry Potter und der Orden des Phönix kommt voraussichtlich 2007 in die deutschen Kinos. Dieses mal führt David Yates Regie. Harry Potter und der Halbblutprinz kommt voraussichtlich 2008 in die deutschen Kinos; Regisseur ist noch keiner festgelegt, da ja erst die Produktion für den fünften Teil dieser Tage anläuft. Bekannt ist nur, dass der Ron Weasley verkörpernde Rupert Grint einen Vertrag für alle Filme hat. Ob die anderen Hauptdarsteller wie Daniel Radcliffe (Harry Potter) oder Emma Watson (Hermine Granger) auch mitspielen, ist noch offen.

Hörbücher

Die Harry-Potter-Bände wurden in einigen Sprachen als Hörbuch veröffentlicht. Die ungekürzten englischen Hörbücher wurden gelesen von dem britischen Schauspieler Stephen Fry. Die speziell für den amerikanischen Markt produzierte Fassung wird gelesen von Jim Dale. Die deutsche Ausgabe wird gelesen von Rufus Beck. Bis jetzt (2005) sind Hörbücher über die Bände 1 bis 5 im Hörverlag erschienen. Der 6. Teil erscheint am 17. Februar 2006

Videospiele

An die Harry-Potter-Geschichten angelehnte Videospiele von Electronic Arts gibt es für zahlreiche Platformen, darunter Windows, Mac OS X (portiert von Aspyr Media) und alle gängigen Spielkonsolen. Das erste Spiel mit dem Namen Harry Potter und der Stein der Weisen erschien 2001 für PC, Mac und PS2. Es handelte sich hierbei um ein handelsübliches Adventure mit schlechter Synchro, leichten Kämpfen sowie einigen unspektakulären Besenflugeinlagen. Bei dem zweiten Game handelte es sich um die Story der Kammer des Schreckens und baut auf dem System des ersten Teils auf. Erstmals ist das Spiel für PlayStation 2 und Gamecube erhältlich. 2003 erschienen die Spiele Quidditch Worldcup sowie ein Remake des ersten Teils für die Xbox. Der dritte Teil erschien 2004 und brachte einige Neuerungen auf. Der 4. Teil erscheint am 10. November 2005 und ist der erste Teil, den man mit Freunden zusammen spielen kann. Das Spiel erscheint für Nintendo DS, Game Boy Advance, PC, XBOX, PS2 sowie PlayStation Portable. Nur Rufus Beck war anfangs gegen Harry Potter Verfilmungen, vielleicht meinte er, seine eigene Karriere würde im Weg stehen...

Inhalt

Harry Potter, der Sohn der Hexe Lily Potter (geb. Evans) und des Zauberers James Potter, überlebt im Alter von 15 Monaten einen Angriff des Schwarzmagiers Lord Voldemort, bei dem seine Eltern getötet werden. Als Voldemort versucht, Harry mit einem Fluch zu töten, fällt der Todes-Fluch auf ihn zurück, aufgrund einer Kraft, die Lord Voldemort nicht verstehen kann, der Liebe. Dadurch, dass die Mutter Harry beschützen wollte, und dabei umkam, obwohl sie eigentlich hätte leben können, verlieh sie ihm diese Kraft. Voldemorts Körper stirbt dabei, aber weil er einige Teile seiner Seele, in so genannten Horkruxe gesichert hatte, überlebt er und pflegt seitdem eine fade Existenz zwischen Leben und Tod. Der Schulleiter von Hogwarts, Albus Dumbledore, lässt Harry zu seinen Muggel-Tante (Schwester von Harrys Mutter) und Onkel, den Dursleys, bringen. Sie sagen ihm, seine Eltern seien bei einem Unfall gestorben.

