Cody Wilson
Cody Rutledge Wilson (* 31. Januar 1988) ist ein US-amerikanischer Jurastudent[1] und der Gründer und Direktor von Defense Distributed, einer Non-Profit-Organisation, die sich mit der Planung, Entwicklung und (vorerst experimentellen) Fertigung von frei verfügbaren (Open Source) Waffen-Designs, den sogenannten ‚Wiki Weapons‘ beschäftigt, welche mittels 3D-Druckverfahren hergestellt werden.[2][3] Wilson wurde von der Zeitschrift Wired zu einem der 15 gefährlichsten Menschen der Welt gewählt.[4] Er studiert an der juristischen Fakultät der University of Texas at Austin.[4][5]
Defense Distributed wurde 2012 gegründet.[6] Wilson ist aktuell der einzige offizielle (Presse-)Sprecher der Organisation, von welcher er sich als „Mitgründer“ und „Director“ bezeichnet.[4][7]
Nach dem Bekanntwerden der Pläne von Defense Distributed, drohte der 3D Drucker-Hersteller Stratasys, Inc erst mit rechtlichen Schritten sowie mit der Rückforderung des an Wilson geleasten 3D-Druckers.[4] Man kündigte kurz darauf mit sofortiger Wirkung den Leasing-Vertrag mit Wilson und schickte ihm sogar ein eigenes Team, das den 3D-Drucker am nächsten Tag konfiszierte.[4][8] Wilson wurde daraufhin durch die US-amerikanische Bundesbehörde ATF befragt. In weiterer Folge wurde ihm seine Universal-Waffenlizenz bewilligt, mit der es ihm gestattet ist, seine selbstentwickelten Komponenten herzustellen und zu vertreiben. Jedoch hatte er zu Anfang noch gar nicht geplant, die Komponenten online für den freien Download zur Verfügung zu stellen.[9]
Liberator: Entwicklung erster vollständiger Schusswaffe aus 3D-Drucker
Im Mai 2013 wurde berichtet, dass es Wilson gelungen sei, eine funktionsfähige Schusswaffe herzustellen, die vollständig durch einen 3D-Drucker hergestellt wurde, den er zuvor bei Ebay gekauft hatte. Er habe mit der Waffe ein Testschießen erfolgreich absolviert. Wilson bestätigte ebenfalls, dass er die Baupläne für das Design in Kürze online stellen wird.[10]
Die von Wilson und seinem Team entwickelte Schusswaffe wurde von ihnen auf den Namen Liberator (Befreier) getauft und die Baupläne auf ihrer Webseite online gestellt.[11] Am 9. Mai musste Wilson die Baupläne jedoch wieder von der Webseite löschen, nachdem das US-Verteidigungsministerium ihm vorwarf durch die Veröffentlichung Waffen-Exportvorschriften zu verletzten.[12] Gleichwohl sind die Baupläne über Torrent-Seiten wie The Pirate Bay uneingeschränkt verfügbar.[13]
Weblinks
- Defense Distributed (offizielle Website)
- Dokumentarfilm über Cody Wilson und Defense Distributed
Einzelnachweise
- ↑ Daniel Fallenstein: All markets become black. Blink, 27. Dezember 2012, abgerufen am 14. Januar 2013.
- ↑ Brian Doherty: What 3-D Printing Means for Gun Rights In: Reason.com, 12. Dezember 2012. Abgerufen am 15. Dezember 2012
- ↑ Rich Brown: You don't bring a 3D printer to a gun fight - yet - Yahoo! News. News.yahoo.com, 7. September 2012, abgerufen am 6. Oktober 2012.
- ↑ a b c d e The 15 Most Dangerous People in the World. Wired, 19. Dezember 2012, abgerufen am 4. Januar 2013.
- ↑ Clay Dillow: Q+A: Cody Wilson Of The Wiki Weapon Project On The 3-D Printed Future of Firearms. Popular Science, 21. Dezember 2012, abgerufen am 14. Januar 2013.
- ↑ Andy Greenberg: 'Wiki Weapon Project' Aims To Create A Gun Anyone Can 3D-Print At Home. Forbes Magazine, 23. August 2012, abgerufen am 14. Januar 2013.
- ↑ Alexander Hotz: 3D 'Wiki Weapon' guns could go into testing by end of year, maker claims. The Guardian, 25. November 2012, abgerufen am 14. Januar 2013.
- ↑ Devin Coldewey: 3-D printed gun project derailed by legal woes In: NBC News, 2. Oktober 2012. Abgerufen am 15. Dezember 2012
- ↑ Robert Beckhusen: 3-D Printer Company Seizes Machine From Desktop Gunsmith. Wired News, 1. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
- ↑ Alex Rayner: 3D-printable guns are just the start, says Cody Wilson. The Guardian, 6. Mai 2013, abgerufen am 6. Mai 2013.
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
Personendaten | |
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NAME | Wilson, Cody |
ALTERNATIVNAMEN | Wilson, Cody Rutledge |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jurastudent |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1988 |