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Flensburger Kreisbahn

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Flensburg–Kappeln
Kursbuchstrecke:113q (1944, 1950)
Streckenlänge:49,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Strecke (außer Betrieb)
Flensburg Hafen
Kreuzung (Strecken außer Betrieb)
Flensburg–Kiel, bis 1927
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,0 Flensburg Kreisbahnhof 4,5 m
Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
Straßenbahn Flensburg, 1925–1934
Abzweig nach rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Sörup
Kreuzung geradeaus oben (Strecken außer Betrieb)
1,4 Bahnstrecke Kiel–Flensburg, bis 1927
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
2,3 Engelsby 45,08 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,7 Kauslund
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
4,8 Wees 57,4 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
7,3 Rothenhaus 12,61 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,6 Glücksburg bis 1912
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
9,9 Glücksburg Ende der Straßenbahn 12,89 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
12,1 Rüde
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
14,4 Ringsberg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,3 Langballig 28,8 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
19,7 Streichmühle
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
21,2 Dollerup 38,5 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
24,4 Nübelfeld 50,21 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
27,3 Steinbergkirche 41,51 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
28,9 Steinberg 25,21 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
31,5 Niesgrau 7,71 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
32,3 Stausmark 25,5 m
Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
von Sörup
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
34,2 Rundhof 25,75 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
36,9 Lehbek 3,96 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
38,3 Gelting 3,51 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
41,4 Stenderup 13,0 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
43,2 Schwackendorf 16,21 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
45,9 Rabel
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
47,6 Grimsnis 12,01
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
49,5 Kappeln Übergang zur Schleswiger Kreisbahn 1,3 m
Strecke (außer Betrieb)
Eckernförder Kreisbahnen
Flensburg–Rundhof
Kursbuchstrecke:102u (1936)
Streckenlänge:43,9 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Strecke (außer Betrieb)
Flensburg Hafen
Kreuzung (Strecken außer Betrieb)
Flensburg–Kiel, bis 1927
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,0 Flensburg Kreisbahnhof 4,5 m
Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
Straßenbahn Flensburg, 1925–1934
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
nach Kappeln
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
1,5 Fruerlund
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3, Groß Tarup
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)
1,4 Bahnstrecke Kiel–Flensburg, seit 1927
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
4,9 Tastrup
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,7 Hürup 54 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,6 Freienwill
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13,0 Kleinsolt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
14,9 Mühlenbrück
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
16,2 Bistof
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,3 Obdrup
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,6 Satrup Schleswiger Kreisbahn
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
22,9 Groß Rüde
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
24,6 Klein Rüde
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
25,8 Mühlenholz
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
26,9 Südensee
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
28,5 Sörup
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Bahnstrecke Kiel–Flensburg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29,8 Schauby
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
30,8 Möllmark
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
32,9 Sterupbeck
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
33,8 Sterup
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
36,0 Jordan
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
37,3 Grünholz
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
38,8 Brunsholm
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
40,0 Schorrehy
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
41,4 Wippendorf
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
42,9 Vaskos
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
von Flensburg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
49,5 Rundhof
Strecke (außer Betrieb)
nach Kappeln

Die Flensburger Kreisbahn war ein Eigenbetrieb des früheren Landkreises Flensburg im Norden Schleswig-Holsteins. Sie erschloss die Landschaft Angeln zwischen Flensburger Förde und Schlei, die seit 1881 von der Staatsbahnlinie Flensburg–Kiel durchzogen wird.

Nach dem Vorbild dieser Kreisbahn wurden in den folgenden Jahren verschiedene lokale Bahnen in umliegenden Kreisen gebaut und halfen bei der Erschließung des landwirtschaftlich genutzten Nordschleswig.

