Braunshardt
Braunshardt Stadt Weiterstadt
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Koordinaten: | 49° 55′ N, 8° 34′ O |
Höhe: | 102 m ü. NN |
Fläche: | 4,71 km² |
Einwohner: | 4701 (31. Dez. 2007) |
Bevölkerungsdichte: | 998 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1973 |
Postleitzahl: | 64331 |
Vorwahl: | 06150 |
![]() Lage von Braunshardt in Weiterstadt
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Braunshardt ist ein Stadtteil der Stadt Weiterstadt und liegt im hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Geografie
Geografische Lage
Braunshardt liegt nordwestlich von der Kernstadt Weiterstadt. Um das Wohngebiet herum ist landwirtschaftliche Fläche. Im Süden besitzt es ein kleines Waldstück. Ebenfalls im Süden fließt ein kleiner Bach.
Nachbargemeinden
Im Nordwesten liegt Worfelden (Kreis Groß-Gerau), im Nordosten Schneppenhausen und Gräfenhausen und im Westen liegt Büttelborn (Kreis Groß-Gerau). Südöstlich liegt Weiterstadt. Die nächstgrößere Stadt (Einwohnerzahl und Fläche) ist das kreisfreie Darmstadt.
Stadtgliederung
Braunshardt ist einer von vier Stadtteilen der Stadt Weiterstadt.
Geschichte
Braunshardt wurde erstmals am 26. August 1318 urkundlich erwähnt. In der Urkunde wird von einer Besitzaufteilung zwischen den beiden Grafen Berthold und Eberhard von Katzenelnbogen über den Wald Brunishardt berichtet. Im Jahre 1319, also ein Jahr nach der ersten Urkundlichen Erwähnung Braunshardts, bekam Graf Wilhelm von Katzenelnbogen von der Würzburger Kirche den Wald Brinshard als Lehen. Er legte einen Gutshof an. Um diesen Gutshof siedelten sich nach und nach die Bediensteten an. Damit wurde das Dorf gegründet. Der Name Braunshardt ist eng verbunden mit dem historischen Schloss Braunshardt. Es wurde um 1760 von Prinz Georg Wilhelm von Hessen gebaut und in der Folgezeit entwickelte es eine höfische Lebenskultur. Nach häufigem Besitzerwechsel ist jetzt ein Teil des Schlosses im Besitz des Johannesbundes e.V. Leutesdorf/Rhein. Es wird als Alten- und Pflegeheim genutzt. Der andere Teil, das eigentliche Schloss, wurde von privater Seite restauriert und renoviert. Im Jahr 2006 wurde das Schloss von der Stadt Weiterstadt gekauft. Nach einigen Renovierungen, wie z. B. der Schlosskapelle, wurde es jetzt der Bevölkerung zugänglich gemacht. So finden regelmäßig Führungen statt, der Schlossgarten ist für jeden zugänglich, und im Schloss kann geheiratet werden.
Im Laufe der Jahrhunderte wird der Ort in historischen Dokumenten mit wechselnden Ortsnamen genannt[1]. Von Brunishart im Jahr 1318 über Brunshart (1427), Obern Brunßhart und Nyddern Brunßhart (1460) bis Braunshard im Jahr 1702. Die Verwaltungszugehörigkeit von Braunshardt zur Gerauer Mark ist 1427 belegt. Von 1783 bis 1820 gehört es dann zum Amt Darmstadt, von 1820 bis 1821 zum Oberamt Darmstadt, von 1821 bis 1832 zum : Landratsbezirk Langen, von 1832 bis 1848 wieder zum Kreis Groß-Gerau, vom 1848 bis 1852 während der kurzen Zeit der Regierungsbezirke in der Provinz Starkenburg zum Regierungsbezirk Darmstadt und ab 1852 mit der Neueinführung von Kreisen zum Kreis Darmstadt[1].
Am 1. Juli 1973 schloss sich die bis dahin selbstständige Gemeinde freiwillig der Stadt Weiterstadt an.
Wappen
Das Braunshardter Wappen ist ursprüglicherweise ein Gerichtssiegel. Es stammt aus dem Jahr 1683. Es zeigt eine Mondsichel, mit einem aufgesetzten Tatzenkreuz. Des Weiteren befinden sich zwei sechszackige Sterne an der Mondsichel.
Politik
Lokale Parteien sind die ALW (Alternative Liste Weiterstadt) sowie die FWW (Freien Wähler Weiterstadt). Braunshardt wird von der Stadt Weiterstadt verwaltet.
Einwohnerentwicklung
Vor 1834 sind die Einwohnerzahlen wie folgt beleget[1]:
- 1557: 7 oder 8 Herdstätten
- 1629: 14 Hausgesessene
- 1829: 218 Einwohner
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Versorgung
Der Stadtteil Braunshardt beherbergt noch immer einen sogenannten Tante-Emma-Laden, der z. B. für alte Menschen wichtig ist. Seit dem 1. Oktober 2007 gibt es in Braunshardt einen Supermarkt sowie einen weiteren Getränkemarkt. Im Ortskern befinden sich kleiner Betriebe wie Metzgerei und Bäckerei. Weiter hat Braunshardt mehrere kleine Restaurants.
Braunshardt hat außerdem eine Grundschule sowie 3 Kindertagesstätten.
Die Wasserversorgung und Kanalanbindung geschah erst Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Des Weiteren besteht eine Verkehrsanbindung am Bahnhof Weiterstadt sowie durch Busverbindungen (5515/5516) in Richtung Darmstadt, Worfelden und Gräfenhausen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das Rokokoschloss Braunshardt von 1780 ist eine der bedeutendsten Anlagen dieser Art in Hessen. Angegliedert ist ein öffentlicher Landschaftspark mit Brunnen und Pavillon der auch als Traustätte genutzt wird. Zwei Kastanienalleen enden am Gartenpavillon. Im Osten des Parks ist eine Teil im französischer Gartenstiel gestaltet, während im Westen ein Teil als englischer Garten angelegt ist.
Das älteste Fachwerkhaus am Ort stammt aus dem Jahr 1683.
Sport
Der TSV Braunshardt 1889 e.V. bietet vielfältige Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten sowie ein Blasorchester. Der TSV hat auch eine BMX Abteilung, sowie eine eigene BMX-Bahn, die in Weiterstadt liegt. Im Jahr 2008 fand dort die Europameisterschaft und im Jahr 2010 fanden zwei Europameisterschaftsläufe statt. Weiter verfügt Braunshardt über einen eigenen Sportplatz sowie eine eigene Sporthalle.
Literatur
- Chronik der Gemeinde Weiterstadt und ihrer Ortsteile Braunshardt, Gräfenhausen, Riedbahn, Schneppenhausen. Günther Hoch. 1988, ISBN 9783924803087
Weblinks
- Commons: Braunshardt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Weiterstadt.de - Mit Informationen über Braunshardt
- Weiterstadt.de - Mit Informationen über das Schloss Braunshardt
- „Braunshardt, Landkreis Darmstadt-Dieburg“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- „Schloss Braunshardt, Landkreis Darmstadt-Dieburg“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c Braunshardt, Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 23. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 1. November 2012.
- ↑ Die Daten bis ins Jahr 1986 stammen aus dem Buch Chronik der Gemeinde Weiterstadt von Günther Hoch.