Diskussion:Emden zur Zeit des Nationalsozialismus
Vorgeschichte
sollte auf ein Minimum gekürzt werden..... nicht ab dem Jahr 800 beginnen und aufs wesentlichste kürzen. --Schreiben Seltsam? 01:37, 3. Jan. 2013 (CET)
Folgende Anregungen zu diesem Abschnitt:
- Nicht von "Arbeitnehmern" sprechen, denn das ist kein zeitgenössischer Begriff.
- Durch den Zuzug von Arbeitern wuchs in der Regel zunächst das gewerkschaftliche Potenzial, dann das sozialdemokratische. Ich würde das gewerkschaftliche also erwähnen.
- Interessant wäre, den Regierungspräsidenten, der sich so besorgt über den AuSR äußert, namentlich zu nennen. Das muss nicht im Haupttext sein, sondern kann auch in der Fußnote aufgelöst werden. Ich tippe auf einen konservativen Politiker/Verwaltungsmann. Ggf. habt ihr auch seine Parteizugehörigkeit, sofern die damals bekannt war.
- Zumindest der Name ist schon mal drin, konservativer Verwaltungsmann trifft es sicherlich ganz gut. Wie bis 1922 (Amtsantritt von Jann Berghaus als erste Ostfriese, der ostfr. Reg.präs. wurde) üblich, kamen die Reg.präs. alle von außen und hatten zumeist schon Karrieren in der preuß. Verwaltung hinter sich. Eventuelle Parteizugehörigkeit war noch nicht herauszubekommen. Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 11:52, 2. Mär. 2013 (CET)
- Auf die Zeit der Ruhrbesetzung folgen eigentlich "die besten Jahre" der Republik. In Emden ist das dem Text nach anders: Streiks, Arbeitslosigkeit und Abschwung prägten das Bild. Ist das richtig oder bezieht sich das auf die Jahre ab 1930?
- kann ein Widerhall "tief" sein?
- Groß passt in der Tat besser. Bei tief hängt's wohl sehr von der Tonlage ab. Frisia Orientalis (Diskussion) 11:52, 2. Mär. 2013 (CET)
Beste Grüße --Atomiccocktail (Diskussion) 20:00, 1. Mär. 2013 (CET)
- Moin, AC, und danke für die Hinweise. Der Abschnitt wird noch ausgebaut, Deine Anregungen nehme ich gerne auf. Einstweilen werden wir (Matthias und ich) aber die Zeit nach 1933 noch stärker ausbauen. Diese wertvollen Anregungen werden aber nicht vergessen. LG, Frisia Orientalis (Diskussion) 20:25, 1. Mär. 2013 (CET)
Kleiner Formulierungsvorschlag
Zu 2.7. Fremd- und Zwangsarbeiter: Die 41 polnischen Zwangsarbeiter[67] mussten – entsprechend der Rassenideologie der Nationalsozialisten, die slawische Völker als minderwertig betrachtete – im Gegensatz zu den Niederländern, Franzosen und Italienern von vornherein Abzeichen mit einem „P“ tragen, die sie als Polen kenntlich machten.
- Zahl 41 wird schon einmal oben im Abschnitt genannt, ggf. dort den EN [67] hinsetzen.
- von vorneherein = 1) sachlich falsch. Polen-Erlasse erst ab 8. März 1940:
Alle Arbeiter und Arbeiterinnen polnischen Volkstums haben die ihnen übergebenen Abzeichen [ein violettes P in einem auf der Spitze stehenden gelben, 5 x 5 cm großen Quadrat, das auch Polen-Abzeichen genannt wurde] stets sichtbar auf der rechten Brustseite eines jeden Kleidungsstückes zu tragen. Das Abzeichen ist auf dem Kleidungsstück fest anzunähen. * 2) von vorneherein impliziert zudem fälschlich, dass auch Franzosen später ein Kennzeichen tragen mussten.
- - entsprechend der Rassenideologie der Nationalsozialisten, die slawische Völker als minderwertig betrachtete – Paranthese stellt den Sachverhalt verzerrt/verkürzt dar: Ulrich Herbert (ISBN 3-8012-5028-8) schreibt, dass in den ersten Kriegsmonaten die [Land]bevölkerung weiterhin ein positives Verhältnis zu Polen pflegte. "Eine stringente rassepolitische Linie gegenüber den Polen hatte es vor 1939 nicht gegeben. Ablehnung des "Slawischen" [...] den Polen gegenüber waren eher ein[e] Sammlung von Vorurteilen und Ausländerhaß als Ausdruck einer politischen Linie." (Seite 85) Erst mit Kriegsbeginn wurde das Bild vom slawischen Untermenschen strapaziert. Es gab zunächst Pläne, bei der Anwerbung eine "rassische Auslese" zu treffen und nur "gutrassige" polnische Arbeitskräfte hereinzuholen (S. 86). Fazit: Slawische Völker galten zunächst als "artverwandt" und nicht per se als "minderwertig", dies wird verstärkt erst ab Februar 1940 propagiert.
- Formulierungsvorschlag: Polnische Zwangsarbeiter[67] standen nach den Polen-Erlassen vom 8. März 1940 unter Polizeirecht und waren mit einem so genannten Polen-Abzeichen gekennzeichnet: Einem Aufnäher mit violetten P in einem auf der Spitze stehenden gelben 5 x 5 cm großen Quadrat.
- --Holgerjan (Diskussion) 17:18, 14. Mär. 2013 (CET)
- Dieser Hinweis wird sicher noch beachtet. Der Part ist allerdings von Frisia, so dass ich da nicht eingreifen mag. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 23:41, 17. Mär. 2013 (CET)
- Da ich am kommenden oder dem letzten (langen Endspurt-) Wochenende den Abschnitt eh noch weiter ausbauen werde (da fehlen bspw. noch Kriegsgefangene aus der SU und dt. Gefangene aus den Emslandlagern), bitte ich um etwas Geduld. Der Hinweis wird aber ebensowenig wie alle anderen bislang eingegangenen vergessen. Besten Dank für die Mühe! :-) Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 16:47, 19. Mär. 2013 (CET)
gestrichen
- "Nach und nach kamen sie frei, nachdem sie sich zur Auswanderung verpflichtet hatten." Diese immer wieder aufgestellte Behauptung lässt sich so nicht aufrecht erhalten. Die sog. Aktionsjuden wurden nach ihnen nicht nachvollziehbaren Vorgaben und meist willkürlichem Vorgehen entlassen. Nötigung zum Verkauf von Haus und Auto unter Wert kam vor, war aber wie auch eine förmliche Willenserklärung zur alsbaldigen Auswanderung nicht Voraussetzung. --Holgerjan (Diskussion) 13:22, 17. Mär. 2013 (CET)
- Vielen Dank für den Hinweis. So etwas rutscht leider immer wieder rein. Ich werde (noch heute) in meiner Literatur nachschlagen. Ich glaube, dass die Angabe aus einem älteren Werk stammt. Mal schauen, wie das in jüngeren Büchern formuliert ist. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 13:25, 17. Mär. 2013 (CET)
- Lieber Matthias, ich habe vor kurzem die wenigen einschlägigen Fachartikel durchgelesen und empfehle nun den überarbeiteten Artikel Aktionsjuden. Gruß von --Holgerjan (Diskussion) 13:29, 17. Mär. 2013 (CET)
- Ich kann mit der jetzigen Formulierung gut leben. Was meinst Du? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 11:05, 18. Mär. 2013 (CET)
- Gut so. --Holgerjan (Diskussion) 12:17, 18. Mär. 2013 (CET)
- Ich kann mit der jetzigen Formulierung gut leben. Was meinst Du? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 11:05, 18. Mär. 2013 (CET)
- Lieber Matthias, ich habe vor kurzem die wenigen einschlägigen Fachartikel durchgelesen und empfehle nun den überarbeiteten Artikel Aktionsjuden. Gruß von --Holgerjan (Diskussion) 13:29, 17. Mär. 2013 (CET)
- Vielen Dank für den Hinweis. So etwas rutscht leider immer wieder rein. Ich werde (noch heute) in meiner Literatur nachschlagen. Ich glaube, dass die Angabe aus einem älteren Werk stammt. Mal schauen, wie das in jüngeren Büchern formuliert ist. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 13:25, 17. Mär. 2013 (CET)
Bitte prüfen
Satz: "So war es ihnen ab Ende 1939 verboten, Lebensmittel in deutschen Geschäften zu kaufen,..."
Der Sachverhalt stellt sich m. E. anders dar: Am 12. September 1939 wurden die Juden im ganzen Reich angewiesen, nur noch in besonderen Läden einzukaufen, die einem 'zuverlässigen arischen Kaufmann' gehörten. (Zitiert aus Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden", durchgeseh. Sonderausgabe in einem Band, München 2007, ISBN 978-3-406-56681-3, S. 428 - Auch Walk, Sonderrecht..., schreibt von diesem Gebot).