Seine Verwandten Onkel Vernon und Tante Petunia tun nur das Nötigste für ihn und behandeln ihn meistens, als wäre er gar nicht anwesend. Ihre ganze Liebe gilt ihren verwöhnten Sohn Dudley Dursley. Kurz vor seinem elften Geburtstag erhält Harry zum ersten Mal in seinem Leben einen Brief. Dieser Brief ist vom Zauberinternat Hogwarts. Seine Tante und sein Onkel verbieten ihm allerdings, den Brief zu öffnen und Harry kommt trotz mehrerer Versuche nicht an den Inhalt des Briefes.

Pünktlich zum elften Geburtstag überbringt ihm Hagrid, die Einladung für das Zauberer-Internat Hogwarts. Durch Hagrid erfährt Harry zum ersten Mal etwas über seine Herkunft und die magische Welt.

In Hogwarts gibt es die vier konkurrierenden Schulhäuser Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin, die um die alljährliche Auszeichnung des besten Hauses wetteifern. Harry wird durch den Sprechenden Hut, der die Schüler auf die verschiedenen Häuser verteilt, dem Haus Gryffindor zugewiesen. Auch seine späteren Freunde Hermine (engl. Hermione) Granger und Ron Weasley werden Schüler aus Griffindor. Gegenpart des Hauses Gryffindor, als dessen Haupttugend der Mut gilt, ist traditionell das Haus Slytherin, das vor allem reinrassige Zauberer aufnimmt. Draco Malfoy ist ein bedeutendes Mitglied und wird sehr schnell zu Harrys Erzfeind in Hogwarts.

Neben (zauber)schulischen Leistungen ist die Ballsportart Quidditch in Hogwarts von großer Bedeutung. Quidditch wird auf Flugbesen ausgetragen, und Harry entwickelt sich, als Sucher, rasch zum Star-Spieler der Mannschaft.

Das fiktive Gleis 9¾ im Bahnhof King’s Cross

Mit Ausnahme des vierten und sechsten Bandes beginnen alle bisherigen Bücher in der Muggelwelt bei den Dursleys in Little Whinging. Die Zauberschüler fahren jedes Jahr am 1. September mit einem magischen Zug vom verborgenen Gleis 9 ¾ im Londoner Bahnhof King’s Cross nach Hogwarts. Die Zauberschule liegt vermutlich irgendwo in Schottland und ist für Muggel als alte Burgruine zu sehen. Bei genauer Beobachtung ist der 1. September in jedem Buch ein Sonntag.

Den Auseinandersetzungen zwischen den Schülern ist immer ein Abenteuer beigemengt, in dem Harry und seine Freunde sich Lord Voldemort (der in der Zaubererwelt als „Er, dessen Name nicht genannt werden darf“ , „Du-weißt-schon-wer“ oder „Dunkler Lord“ bezeichnet wird) und seinen Verbündeten gegenüber sehen.

Mit dem zunehmendem Alter Harrys verschieben sich die behandelten Probleme in den späteren Büchern zunehmend zu ‚ernsteren‘ Themen wie etwa Korruption im Zaubereiministerium unter dem Minister Cornelius Fudge. Mit jedem Band wird die Korruptheit der erwachsenen Zauberer deutlicher.

Dagegen erscheinen Draco Malfoy und seine Kumpane immer weniger als ebenbürtige Gegner für Harry. Auch die alltäglichen Sorgen der Schüler, wie die Frage, welches Haus im Rennen um den Hauspokal vorne liegt, erscheinen immer unwichtiger: In den ersten Bänden erfahren wir noch, wer den Pokal gewonnen hat, in Band 4, Band 5 und Band 6 ist das Ergebnis für Harry völlig belanglos. Er hat statt dessen am Ende dieser Schuljahre jeweils den Tod eines Freundes zu verarbeiten, an dem er sich mitschuldig fühlt.(4. Jahr Cedric Diggory, 5. Jahr Sirius Black, 6. Jahr Albus Dumbledore). Insofern kann man die Bücher auch als Entwicklungsroman ansehen.

