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La Argentina

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(von li. n. re.) Petr Liuboshits, Nina Koshetz, Serge Prokofiev, La Argentina, Pavel Kokhansky and Lina Prokofiev. Aix-les-Bains, 1929
(von li. n. re.) Petr Liuboshits, Nina Koshetz, Serge Prokofiev, La Argentina, Pavel Kokhansky and Lina Prokofiev. Aix-les-Bains, 1929

La Argentina, geborene Antonia Mercé (* 4. September 1890 in Buenos Aires, Argentinien; † 18. Juli 1936 in San Sebastiano, Argentinien), spanische Ballett-Tänzerin und Choreografin.

Biografie

Antonia Mercé war das einzige Kind des spanischen Ehepaares Josefa Luque und Manuel Mercé. Ihre argentinische Herkunft inspirierte sie zu ihrem späteren Künstlernamen. Bereits zwei Jahre nach ihrer Geburt zogen die Eltern, beide Berufstänzer, zurück nach Madrid. Ihr Vater unterrichtete sie in Ballett und klassischem Tanz am Teatro Real. Schon mit nur neun Jahren war sie Primaballerina an der Madrider Oper. Als sie dreizehn Jahre alt wurde, starb der Vater. Sie gab das Ballett auf und wurde von ihrer Mutter in spanischen Tanz unterrichtet. Schnell folgten Auftritte in Varietés und Music-Halls. 1905 tanzte sie im Teatro Ateneo und fünf Jahre später in der Operette L'Amour en Espagne im Moulin Rouge in Paris.

In Paris tanzte sie 1910 in der Operette L'Amour en Espagne im Moulin Rouge und 1912 in La Rose de Grenade im Olympia. Ab 1912 tourte sie u.a. durch Deutschland, Belgien und England. Ihre Tournee durch Russland wurde vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen. 1915 choreograpgierte sie die Tänze für Manuel de Fallas El Amor brujo. Im gleichen Jahr begann sie eine Tournee durch Südamerika. In New York tanzte sie auf Einladung des Komponisten Enrique Granado in dem Stück Goyescas. Bis zum Ende des Weltkrieges absolvierte sie mehrere Gastspiele in Mexiko und kehrte dann nach Paris zurück. La Argentina arbeitet u.a. mit den Komponisten Isaac Albéniz und Maurice Ravel zusammen.

Zwischen 1926 und 1936 folgen viele Auftritte und Tourneen, die sie bis in die Philippinen führen. 1928 gründet sie ihr eigenes Tanzensemble und 1930 wird ihr das Kreuz des französischen Ehrenlegion verliehen. Am Tage des Ausbruchs des spanischen Bürgerkrieges starb La Argentina an einem Herzanfall.

1977 erinnerte sich der japanische Butho-Tänzer Kazuo Ono mit dem Tanz Admiring La Argentina, an die legendäre Tänzerin. Sie gilt bis heute als Erneuerin des spanischen Balletts.

Literatur

  • Brygida M. Ochaim, Claudia Balk: Variéte-Tänzerinnen um 1900. Vom Sinnenrausch zur Tanzmoderne, Ausstellung des Deutschen Theatermuseums München 23.10.1998–17.1.1999., Stroemfeld, Frankfurt/M. 1998, ISBN 3-87877-745-0