Heinrich VII. (HRR)

Heinrich VII. (* 1278/79 in Valenciennes; † 24. August 1313 in Buonconvento bei Siena) entstammte dem Haus Limburg-Luxemburg und war Graf von Luxemburg und Laroche, Markgraf von Arlon. Er war von 1308 bis 1313 römisch-deutscher König und seit dem 29. Juni 1312 römisch-deutscher Kaiser. Heinrich war der erste der insgesamt drei Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aus dem Hause Luxemburg.
In der Regierungszeit Heinrichs VII. gelangte das Haus Luxemburg in den Besitz des Königreichs Böhmen, was das Fundament für die später bedeutende Hausmacht der Luxemburger im Reich legte. Heinrich hielt sich nur bis zum Herbst 1310 in Deutschland auf, bevor er einen Italienzug unternahm, um sich die Kaiserkrone zu sichern. Heinrich war nach 92 Jahren, seit der Krönung des Staufers Friedrich II. 1220, der erste König, der auch römisch-deutscher Kaiser wurde. Schon vor der Kaiserkrönung arbeitete er energisch auf eine Erneuerung der kaiserlichen Herrschaft hin. In diesem Zusammenhang kam es jedoch bald zum Konflikt mit guelfischen Kräften in Italien, vor allem der reichen Handelsstadt Florenz und dem König von Neapel(-Sizilien) Robert von Anjou. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung ergriff Papst Clemens V., der zunächst mit Heinrich kooperiert hatte, schließlich Partei für die Guelfen. Heinrich hatte bis zu seiner Königswahl gute Beziehungen zum Königshof von Paris unterhalten, doch verschlechterten sich diese aufgrund seiner Politik im westlichen Grenzraum, wo er verlorene Reichsrechte einforderte. Damit geriet Heinrich auch in Konflikt mit dem mächtigen französischen König Philipp IV.
Leben
Heinrichs Grafenzeit und die Königswahl von 1308
Heinrichs VII. wurde in Valenciennes als Sohn des Grafen Heinrich VI. von Luxemburg und der Beatrix von Avesnes geboren. Sein genaues Geburtsjahr ist unbekannt, in der neueren Forschung wird jedoch sehr oft für 1278/79 plädiert.[1] Heinrich VII. hatte zwei jüngere Brüder, Balduin und Walram. Über die frühen Jahre ist wenig bekannt. Graf Heinrich VI. fiel bereits 1288 in der Schlacht von Worringen, so dass sich bis zu Heinrichs Volljährigkeit seine Mutter Beatrix um ihn und die Verwaltung Luxemburgs kümmerte.
1292 heiratete Heinrich Margarete von Brabant, womit die Feindschaft zwischen beiden Häusern, die noch aus der Schlacht von Worringen resultierte, beigelegt wurde. Heinrich und Margarete hatten insgesamt drei Kinder: den Sohn Johann von Luxemburg (1296–1346) und zwei Töchter, Maria (1304–1324) und Beatrix (1305–1319).
Heinrichs Muttersprache war, wie mehrfach in den Quellen belegt, das Französische, ebenso war er nach dem französischen Ritterideal erzogen worden.[2] Heinrich unterhielt als Graf gute Beziehungen zum Hof von Paris.[3] Seit 1294 regierte Heinrich eigenständig. Im November 1294 leistete er dem französischen König Philipp IV. einen Lehnseid und erhielt zum Ausgleich eine „Lehnsrente“ ausgezahlt.[4] Eine Doppelvasallität, wie in diesem Fall gegenüber dem römisch-deutschen König und dem französischen König, war im westlichen Grenzraum des Reiches keineswegs ungewöhnlich. Als Graf konnte Heinrich einige Erfolge verbuchen. Aus dem französisch-deutsch/englischen Krieg 1294–1297 hielt er sich, obwohl für Kriegsdienste auf Seiten Frankreichs bezahlt, weitgehend heraus. Er konnte sogar Gewinne verbuchen, indem er gegen Heinrich von Bar vorging, einen Gegner der Luxemburger und in englischen Diensten stehend. Heinrich selbst genoss gutes Ansehen; so galt seine Grafschaft als gut verwaltet, während sein Charakter unter anderem vom eher guelfisch (anti-kaiserlich) gesinnten Chronisten Giovanni Villani sehr gelobt wurde.[5]
Heinrich nahm 1305 an der Krönung Papst Clemens V. teil, 1307 ermöglichten es Heinrichs gute Beziehungen, dass sein Bruder Balduin in jungen Jahren Erzbischof von Trier wurde. Sein Aufstieg zum Königtum ereignete sich aber eher zufällig. Nach der Ermordung König Albrechts am 1. Mai 1308, eine Tat mit rein persönlichen Motiven, mussten die Kurfürsten einen neuen König wählen. Die sieben Kurfürsten, die inzwischen ein exklusives Wahlrecht hatten, waren zum damaligen Zeitpunkt:
- der Erzbischof von Köln, Heinrich II. von Virneburg;
- der Erzbischof von Mainz, Peter von Aspelt;
- der Erzbischof von Trier, Balduin von Luxemburg;
- der Pfalzgraf bei Rhein, Rudolf I. (der Stammler);
- der Herzog von Sachsen, Rudolf I. von Sachsen;
- der Markgraf von Brandenburg, Waldemar von Brandenburg;
- der König von Böhmen, Heinrich von Kärnten.
