Ludwig Czech
Ludwig Czech (* 1870 in Lemberg; † 1942(?) in Theresienstadt; war ab 1928 Vorsitzender der DSAP und bekleidete von 1929 bis 1938 in der ersten tschechoslowakischen Republik mehrere Ministerposten.
Politische Biographie
Czech gilt als massgeblich veranwortlich für den integrativen Kurs der DSAP, der konstruktive Mitarbeit der deutschen Minderheit in der jungen tschechoslowakischen Republik vorsah. Im Rahmen dieser Politik wurde er in einer breiten Koalitionsregierung 1929 Minister für Sozialfürsorge, 1934 Minister für öffentliche Arbeiten und 1935, nach fortgesetzten Stimmverlusten seiner Partei, Gesundheitsminister. In dieser Position verblieb er bis zum Ausscheiden der DSAP aus der Regierung 1938. Ab 1938 wurde er nach der Abspaltung des Sudetenlands zugunsten des Deutschen Reichs im Rahmen des Münchner Abkommens als Jude, Sozialdemokrat und Gegner der von den deutschen Nationasozialisten gesteuerten SdP Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Nach seiner Verschleppung 1942 starb er noch 1942 (anderen Quellen zufolge erst gegen Kriegsende) im KZ Theresienstadt.
Würdigung
Heute findet sich in Brünn, seiner Heimatstadt, eine Gedenktafel, die an ihn als Minister, Parteivorsitzender, Redakteur der Tageszeitung "Volksfreund" und Reformer der Brünner Bezirkskrankenkasse erinnert.
Weblinks
- [1] zur Gedenktafel in Brünn, ungenaue Angaben über Ministerien