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Norden (Ostfriesland)

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Norden ist eine Stadt im Landkreis Aurich in Niedersachsen mit 25.000 Einwohnern. Die Stadt liegt (mit dem Stadtteil Norddeich) direkt an der Nordsee und ist ein wichtiger Fährhafen im Verkehr mit den Ostfriesischen Inseln.

Datei:Norden versch Ansichten.jpg
Historische Ansichtskarte um 1925

Sehenswürdigkeiten

  • reizvolle Innenstadt mit einem der größten Marktplätze Deutschlands
  • Ludgerikirche aus dem 13. Jahrhundert mit frei stehendem Glockenturm. In ihr befindet sich eine der größten Arp-Schnitger-Orgeln Deutschlands
Prospekt der Arp-Schnitger-Orgel
  • die Zwillingshäuser und das Alte Rathaus mit Theelachtskammer am Marktplatz
  • das Teemuseum an der Westerstraße
  • der Renaissancebau "Schöningh'sches Haus" an der Osterstraße
  • die Mennoniten-Kirche am Marktplatz
  • die Baptisten-Kirche an der Osterstraße mit der Rohlfs-Orgel
  • in der Nähe: Schloß Lütetsburg mit dem dazugehörigen Park im englischen Stil

Geschichte

Archäologische Funde aus der jüngeren Steinzeit (ca 2000 vor Christus) bezeugen, dass Norden sich auf einem sehr alten Siedlungsplatz befindet. Als Schnitt- und Endpunkt alter Handelsstraßen (Emsweg von Müster und Küstenweg von Bremen)gewann Norden schon sehr früh an Bedeutung. Vieh sowie Muschelkalk und Salz waren die Haupthandelsgüter.

1277 erhielt Norden das Stadtrecht. Das Wappen zeigt den Apostel Andreas mit dem bekannten Andreaskreuz - ein Hinweis auf die nicht mehr existierende Stadtkirche, die dem Hl. Andreas geweiht war. Die Ludgerikirche war im Gegensatz zur Andreas-Kirche die Kirche des Norder Umlandes. Auch Klostergründungen verzeichnet die Stadtgeschichte: Im 12. Jahrhundert entstand am Zingel das Frauenloster Marienthal; die Dominikaner siedelten sich am Fräuleinshof an.

Sturmfluten des 14. Jahrhunderts führten zu einer Ausweitung der Leybucht, so dass im Südbereich der Stadt ein Seehafen entstand, der bis weit ins 19. Jahrhundert hinein Bedeutung hatte und der Stadt über einen langen Zeitraum eine wirtschaftliche Blüte bescherte. Norden besaß eine eigene Handelsflagge, unter der Norder Schiffe Nord- und Ostsee befuhren.

1744 wurde Ostfriesland - und damit auch Norden - dem Königreich Preußen eingegliedert. Nach der Napoleonischen Besatzungtszeit (1806 - 1813) kam Norden zum Königreich Hannover. 1866 (mit dem Ende des hannoverschen Köngireichs fiel Ostfriesland wieder an Preußen zurück.

Ein bedeutendes Ereignis war für Norden der Anschluß an das nationale Eisenbahnnetz (1862); die Strecke wurde 1892 bis zum Norddeicher Fähranleger weiter geführt.

Norden besaß viele Jahrzehnte hindurch eine jüdische Gemeinde, die in Norden und auf Norderney jeweils eine Synagoge betrieb. Die Synagoge fiel in der Nacht vom 9. auf den 10. November den Nazis zum Opfer. Das Schulhaus und das Wohnhaus des Rabbiners stehen noch. Der christlich-jüdische Arbeitskreis hat die Grundmauern der Synagoge wieder frei gelegt und auf dem Gelände ein Mahnmal für die verfolgten und brutal ermordeten ehemaligen jüdischen Mitbürger errichtet.

Durch den Flüchtlingsstrom der Nachkriegszeit nahm die Bevölkerung Nordens erheblich zu. Ein neuer Stadtteil - Norden-Neustadt - entstand in den 50er Jahren.

Durch die niedersächsische Kreis- und Kommunalreform verlor Norden seinen Kreissitz an Aurich, gewann aber eine Reihe von umliegenden Gemeinden als neue Stadtteile hinzu. Heute wohnen in Norden ca 26 000 Einwohner. Die Stadtfläche beträgt 101 qkm, von denen etwa 50 qkm seit 1430 dem Meer abgerungen worden sind. Etwa 28km der Norder Stadtgrenze werden durch den Seedeich gebildet.

Stadtteile

Stadtteile Alt-Nordens vor der Kommunalreform

Neue Stadtteile Nordens nach der Kommunalreform

Persönlichkeiten

Städtepartnerschaft


Kirchengemeinschaften

Volkskirchen

Gemeinschaften innerhalb der evangelischen Landeskirchen

  • Landeskirchliche Gemeinschaft im Gemeindezentrum der Evangelisch-reformierten Kirche, Am Markt

Freikirchen

Andere Religionsgemeinschaften

  • Neuapostolische Kirche, Am Schwanenteich
  • Zeugen Jehovas, Königreichssaal in Lütetsburg

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