An der Wahl Ende 1308 nahmen außer Heinrich von Kärnten, der in Böhmen nicht unangefochten herrschte, alle Kurfürsten teil. Zur Wahl standen mehrere Kandidaten.[6] In Frage wären die Söhne Albrechts gekommen, doch das Verhältnis der Habsburger zu den Kurfürsten und speziell den vier rheinischen Kurfürsten war sehr angespannt. Eine dynastische Nachfolge war zudem kaum im Interesse der Wähler, die ein zu starkes Königtum, das ihre Vorrechte beschnitt, möglichst verhindern wollten. Mit Karl von Valois, dem jüngeren Bruder Philipps IV., bot sich sogar ein Thronkandidat aus dem französischen Königshaus an. Der französische Wahlvorstoß war keineswegs aussichtslos, da vor allem Heinrich von Virneburg eng an Frankreich gebunden war. Papst Clemens V. hingegen unterstützte dies nicht bedingungslos; vielmehr scheint er gehofft zu haben, dass ein neuer römisch-deutscher König dem Papst in Avignon von der zunehmenden französischen Einflussnahme entlasten könnte. Clemens V. stand aufgrund des Templerprozesses massiv unter Druck.[7] Philipp IV. forderte zudem, dass auch ein Prozess gegen das Andenken von Papst Bonifatius VIII. eröffnet werden sollte, der nur wenige Jahre zuvor einen schweren Konflikt mit Paris ausgetragen hatte.
Heinrich VII. hat eventuell schon kurz nach dem Tod Albrechts mit dem Gedanken einer Kandidatur gespielt,[8] doch bleibt dies unsicher. Im Spätherbst 1308 trat er jedenfalls als Bewerber auf und konnte sich schließlich durchsetzen. Der Kölner Erzbischof, der neben seiner eigenen Wahlstimme auch indirekt die Stimmabgabe Sachsens und Brandenburgs bestimmte, wurde durch große Zugeständnisse gewonnen. Die Wahl des Luxenburger war wohl dem Wunsch der Kurfürsten geschuldet, einen fähigen, nicht allzu starken König zu wählen. Ein französischer Thronkandidat hätte den Kurfürsten wohl mehr Probleme bereiten können, zumal die französische Expansionspolitik im Westen des Reiches dann noch zugenommen hätte. Zuletzt gaben auch die geschickten Wahlverhandlungen und die üblichen begleitenden Wahlversprechen den Ausschlag für Heinrich. Eine große Bedeutung bei der Wahl von 1308 kam neben Peter von Aspelt, einem Unterstützer der Luxemburger, Heinrichs Bruder Balduin zu. Balduin sollte in der weiteren Politik der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch eine bedeutende Rolle spielen. Am 27. November 1308 wurde Heinrich in Frankfurt am Main von den sechs anwesenden Kurfürsten gewählt[9] und am 6. Januar 1309 zusammen mit seiner Frau Margarete in der Kaiserstadt Aachen gekrönt.[10] Die Wahl wurde ohne Bitte um Approbation Papst Clemens V. angezeigt.[11]
Heinrich führte als König die Ordnungszahl VII., womit der Staufer Heinrich (VII.) übergangen wurde. Vermutlich wurde der Staufer nicht gezählt, da er nicht völlig selbstständig regiert hatte und im Gedächtnis der Kurfürsten keine Rolle mehr spielte.