Keinem Deutschblütigen, so in einem Gestapo-Bericht, könne zugemutet werden, zusammen mit Juden in der Schlange vor einem Geschäft anzustehen. Entsprechend habe ich eine Mitteilung der Synagogengemeinde Köln vom Oktober 1939 gefunden, nach der dort Einkäufe nur noch in bestimmten zugewiesenen Geschäften während der Zeit von 13-15 Uhr erlaubt waren. (= VEJ 3/26) Meiner Erinnerung nach schreibt Victor Klemperer für Dresden von einer späteren Einkaufszeit - dies war also nicht einheitlich geregelt, wohl aber Regelungen über knapp bemessene Einkaufszeiten für Juden.
Den Ausdruck "deutsche" Geschäfte würde ich in jedem Fall vermeiden wollen. - Sollte der Sachverhalt in Emden anders gewesen sein? Gab es dort nach Kriegsbeginn noch Geschäfte, die von Juden geführt wurden? Bitte, überprüfen. MfG --Holgerjan (Diskussion) 17:53, 17. Mär. 2013 (CET)
- Ich habe jetzt mal dazu einen Einzelnachweis nachgereicht und die Behörde genannt, die die Weisung ausgegeben hat. Scheint den Angaben zufolge in Emden tatsächlich anders gewesen zu sein. Jüdische Gewerbetreibende (nicht näher spezifiziert) scheint es bis zum 2. März 1940 gegeben zu haben. Das habe ich jetzt ergänzt. Die deutschen Geschäfte werden in dem Buch tatsächlich so genannt. Ich weiß also nicht, ob es richtig wäre, es durch arisch zu ersetzen. Ich habe den Satz jetzt aber als Zitat gekenntzeichnet. Ich danke Dir fürs kritische Hinterfragen. Mehr davon. Der Artikel kann dadurch nur gewinnen. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 23:01, 17. Mär. 2013 (CET)
- 1) Einkaufsgebote: Hier misstraue ich der ansonsten prinzipiell von mir sehr geschätzten lokalhistorischen Forschung, denn es handelt sich m. W. um eine reichsweite Anordnung (Joseph Walk: Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat: Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien - Inhalt und Bedeutung. Heidelberg 1981, S. 304), die von diversen anderen Historikern auch so dargestellt wird. Erwähnt der Verfasser, auf den dein Beleg sich stützt, jedenfalls, dass es sich in Emden um eine von der Norm abweichende Sonderregel geht, und beweist damit seine Kenntnis davon? - Zumindest bedarf es der Ergänzung in der Fußnote, die auf andere Darstellung bei Walk und Friedländer verweist:
- Zum Beispiel: *Gegensätzliche Darstellung bei Walk, Friedländer u. a.: Am 12. September 1939 wurden die Juden im ganzen Reich angewiesen, nur noch in besonderen Läden einzukaufen, die einem 'zuverlässigen arischen Kaufmann' gehörten. = Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden", durchgeseh. Sonderausgabe in einem Band, München 2007, ISBN 978-3-406-56681-3, S. 428
- 2) Den Ausdruck "deutsche Geschäfte" scheue ich, weil im Zusammenhang die ns-Anschauung mit transportiert wird, Juden seien keine Deutsche. Alternative: Läden, die einem 'arischen Kaufmann' gehörten. Aber vielleicht bin ich da überempfindlich. --Holgerjan (Diskussion) 11:28, 18. Mär. 2013 (CET)
- Du ahnst gar nicht, wie dankbar ich Dir für das kritische Hinterfragen bin. Das bringt mich dazu, immer tiefer in die Recherche einzusteigen und die Zusammenhänge tatsächlich besser zu erkennen. Ich habe jetzt eine Kopie des betreffenden Artikels im Stürmer gefunden und den Absatz in So berichtete der „Der Stürmer“ im Jahre 1939: „Den Juden ist es verboten, in deutschen Kolonialwarengeschäften einzukaufen. Dasselbe gilt für Fleisch-, Wurst- und Backwaren. Die übrigen Waren können die Juden in allen Geschäften kaufen, nur müssen sie diese Einkäufe in der Zeit von 3 bis 4 Uhr nachmittags erledigen.“ Für die Versorgung mit Lebensmitteln bestimmte die Kreisleitung in Emden den Angaben zufolge einen Juden. Er musste fortan die Waren von einem Großhändler kaufen und an seine Glaubensgenossen weiterverteilen.[58] abgeändert. Was hältst Du davon? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:13, 18. Mär. 2013 (CET)
- Genial! --Holgerjan (Diskussion) 12:15, 18. Mär. 2013 (CET)
- Du ahnst gar nicht, wie dankbar ich Dir für das kritische Hinterfragen bin. Das bringt mich dazu, immer tiefer in die Recherche einzusteigen und die Zusammenhänge tatsächlich besser zu erkennen. Ich habe jetzt eine Kopie des betreffenden Artikels im Stürmer gefunden und den Absatz in So berichtete der „Der Stürmer“ im Jahre 1939: „Den Juden ist es verboten, in deutschen Kolonialwarengeschäften einzukaufen. Dasselbe gilt für Fleisch-, Wurst- und Backwaren. Die übrigen Waren können die Juden in allen Geschäften kaufen, nur müssen sie diese Einkäufe in der Zeit von 3 bis 4 Uhr nachmittags erledigen.“ Für die Versorgung mit Lebensmitteln bestimmte die Kreisleitung in Emden den Angaben zufolge einen Juden. Er musste fortan die Waren von einem Großhändler kaufen und an seine Glaubensgenossen weiterverteilen.[58] abgeändert. Was hältst Du davon? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:13, 18. Mär. 2013 (CET)
Die geplante „Abschiebung sämtlicher Juden nach Polen“ im November/Dezember 1939 hängt meiner Erinnerung nach mit dem Kriegsbeginn zusammen (Grenznahes Gebiet) und wurde lediglich durch das Eingreifen von Max Plaut von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland abgewendet, der der Gestapo versprach, die ostfriesischen Juden binnen dreier Wochen andernorts unterzubringen - Hamburg war dabei! Falls gewünscht, suche ich Infos dazu noch heraus. --Holgerjan (Diskussion) 18:13, 17. Mär. 2013 (CET)
- Oh, wenn Du dazu noch etwas beisteuern kannst, würde ich mich sehr freuen. Ich habe jetzt noch den Zusatz aus militärischen Gründen geschrieben. Ist das so in Ordnung? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 23:04, 17. Mär. 2013 (CET)
- "Aufmarschgebiet" heißt es an einer Stelle - Ich werde dazu später noch einen eigenen Abschnitt in der Disku einstellen, den du als Material-Steinbruch benutzen kannst. --Holgerjan (Diskussion)
Deportationen
Zum Abgleich die Angaben bei *Alfred Gottwaldt, Diana Schulle: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941–1945: eine kommentierte Chronologie. Marix, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-059-5
- Seite 71: Diesem Transport [i.e. 18. Oktober 1941 von Berlin nach Litzmannstadt] wurden vermutlich 75 der 122 Juden (41 Männer und 81 Frauen) aus Emden angeschlossen, die schon seit dem 10. Oktober aus jener Stadt verrschleppt worden waren, deren Zufahrtsweg nach Berlin aber ungeklärt ist.
- Seite 75: Dem Transport (24. Oktober 1941 von Berlin nach Litzmannstadt) wurden außerdem 46 der noch verbliebenen 47 Emdener Juden im Alter von 71 bis 90 Jahren angeschlossen.
- Seite 301: Der Einzugsbereich für den Zug (23. Juli 1942 Hannover - Thersienstadt) war groß und enthielt Juden aus mehr als 20 Orten... [u.a. Emden / H.]
