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Geheimsache Ghettofilm

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A Film Unfinished ist ein von der israelischen Regisseurin Yael Hersonski zusammengestellter Dokumentarfilm über wieder gefundene Filmszenen eines nicht mehr fertiggestellten deutschen Propagandafilm. Der hebräische Titel ist Shtikat haArkhion, der deutsche Geheimsache Ghettofilm. Produktion Israel, Frankreich, Deutschland 2009, 87 Minuten

Entstehung

Das Original-Filmaterial wurde im Jahre 1942 zwei Monate vor Beginn der Aussiedlungaktionen genannten Deportationen aus dem Warschauer Ghetto in die Vernichtungslager von einer deutschen Aufnahmetruppe (Propagandakompanie) gedreht. Der Originalfilm wurde nie fertiggestellt. Aus dem in Archiven erhalten gebliebenen Filmmaterial gestaltete Hersonski 2009 einen Film, in welchem den unvertonten und nicht untertitelten, daher oft nur mutmaßlichen, Propagandaaussagen des Materials aus dem Jahre 1942 Berichte von Augen- oder Zeitzeugen und Aussagen aus Tagebüchern und anderen Protokollen gegenübergestellt werden.[1]

Filmfestivals

„A Film Unfinished“ wurde 2010 beim Sundance Film Festival in der Kategorie Internationaler Dokumentarfilm mit dem World Cinema Documentary Editing Award ausgezeichnet. Er lief bei den Internationalen Filmfestspielen 2010 in Berlin in der Sektion Panorama Dokumente.

Kritiken

„Yael Hersonski zeigt zum einen große Teile des Materials, das sonst nur sehen kann, wer sich selbst ins Archiv begibt. Zum anderen legt die israelische Dokumentarfilmerin den Herstellungsprozess der Aufnahmen offen.[...] Kritisch ist demnach anzumerken, dass Geheimsache Ghettofilm weder die Tagebuch-Autoren noch die interviewten Zeugen durchgängig mit Namen benennt. Wessen Stimme gerade zu hören ist, erschließt sich nur bei sehr aufmerksamem Zuhören. Aber gerade ein Film, dem es um Quellenkritik geht, sollte seine eigenen Quellen deutlich ausweisen.“

critic.de – die Filmseite[2]

DVD

  • 2011: Yael Hersonski: Geheimsache Ghettofilm, absolut Medien (Arte Edition), Englisch/Deutsch. Berlin, ISBN 978-3-89848-544-9.

Siehe auch

Hinweis

Der Film enthält viele Bilder, die auf unvorbereitete Augen grausam wirken. Zwar sind die Szenen durch die NS-Filmer gestellt, aber die gezeigten Toten und Lebenden sind keine Darsteller sondern wirkliche Opfer der NS-Judenvernichtung.

Einzelnachweise

  1. Der Tod bei der Arbeit in FAZ vom 6. Juli 2011, Seite 35
  2. Sonja M. Schultz: Geheimsache Ghettofilm. critic.de - die Filmseite, 25. Mai 2011, abgerufen am 8. Mai 2013.