Politisches Handeln in Deutschland

Heinrich VII. sah sich beim Antritt seiner Regierung mit einigen Problemen im Reich konfrontiert.[12] Das Königtum hatte in der Regierungszeit seiner beiden Vorgänger, Adolf von Nassau und Albrecht I., im Konflikt mit mehreren Fürsten gelegen, denen die Hausmachtpolitik beider Könige missfiel. Heinrich wählte bewusst einen Neuanfang und verständigte sich vor allem mit den Habsburgern, die bei der Wahl 1308 unberücksichtigt geblieben waren. Heinrich bestätigte und bekräftigte im Juni 1309 die Rechte der neuen Eidgenossenschaft, Uri, Schwyz und Unterwalden, welche sie als direkten Untertan des Königs auswiesen und was damit auch dem König eine gewisse Einflussmöglichkeit in diesem Raum gab.[13] Heinrich versuchte allerdings vergeblich, den Gotthardpass als neues reichsunmittelbares Gebiet zu deklarieren, um die wichtige Südverbindung besser unter Kontrolle zu haben. Damit griff Heinrich in einer Region ein, die auch im Interessensbereich der Habsburger lag. Während des Hoftags in Speyer im August 1309 ließ er die Leichnamen seiner beiden Vorgänger in dort neu bestatten. Anschließend bestätigte er die Rechte der Habsburger und verurteilte die Mörder Albrechts.[14] Damit waren die Interessen der Habsburger befriedigt, sie unterstützten in der folgenden Zeit die Politik Heinrichs, was ein großer Erfolg für den neuen König darstellte.
Heinrich kooperierte auch mit den anderen Großen des Reiches und orientierte seine Politik somit am Konsens, statt auf den Eigeninteressen seines Hauses zu beharren. Heinrichs effektive Königsherrschaft beschränkte sich im Wesentlichen auf den königsnahen Südwesten des Reiches. Er unterstützte den Niederschwäbischen Städtebund in seiner Auseinandersetzung mit dem Grafen Eberhard von Württemberg, der eine aggressive Territorialpolitik betrieb; gegen Eberhard wurde im Spätsommer 1310 sogar der Reichskrieg erklärt, der sich noch bis ins Jahr 1316 hinzog. Ansonsten war die Königsherrschaft Heinrichs VII. jedoch unangefochten. Aus Streitigkeiten der Wettiner um Meißen und Thüringen hielt er sich im Unterschied zu seinen Vorgängern heraus, hielt aber zunächst an der Auffassung fest, dass beide Territorien nun der Verfügungsgewalt der Krone unterstanden. Erst im Dezember 1310, als Heinrich sich bereits in Italien aufhielt, verzichtete er formal auf die königlichen Ansprüche in diesem Raum.[15] Als Gegenleistung dafür erhielt Heinrich die Unterstützung der Wettiner hinsichtlich der luxemburgischen Ansprüche in Böhmen, einem der bedeutendsten Reichsterritorien.
In Böhmen herrschten seit dem Aussterben der Přemysliden in männlicher Linie im Jahr 1306 unruhige Verhältnisse. Heinrich von Kärnten, seit 1307 König von Böhmen, hatte sich durch seine Politik recht unbeliebt gemacht. Einflussreiche oppositionelle böhmische Kreise hatten bereits im Sommer 1309 Kontakt zu Heinrich VII. aufgenommen;[16] ob bereits damals ein luxemburgischer Thronkandidat erwogen wurde, bleibt letztendlich unklar. Im Juli 1310 wurden jedenfalls erneut Gespräche aufgenommen, um Heinrich VII. zum Eingreifen zu überreden. Zunächst erhoffte sich Heinrich die Krone Böhmens wohl für seinen zweiten Bruder Walram, doch traf dies eher auf Ablehnung. Doch schon bald kam es zu einer Einigung zwischen Heinrich VII. und den böhmischen Gegnern Heinrichs von Kärnten. Letzterer wurde für abgesetzt erklärt. Ende August 1310 konnte Heinrich VII. dann seinen erst 14 Jahre alten Sohn Johann mit Böhmen belehnen. Johann heiratete am Tag darauf in Speyer Elisabeth, die Schwester des letzten anerkannten Böhmenkönigs, womit sein Anspruch zusätzlich legitimiert wurde. Johann begab sich bald darauf nach Böhmen, wo er nach und nach seine Ansprüche durchsetzen konnte. Heinrich von Kärnten konnte bereits Ende 1310 aus Prag vertrieben werden; er zog sich in seine Erbländer zurück und spielte in der Folgezeit keine Rolle mehr.[17] Der Erwerb Böhmens war der größte Erfolg von Heinrichs Politik im deutschen Reichsteil. Damit waren die Grafen von Luxemburg, Territorialherren eher zweiten Ranges im Linksrheinischen, in den Besitz der erblichen Königskrone eines reichen Territoriums gelangt. Besonders, da die böhmische Krone als Erbschaft zugleich Anspruch auf die polnische nach sich zog. Böhmen sollte zum Eckpfeiler der luxemburgischen Hausmacht werden, obwohl Heinrich selbst wohl kaum diesbezügliche Pläne verfolgte, da der Italienzug unmittelbar bevorstand.
