Weißbunter Rabe
Weißbunter Rabe (Färöer-Kolkrabe) | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Corvus corax varius | ||||||||||||||
Brünnich, 1764 |
Der Weißbunte Rabe (Corvus corax varius) oder Färöer-Kolkrabe war eine besondere Unterart des Kolkraben, die nur auf den Färöern vorkam und seit Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgestorben gilt.
Der Weißbunte Rabe heißt auf Färöisch hvítravnur, was wörtlich Weißrabe bedeutet. Wie sein Vetter, der schwarze Kolkrabe, war der Weißbunte Rabe ebenfalls schwarz, aber mit großen weißen Federpartien, die mit vereinzelten schwarzen Federn durchsetzt waren. Die noch erhaltenen Präparate weisen kleine Unterschiede auf, haben aber alle weiße Partien an Kopf, Flügeln und Bauch. Ihre Beine sind genauso schwarz wie die des schwarzen Raben, ihre Schnäbel jedoch hellbraun.
Vermutlich lebte er dort spätestens seit dem Mittelalter und wurde oft beschrieben. Der erste färöische Maler, Díðrikur á Skarvanesi (1802-1865), ist bekannt für seine Vogeldarstellungen, und so verdanken wir ihm eine Abbildung des seltenen Vogels, die heute noch im Kunstmuseum der Färöer zu sehen ist.
Der Weißbunte Rabe war wegen seiner Seltenheit ein begehrtes Sammlerobjekt ausländischer „Vogelliebhaber“, und so ging sein Bestand durch Jagd immer mehr zurück. So wird aus dem 19. Jahrhundert berichtet, dass ein präparierter Vogel aus Nólsoy zwei Dänische Reichstaler einbrachte.
Eines der letzten Exemplare wurde am 2. November 1902 auf Mykines beobachtet. Im Herbst 1916 wurde ein anderer Weißbunter Rabe bei Velbastaður und auf Koltur gesehen. Das letzte bekannte Exemplar tauchte im Schneewinter 1947 auf Nólsoy auf, und dann noch mal in der zweiten Jahreshälfte 1948.
Aufgrund der gestiegenen Aufmerksamkeit an den letzten Exemplaren, gilt es als unwahrscheinlich, dass es danach noch weitere Individuen gab. Seitdem gilt er als ausgestorben.
Heute existieren weltweit noch 15 bekannte Präparate: 6 in Kopenhagen, 4 in New York, 2 in Uppsala, 1 in Leiden, 1 in Braunschweig und 1 in Dresden.
1995 wurde der ausgestorbene Weißbunte Rabe auf einer Briefmarke des Postverk Føroya verewigt, die von der färöischen wissenschaftlichen Künstlerin Astrid Andreasen gezeichnet wurde, die am dortigen Naturhistorischen Museum arbeitet, wo es kein Präparat dieses spezifisch-färöischen Rabenvogels gibt.
Weblinks
- Stamps.fo - Der Nordatlantische Rabe (Grundlage dieses Artikels)
- Naturhistorisches Musuem Braunschweig - Der Färöer-Kolkrabe, das älteste Vogelpräparat des Museums