- S. 358: Zug (9. Juni 1943 Hamburg -Theresienstadt)... einzelne Personen auas Emden
- S. 361: Zug (23. Juni 1943 Hamburg - Theresienstadt) fünf Personen aus Emden --Holgerjan (Diskussion)
- Puh, das wird schwierig. Ich habe die Angaben vom Emder Stadtarchivar übernommen, der zu Gsst in Lodz war und dort eine Gedenktafel enthüllte. Die Angaben decken sich aber mit weiteren Seiten im Internet, wie dieser und dieser. Interessant sind die Angaben hier, deren Autor aber nach eigenen Angaben kein Historiker ist. Nun mag das Internet ja nicht immer als gute Referenz taugen, aber auch in Büchern wie diesem von Andrea Löw aus dem Jahre 2006. In diesem Buch wird Deine Angabe der Verteilung auf die Geschlechter bestätigt (es ist aber von 1986). Auch dieses Buch nennt 122 Emder Juden. Ich vermag da die Literatur nicht zu gewichten, da ich hauptsächlich die lokalen Werke vorliegen habe (auch wenn ich natürlich noch einige darüber hinausgehenden Werke kenne). Du hast da den viel besseren Überblick. Magst Du dazu etwas schreiben? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 23:33, 17. Mär. 2013 (CET)
- Auch hier kann ich nicht wirklich weiterhelfen. Gottwaldt gilt in Fachkreisen als der Experte für Deportationszüge. Mein Ratschlag wäre, in einer Fußnote auf die kleinen Widersprüche zu verweisen:
- Leicht abweichende Daten dazu bei Alfred Gottwaldt, Diana Schulle: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941–1945: eine kommentierte Chronologie. Marix, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-059-5, S. 71, 75, 301, 358, 361::--Holgerjan (Diskussion) 11:41, 18. Mär. 2013 (CET)
- Das ist doch ein guter Vorschlag, den ich gerne so übernehme. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 11:46, 18. Mär. 2013 (CET)
- Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Zahl 122 ist ja für 1941 nicht umstritten - höchstens, dass diese in zwei wenige Tage auseinanderliegenden Zügen transportiert wurden. Bei Transporten nach Theresienstadt handelt es sich in der Regel um ältere Personen, die 1942 zum Abschluss eines Heimeinkaufsvertrags gedrängt worden waren - um solche Einzel-Personen dürfte es sich bei den 1942/43 Transporten handeln. In Deportationen wurden (das ist regional unterschiedlich) auch einzelne Juden aus zunächst geschützten Mischehen einbezogen, die nach Scheidung oder wegen Überschreitung von variablen Altersgrenzen unversorgter Kinder ihren Schutz verloren. --Holgerjan (Diskussion) 12:13, 18. Mär. 2013 (CET)
- Hmm. Wie wäre es, wenn ich die genauen Daten weglasse und stattdessen im Oktober schreibe? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:16, 18. Mär. 2013 (CET)
- Nein, das würde ich auch gar nicht aufnehmen. Mich irritierte lediglich, dass die Fußnote jetzt an der eigentlich unumstrittenen Zahl 122 hängt - das ist aber derzeit unvermeidlich. Meine Erklärung galt nur dir (Altersghetto Theresienstadt - Heimeinkaufsvertrag - Transport von Einzelpersonen 1942/43) --Holgerjan (Diskussion)
- Entschuldige bitte. Ich stehe da jetzt auf dem Schlauch. Wenn ich es richtig verstehe, plädierst Du dafür, dass ich die Fußnote mit den abweichenden Angaben an das Datum setze, oder? Und sollte ich noch etwas zu den Deportationen nach Theresienstadt schreiben oder ist das so, wie es jetzt dasteht, in Ordnung. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:27, 18. Mär. 2013 (CET)
- Ref besser hinter 23. Oktober - und alles so lassen. --Holgerjan (Diskussion)
- Danke. So wirds gemacht. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:37, 18. Mär. 2013 (CET)
- Ref besser hinter 23. Oktober - und alles so lassen. --Holgerjan (Diskussion)
- Entschuldige bitte. Ich stehe da jetzt auf dem Schlauch. Wenn ich es richtig verstehe, plädierst Du dafür, dass ich die Fußnote mit den abweichenden Angaben an das Datum setze, oder? Und sollte ich noch etwas zu den Deportationen nach Theresienstadt schreiben oder ist das so, wie es jetzt dasteht, in Ordnung. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:27, 18. Mär. 2013 (CET)
- Nein, das würde ich auch gar nicht aufnehmen. Mich irritierte lediglich, dass die Fußnote jetzt an der eigentlich unumstrittenen Zahl 122 hängt - das ist aber derzeit unvermeidlich. Meine Erklärung galt nur dir (Altersghetto Theresienstadt - Heimeinkaufsvertrag - Transport von Einzelpersonen 1942/43) --Holgerjan (Diskussion)
- Hmm. Wie wäre es, wenn ich die genauen Daten weglasse und stattdessen im Oktober schreibe? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:16, 18. Mär. 2013 (CET)
- Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Zahl 122 ist ja für 1941 nicht umstritten - höchstens, dass diese in zwei wenige Tage auseinanderliegenden Zügen transportiert wurden. Bei Transporten nach Theresienstadt handelt es sich in der Regel um ältere Personen, die 1942 zum Abschluss eines Heimeinkaufsvertrags gedrängt worden waren - um solche Einzel-Personen dürfte es sich bei den 1942/43 Transporten handeln. In Deportationen wurden (das ist regional unterschiedlich) auch einzelne Juden aus zunächst geschützten Mischehen einbezogen, die nach Scheidung oder wegen Überschreitung von variablen Altersgrenzen unversorgter Kinder ihren Schutz verloren. --Holgerjan (Diskussion) 12:13, 18. Mär. 2013 (CET)
- Das ist doch ein guter Vorschlag, den ich gerne so übernehme. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 11:46, 18. Mär. 2013 (CET)
Material zur Umsiedlung 1940
Darstellung folgend nach * Beate Meyer: Tödliche Gratwanderung - Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung, Zwang, Selbstbehauptung und Verstrickung (1939-1945), Göttingen 2011, ISBN 978-3-8353-0933-3
Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland hatte Kenntnis bekommen vom Vorhaben der Gestapoleitstelle Wilhelmshaven, Juden aus dem "Aufmarschgebiet" Ostfriesland (namentlich Bezirke Aurich, Jever und Wilhelmshaven) zu entfernen, um dringend notwendigen Wohnraum freizumachen und angebliche Spionagegefahr zu unterbinden. Der Sohn des Leiters der Jüdischen Kultusgemeine Aurich, Wolf Wolffs, wurde zum Nachfolger seines Vaters erklärt und ihm dann auferlegt, sämtliche Juden bis zum 1. April 1940 umzusiedeln. Wolffs wurde mit KZ-Einweisung gedroht. Als die Initiatoren erfuhren, dass Juden aus Stettin in den Osten abgeschoben worden waren (dort Februar 1940 - siehe Deportation von Juden aus Deutschland), änderte die Gestapo ihr Konzept und drängte auf eine Deportation in den Distrikt Lublin.
Max Plaut, zuständig für die Bezirksstelle Nordwestdeutschland der Reichsvereinigung, und die Gemeindevorsteher trafen daraufhin (unter Umgehung des Reichssicherheitshauptamtes) ein Abkommen mit der Gestapo, ihr "die Arbeit abzunehmen" (S. 92) und die Juden innerhalb von drei Wochen umzuquartieren: Teils nach Berlin, Hannover und Hamburg, teils zu Verwandten andernorts. Nach dem Abschlussbericht der Gestapostelle Wilhelmshaven betraf dies 843 Juden, die zwischen Januar und März 1940 umquartiert wurden. Ca. 140 Altersheiminsassen blieben zurück. (S. 93)
- Besten Gruß --Holgerjan (Diskussion) 14:16, 18. Mär. 2013 (CET)
- Oh, vielen Dank. Ist der Text von Dir umformuliert worden oder steht der so in dem Buch? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 14:54, 18. Mär. 2013 (CET)
- Eine Zusammenfassung, die sich sehr dicht an den Text hält. Wie du sicher schon festgestellt hast, ist hier nicht die Rede einer "einer Initiative ostfriesischer Landräte und des Magistrats der Stadt Emden" im November/Dezember 1939, die Juden nach Polen abzuschieben; diese Idee sei erst der Gestapo nach der Stettiner Aktion gekommen. Wie steht das genau in den von dir benutzten Büchern? - Wir müssen glücklicherweise nicht "die Wahrheit" erforschen und können uns ggf. darauf zurückziehen, beide Versionen nebeneinander (evtl. nur durch Anmerkung) darzustellen. --Holgerjan (Diskussion) 16:47, 18. Mär. 2013 (CET)
- Da muss ich später nachgucken. ich hab das Buch gerade nicht zur hand. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:01, 18. Mär. 2013 (CET)