Im Westen des Reiches, wo sich Heinrich aus eigener Erfahrung sehr gut auskannte, bemühte er sich ernsthaft darum, die bereits seit der Stauferzeit laufende Expansionspolitik Frankreichs zu stoppen.[18] Heinrich ernannte bereits 1309 königliche Vikare, beispielsweise für die Grafschaft Cambrai, und forderte mehrere geistige und weltliche Landesherren in diesem Raum auf, die Regalien aus seiner Hand persönlich in Empfang zu nehmen. Insgesamt gelang es wenigstens, den französischen Druck auf die Grenzregionen zu mindern. Die Maßnahmen des Königs lagen auch im Interesse vieler linksrheinischer Territorialherren, die vom französischen König stark unter Druck gesetzt wurden. In Paris zeigte man sich denn auch besorgt über das Engagement des römisch-deutschen Königs.[19] Auf Drängen des Papstes versuchte sich Heinrich dennoch mit Philipp IV. zu einigen. Ende Juni 1310 wurde der sogenannte Vertrag von Paris geschlossen.[20] Strittige Fragen sollten etwa Schiedsgerichte entschieden werden. Nachdem jedoch französische Truppen in Lyon einmarschiert waren, das formal zum Imperium gehörte, brach Heinrich den Kontakt mit Philipp zunächst ab. In Italien sollte der Papst schließlich wiederholt Heinrich ermahnen, sich mit dem französischen König zu einigen, doch blieben die Spannungen weiterbestehen, zumal Philipp die Kaiserkrönung und damit den Ansehensgewinn seines ehemaligen Vasallen offenbar argwöhnisch betrachtete.
Der Italienzug Heinrichs VII. bis zur Kaiserkrönung


Bereits früh hatte sich Heinrich mit den Plänen für eine Romfahrt und eine aktivere Italienpolitik beschäftigt. Dies war bereits in der Wahlanzeige an den Papst zum Ausdruck gekommen, in der man dem Wunsch nach einer baldigen Kaiserkrönung Ausdruck verliehen hatte; zudem war bald eine Gesandtschaft Heinrichs nach Avignon (seit 1309 Papstsitz, siehe Avignonesisches Papsttum) aufgebrochen und hatte erfolgreich einen Termin für die Kaiserkrönung aushandeln können. Vorgesehen war der 2. Februar 1312. Papst Clemens V., der sich in Avignon verstärkt dem Druck des Kapetingers Philipp IV. ausgesetzt sah, erhoffte sich vor allem Hilfe vom zukünftigen Kaiser. Allerdings zeigte sich bald, dass der Papst sich dem französischen Druck nicht gewachsen erwies. Vorläufig jedoch kam es zu einem Zusammenspiel von Imperium und Sacerdotium – was nach dem unrühmlichen Ende der Staufer keineswegs selbstverständlich war. Die Wiederaufnahme der alten kaiserlichen Italienpolitik ist auch im Zusammenhang mit den Interessen der rheinischen Kurfürsten zu sehen, die eine aktive Königspolitik in Deutschland nicht wünschten, war zum anderen aber auch dem jahrzehntelangen Machtverlust des Kaisertums geschuldet. Im Konsens mit dem Papst überschritt Heinrich im Oktober 1310 mit einem kleinen Heer von 5.000 Mann die Alpen über den Mont Cenis nach Italien, während sein Sohn Johann als Reichsvikar zurückblieb. Allerdings hatte er bereits seit 1309 Kontakt zu den italienischen Kommunen aufgenommen und auch seine Romfahrt frühzeitig angekündigt.
