Zum Inhalt springen

Sage

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Dezember 2005 um 09:55 Uhr durch HaeB (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Benutzer:141.10.74.50 rückgängig gemacht und letzte Version von Benutzer:84.184.198.92 wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Im Wortsinn ist Sage zunächst - ähnlich wie Spruch und Rede - etwas Gesprochenes (Sprache). Derart unspezifisch findet es nur als Bestandteil -sage verschiedener Komposita Verwendung: in Absage, Ansage, Aussage, Durchsage, Vorhersage, Zusage.

Im spezifischen Wortgebrauch ist Sage (v. althochdeutsch saga Gesagtes; Prägung durch die Brüder Grimm) ein Sammelbegriff für mündlich überlieferte Erzählungen für wahr gehaltener oder auf einem wahren Kern basierenden Begebenheiten, deren Realitätsanspruch über dem des Märchens steht. Sie wurde im Lauf der Zeit ausgeschmückt und ständig umgestaltet.

Stoff oder Motiv einer Volkssage können von anderen Völkern und Kulturen übernommen sein (Wandersagen), werden aber gewöhnlich mit landschaftlichen und zeitbedingten Eigentümlichkeiten und Anspielungen vermischt.

Sagen sind - anders als Märchen - eng verbunden mit einer Lokalisation (Ortssagen) oder einer Datierung, sowie mit einer strengen Scheidung zwischen dies- und jenseitigem Bereich.

Bei der Entstehung von Sagen greifen subjektive Wahrnehmung und objektives Geschehen so ineinander, dass ein übernatürliches Erlebnis und nicht glaubhafte Elemente Wesenskerne der Sage werden.

Ätiologische Sagen erklären, warum etwas ist, was man in der Wirklichkeit vorfindet: beispielsweise ein Brauch, ein Ereignis, ein Kreuzstein, eine Salzsäule, der Name eines Ortes, eines Sees (Beispiel: Bosten-See), eines Berges, eines heiligen Ortes.

Grundsätzlich kann man zwischen der Volkssage und dem Epos unterscheiden.

Nach André Jolles wird Sage als eine sogenannte einfache Form verstanden und von der Saga unterschieden.

Epos

Bei Epischen Sagen handelt es sich eher um eine archaische Form der "Geschichtsschreibung" aus Zeiten vorwiegend mündlicher Überlieferungen, die irgendwann in meist höchst kunstvoll dichterischer Form niedergeschrieben wurden. Dazu gehören die germanischen Götter- und Heldensagen und die keltische Artussage ebenso wie das griechische Epos. Sie schmücken meist die Abenteuer eines großen Helden aus; sie schließen sich oft zu Sagenkreisen zusammen (z. B. um Dietrich von Bern), die in einem historischen Kontext stehen. Die isländischen Sagas nehmen eine Zwischenstellung zwischen Sagen und Romanen ein, da bei ihnen auch inhaltlich die gestalterische Hand eines einzelnen Autors meist deutlich stärker spürbar ist als bei echten Sagen.

Volkssage

Die Volkssage ist sprachlich und stilistisch eher anspruchslos, ein-episodisch und mundartlich gefasst. Sie ist einerseits durch Elemente der Magie, des Numinosen oder Dämonischen gekennzeichnet. Die Natursagen erklären auf ihre Art seltsame Naturerscheinungen oder -ereignisse. Die Geschlechtersagen behandeln die Entstehung und Geschichte eines bekannten Geschlechts. Andererseits gibt es die historische Sage, die ein bestimmtes Ereignis oder eine Persönlichkeit zum Gegenstand hat.

Gliederung

Volkssagen können nach folgenden Kriterien unterschieden werden:

Siehe auch

Beispiele

Literatur