- Schau mal hier. Dort heißt es: Nur wenige Wochen nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges versuchten die nationalsozialistischen Amtsinhaber in den Städten und Landkreisen Ostfrieslands, die noch verbliebenen letzten Juden endgültig aus dem Lande zu weisen. Als Vorwand diente ihnen vornehmlich die vermeintliche Gefahr der Spionage durch die einheimischen Juden in den grenznahen Gebieten. Als Grundlage benutzten sie die am 2. September 1939 von Heydrich unterzeichnete »Grenzzonenverordnung«, die eine gezielte Überwachung von Ausländern in ausgewählten Grenzgebieten des Reiches vorsah. Anfänglich wurde von der zuständigen Gestapostelle in Wilhelmshaven ins Auge gefaßt, einen beschleunigten Abzug der ostfriesischen Juden in andere Städte innerhalb des Reiches zu erzwingen…). Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:12, 18. Mär. 2013 (CET)
- Auch die dort folgenden Sätze stehen nicht in Widerspruch zu Beate Meyers Angaben. Es wäre also nur zu überprüfen, ob die gegensätzlichen Infos der jetzigen Lemma-Version wirklich andernorts so zu finden sind. --Holgerjan (Diskussion)
- Schau mal hier. Dort heißt es: Nur wenige Wochen nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges versuchten die nationalsozialistischen Amtsinhaber in den Städten und Landkreisen Ostfrieslands, die noch verbliebenen letzten Juden endgültig aus dem Lande zu weisen. Als Vorwand diente ihnen vornehmlich die vermeintliche Gefahr der Spionage durch die einheimischen Juden in den grenznahen Gebieten. Als Grundlage benutzten sie die am 2. September 1939 von Heydrich unterzeichnete »Grenzzonenverordnung«, die eine gezielte Überwachung von Ausländern in ausgewählten Grenzgebieten des Reiches vorsah. Anfänglich wurde von der zuständigen Gestapostelle in Wilhelmshaven ins Auge gefaßt, einen beschleunigten Abzug der ostfriesischen Juden in andere Städte innerhalb des Reiches zu erzwingen…). Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:12, 18. Mär. 2013 (CET)
- Da muss ich später nachgucken. ich hab das Buch gerade nicht zur hand. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:01, 18. Mär. 2013 (CET)
- Eine Zusammenfassung, die sich sehr dicht an den Text hält. Wie du sicher schon festgestellt hast, ist hier nicht die Rede einer "einer Initiative ostfriesischer Landräte und des Magistrats der Stadt Emden" im November/Dezember 1939, die Juden nach Polen abzuschieben; diese Idee sei erst der Gestapo nach der Stettiner Aktion gekommen. Wie steht das genau in den von dir benutzten Büchern? - Wir müssen glücklicherweise nicht "die Wahrheit" erforschen und können uns ggf. darauf zurückziehen, beide Versionen nebeneinander (evtl. nur durch Anmerkung) darzustellen. --Holgerjan (Diskussion) 16:47, 18. Mär. 2013 (CET)
- Oh, vielen Dank. Ist der Text von Dir umformuliert worden oder steht der so in dem Buch? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 14:54, 18. Mär. 2013 (CET)
- Einen Widerspruch habe ich da gar nicht erkannt, sondern eher eine Bestätigung der Angaben. Der zeitliche Ablauf gestaltet sich ME so: Die Initiative der lokalen Machthaber führt zu den Planungen der Gestapo in WHV. Diese will die Emder zunächst andernorts, aber innerhalb des Reiches ansiedeln. Dann fasst die Gestapo den Plan ins Auge, sie in den Osten zu deportieren, wovon die Reichsvereinigung Kenntnis erhält und schließlich Max Plaut mit der Gestapo das von Dir zitierte Abkommen schließt. Ist das so (verkürzt) richtig? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:43, 18. Mär. 2013 (CET)
- Genau so - Aber woher stammt die in der Lemma-Fassung andersartige Darstellung: Im November/Dezember 1939 trat eine Initiative ostfriesischer Landräte und des Magistrats der Stadt Emden an den Regierungspräsidenten in Aurich, Lothar Eickhoff, heran und regte die „Abschiebung sämtlicher Juden nach Polen“ an. Dies geht auch nicht mit den Daten (Stettin) überein.--Holgerjan (Diskussion) 17:55, 18. Mär. 2013 (CET)
- So, ich habe den Abschnitt mal etwas ausgebaut und hoffe, dass nun einiges klarer ist. Wolf Wolffs war tatsächlich nur für den Kreis Aurich zuständig, nicht für Emden. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 22:24, 18. Mär. 2013 (CET)
- Genau so - Aber woher stammt die in der Lemma-Fassung andersartige Darstellung: Im November/Dezember 1939 trat eine Initiative ostfriesischer Landräte und des Magistrats der Stadt Emden an den Regierungspräsidenten in Aurich, Lothar Eickhoff, heran und regte die „Abschiebung sämtlicher Juden nach Polen“ an. Dies geht auch nicht mit den Daten (Stettin) überein.--Holgerjan (Diskussion) 17:55, 18. Mär. 2013 (CET)
- Einen Widerspruch habe ich da gar nicht erkannt, sondern eher eine Bestätigung der Angaben. Der zeitliche Ablauf gestaltet sich ME so: Die Initiative der lokalen Machthaber führt zu den Planungen der Gestapo in WHV. Diese will die Emder zunächst andernorts, aber innerhalb des Reiches ansiedeln. Dann fasst die Gestapo den Plan ins Auge, sie in den Osten zu deportieren, wovon die Reichsvereinigung Kenntnis erhält und schließlich Max Plaut mit der Gestapo das von Dir zitierte Abkommen schließt. Ist das so (verkürzt) richtig? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:43, 18. Mär. 2013 (CET)
- nach-vorne-rück: Ich habe heute keine Zeit und den Teil nur überflogen: Das sieht Satz für Satz belegt recht gut aus. Beate Meyer hat in erster Linie die Handlungsspielräume der Reichsvereinigung, Rettungsaktionen wie auch Verstrickungen als Handlanger des RSHA im Fokus. Sie gibt aber noch einen Hinweis auf: Herbert Reyer: Die Vertreibung der Juden aus Ostfriesland und Oldenburg im Frühjahr 1940. In: Collectanea Frisica: Beiträge zur friesischen Landeskunde Ostfrieslands. Walter Deeters zum 65. Geburtstag, hrsg. von Hajo von Lengen, Aurich 1995 (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands Bd. 74, S. 363-390) Gruß von --Holgerjan (Diskussion) 15:56, 19. Mär. 2013 (CET)
- Kein Ding. Ich werde Frisia bitten, in das Buch zu schauen, da er es laut unserer Bibliothek in seinem Bestand hat. Gruß und Dank, Matthias Süßen ?! +/- 16:08, 19. Mär. 2013 (CET)
- Vieeleicht mit Blick auf eine kleine Unstimmigkeit: Nach jetziger Version lautete die Vereinbarung zwischen Gestapo und Plaut ausdrücklich, Hamburg auszunehmen - bei Meyer wird Hamburg als Aufnahmeort erwähnt. --Holgerjan (Diskussion)
- So, alles wieder auf Anfang. So langsam wird einiges klarer und ich habe wohl den ursprung der Angabe gefunden, wonach die Wohnungen nicht in Hamburg und links des Rheines liegen durften. Wolf Wolffs spielte doch eine Rolle. Er hat die Vorgänge rund um de 1. April 1940 in einem Bericht zusammengefasst, den er am 11. November 1966 der Gedenkstättte Yad Vashem übergab. Darin teilt er mit, dass der Gestapoführer, der seinen Vater des Amtes enthob und ihn zum Nachfolger erklärte, die Herausgabe eines schriftlichen Befehls trotz mehrfacher Nachfrage verweigert habe. Stattdessen habe er ihm folgendes mitgeteilt: Der Gemeindevorstand der jüdischen gemeinde wird hiermit seines Amtes enthoben und sein Sohn Wolf als verantwortlicher gemeindevorsteher eingesetzt. Ihm wird folgendes aufgegeben: Bis zum 1. April 1940 hat er dafür zu sorgen, daß sämtliche Juden Ostfriesland verlassen. Sie können sich neue Wohnplätze innerhalb Deutschlands suchen mit Ausnahme Hamburgs und links des Rgeins. Von dieser Anordnung sind sofort sämtliche Synagogengemeinden Ostfrieslands zu verständigen. (Abschrift des Berichtes in: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4. S. 285f. Ob der Teil der Anweisung, der bestimmte Regionen ausschloss, allerdings eingehalten wurde oder möglicherweise nicht alle erreicht, vermag ich nicht zu sagen. Nun die Frage: Wie soll ich damit umgehen. Soll ich daraus eine Anmerkung machen und den betreffenden Teil des Berichtes in der fußnote zitieren? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 15:24, 20. Mär. 2013 (CET)
- Meyer schreibt S. 92: "Die Gestapo hatte kurzerhand ... ihm [Wolf Wollfs /H.] aufgegeben, sämtliche Juden bis zum 1. April 1940 umzusiedeln, und ihm mit KZ-Einweisung gedroht, als {sic ! irrtümlich: wenn ? / H.] sich die Juden 14 Tage später immer noch in ihrer Heimat befanden. Unter dem Eindruck der Stettiner Ereignisse änderte die Gestapo ihr Konzept radikal und strebte die Deportation in den Distrikt Lublin an. Max Plaut ... trafen daraufhin ein Abkommen..." Und später dann ein Satz vom Abschlussbericht der Gestapo über 843 Juden, die zwischen Januar und März umquartiert wurden.