Der Romzug Heinrichs wurde vor allem in dem von Balduin von Luxemburg, seinem jüngsten Bruder, in Auftrag gegebenen Bilderzyklus (Kaiser Heinrichs Romfahrt) festgehalten, fand jedoch auch bei italienischen Chronisten große Beachtung: Zum ersten Mal seit dem Ende der Staufer machte sich ein römisch-deutscher König ernsthaft daran, die Kaiserkrone anzustreben. Dabei spielten auch Überlegungen der Juristen eine Rolle, die bestimmte Rechte (wie die Wahrnehmung von Rechten im Arelat) nicht dem König, sondern erst dem gekrönten Kaiser zubilligten; hinzu kamen fiskalische Interessen, da die Finanzkraft der italienischen Kommunen unverändert hoch war, zumal Heinrich selbst von permanenten Geldsorgen geplagt war. Es ging folglich sowohl um realpolitische als auch um ideelle Ziele.
In Italien wurde er sowohl von den kaisertreuen Ghibellinen und weißen Guelfen (u. a. auch von Dante Alighieri, der ihn in der Göttlichen Komödie zu seinem alto Arrigo machte), als auch von vielen schwarzen Guelfen begrüßt. Letztere erhofften sich von Heinrich eine Bestätigung ihrer Rechte, die sie in den letzten Jahrzehnten, in denen kein König einen Fuß nach Italien gesetzt hatte, usurpiert hatten. Anfänglich war Heinrich um einen Ausgleich mit den papsttreuen Guelfen bemüht (was auch in den zeitgenössischen Quellen deutlich wird, siehe die Relatio des Bischofs Nikolaus von Butrinto, der Heinrich allerdings auch recht gewogen war) und betrieb auch eine Politik, die auf die Rückführung der Verbannten in ihre Heimatstädte und eine allgemeine Ausgleichs- und Friedenspolitik hinauslief. Dies ist in der älteren Forschung teils als weltfremde Fantasie angesehen worden, von den damaligen Zeitgenossen wurde dieses Vorgehen jedoch ausgesprochen positiv aufgenommen. Das ist umso verständlicher, wenn man bedenkt, dass sich in Reichsitalien das Fehlen einer Zentralgewalt in den Jahrzehnten vor Heinrichs Romzug in teils anarchischen Zuständen niedergeschlagen hatte: Mehrere Kommunen bekämpften sich gegenseitig, während in anderen dauernd Bürgerkriege herrschten; in den Briefen Dantes sowie in seiner Göttlichen Komödie kommt die Verzweiflung über diese Zustände recht deutlich zum Ausdruck.[21]
Heinrich wurde jedoch schließlich, vor allem aufgrund des Widerstands einiger guelfischer Kommunen, die seiner Friedenspolitik misstrauisch gegenüber standen, zur Parteinahme für die kaisertreuen Ghibellinen und weißen Guelfen gezwungen. Dabei spielten auch die Bestrebungen Heinrichs, mit Hilfe von Vikaren eine kaiserliche Verwaltung in Oberitalien zu etablieren, eine nicht geringe Rolle. Vor allem Guido della Torre, der guelfische Herr von Mailand, fühlte sich davon bedroht. Denn Heinrich war auch nach Heinrich VI. der erste römisch-deutsche König, der mit der (eigens neu angefertigten) eisernen Krone der Langobarden in Mailand gekrönt wurde (6. Januar 1311). Bald darauf brach jedoch ein Aufstand in Mailand aus, der die Restaurationspolitik Heinrichs in ernste Gefahr brachte. In mehreren Kommunen kam es ebenfalls zu antikaiserlichen Aufständen. Heinrich setzte Matteo I. Visconti nach der Flucht Guidos in Mailand ein, eröffnete mehrere Prozesse gegen rebellische Städte und zwang einige auch mit Waffengewalt nieder.
