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Schwarzachsel-Haubentangare

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Schwarzachseltangare

Schwarzachseltangare

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Gattung: Schwarztangaren (Tachyphonus)
Art: Schwarzachseltangare
Wissenschaftlicher Name
Tachyphonus delatrii
Lafresnaye, 1847

Die Schwarzachseltangare (Tachyphonus delatrii) ist ein in Süd- und Mittelamerika verbreiteter Sperlingsvogel aus der Familie der Tangaren (Thraupidae).

Merkmale

Die Schwarzachseltangare erreicht eine Körperlänge von etwa 14,5 Zentimeter bei einem Gewicht von ca. 19 Gramm. Das Männchen ist überwiegend schwarz gefärbt und hat eine lohfarbene aufrichtbare Krone. Das Weibchen ist auf der Oberseite dunkel- bis olivbraun. Die Unterseite ist unmerklich blasser. Der Schnabel und die Beine sind bei beiden Geschlechtern schwarz.

Verbreitung und Lebensraum

Die Schwarzachseltangare verfügt über ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Staaten Ecuador und Kolumbien sowie in Mittelamerika Panama, Costa Rica, Nicaragua und Honduras umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Man findet die Art normalerweise in den dichten mittleren Stratifikationsschichten von dichten feuchten Wäldern. Hier bewegt sie sich in den Tiefebenen und Gebirgsausläufern von Meereshöhe bis in Höhen von 1200 Meter. Hin und wieder verirrt sie sich in angrenzende hochgewachsene Sekundärvegetation.

Verhalten

Meist ist die Schwarzachseltangare in lauten Scharen bis zu 20 Vögeln unterwegs. Dabei begleitet sie auch Baumsteiger, Töpfervögel und andere Vogelarten. Häufiger Begleiter ist auch die überwiegend paarweise auftretende Weißkehl-Würgertangare (Lanio leucothorax). Der Vogel ist sehr aktiv. Das gilt auch bei der Futtersuche. Dabei hängt er auf der Suche nach Insekten wie Ameisen, Grillen und Käfern teils akrobatisch an den Bäumen und Ästen. Neben Insekten gehören die Früchte von Schwarzmundgewächsen wie beispielsweise Ossaea zu ihrer Nahrung. Für ihr Nest bauen sie zu einem dicker Kelch <?>, wobei eine Seite etwas höher gebaut wird, so dass sie wie ein Schutzdach fungiert. Das Nest baut sie in dichtes Gebüsch. Das Gelege besteht üblicherweise aus zwei hellgrünen Eiern. In der Brutzeit trennen sich die Paare von den Gruppen.

Namensgebung

Der Vogel wurde von Lafresnaye unter dem heute gängigen Taxon als Tachyphonus delatrii beschrieben.[1] Nach der Rückkehr von Pierre Adolphe Delattre von seiner Reise nach Bolivien, dem damaligen Vizekönigreich Neugranada und Panama brachte er eine stattliche Sammlung von Vögeln mit nach Paris. Thomas Bellerby Wilson kaufte sie auf und überließ sie Lafresnaye zur Beschreibung. Das wissenschaftliche Taxon wurde zu Ehren des Sammlers vergeben.[2]

Literatur

  • Steven L. Hilty, William L. Brown: A Guide to the Birds of Colombia, Princeton University Press, 1986, S. 631, ISBN 978-0691083728
  • F. Gary Stiles, Dana Gardner, Alexander F. Skutch: A Guide to the Birds of Costa Rica. Comstock Publishing Associates, 1990, Seite 437, ISBN 978-0801496004
  • Robert S. Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide, Vol. 1, Cornell University Press, 2001, S. 750, ISBN 978-0-8014-8720-0
  • Robert S. Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide, Vol. 2, Cornell University Press, 2001, S.  658, ISBN 978-0-8014-8721-7
  • Frédéric de Lafresnaye : Quelques oiseaux nouveaux ou rares rapportés par M. Delatre, de Bolivie, de la Nouvelle-Grenade, et de Panama, par M. De Lafresnaye, Revue zoologique par la Société cuviérienne, 1847 S. 67f, (Beschreibung Seite 72)

Einzelnachweise

  1. Revue zoologique par la Société cuviérienne, 1847, S. 72 Tachyphonus delatrii (latein)
  2. Revue zoologique par la Société cuviérienne, 1847, S. 67f Quelques oiseaux nouveaux ou rares rapportés par M. Delatre, de Bolivie, de la Nouvelle-Grenade, et de Panama, par M. De Lafresnaye (franz.)