Charles G. Koch
Charles de Ganahl Koch (* 1. November 1935 in Wichita, Kansas) leitet das Öl- und Chemiekonsortium Koch Industries, das zweitgrößte Unternehmenskonglomerat in den USA in Privatbesitz. Er besaß 2013 - wie sein Bruder David Hamilton Koch - ein geschätztes Vermögen von 34 Milliarden US-Dollar und ist damit der viertreichste Mensch in den USA und auf Platz 6 der reichsten Personen überhaupt nach The World’s Billionaires.[1]
Leben
Charles Kochs Eltern waren Fred C. Koch († 1967) und Mary Robinson Koch († 1990), die vier Söhne hatten. Der Vater erzog seine Kinder streng nach der protestantische Arbeitsethik. Während die anderen Kinder spielten, mussten die Kinder arbeiten. Charles sagte rückblickend dazu: „By instilling a work ethic in me at an early age, my father did me a big favor, although it didn’t seem like a favor back then“. Der Bruder David schreibt, dass der Vater die Kinder mit seinen politischen Ansichten indoktriniert hat: „It’s something I grew up with—a fundamental point of view that big government was bad, and imposition of government controls on our lives and economic fortunes was not good.“ Charles wurde auf eine Militärschule geschickt.[2] Er studierte in den 1950er-Jahren am Massachusetts Institute of Technology. Dabei machte er den Bachelor of Arts / Science und den Master of Science. Studienfächer waren die Ingenieurswissenschaften Kern- und Chemietechnik.[3]
Koch ist mit Liz Koch verheiratet, mit der er zwei Kinder hat.
1967 übernahm er von seinem Vater die Leitung des Unternehmens Koch Industries. Das Mischunternehmen, dessen Präsident er in den folgenden Jahrzehnten war, ist unter anderem in den Sektoren Pipelines, Raffinerien, Fasern, Dünger, Forsterzeugnissen, Verbrauchsgütern und Chemie tätig. 2008 übersprang man die 100 Milliarden US-Dollar Grenze bei den Umsätzen.[3]
Charles Bruder David war sein Stellvertreter in der Firma. Bill fing auch in der Firma an, war aber hier nicht erfolgreich. Frederick studierte Dramaturgie in Yale und soll deswegen von dem Vater finanziell bestraft worden sein, was er durch einen Stellvertreter aber abstritt. Frederick und Bill wollten die Firma 1980 übernehmen. Bill wurde aus der Firma entlassen. Daraufhin stritten sich die Brüder vor Gericht. 1983 zahlten Charles und David den anderen Brüdern eine Milliarde US-Dollar aus und führten dann die Firma ohne sie weiter.[2]
1977 gründete Charles zusammen mit Ed Crane das Cato Institute.[4] Zusammen mit seinem Bruder gründeten sie das Mercatus Center an der George Mason University. Gemeinsam haben sie mehr als 30 Institute oder Stiftungen (Foundations) finanziell unterstützt, unter ihnen die Heritage Foundation, das Manhattan Institute, das George C. Marshall Institute, die Reason Foundation, das American Enterprise Institute und die Americans for Prosperity Foundation.[5] Ebenfalls unterstützt wurde die Federalist Society.[6] Insgesamt wird vermutet, die Kochs hätten über 100 Millionen US-Dollar in an diverse Organisationen geleitet. Dabei sei man bereits weit über das persönliche Selbstinteresse gegangen, um die Nation in eine libertäre Richtung zu ziehen.[2]
Die Brüder Charles und David Koch unterstützen die Tea-Party-Bewegung finanziell und organisatorisch.[7] Als Hintergedanke dafür wird vermutet, damit eigene Interessen zu unterstützen.[8]
Charles ist der Meinung: „Es sollte jedes Gesetz überprüft werden, ob es Wohlstandswachstum fördert – 90 Prozent aller Gesetze würden durchfallen.“[9] Er gilt als Libertärer.[2] Außerdem wäre die freie Gesellschaft in Gefahr, unter anderem wegen dem Klimawandel-Alarmismus.[3]
Insbesondere Charles sähe sich oft einer Kritik von der Politische Linken ausgesetzt, die ihm vorwerfen zu viel Macht angehäuft zu haben. Nach Charles Auffassung bekämpft er aber jene Macht, die er mit der Zentralregierung verbindet, welche ganze Industrien in die Verwüstung besteuern, Bürger zum Kauf einer Krankenversicherung zwingen und Unternehmen wie die Koch Industries zu Fall bringen könnte.[10]
Während das Jahr 2012 für ihn finanziell äußerst positiv verlief, sein Unternehmen wurde Schätzungen nach 20 Milliarden Dollar reicher, konnte er im politischen Rennen Barack Obama nicht aus dem Weißen Haus befördern.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Forbes: The World's Billionaires
- ↑ a b c d Jane Mayer: Covert Operations: The Billionaires Koch Brother's War Against Obama, The New Yorker Online vom 30. August 2010
- ↑ a b c d Biografie: Charles Koch, Forbes Magazine Online aus dem März 2013
- ↑ James A. Dorn: Saving the Cato Institute Culture of Liberty, Forbes Magazine Online vom 9. April 2012
- ↑ George Monbiot: The Tea Party movement: deluded and inspired by billionaires, The Guardian Online vom 25. Oktober 2010
- ↑ Daniel Fisher: Inside the Koch Empire, Forbes Magazine Online vom 5. Dezember 2012
- ↑ Libertäre als Tea-Party-Großsponsoren, TELEPOLIS vom 1. September 2010
- ↑ Moritz Koch: Die großen Erbfälle: Geld – Macht – Hass – Zwei Brüder auf Kreuzzug, Süddeutsche Zeitung Online vom 25. September 2010
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Zeit_BigBrothers. - ↑ Daniel Fisher: Inside The Koch Empire: How The Brothers Plan To Reshape America, Forbes Magazine Online vom 5. Dezember 2012
Personendaten | |
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NAME | Koch, Charles de Ganahl |
ALTERNATIVNAMEN | Koch, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 1. November 1935 |
GEBURTSORT | Wichita, Kansas |