Nach Kämpfen in der Lombardei, unter anderem gegen Cremona und Brescia, wobei Heinrich teils mit äußerster Härte vorgegangen und sein Bruder Walram bei Brescia umgekommen war, zog er zunächst Ende 1311 nach Genua. Dort verstarb kurz darauf auch seine Frau Margarete von Brabant. In Genua äußerte der König seinen Unmut über die antiimperiale Politik des Königs von Neapel, Robert von Anjou (der für seine Reichslehen Provence und Forcalquier Heinrich auch die Huldigung verweigert hatte), sowie über die abwartende Haltung von Florenz, gegen das er bald einen Prozess eröffnete und dessen Abfall von der imperialen Ordnung er wortgewaltig anklagte. Dante drängte denn auch den König in einem Brief, sich zuerst gegen Florenz zu wenden, dem kam Heinrich aber aufgrund des Zeitplans hinsichtlich der Kaiserkrönung nicht nach. Von Genua aus zog Heinrich im Februar 1312 mit einem kleinen Heer, welches durch die vorangegangenen Kämpfe geschwächt war, auf dem Seeweg in die ghibellinische Stadt Pisa, die Erzrivalin von Florenz, wo man ihn stürmisch begrüßte. Heinrich machte aber immer wieder deutlich, dass es ihm weiterhin um einen friedlichen Ausgleich mit den Kommunen Italiens und um die von ihm postulierte Friedensidee ging; vorerst musste er die schwierige Situation in Oberitalien jedoch hinnehmen. Bald darauf zog er weiter nach Rom, um sich dort zum Kaiser krönen zu lassen.
Die Kaiserkrönung Heinrichs VII.
Als Heinrich Anfang Mai 1312 Rom erreichte, die einstige Weltstadt der Antike, deren Einwohnerzahl inzwischen jedoch auf knapp 20.000 gesunken war, war der Widerstand längst aufgebaut. Dieser war inszeniert von Robert von Anjou und ausgeführt von der guelfisch gesinnten Familie der Orsini, der an den Kampf gegen die Staufer erinnerte. Unterstützt wurde Robert durch die Diplomaten des französischen Königs, die in einer Restauratio imperii eine Gefahr für die französischen Interessen sahen. Zum Kampf kam es vorerst nicht, jedoch zu langen Verhandlungen, in die sich sogar der Papst einschaltete. Heinrich versprach dem Papst einen Kreuzzug ins Heilige Land; dieses Versprechen konnte er aber in den wenigen Monaten, die ihm bis zu seinem Tod noch blieben, nicht einhalten. Bald darauf kam es jedoch zu schweren Kämpfen in der Stadt.
Dennoch gelang die Kaiserkrönung Heinrichs durch die vom Papst entsandten Kardinäle am 29. Juni 1312, allerdings musste diese im Lateran vollzogen werden, da der Weg nach St. Peter von feindlichen Truppen versperrt blieb. Nach der Kaiserkrönung erließ der neue Kaiser eine Krönungsenzyklika. In der Arenga wurde erklärt, dass, so wie Gott über alles im Himmel gebietet, alle Menschen auf Erden dem Kaiser gehorchen müssten.[22] Diese Erklärung, die in dieser Form ganz einmalig ist, wurde in der Forschung oft als realitätsferner Versuch gedeutet, die kaiserliche Weltherrschaft zu formulieren, ähnlich wie Jahre zuvor Papst Bonifatius VIII. dies in seiner Bulle Unam Sanctam für das Papsttum getan hatte.
Tatsächlich muss diese Erklärung von einem ideengeschichtlichen Standpunkt und auf dem Hintergrund der Kaiseridee Heinrichs betrachtet werden. Heinrich war gewiss kein naiver Träumer (dies widerlegt sein realpolitisches Vorgehen als Graf und König). Er versuchte vielmehr das Kaisertum in einer Zeit wieder zur Geltung zu bringen, in der es über 60 Jahre lang keine Rolle mehr gespielt hatte. Der französische König Philipp IV. zeigte sich empört und reagierte abschätzig, anders jedoch der englische König Eduard II., der die Erklärung nur zur Kenntnis nahm und dem Kaiser zur Krönung gratulierte.
Clemens V., dem die Erneuerungspolitik Heinrichs politisch missfiel und der zudem dem Druck des französischen Königs immer mehr nachgab, versuchte, einen Waffenstillstand zwischen dem Kaiser und Robert zu arrangieren. Gleichzeitig verbot er dem Kaiser, das Königreich Neapel anzugreifen. Dagegen protestierte der Kaiser, denn der Erlass eines Waffenstillstands bedeutete implizit den päpstlichen Anspruch auf die Oberherrschaft über ihn. Einen solchen hatte Heinrich aber nie anerkannt. Er hatte vor seinem Aufbruch nach Italien im Oktober 1310 bloß einen Eid zum Schutz von Papst und Kirche, und zum Kampf gegen die Ketzer geschworen. Heinrich verwahrte sich nun gegen jede Einmischung des Papstes, wobei er auch Juristen zu seiner Unterstützung heranzog.