Immer mehr wird auch klar, dass die Figuren der Romane nicht einfach schwarz-weiß gefärbt sind und gut oder böse nicht einfach zu trennen sind. Professor Snape, der schon mit Harrys Vater verfeindet war und seinen Hass nun auf Harry übertragen hat, quält Harry in jeder Zaubertrankstunde, und letztlich sogar in jeder Stunde von Verteidigung gegen die dunklen Künste, dessen Posten Snape nach langem Warten doch noch im sechsten Buch von Dumbledore zugeteilt bekommt. Grund dafür ist die (wie es scheint) ehemalige Angehörigkeit der Todesser. Im sechsten Band wird jedoch klar, dass Snape nur als Spitzel Voldemort's gedient hatte und so Dumbledore und sogar den Orden des Phönix ausspionieren konnte. Trotzdem rettet Snape Harry gleich im ersten Schuljahr das Leben. Auch Harry selbst hat Schwächen: Er kann sich nicht dazu durchringen, Snape auch nur ein bisschen zu vertrauen. Die Schuld am für Harry tragischen Ende von Band 5 sucht er zunächst bei Snape, obwohl das völlig irrational erscheint.

Auch Harrys Vater und Sirius Black, sein Pate, haben keine völlig weiße Weste: Sie stellen sich in Band 5 als Schulhof-Tyrannen heraus. Sie ärgerten Snape ständig. Nachdem in Band 4 sogar Dumbledore den Verräter, der sich in Hogwarts befand, nicht erkannt hat und so zum ersten Mal nicht mehr als der unfehlbare Mentor Harrys erscheint, führt seine Strategie, Harry möglichst im Unwissen zu halten, in Band 5 mit zur Katastrophe.

Die einzigen holzschnittartigen Figuren sind die Dursleys, die als richtiggehende Karikaturen erscheinen: Wer würde seinem Sohn zum elften Geburtstag noch zwei Geschenke kaufen, weil ihm die sechsunddreißig Geschenke, die er schon bekommen hat, nicht ausreichen? Diese Sicht auf die Dursleys ändert sich aber in Band 5. Das Ehepaar erklärt im Band 1, dass sie Harry deshalb aufgenommen haben weil sie ihm die Zauberei auszutreiben wollten, vier Bände später erfährt Harry, dass der Aufenthalt im Haus der Dursleys den Schutzzauber Liebe erneuert und dies wüsste Petunia.

Nach dem Geburtsdatum Harrys zu schließen fanden die Romanerlebnisse in den Jahren 1991/92 bis 1997/98 statt. Diese zeitliche Einordnung leitet sich von einer einzigen Datumsangabe in einem der Bücher ab: In Band 2 besuchen Harry und seine Freunde die 500. Todestagsfeier eines der Geister von Hogwarts, des Fast Kopflosen Nick. Auf der Festtagstorte steht: „Gestorben am 31. Oktober 1492“. Fraglich ist jedoch, ob diese genaue zeitliche Einordnung von der Autorin tatsächlich so gewollt ist. Auf jeden Fall spielen die Romane in der „Jetztzeit“, also dem Ende des 20./ Beginn des 21. Jahrhunderts.

Einflüsse auf das Werk

Einfluss anderer Bücher

Rowling hat sich nach eigenen Angaben beim Schreiben ihrer Bücher von keinem anderen Werk beeinflussen lassen als von Das kleine weiße Pferd von Elizabeth Goudge. Nach ihrer Meinung fließt jedoch „alles, was man je gelesen hat“ in einen Roman ein. Von Einfluss auf die Harry-Potter-Bücher könnten zum Beispiel die Narnia-Bücher von C. S. Lewis gewesen sein. Auch die Parallelen zu Der Herr der Ringe sind größer als auf den ersten Blick vermutet [doch das ist auch so weil die beiden(C. S. Lewis und J. R. R. Tolkien) viel zusammen gearbeitet haben]. Häufig wird J. K. Rowling auch mit Roald Dahl verglichen, der jedoch laut J. K. Rowling nicht zu ihren Lieblingsautoren zählt.