- Mir ist die Zeitabfolge rätselhaft. Mich irritiert das (auch von Meyer übernommene) Datum April 1940, wo doch die Umsiedlung deutlich früher stattfand. Ein Irrtum des Zeitzeugen? Wann bekam Wolff den Befehl? Und warum sollte gerade Hamburg ausgenommen werden? Irrtümliche Erinnerung? Warum und wann wurde dies doch erlaubt? --Holgerjan (Diskussion) 15:44, 20. Mär. 2013 (CET)
- Mir ist die Reihenfolge auch unklar. Den Auftrag erhielt Wolf laut eigener Aussage Ende Januar/Anfang Februar 1940 vom Leiter der Staatspolizeistelle Wilhelmshaven, das müsste seinerzeit laut dem verlinkten Artikel Bruno Müller gewesen sein. Dem Buch ist eine Wolff abgenötigte Erklärung beigefügt. Diese ist auf den 26. Januar 1940 datiert. Dort wird auch die Drohung mit Schutz- oder Lagerhaft genannt, nicht aber der Ausschluss Hamburgs (und auch nicht, dass er für die Umsiedlung aller Juden Ostfrieslands zu sorgen habe, sondern nur derjenigen aus Aurich. Die 14 Tage beziehen sich wohl auf diesen Satz der Erklärung: Ich verpflichte mich,dafür Sorge zu tragen, daß die in Aurich ansässigen Juden sich auf wenige jüdische Häuser bezw. Wohnungen beschränken und werde innerhalb von 14 Tagen einen geeigneten Umzugsplan bei der Ortspolizeibehörde (Herrn Stelltner) einreichen. Dann folgt die Drohung: Ich bin darüber belehrt worden, daßß ich in Schutzhaft und einem Konzentrationslager zuegführt werde, wenn ich die mir aufgetragenen Punkte nicht zur Erledigung bringe. Den Vorschlag zum Umzug der Juden in der Stadt Aurich habe ich bis zum 10.II.1940 einzurechen. (Aus: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4. S. 287) Aber darin geht es, wie gesagt um Aurich. In den Erinnerungen Wolffs beschreibt er allerdings den zeitraum unmittelbar vor Abgabe der Erklärung, als die Gestapo ihn aus dem Haus holte. Dort habe er die alle Juden in Ostfriesland betreffende Weisung erhalten (inkl. der Hamburg-Geschichte), dafür aber trotz zweifacher Anforderung nichts schriftliches bekommen. Möglicherweise, das ist aber reine spekulation, gab niemand diesen Teil der Weisung weiter, weder die Gestapo noch Wolff. Vielleicht war den handelnden Personen auch nicht klar, ob für Hamburg nicht eh schon ein Zuzugsverbot bestand. Ende der Spekulation. Wie gesagt. Ich würde mich eher auf die Erinnerungen Wolffs stützen, die ja auch Emden betreffen und weniger das ihm am gleichen tag abgenötigte Schreiben, in dem nur von Aurich die rede ist. Was meinst Du? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:48, 20. Mär. 2013 (CET)
- P.S. Damit dürfte die zeitliche Reihenfolge auch geklärt sein, oder? Die Gestapo beauftragte Wolff am 26. Januar 1940 (vor unterzeichnung der datierten Erklärung) mit der Umsetzung ihrer Weisung in ganz Ostfriesland. Das bedeutet, das wahrscheinlich schon im Januar die ersten ihre Heimatstadt verließen. Ob dies nun in Zusammenhang mit der Weisung geschah oder ohne, bleibt unklar. Denn es zogen ja nach 1938 laufend Juden aus der Stadt. Sie dürften in die Zählung des Abschlussberichts der Gestapostelle Wilhelmshaven mit eingegangen sein. Was meinst Du? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:19, 21. Mär. 2013 (CET)
- P.S. Damit dürfte die zeitliche Reihenfolge auch geklärt sein, oder? Die Gestapo beauftragte Wolff am 26. Januar 1940 (vor unterzeichnung der datierten Erklärung) mit der Umsetzung ihrer Weisung in ganz Ostfriesland. Das bedeutet, das wahrscheinlich schon im Januar die ersten ihre Heimatstadt verließen. Ob dies nun in Zusammenhang mit der Weisung geschah oder ohne, bleibt unklar. Denn es zogen ja nach 1938 laufend Juden aus der Stadt. Sie dürften in die Zählung des Abschlussberichts der Gestapostelle Wilhelmshaven mit eingegangen sein. Was meinst Du? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 12:19, 21. Mär. 2013 (CET)
- Mir ist die Reihenfolge auch unklar. Den Auftrag erhielt Wolf laut eigener Aussage Ende Januar/Anfang Februar 1940 vom Leiter der Staatspolizeistelle Wilhelmshaven, das müsste seinerzeit laut dem verlinkten Artikel Bruno Müller gewesen sein. Dem Buch ist eine Wolff abgenötigte Erklärung beigefügt. Diese ist auf den 26. Januar 1940 datiert. Dort wird auch die Drohung mit Schutz- oder Lagerhaft genannt, nicht aber der Ausschluss Hamburgs (und auch nicht, dass er für die Umsiedlung aller Juden Ostfrieslands zu sorgen habe, sondern nur derjenigen aus Aurich. Die 14 Tage beziehen sich wohl auf diesen Satz der Erklärung: Ich verpflichte mich,dafür Sorge zu tragen, daß die in Aurich ansässigen Juden sich auf wenige jüdische Häuser bezw. Wohnungen beschränken und werde innerhalb von 14 Tagen einen geeigneten Umzugsplan bei der Ortspolizeibehörde (Herrn Stelltner) einreichen. Dann folgt die Drohung: Ich bin darüber belehrt worden, daßß ich in Schutzhaft und einem Konzentrationslager zuegführt werde, wenn ich die mir aufgetragenen Punkte nicht zur Erledigung bringe. Den Vorschlag zum Umzug der Juden in der Stadt Aurich habe ich bis zum 10.II.1940 einzurechen. (Aus: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4. S. 287) Aber darin geht es, wie gesagt um Aurich. In den Erinnerungen Wolffs beschreibt er allerdings den zeitraum unmittelbar vor Abgabe der Erklärung, als die Gestapo ihn aus dem Haus holte. Dort habe er die alle Juden in Ostfriesland betreffende Weisung erhalten (inkl. der Hamburg-Geschichte), dafür aber trotz zweifacher Anforderung nichts schriftliches bekommen. Möglicherweise, das ist aber reine spekulation, gab niemand diesen Teil der Weisung weiter, weder die Gestapo noch Wolff. Vielleicht war den handelnden Personen auch nicht klar, ob für Hamburg nicht eh schon ein Zuzugsverbot bestand. Ende der Spekulation. Wie gesagt. Ich würde mich eher auf die Erinnerungen Wolffs stützen, die ja auch Emden betreffen und weniger das ihm am gleichen tag abgenötigte Schreiben, in dem nur von Aurich die rede ist. Was meinst Du? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 17:48, 20. Mär. 2013 (CET)
- So, alles wieder auf Anfang. So langsam wird einiges klarer und ich habe wohl den ursprung der Angabe gefunden, wonach die Wohnungen nicht in Hamburg und links des Rheines liegen durften. Wolf Wolffs spielte doch eine Rolle. Er hat die Vorgänge rund um de 1. April 1940 in einem Bericht zusammengefasst, den er am 11. November 1966 der Gedenkstättte Yad Vashem übergab. Darin teilt er mit, dass der Gestapoführer, der seinen Vater des Amtes enthob und ihn zum Nachfolger erklärte, die Herausgabe eines schriftlichen Befehls trotz mehrfacher Nachfrage verweigert habe. Stattdessen habe er ihm folgendes mitgeteilt: Der Gemeindevorstand der jüdischen gemeinde wird hiermit seines Amtes enthoben und sein Sohn Wolf als verantwortlicher gemeindevorsteher eingesetzt. Ihm wird folgendes aufgegeben: Bis zum 1. April 1940 hat er dafür zu sorgen, daß sämtliche Juden Ostfriesland verlassen. Sie können sich neue Wohnplätze innerhalb Deutschlands suchen mit Ausnahme Hamburgs und links des Rgeins. Von dieser Anordnung sind sofort sämtliche Synagogengemeinden Ostfrieslands zu verständigen. (Abschrift des Berichtes in: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4. S. 285f. Ob der Teil der Anweisung, der bestimmte Regionen ausschloss, allerdings eingehalten wurde oder möglicherweise nicht alle erreicht, vermag ich nicht zu sagen. Nun die Frage: Wie soll ich damit umgehen. Soll ich daraus eine Anmerkung machen und den betreffenden Teil des Berichtes in der fußnote zitieren? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 15:24, 20. Mär. 2013 (CET)
- Vieeleicht mit Blick auf eine kleine Unstimmigkeit: Nach jetziger Version lautete die Vereinbarung zwischen Gestapo und Plaut ausdrücklich, Hamburg auszunehmen - bei Meyer wird Hamburg als Aufnahmeort erwähnt. --Holgerjan (Diskussion)
- Kein Ding. Ich werde Frisia bitten, in das Buch zu schauen, da er es laut unserer Bibliothek in seinem Bestand hat. Gruß und Dank, Matthias Süßen ?! +/- 16:08, 19. Mär. 2013 (CET)
Lieber Matthias, ich halte deine Darstellung für wohlgelungen. Deine Recherche, die durch schwammige Formulierungén bei Beate Meyer ausgelöst wurde, hat reichlich Ertrag gebracht: Nun also auch noch die Vollzugsmeldung der Gestapo. Dir ist es gelungen, die komplexe Sache zu entwirren und klar und in allen Teilen bestens belegt darzustellen. Meine Hochachtung!
