Prostitution
Unter Prostitution (von lat. prostare sich anbieten) versteht man, dass Frauen oder Männer für Geld anderen Menschen Sex bieten. Angeblich soll es sich dabei um das älteste Gewerbe der Welt handeln. Weibliche Prostituierte (auch Sexarbeiterinnen genannt) befriedigen meist die Bedürfnisse von männlichen Freiern. Es gibt aber auch männliche Prostituierte (z.B. Strichjungen und Callboys), die die Wünsche von männlichen oder weiblichen Kunden erfüllen. Die Grenzen zwischen normaler Sexualität und Prostitution sind fließend.
Geschichte der Prostitution: Schon im Altertum, so in Babylon, existierte die sogenannte Tempelprostitution. Gegen Geschenke wurden dort - meist von Frauen - sexuelle Handlungen vollzogen.
Im 12. Jahrhundert werden in Europa die ersten Bordelle urkundlich erwähnt.
Prostitution in Deutschland:
- ca. 400 000 berufsmäßige Prostituierte gibt es in Deutschland, dazu noch eine Reihe von Gelegenheitsprostituierten
- 5 Mrd. Euro werden jährlich etwa umgesetzt
- Ausübungsorte:
- etwa 50-60% der Dienste finden in Bordellen statt
- ca. 20% auf der Straße
- der Rest als Begleithostessen, in Privatwohnungen usw
Selbsthilfe-Organisation: "Hydra e.V"
Prostitution außerhalb Europas:
- Die japanischen Geishas stellen dagegen eine Art gebildete Unterhalterin dar. Zum Geschlechtsverkehr kommt es mit ihnen nicht.
- In fast allen US-amerikanischen Bundesstaaten ist Prostitution verboten.
Kinderprostitution: Schätzungen zufolge werden weltweit etwa 3 bis 4 Mio. Kinder kommerziell sexuell ausgebeutet.
Wenn Frauen sich freiwillig für die Prostitution entscheiden, etwa um mit ihrem Körper viel Geld zu verdienen, ist es deren persönliche Entscheidung. Dies ist jedoch keineswegs immer der Fall. Besonders problematisch ist es, wenn Jugendliche unfreiwillig zur Prostitution gezwungen werden. Junge Mädchen aus ärmeren Ländern werden z.B. durch Versprechungen auf ein besseres Leben in die Prostitution gelockt. Sie hoffen auf eine Stelle als Putzhilfe oder Zimmermädchen und landen stattdessen in den miefigen Zimmern eines improvisierten Bordells. Oft werden sie dabei geschlagen und seelisch unter Druck gesetzt. Schlepperbanden nehmen den illegal Eingereisten alle Papiere ab, so dass sie hilflos aushalten müssen, was man ihnen antut, immer in der Angst, von den deutschen Behörden abgeschoben zu werden. Die Preise für Frauen aus Osteuropa schwanken zwischen 50 und 200 Euro in Rumänien und 700 bis 2500 Euro im Kosovo. Es handelt sich bei diesen Frauen um geraubte, missbrauchte und vergewaltigte Menschen, die in illegalen Bordells und in den Hinterzimmern von als Clubs getarnten Puffs in der Provinz arbeiten müssen. Ab und zu wird so eine Sklavenhöhle ausgehoben, manchmal können die Frauen fliehen, doch haben sie meistens Angst davor, von den Behörden aufgegriffen zu werden. Das Problem wird wohl so lange bestehen bleiben, wie es als Selbstverständlichkeit gilt, dass ein Mann sich gegen Barzahlung sexuell bedienen kann, wo er will.