Noch größer sind die Parallelen u. a. zu dem 1990 erschienenen vierteiligen Comic The Books of Magic von Neil Gaiman. Die Reihe behandelt einen Teenager, der erfährt, dass er der größte Magier aller Zeiten werden könne. Wie Harry Potter hat er eine Eule als Haustier.

Einige Parallelen lassen sich auch zwischen dem Buch „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse und Harry Potter entdecken. Die Hauptfigur in Hesses Roman heißt ebenfalls Harry, eine weitere Hauptfigur, im Steppenwolf ist Hermine, die eine Freundin und Wegweiserin Harrys ist. Beide Personen unterscheiden sich durch ihr Alter, ihre Lebenseinstellung und ihren sozialen Status deutlich von einander und der Name Harry ist nicht besonders selten.

Weitere Parallelen lassen sich auch bei „Das Geheimnis von Bahnsteig 13“ von Eva Ibbotson und Harry Potter erkennen. Der Bahnsteig 13 befindet sich ebenfalls am Bahnhof King's Cross und gibt eintritt in eine andere Welt. Eine der Hauptfiguren hat auch einen verwöhnten, dicken Stiefbruder.

Plagiatsvorwurf

Die amerikanische Kinderbuchautorin Nancy Stouffer vertritt die Ansicht, dass J.K. Rowling für ihre Werke Namen, Begriffe und grundlegende Handlungsstränge aus Stouffers Büchern The Legend of Rah and the Muggles und Larry Potter and His Best Friend Lily entnommen habe. Nach einem dementsprechenden Schreiben reichten Scholastic Inc. und Warner Brothers Klage gegen Nancy Stouffer ein, um feststellen zu lassen, dass keine Urheberrechtsverletzungen vorliegen. Die Beklagte erhob daraufhin Gegenklage, um ebendiese Verletzung feststellen zu lassen. Den Prozess im September 2002 gewann der Antragsteller der Hauptklage (Grund dafür war die Vorlage von nicht originalen Dokumenten, welche die Verteidigung unterstützen sollten), Stouffer wurde zu einer Entschädigung an die klagende Partei in Höhe von 50.000 US-Dollar verurteilt, ihre Gegenklage wurde abgewiesen. Sie kündigte daraufhin (bisher ohne Realisierung) an, aufgrund des aus ihrer Sicht unfairen Prozesses einen neuen anstreben zu wollen.

Parallelen zwischen Leben und Werk

Vielfach ist versucht worden, Parallelen zwischen J. K. Rowlings Leben und ihren Büchern herzustellen. Nicht alle davon sind zutreffend. So gab es in Rowlings Nachbarschaft in Winterbourne, wo sie in den 70er Jahren wohnte, einen Jungen namens Ian Potter, der später behauptete, er habe als Kind zu Joanne Rowlings engsten Freunden gehört und ihre Fantasie beflügelt, indem sie sich immer als Hexen und Zauberer verkleidet hätten. Dadurch sei Ian Potter das wirkliche Vorbild für Harry Potter. Rowling schreibt dazu auf ihrer Website, dass dies nicht stimme und sie nur noch wenige Erinnerungen an diesen Jungen habe.

Die nachfolgend aufgezählten Parallelen stammen hauptsächlich aus Rowlings eigenen Aussagen.