Darf ich noch eine Änderung vorschlagen? Schächtmesser verbrennen (so gut brennen die doch wohl nicht?) --> ins Feuer/auf den Scheiterhaufen werfen/symbolisch... Herzlichen Gruß --Holgerjan (Diskussion) 15:33, 22. Mär. 2013 (CET)
- Hallo Holgerjan. Vielen Dank für Deine kritischen Anmerkungen. Ich bin jetzt auch ganz zufrieden und das betrifft sowohl Länge als auch Inhalt. Insgesamt hat der Abschnitt dank Deiner Hilfe wirklich sehr gewonnen. Deine Anmerkung zu den Schächtmesser setze ich sofort um. Kommst Du eigentlich zum Wikipedia:Norddeutschland-Treffen? Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 15:46, 22. Mär. 2013 (CET)
- Ein Besuch in Bremen hätte mich schon deshalb gereizt, um dabei die Ausstellung "Graben für Germanien - Archäologie unterm Hakenkreuz" zu besuchen - aber ich bin an dem Wochenende beim Chor unentbehrlich. Schade. --Holgerjan (Diskussion) 12:43, 29. Mär. 2013 (CET)
Übertrag von der Review-Seite des 18. Schreibwettbewerbs (1. bis 31. März 2013)
Moin in die Runde. Der Artikel ist natürlich noch im Fluss (bis auf den Abschnitt "Gleichschaltung" vllt.), aber Hinweise werden natürlich schon gerne entgegengenommen. Dank und Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 12:19, 2. Mär. 2013 (CET)
Review Bomzibar
Da der Rest laut deiner Aussage noch im Fluss ist, habe ich mir erst einmal nur den Abschnitt Gleichschaltung angeschaut.
- Der Rhein-Ems-Zeitung soll der Artikel vom 1. Februar zum verhängnis geworden sein. Ist das irgendwie belegbar, dass es genau dieser Artikel war der schlussendlich zum Sturm durch NSDAP-Trupps führte?
- Es war natürlich nicht lediglich dieser Artikel, sondern die generelle (links-)liberale Berichterstattung der REZ. In dieser Schlagzeile manifestierte sie sich jedoch am deutlichsten. Belegen (und ausbauen) lässt sich das (folgt!), dazu aber mehr beim nächstgenannten Punkt. Zur besseren Übersicht hier mal ein , wenn's okay ist. ErledigtFrisia Orientalis (Diskussion) 11:41, 3. Mär. 2013 (CET)
- Im dahinter verlinkten Artikel zur Emder Zeitung gibt es keinen Hinweis auf die Rhein-Ems-Zeitung, ist das Verlinken als augenscheinlicher Nachfolger da möglich? Also ist das wirklich der Nachfolger? Erschien die mit dem Gebiet Rhein-Ems auf eine weitere Region zielende Zeitung auch in Emden?
- So, fertig. Ich habe bzgl. der Zeitungslandschaft nicht allein Ergänzungen vorgenommen, sondern auch ein wenig umformuliert. Zu den Fragen: Ja, die heutige Emder Zeitung ist der Nachfolger der Rhein-Ems-Zeitung, diese hieß bis zur Umbenennung 1975 so. Im Wiki-Artikel über die EZ habe ich den früheren Namen mal in Klammern in die erste Zeile gepackt. Grundsätzlich wäre es eine lohnende Aufgabe, den Wiki-Artikel über die EZ und deren Geschichte noch auszubauen, aber in diesem Monat werde ich darauf aus nachvollziehbaren Gründen verzichten. ;-) Angenehmer Nebeneffekt eines solchen Ausbaus: Die ersten Punkte in der nächsten Runde sind schon mal sicher. :-) Dort könnte dann auch etwas zum früheren Namen hinein, denn Rhein-Ems-Zeitung hieß die Zeitung nicht, weil sie zwischen Emden und Wesel ihr Verbreitungsgebiet hatte, als Namenspate diente vielmehr der kurz vor Zeitungsgründung fertiggestellte Dortmund-Ems-Kanal, der ja (letztlich) Ems und Rhein verband und für das Wirtschaftsleben in Emden eine große Bedeutung hatte. Dies alles führt aber hier zu weit, das spare ich mir für den Ausbau des Artikels über die EZ auf. Falls jetzt keine Fragen mehr sind, darf ich diesen Punkt als betrachten? Ansonsten bitte gerne melden. ErledigtFrisia Orientalis (Diskussion) 13:24, 3. Mär. 2013 (CET)
- Der Satz zur Ostfriesischen Tageszeitung, dass sie nicht erst gleichgeschaltet werden musste klingt etwas komisch. Vielleicht besser Die als Parteiorgan der NSDAP im Oktober 1932 gegründete Ostfriesische Tageszeitung befand sich entsprechend ihres Hintergrunds bereits im gewünschten Maße auf der Regierungslinie und musste nicht gleichgeschaltet werden. oder so ähnlich.
- Gute Formulierung, so übernommen. ErledigtFrisia Orientalis (Diskussion) 11:08, 3. Mär. 2013 (CET)
- Wie hieß der Vorsitzende Riekana mit Vornamen?
- Dies lässt sich wohl nur durch (tieferes) Quellenstudium herausfinden, denn von Reeken schreibt selbst auch nur von Riekena. Da er sich dabei auf einen Artikel aus der REZ vom 7. Mai 1933 bezieht, liegt die Vermutung nahe, dass die Zeitung – wie damals nicht unüblich – auch lediglich die Formulierung „Funktion/Nachname“ verwendet hatte. Frisia Orientalis (Diskussion) 11:08, 3. Mär. 2013 (CET)
- Inwiefern haben die Nationalsozialisten über die Presse Druck auf die Wahl von Peter Haut bzw. wies hier steht auf die ihn wählenden ausgeübt?
- Diese Formulierung erschien mir die einzig mögliche, da von Reeken sich ebenfalls auf diese Aussage beschränkt. Aus dem Buch: „Die Angriffe von Kreisleiter Hartung, die früheren Vorstände des Einzelhandelsverbandes hätten ihre Wähler "verraten und verkauft" [Anm.: REZ vom 7. Mai 1933], waren offensichtlich gegen Haut gerichtet. Der öffentliche Druck hatte Erfolg; lediglich 20 von 84 Wählern wagten es, sich für ihn auszusprechen.“ Frisia Orientalis (Diskussion) 11:08, 3. Mär. 2013 (CET)
- Wurde nach dem Tod Heinrich Schultes ein NSDAP-Mann als IHK-Präsident vorgesetzt oder wählten sie erneut einen aus ihren Reihen?
- Zum Nachfolger Schultes lässt sich von Reeken nicht aus. Ob es für das Jahr 1937, also nach vier Jahren Nazi-Diktatur und der inzwischen eingetretenen Festigung derselben, noch von Belang ist, wer als IHK-Präsi folgte, stelle ich anheim. Frisia Orientalis (Diskussion) 11:08, 3. Mär. 2013 (CET)
- Wann starb Peter Voermann?
- 17.3.36. Ergänzt. ErledigtFrisia Orientalis (Diskussion) 11:08, 3. Mär. 2013 (CET)
- Allgemein sollten beim ersten Mal ganze Namen statt nur Nachnamen genannt werden.
- Das ist klar und (soweit der Name eruierbar ist, s. o. zu Riekena) auch selbstverständlich. Da der Artikel aber noch weiter ausgebaut wird (und u.a. der Abschnitt Vorgeschichte noch etwas Futter braucht), werden die vollen Namen dann dort auch genannt oder eben später an vorhandenen Stellen ergänzt. Danke schon mal für die Anmerkungen! Frisia Orientalis (Diskussion) 11:08, 3. Mär. 2013 (CET)
So viel zum Abschnitt Gleichschaltung. --Bomzibar (Diskussion) 15:38, 2. Mär. 2013 (CET)
Was vielleicht noch fehlt wäre ein Abschnitt zur rechtlichen Aufarbeitung der Folgezeit. Sind Emdener Bürger für mit dem Nationalsozialismus in Verbindung stehende Verbrechen verurteilt worden oder andere für in Emden vergangene Verbrechen? Hat die Stadt Emden Entschädigungen gezahlt oder hat es Prozesse darum gegeben? Und zu den von Schreiben angemerkten Bildern: Du hast im Artikel mehrere Museen erwähnt und ein Stadtarchiv gibt es ja sicher auch. Wahrscheinlich warten darin eine ganze Reihe von Fotos die einfach noch nicht gescannt wurden und gerne unter einer CC-Lizenz zur Verfügung gestellt würden wenn sie denn jemand scant. Frag doch einfach da mal an. --Bomzibar (Diskussion) 14:05, 3. Mär. 2013 (CET)
- Moin, Bomzibar. Das fehlt nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher. Ist auch als eigener Abschnitt Nachwirkungen (o.ä.) geplant, ähnlich wie Vorgeschichte. Da es aber jetzt schon (bzw. noch) genügend zu tun gibt und ich nicht noch einen weiteren Ein-Satz-Abschnitt einfügen wollte, der erst später ausgebaut werden kann, ist das im Artikel natürlich noch nicht ersichtlich. Zu den Fotos: Wir haben uns im Projekt bereits Gedanken darüber gemacht. Da wir uns am nächsten WE eh treffen werden, könnte es schon dann etwas mit Fotos werden. Ist aber noch in der Schwebe. Dennoch danke für die Hinweise. Ach ja, mein ganz persönliches Ceterum censeo: Es heißt Emder! ;-) Besten Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 15:59, 3. Mär. 2013 (CET)
Review Schreiben
Da der Artikel noch nicht fertig ist (Es fehlen noch Abschnitte, u.a. Judenverfolgung, Novemberprogrome, etc.) nur folgende Anmerkungen:
- 1. Der Abschnitt Vorgeschichte ist größtenteils entbehrlich und sollte auf das allernotwendigste gekürzt werden (nur das was für den Lemmagegenstand unbedingt vonnöten ist).