Geschichte

Der Flensburger Eisenbahnfachmann Emil Hironymus Kuhrt hatte beim Kreis Flensburg für sein Konzept billiger Bau und billiger Betrieb als Alternative für den Bau von Chausseen für seinen Entwurf einer Kleinbahn noch vor Erlaß des Preußischen Kleinbahngesetzes von 1892 den Auftrag zur Realisierung erhalten Das insgesamt 95 km lange, meterspurige Schienennetz nahm seinen Ausgang zunächst unweit vom damaligen Flensburger Zentralbahnhof. Die erste Strecke führte parallel zur Ostseeküste ab 20. August 1885 bis zur Stadt Glücksburg und dann ab 1. Juli 1886 weiter über Dollerup und Rundhof zur Hafenstadt Kappeln, wohin später auch Strecken der Schleswiger und der Eckernförder Kreisbahnen geführt wurden. Die Flensburger Kreisbahn galt als erste ihrer Art. Das Konzept ihres wichtigsten Planers Emil Hironymus Kuhrt war, mit möglichst wenig materiellem Aufwand möglichst viele Menschen an die Bahn anzuschließen. Dieses Konzept verfolgte er auch bei weiteren Kleinbahnen, zum Beispiel der Haderslebener und der Apenrader Kreisbahn. Die ursprünglich als Nebenbahn konzessionierte Strecke wurde mit dem Bau der zweiten Strecke im Jahre 1901 als Kleinbahn genehmigt. Die erste Strecke hatte ihren Endbahnhof im damaligen Staatsbahnhof, da die Stadt und die Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft sich anderen Standorten verweigert hatten, während die Königlich Preußische Direktion Altona eine Mitbenutzung ihrer Anlage anbot, die mit aufwendigen Einbauten von Herzstücken und Weichenzungen zur Nutzung der dritten Schiene in die Staatsbahngleise und einer schienengleichen Kreuzung der Bahnstrecke Kiel–Flensburg und vom Kieler Bahnhof bedienter Kreuzungssicherungstechnik samt jährlichen Kosten von 5500 Mark bezahlt wurde.[1] 1901 verlegte man den Endpunkt in einen eigenen Kreisbahnhof. Dieser lag am Ostufer der Förde neben dem Kieler Bahnhof, wo heute die Nordstraße (Bundesstraße 199) in den Hafendamm einmündet. Von ihm sind nur noch Nebengebäude erhalten.

Die zweite Strecke verlief ab 13. Dezember 1901 in südlicher Richtung von Flensburg nach Satrup. Die am 1. Juni 1902 eröffnete Verlängerung kreuzte in Sörup die schon erwähnte Staatsbahn und erreichte in der Station Rundhof die ältere Kreisbahnstrecke Flensburg–Kappeln. Seit 1904 konnte man in Satrup auch in die Kreisbahn nach Schleswig umsteigen.

Diese Netzerweiterung durch den „Südring“ genügte aber schon nach 35 Jahren nicht mehr den Erwartungen und wurde zum Jahresende 1936 stillgelegt. Der Versuch, die Strecke am 1. Juli 1937 dauerhaft zu reaktivieren, scheiterte. Am 31. Oktober 1938 folgte die endgültige Einstellung der Strecke Flensburg–Satrup–Rundhof und der anschließende Abbau der Gleise.

Auf dem „Nordring“ hatte das Verkehrsaufkommen die Erwartungen übertroffen. Hier versuchte man durch die Elektrifizierung des stadtnahen Streckenstückes Flensburg–Glücksburg und die Weiterführung von Zügen der städtischen Straßenbahn ab 22. September 1925 noch mehr Fahrgäste zu gewinnen. Im Sommer 1927 waren es werktags 15 und sonntags 20 Fahrtenpaare, wobei die Kreisbahnzüge nach Kappeln erst in Glücksburg begannen. Das Ergebnis enttäuschte allerdings, und der Gemeinschaftsbetrieb mit der Straßenbahn endete am 8. März 1934.