Von der Kaiserkrönung bis zum Tod Heinrichs VII.

Heinrich war mit seiner Politik einer Erneuerung des Reiches endgültig in Konflikt mit Robert von Anjou, dem Papst und den guelfischen Kommunen, insbesondere dem mächtigen Florenz, geraten, während zu seinen Verbündeten unter anderem Pisa und der König von Sizilien, Friedrich von Trinacria, gehörten. Mit letzterem, einem erbitterten Feind Roberts, hatte der Kaiser bereits im Juli 1312, entgegen dem Willen des Papstes, ein Bündnis geschlossen; Heinrich war offenbar klar geworden, dass er nur mit einem militärischen Vorgehen gegen den Anjou etwas erreichen konnte.
Während der erfolglosen Belagerung von Florenz von September bis Oktober 1312 – die der Kaiser mit nur einem kleinen Heer unternahm – erkrankte Heinrich an Malaria. Er begab sich schließlich im Frühjahr 1313 nach Pisa, wo er Gesetze gegen Majestätsverbrechen (crimen laesae maiestatis) erließ, auf deren Grundlagen Robert nur wenig später, am 26. April 1313, vom Kaiser in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde. Die Gesetze wurden in das spätantike Corpus Iuris Civilis eingefügt – und später von Bartolus de Saxoferrato kommentiert. Ohnehin hatte der Konflikt zwischen Kaiser und dem Königreich Neapel, hinter dessen König auch der König von Frankreich und der Papst standen, Einfluss auf die Rechtsgeschichte, da die Juristen Roberts und des Papstes, der Robert als seinen Vasallen ansah, gegen die Verurteilung Einspruch erhoben: Der Kaiser übe keine unbegrenzte Gerichtsbarkeit aus. Dagegen argumentierten kaiserliche Juristen, dass überall dort, wo das römische Recht (auf das sich Heinrich in weiten Teilen stützte) herrsche, auch der Kaiser, wenigstens formal, ein Weltkaiseramt ausübe.
Der Kaiser entschloss sich dazu, Robert von Anjou militärisch auszuschalten. Demnach sollte eine pisanisch-sizilische Flotte das Königreich Neapel von See her angreifen, während der Kaiser selbst sich im August 1313 auf dem Landweg nach Süden aufmachte und zudem Verstärkungen aus Deutschland anforderte. Vor Beginn der Invasion kam es jedoch zur Belagerung von Siena, wobei der Kaiser wieder schwer an Malaria erkrankte und bald darauf in dem kleinen Ort Buonconvento am 24. August 1313 verstarb; es kamen dazu falsche Gerüchte auf, er sei vergiftet worden. Sein Tod war eine große Erleichterung für Robert von Neapel. Heinrichs Leichnam wurde feierlich nach Pisa überführt und dort im Dom in einem Grabmal beigesetzt, von dem heute nur Fragmente erhalten sind. Sein Heer löste sich kurz darauf auf, auch wenn einige der Teilnehmer des Heerzuges in Italien als Söldner zurückblieben.
Bewertung
Die erhoffte Stabilisierung der Lage in Italien wurde durch den frühen Tod des Kaisers, der den damaligen Geschichtsschreibern (wie etwa Dino Compagni, dem mehr guelfisch gesinnten Giovanni Villani oder dem Bischof Nikolaus von Butrinto, der Heinrich auf dessen Italienzug begleitete) als ein menschlich sympathischer Charakter erschien, zunichtegemacht. Stattdessen gewann die Signorie als Herrschaftsform in den Kommunen Reichsitaliens weiter an Auftrieb (siehe etwa Castruccio Castracani). Ideengeschichtlich hatte Heinrichs Restaurationspolitik jedoch große Auswirkungen, gerade in Bezug auf die Debatte „Nationalstaat“ oder Imperium. Sie sollte auch noch die Regierungszeit Ludwigs des Bayern prägen, womit es Heinrich letztendlich doch wenigstens geschafft hatte, der fast tot geglaubten Universalmacht wieder Leben einzuhauchen.
Seine alles in allem erfolgreiche Hausmachtpolitik und seine Politik in Deutschland zeigen einen insgesamt intelligenten und engagierten Herrscher, der zwar letztendlich bedingt durch seinen frühen Tod scheiterte, jedoch keineswegs der naive Träumer war, als der er noch in Teilen der älteren Forschung betrachtet wurde.[23] Einen Nachhall fand das Wirken Heinrichs in Dantes De Monarchia und der Göttlichen Komödie; in letzterer tritt Heinrich als alto Arrigo in Erscheinung und wird von Dante stark glorifiziert.
