Ferizaj
| Ferizaj/Ferizaji 1 Uroševac/Урошевац 2 | ||||
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| Basisdaten | ||||
| Staat: | ||||
| Gemeinde: | Ferizaj | |||
| Koordinaten: | 42° 22′ N, 21° 9′ O | |||
| Höhe: | 573 m ü. A. | |||
| Fläche: | 345 km² | |||
| Einwohner: | 108.690 (2011[1]) | |||
| Bevölkerungsdichte: | 315 Einwohner je km² | |||
| Telefonvorwahl: | +383 (0) 290 | |||
| Kfz-Kennzeichen: | 05 | |||
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3 Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz. | ||||
Ferizaj [] (albanisch auch Ferizaji; serbisch Урошевац Uroševac; ältere serbische Bezeichnung Ferizovići) ist eine Stadt im Süden des Kosovo und Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde, welche 108.690 Einwohner zählt (Stand: 2011).[1]
Geographie
Ferizaj liegt auf 573 m am Ostfuß des Šar Planina im Tal des Lepenac, der diese Region des Kosovo zur Ägäis hin entwässert. Die Stadt liegt etwa auf halbem Wege zwischen Priština und Skopje etwa 40 km nördlich der Grenze zu Mazedonien.
Das Stadtgebiet umfasst rund 345 km² und hat fast keine Erhebungen. Während sich im Norden das landwirtschaftlich genutzte Amselfeld öffnet, erheben sich westlich der Stadt die ersten Ausläufer des Šar Planina, die dicht bewaldet sind.
Östlich der Stadt befindet sich das Camp Bondsteel, eine nach dem Kosovokrieg erbaute Militärbasis, welche der größte US-amerikanische Stützpunkt im Kosovo sowie einer der größten außerhalb der USA ist.
Geschichte
Ferizaj zählt zu den jüngsten Städten des Kosovo. Sie verdankt ihren Aufstieg dem Bau der Bahnlinie Kosovska Mitrovica–Skopje im Jahr 1873, als Feriz-Beg Shasivari, der Namensgeber der Stadt, den Bahnhof auf seinen Landgut erbauen ließ. Daher der Name Ferizaj bzw. Ferizovići (somit Dorf von Feriz), um den herum eine rasch anwachsende Siedlung entstand, seinerzeit noch zum Osmanischen Reich gehörend.
1913 kam die Stadt als Folge der Balkankriege an das Königreich Serbien. Fortan lautete ihr serbischer Name Uroševac (Stadt von Uroš), benannt nach dem serbischen König Stefan Uroš V.. 1933 wurde die serbisch-orthodoxe Kirche Heiliger Uroš fertig gebaut. Entworfen wurde das Bauwerk von Josip Mihajlović, einem serbischen Architekten aus Skopje. Im Ersten Weltkrieg war Uroševac von Österreich-Ungarn, im Zweiten Weltkrieg vom Königreich Italien besetzt. Seit der einseitigen Unabhängigkeit der Republik Kosovo wird die Stadt mehrheitlich Ferizaj genannt.
Die sich im Zentrum befindende große Moschee von Mulla Veseli sowie die Kirche Heiliger Uroš werden als Symbol der jahrzehntelangen religiösen Toleranz zwischen albanischen Muslimen und serbischen Christen betrachtet. Während des Kosovokrieges 1999 wurde keines dieser Gotteshäuser beschädigt oder zerstört. Doch bei den gewaltsamen Unruhen gegen die serbische Bevölkerung im Jahr 2004 wurde die Kirche Heiliger Uroš durch albanische Extremisten angegriffen. Da die Moschee und die Kirche an der gleichen Stelle stehen, wird dieser Ort von vielen Touristen fotografiert, da dies ein einzigartiges architektonisches, gesellschaftliches und religiöses Phänomen darstellt.
Sport
Der lokale Fußballverein ist KF Ferizaj und spielt zurzeit in der höchsten Liga, der Raiffeisen Superliga. Ein bekannter Klub asu der Stadt war der ehemalige serbische Handballverein Borac Uroševac, der seine größten erfolge in den 1980ern hatte.
Söhne und Töchter der Stadt
- Mentor Haziri (* 1979), Rock- und Jazzsänger
- Labinot „Labi“ Tahiri (* 1979), Popsänger
Galerie
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Islam und orthodoxes Christentum dicht beieinander
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Allee Dëshmorët e Kombit in der Innenstadt
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Güterwaggon im Stadtbahnhof
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Das Sharr-Gebirge von Ferizaj aus gesehen
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Großgemeinde innerhalb Kosovos
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Großgemeinde Ferizaj/Uroševac (albanisch, serbisch, englisch und türkisch)
- Ferizaj/Uroševac September 2009. OSZE (PDF; 295 kB)
Belege
- ↑ a b Volkszählung Kosovo 2011. (PDF; 95 kB) Statistisches Büro des Kosovo, 2011, abgerufen am 9. April 2012 (albanisch, unbekannte Sprache, englisch).