Nach der Normalisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Gefolge des Zweiten Weltkrieges setzte man noch stärker als unter der NS-Herrschaft auf den Ausbau von Straßen, die in Angeln bislang relativ dürftig waren. Zwischen dem 11. August 1952 und dem 31. März 1953 wurde die verbliebenen Strecke von Kappeln aus beginnend abschnittsweise stillgelegt. Die Gleise wurden umgehend entfernt, da ein wesentlicher Teil der Bahntrasse für den Bau der Bundesstraße 199 benutzt werden sollte.[2]

Technik

Aus Kostengründen entschied man sich für 9 m lange, 85 mm hohe Schienen aus Bessemerstahl mit Breiten am Kopf 40 mm, im Steg 10 mm, am Fuß 70 mm, die 14 kg/m wogen. Sie waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h ausgelegt. Der leichte Oberbau auf Kiesbettung vertrug Achslasten von 2,5 t und war für jährlich 3000 Züge bemessen. Neigungen bis 1:40 waren eingeplant, Die Gleisanlage wies Radien bis minimal 300 m auf.

Anfangs standen von der SLM gebaut die dreiachsigen Kastenlokomotiven Nr. 1 Flensburg, Nr. 2 Glücksburg und Nr. 4 Kappeln, sowie acht zweiachsige Personenwagen zur Verfügung. 1886 kamen die baugleichen Lokomotiven Nr. 3 Gelting, Nr. 5 Steinberg und weitere acht Personenwagen dazu. Außerdem waren in der Erstausstattung 20 gedeckte und 12 offene Güterwagen, zwei Langholzwagen und zwei Gepäckwagen mit Postabteil von der Wagenbauanstalt Heinrich Heine&Söhne in Preetz vorhanden.[3] Die Fahrzeuge waren mit einer Heberleinbremse ausgerüstet.[4]

Da die Bahn 37,5 km Strecken in Seitenlage zur Straße besaß, waren die Triebwerke der Lokomotiven zwecks Unfallverhütung verkleidet.[5]

Personal

Bei der Betriebseröffnung waren beschäftigt:

Im Betriebsamt

Ein Betriebskontrolleur, zwei Gehilfen und ein Telegrafenaufseher; in Teilzeit arbeitete der Rendant der Kreiskasse auch für die Kreisbahn.

im Bahnhofsdienst

Zwei Bahnhofsvorsteher, ein Stationsassistent in Flensburg, 22 nebenamtliche Bahnhofsaufseher sowie fünf Bahnhofsarbeiter.

im Fahrdienst

Ein Oberlokomotivführer, vier Lokomotivführer, vier Heizer und vier Zugführer.

im Unterhaltungsdienst

Drei Bahnmeister und 18 Streckenarbeiter.[6]

Spuren

Erhalten geblieben sind von der Flensburger Kreisbahn zahlreiche Stationsgebäude, abseits der Nordstraße auch einige Dämme und Einschnitte. Östlich von Sörup sind die Auffahrtsrampen und Ziegelreste der Brücke über die Flensburg-Kieler Staatsbahn zu sehen.

Literatur

  • Heinz-H. Schöning, Dirk W. Kupfer: Die Flensburger Kreisbahnen. Kenning, Nordhorn 2004, ISBN 3-933613-70-1.
  • Gert Uwe Detlefsen: Flensburg in alten Ansichten. Zaltbommel 1984, ISBN 90-288-2718-8
  • Holger Kaufhold, Eckhard Klein, Detlef Schikorr: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg; Von der südschleswigschen Eisenbahn zur Bahn AG, Berlin 2004 ISBN 3-935909-22-5
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 12: Schleswig-Holstein 1 (östlicher Teil). EK-Verlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-88255-671-1, S. 299–329.

Einzelnachweise

  1. Kaufhold & andere: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg, Berlin 2004 S. 55f
  2. Kaufhold & andere: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg, Berlin 2004 S. 53ff
  3. Kaufhold&andere: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg Berlin 2004 S. 53f
  4. Kaufhold&andere: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg Berlin 2004 S. 53f
  5. Kaufhold&andere: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg Berlin 2004 S. 55
  6. Kaufhold & andere: 150 Jahre Eisenbahn in Flensburg, Berlin 2004 S. 55