- Manches, was später noch hinzukommt, lässt sich nur erklären, wenn man zumindest auf manche Vorgänge aus der Weimarer Zeit eingeht. Und die war nunmal vor 1933, also Vorgeschichte. Inwieweit man die Geschichte mit der Industrialisierung herauslässt und die entsprechenden sozioökonomischen Auswirkungen (Stärke SPD/KPD) in den Abschnitt Weimar verfrachtet, stelle ich anheim. Ganz verschwinden lassen sollte man es nicht. Frisia Orientalis (Diskussion) 13:43, 3. Mär. 2013 (CET)
- 2. Das Zitat im Abschnitt Rathaus ist m.E. zu lang.
- Ich kann da gerne kürzen, obwohl das Zitat sehr schön die Auffassung der Emder NSDAP wiedergibt. Entsprechend wäre ich dankbar, wenn Du die Sätze nennen könntest, die herausfallen können. Frisia Orientalis (Diskussion) 13:43, 3. Mär. 2013 (CET)
- Ich habe jetzt nach vielerlei Nachdenken drei Sätze gestrichen. Hoffe, das ist damit ErledigtFrisia Orientalis (Diskussion) 19:08, 3. Mai 2013 (CEST)
- Ich kann da gerne kürzen, obwohl das Zitat sehr schön die Auffassung der Emder NSDAP wiedergibt. Entsprechend wäre ich dankbar, wenn Du die Sätze nennen könntest, die herausfallen können. Frisia Orientalis (Diskussion) 13:43, 3. Mär. 2013 (CET)
- 3. Bei den im Artikel erwähnten Personen (insb. Autoren) wäre nennung des Vornamens wichtig, zumindest bei erstmaliger Erwähnung.
- Da der Artikel noch nicht fertig ist, wird das natürlich nachgeholt. Noch weiß ich aber (siehe auch oben bzgl. Vorgeschichte) noch nicht, ob die betreffende Person nicht doch noch weiter vorne im Artikel auftaucht. Das wird aber ebenso selbstverständlich Teil der Endkorrektur wie die ordentliche Zitierweise bei der dann feststehenden Ersterwähnung (Bsp.: Beatrix Herlemann: Verfolgung, Widerstand und Opposition der organisierten Arbeiterbewegung in Ostfriesland, in: Herbert Reyer (Hrsg.): Ostfriesland im Dritten Reich. Die Anfänge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933–1938. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich 1992, ISBN 3-932206-14-2, S. 49–62. [Im Folgenden Herlemann: Verfolgung, Widerstand und Opposition.], Fettung nur für den Hinweis hier). Frisia Orientalis (Diskussion) 13:43, 3. Mär. 2013 (CET)
- 4. Es fehlt der SW-Baustein im Artikel.
- Schieben wir's mal aufs Alter... Oder doch den Samstagabend? ;-) Frisia Orientalis (Diskussion) 13:43, 3. Mär. 2013 (CET)
- 5. Gibts zeitgenössische Fotos?
- Da sprichst Du ein leidiges Problem an... Vielleicht, vielleicht auch nicht. Jedenfalls noch nicht. Dank und Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 13:43, 3. Mär. 2013 (CET)
Ich bin nochmal drübergegangen (Wikilinks, Stil). Zur Gliederung bzw. fehlender Abschnitte vielleicht noch als möglicher Anhaltspunkt Wikipedia:WikiProjekt Hamburg im Nationalsozialismus. Gutes Gelingen wünscht --Schreiben Seltsam? 13:03, 3. Mär. 2013 (CET)
Review Star Flyer
- Mir ist ein etwas ungelenker Satz ins Auge gefallen: "Es handelte sich bei den Fremd- und Zwangsarbeitern sowohl um freiwillig Angeworbene", also freiwillige Zwangsarbeiter. Es ist schon klar, wie es gemeint ist, und auch nicht falsch formuliert, klingt aber etwas komisch.
- Außerdem sollte man vllt. Die Kurzform OTZ irgendwo mal als Langform im Fließtext einführen und vor allem: einmal die Kurzform hinter der Langform in Klammern. Erleichtert zumindest meiner Meinung nach das Herausfinden, was die Abkürzung heißt (z.B. wenn man nur unten einen Abschnitt liest oder Bilder nicht angezeigt würden).
- Schließlich: Enthalten die Straßennamen in Emden wie "Friedrich-Ebert-Straße" wirklich ein Deppenleerzeichen? Und die internen Verlinkungen sollten vllt. so kenntlich sein, dass man nicht denkt, auf einen Artikel zur jeweiligen Straße zu kommen.. Ich hoffe, dass meine Hinweise hilfreich für dich sind. Viel Erfolg weiterhin! Gruß --Star Flyer (Diskussion) 21:56, 5. Mär. 2013 (CET)
Review SEM
Das sieht doch- wenig überraschend- schon sehr gut aus. Ein paar Vorschläge habe ich aber trotzdem:
- Interessant wäre noch das Ergebnis der NSDAP bei der Reichtsagswahl 1933 in Emden. Oder vielleicht eine tabellarische Darstellung der Reichtsagswahlergebnisse in Emden in der Weimarer Republik, so dass man sich als Leser ein Bild von den Wähleranteilen der verschiedenen Parteien machen kann?
- Wird definitiv folgen, Tabelle ist schon in Arbeit. Frisia Orientalis (Diskussion) 19:11, 11. Mär. 2013 (CET)
- Im Artikel ist oft die Rede von der Emder SA, auch hier wären ein paar Zahlen interessant. Wie viele Mitglieder hatte diese? Wuchs sie nach der Machtergreifung stark an?
- Dazu habe ich bislang nichts gefunden, gucke aber gerne noch einmal nach – ohne Zahlen versprechen zu können. Frisia Orientalis (Diskussion) 19:11, 11. Mär. 2013 (CET)
- Für '33 habe ich eine Zahl gefunden. Danach sieht's in der Lit. leider duster aus. Hoffe aber, man kann die Stärke dadurch einordnen. Darf ich das als betrachten? ErledigtFrisia Orientalis (Diskussion) 19:09, 3. Mai 2013 (CEST)
- Dazu habe ich bislang nichts gefunden, gucke aber gerne noch einmal nach – ohne Zahlen versprechen zu können. Frisia Orientalis (Diskussion) 19:11, 11. Mär. 2013 (CET)
- Sie kamen aber nicht zum Einsatz, viele von ihnen wurden an ihre Besitzer zurückgegeben würde ich etwas umformulieren um klar zu machen, dass nicht nur diese Boote nicht zum Einsatz kamen, sondern das ganze Unternehmen nie stattfand.
- Der Abschnitt "Verfolgung und Vernichtung der Emder Juden" ist noch ein wenig dünn, dort steht fast nur etwas über die Schwierigkeiten in den ersten Jahren nach der Machtergreifung. Wie ging es danach weiter? Organisierte Deportationen, Einzelaktionen? Wie groß war die jüdische Gemeinde 1933? Wie viele haben sich durch Emigration gerettet?
- Siehe Matthias' Antwort unten. Frisia Orientalis (Diskussion) 19:11, 11. Mär. 2013 (CET)
- Zu Beginn des Abschnittes "Das Rathaus in der Hand der NSDAP" wird oft von "Stimmen" geschrieben, wo ich intuitiv eher "Sitze" schreiben würde: Dennoch gewann sie mit 13 Stimmen im Bürgervorsteherkollegium genauso viele Stimmen wie SPD (sieben). Ist das Usus oder ein Schreibfehler?