  • Das Kapitel Der Spiegel Nerhegeb (The Mirror of Erised) aus Band 1 schrieb Rowling während ihrer ersten Zeit in Portugal (1991). Harry sieht in diesem Spiegel seinen tiefsten Herzenswunsch – er sieht sich zusammen mit seinen Eltern, die er nie kennen gelernt hat. Rowling verarbeitet darin den frühen Tod ihrer Mutter wenige Monate zuvor. Auf die Frage, was sie selbst in diesem Spiegel sehen würde, antwortete sie daher auch einmal, sie würde sich selbst sehen, wie sie noch einmal fünf Minuten mit ihrer Mutter sprechen dürfte.
  • Die Dementoren aus Band 3 erfand Rowling während ihrer ersten Zeit in Edinburgh. Häufig werden diese Wesen, die den Menschen alle guten Erinnerungen aussaugen und sie zwingen, die schlimmsten Momente ihres Lebens noch einmal zu durchleben, als ein Symbol für Depressionen interpretiert. Tatsächlich sagte Rowling einmal, dass sie während dieser Zeit, als sie gezwungen war, von Sozialhilfe zu leben, unter Depressionen gelitten hat. Sie nannte das ihre "Grimm-Periode".
  • Eine wichtige Rolle in den Büchern spielt der Londoner Bahnhof King's Cross – hier fährt der Zug ab, der Harry und seine Freunde zur Schule bringt. Rowlings Eltern hatten sich in einem Zug kennen gelernt, der von King's Cross abgefahren war, und auch die Zugfahrt, bei der Rowling die Idee zu Harry Potter hatte, endete dort.
  • In Band 3 gibt es folgende Textstelle (S. 110): „Ach übrigens, dieses Ereignis, vor dem du dich fürchtest - es wird am Freitag, dem sechzehnten Oktober geschehen“. Am Freitag, dem 16. Oktober 1992, heirateten Joanne Rowling und Jorge Arantes.
  • Wie seine Schöpferin hat Harry Potter am 31. Juli Geburtstag.
  • Unter den zahlreichen Orts- und Personennamen, die in den Harry-Potter-Büchern auftauchen, finden sich auch solche von Personen und Orten, die J. K. Rowling kennt – so zum Beispiel die Mitglieder der irischen Quidditch-Nationalmannschaft aus Band 4. In Band 5 wird außerdem das Quidditchteam der Tutshill Tornados erwähnt – in Tutshill verbrachte Rowling einen Großteil ihrer Jugend.
  • Wie J. K. Rowling auf ihrer Webseite schreibt, sei Gilderoy Lockhart, der selbstverliebte, falsche Professor aus Band 2, die einzige Figur, die sie je komplett einer Person, die sie im wahren Leben kennt, nachempfunden hat. Gleichzeitig machte sie klar, dass sie natürlich nicht verraten wird, um welche Person genau es sich handle. Fest stehe aber, dass jene Person im wahren Leben auch tatsächlich genauso unsäglich arrogant und überzeugt von sich selbst sei. Dies sei auch der Grund, weshalb sie sich dazu entschloss, ihn in ihre Bücher einzubauen und ihn auf diese Weise lächerlich zu machen.


Kommerzieller Erfolg (Stand: 2004)

Die Bücher sind bisher in mindestens 60 Sprachen übersetzt worden.

Weltweit wurden mehr als 270 Millionen Exemplare verkauft:

Joanne K. Rowling hat bisher mehr als 570 Mio. brit. Pfund als Autorenhonorar verdient. Sie gilt seit 2004 laut Forbes Magazine als Dollar-Milliardärin und hat Königin Elisabeth II. als die reichste Frau in Großbritannien abgelöst.


Literatur

  • Richard Abanes: Harry Potter and the Bible. The Menaces behind the Magick. Camp Hill 2001
  • Paul Bürvenich: Der Zauber des Harry Potter. Analyse eines literarischen Welterfolgs. Frankfurt a. M. u.a. 2001.
  • Markwart Herzog: Tod in Hogwarts? Thanatologische Bemerkungen zum Harry-Potter-Universum. In: Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde. 34/2001/2002. S. 213–245
  • Jörg Knobloch (Hrsg.): „Harry Potter“ in der Schule. Didaktische Annäherungen an ein Phänomen. Mühlheim an der Ruhr 2001
  • Friedhelm Schneidewind: Das ABC rund um Harry Potter. Alles Wissenswerte zu den ersten vier Büchern von Joanne K. Rowling. 3. Aufl. Berlin 2000

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