- In Sitze geändert. ErledigtFrisia Orientalis (Diskussion) 19:11, 11. Mär. 2013 (CET)
Viele Grüße,--SEM (Diskussion) 15:22, 10. Mär. 2013 (CET)
- Nur eine kurze Antwort von mir: Um den Abschnitt zur "Verfolgung und Vernichtung der Emder Juden" kümmere ich mich im Laufe dieser Woche. Das, was dort derzeit steht, ist nur ein ausbaufähiger Platzhalter. Gruß, Matthias Süßen ?! +/- 15:07, 11. Mär. 2013 (CET)
- Und eine Ergänzung meinerseits: Auch Dinge wie bspw. die Nachkriegszeit folgen noch. Dennoch Dir (und allen anderen) schon jetzt großen Dank für die Hinweise. Es wäre schön, wenn ihr spätestens am österlichen "langen Endspurt-Wochenende" noch einmal über den Artikel schauen könntet. Natürlich auch gerne zwischendurch, der Artikel gewinnt dadurch nur. LG, Frisia Orientalis (Diskussion) 19:11, 11. Mär. 2013 (CET)
Bemerkung zu 6.1 & 6.2
- Satz: Während die Entnazifizierung in der amerikanischen Besatzungszone recht konsequent gehandhabt wurde, beließen es die Briten in ihrer Besatzungszone bei einer „laissez-faire-Haltung, was jedoch auf Ostfriesland in der Anfangsphase der Entnazifizierung kaum zutraf. - Ein im Lemma unnötiger pauschal wertender Vergleich, die den vier unterschiedlichen Phasen nach Darstellung in ISBN 3-423-02962-5 (S. 24-34) so als laissez-faire nicht gerecht wird = streichen.
- Folgesatz ohne "vergleichsweise": So wurde in der Region bis Januar 1946 ein vergleichsweise ändern zu --> In Ostfriedland wurden bis Januar 1946...
- aktiver NSDAP-Mitgliedschaft --- was ist "aktive Mitgliedschaft"? In Anweisung der Britischen Militärregierung Nr. 3 vom März 1945 "Vornahme von Entlassungen und Suspendierungen" (ISBN 3-423-02962-5, S. 102) werden "aktive und überzeugte Nazis" definiert als: vor 1. April 1933 der NSDAP beigetreten, SA im Rang eines Unterscharführers oder höher, Stammführer der HJ und höher, Arbeitsführer im RAD und höher, Beamter oder Angestellter der Gestapo, Beamte oder Offiziere einer Organisation, die in den Gesetzen 2, 5 oder 77 der Militärregierung aufgeführt sind.
- Bei 6.2 ist überraschend von "Kanadiern" die Rede, erwartet man doch eine Maßnahme der Britischen Militärverwaltung, ungeachtet der Herkunft der Offiziere. --Holgerjan (Diskussion) 12:22, 26. Mär. 2013 (CET)
Fazit per 31. März und Dank
Ich bin, ehrlich gesagt, ein wenig geschafft. Genau wie Matthias, ohne den der Artikel nicht so aussähe wie er aussieht, bin ich aber (das vermute ich jedenfalls) auch glücklich über das Geschaffte. Als Fazit zum Ende des SW bleibt: Es bleibt in den kommenden Wochen noch ein wenig zu tun. Die Abschnitte Weimar (Vorgeschichte), wirtschaftliche Entwicklung bis '39, Zwangsarbeiter und politischer Neubeginn können noch "Butter bei die Fische" vertragen, und zum materiellen Wiederaufbau der Stadt (der als Konsequenz aus WK II natürlich auch in diesen Artikel gehört) ist noch gar kein Wort verloren. Es gibt also noch zu tun. Dennoch blicke ich gespannt den Urteilen entgegen und richte allen am Review Beteiligten einen ganz herzlichen Dank für die Fragen, Verbesserungsvorschläge und Eingriffe in den Artikel aus. Ich bin mir sehr sicher, dass ich dies auch im Namen aller Mitstreiter des Wikiprojekts Ostfriesland tun darf. Merci und Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 16:54, 31. Mär. 2013 (CEST)
Rückmeldung/Tipps aus Sektion Geschichte SW
Gerne komme ich dem auf Tobnus und meiner Benutzerdisku geäußerten Wunsch nach einer Rückmeldung/Tipps von uns aufgrund unserer Befassung mit dem Artikel im Schreibwettbewerb nach. Ich beziehe mich auf die Wettbewerbsversion vom 31. März. Veränderungen seither können ja leicht abgeglichen werden.
Positive Gesamtwürdigung:
- Solide Einleitung, die das Wesentliche zusammenfasst und zur Artikeldarstellung hinführt. Gut belegter, sprachlich gelungener Text. Der Artikel ist sinnvoll gegliedert, die Kapitel und ihre Infos erscheinen nicht losgelöst voneinander, sondern in einem inneren Zusammenhang verfasst. Bebilderung und Grafiken sind angemessen in die Darstellung integriert, erscheinen nicht als Fremdkörper. Umfassende Literaturangaben und zielführende Weblinks mit erklärender Kurzinfo. Deshalb auch der gute 4. Platz (von 11 eingereichten Artikeln) in der Sektion Geschichte.
Notizen/Tipps zur Behebung kleinerer bis mittlere Mängeln (nach Kapiteln: ...):
- - Gleichschaltung: etwas durcheinander, wenig gewichtet, Syndikus nicht erklärt.
- - Widerstand: Konterbande nur verlinkt, nicht erklärt. Ebenfalls im Kapitel Verfolgung und Widerstand wird ein Gastwirt Schiewe genannt, für den ein Stolperstein verlegt ist, das Schicksal ist im Artikel nicht erwähnt, auch ein eventueller Rotlink fehlt. Weiterhin: „Bekannt wurde unter anderem der Fall des Petkumer Kommunisten Walter Spiegel.“ - da fragt der Leser: Ja, warum? Auch dort kein Rotlink oder näheres.
- - Luftkrieg: am Schluss eher unreflektierte Übernahme des Wehrmachtsberichts und für diesen kein Einzelbeleg , sondern in EN 111 mit Folgezitat aus anderer Quelle zusammen belegt.
- -Der Abschnitt „Siehe auch“: scheint eher verzichtbar, da alles bereits verlinkt und die Integration in die Artikeldarstellung grundsätzlich vorzuziehen ist.
Der Artikel hat das Potential für eine Auszeichnung, beim für den Schreibwettbewerb eingereichten Stand hätte ich vermutlich auf lesenswert plädiert, wenn er noch etwas verbessert wird, ist er imho bei KALP auf jeden Fall lesenswert, vielleicht auch mehr. Mein Votum werde ich dann dort abgeben. Viel Erfolg und Gruß -- Miraki (Diskussion) 18:15, 28. Apr. 2013 (CEST)
- Moin, Miraki! Danke für die Rückmeldung. Eine Nachfrage habe ich bzgl. des Abschnitts Gleichschaltung: Inwiefern ist der "wenig gewichtet"? Was ist zuviel, was zuwenig? Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 18:55, 28. Apr. 2013 (CEST)
- Das Kapitel „Gleichschaltung“ hat imho etwas Aufzählungscharakter und ist sehr lang (länger als „Fremd- und Zwangsarbeiter“) . Innerhalb des Kapitels scheint die Gewichtung doch sehr stark auf der „Gleichschaltung“ der IHK (längster Absatz) zu liegen, die wiederum nicht klar erkennen lässt, was dort überwog: eine eh schon vorhandene Affinität zur NSDAP, eine erzwungene Anpassung oder Opportunismus? Nicht zufällig mündet dann die Darstellung hier in die etwas vage Formulierung „Die IHK konnte sich insgesamt eine gewisse Eigenständigkeit bewahren...“. -- Miraki (Diskussion) 19:44, 28. Apr. 2013 (CEST)
- Okay, damit kann ich etwas anfangen. Das Kapitel Zwangsarbeiter harrt im Übrigen noch seiner Erweiterung, daher ist der Längenvergleich nicht passend. Aber das geht aus dem jetzigen Artikelstand selbstverständlich nicht hervor. Die anderen Kritikpunkte versuche ich abzuarbeiten, wobei die Haltung einzelner IHK-Persönlichkeiten sich laut Literatur allerdings auch genau innerhalb des von Dir beschriebenen Rahmens bewegte. Von daher würde sich der Tenor vermutlich nicht großartig ändern... Many thx, Frisia Orientalis (Diskussion) 20:15, 28. Apr. 2013 (CEST)
- Das Kapitel „Gleichschaltung“ hat imho etwas Aufzählungscharakter und ist sehr lang (länger als „Fremd- und Zwangsarbeiter“) . Innerhalb des Kapitels scheint die Gewichtung doch sehr stark auf der „Gleichschaltung“ der IHK (längster Absatz) zu liegen, die wiederum nicht klar erkennen lässt, was dort überwog: eine eh schon vorhandene Affinität zur NSDAP, eine erzwungene Anpassung oder Opportunismus? Nicht zufällig mündet dann die Darstellung hier in die etwas vage Formulierung „Die IHK konnte sich insgesamt eine gewisse Eigenständigkeit bewahren...“. -- Miraki (Diskussion) 19:44, 28. Apr. 2013 (CEST)