Quellen
Zentrale Urkunden sind in MGH Const. 4 gesammelt; eine solide Auswahl der wichtigsten historiographischen Quellen liegt in einer älteren Übersetzung von Walter Friedensburg vor. Nützlich für einen Überblick der Geschichtsschreibung bezüglich Heinrichs Regierungszeit (unter anderem Albertino Mussato, Dino Compagni und Giovanni Villani) ist das Werk von Maria Elisabeth Franke. Als eine einzigartige Quelle dient die Bilderchronik der Romfahrt, die um 1340 im Auftrag Balduins von Trier entstand.
- Wilhelm von Dönniges: Acta Henrici VII. 2 Bände, Berlin 1839.
- Acta Aragonensia. Hrsg. von Heinrich Finke. Bd. 1, Berlin 1908.
- MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum. Bearbeitet von Jakob Schwalm, Bd. 4 (2 Teilbände). Hannover 1906 (und Nachdrucke; Tbd. 1, Tbd. 2).
- Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit (GDV) 79/80. Hrsg. von Walter Friedensburg. Leipzig 1898.
- Michel Margue, Michel Pauly, Wolfgang Schmid (Hrsg.): Der Weg zur Kaiserkrone. Der Romzug Heinrichs VII. in der Darstellung Erzbischof Balduins von Trier. Kliomedia, Trier 2009, ISBN 978-3-89890-129-1 (Publications du CLUDEM 24).
(Edition der Bilderchronik mit Erläuterungen und begleitenden Fachaufsätzen.)
Literatur
- William M. Bowsky: Henry VII in Italy. The Conflict of Empire and City-State, 1310–1313. University of Nebraska Press, Lincoln NE 1960.
(Beste Darstellung des Romzugs, in der Wertung allerdings teils überholt.) - Maria Elisabeth Franke: Kaiser Heinrich VII. im Spiegel der Historiographie. Eine faktenkritische und quellenkundliche Untersuchung ausgewählter Geschichtsschreiber der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Böhlau, Köln u. a. 1992, ISBN 3-412-10392-6 (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte 9).
(Wichtiger Überblick zu den erzählenden Quellen.) - Alois Gerlich: Heinrich VII.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 329–334 (Digitalisat).
- Malte Heidemann: Heinrich VII. (1308–1313). Kaiseridee im Spannungsfeld von staufischer Universalherrschaft und frühneuzeitlicher Partikularautonomie. Fahlbusch, Warendorf 2008, ISBN 978-3-925522-24-6 (Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit 11; zugleich Diss. München 2006/07).
- Jörg K. Hoensch: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie von gesamteuropäischer Bedeutung 1308–1437. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-015159-2 (Urban-Taschenbücher 407).
- Michael Menzel: Die Zeit der Entwürfe (1273–1347) (= Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte 7a). 10. völlig neu bearbeitete Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-608-60007-0, S. 138–153.
(Aktueller Überblick) - Roland Pauler: Die deutschen Könige und Italien im 14. Jahrhundert. Von Heinrich VII. bis Karl IV. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, ISBN 3-534-13148-7.
- Michel Pauly (Hrsg.): Gouvernance européenne au bas moyen âge. Henri VII de Luxembourg et l’Europe des grandes dynasties. = Europäische Governance im Spätmittelalter Heinrich VII. von Luxemburg und die großen Dynastien Europas. Actes des 15es Journées Lotharingiennes, 14 – 17 octobre 2008, Université du Luxembourg. Linden, Luxemburg 2010, ISBN 978-2-919979-22-6 (Publications de la Section Historique de l’Institut G.-D. de Luxembourg. 124 = Publications du CLUDEM 27).
- Friedrich Schneider: Kaiser Heinrich VII. 3 Hefte. Bredt, Greiz u. a. 1924–1928.
(Nur mit Vorsicht zu lesen. Schneiders Werk gleicht einer Heldenverehrung des Kaisers und ist zudem auch sprachlich gewöhnungsbedürftig. Dennoch die bisher einzige ausführliche deutschsprachige Biographie.) - Heinz Thomas: Deutsche Geschichte des Spätmittelalters. 1250–1500. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1983, ISBN 3-17-007908-5.
(Beste Darstellung der politischen Geschichte des deutschen Spätmittelalters.) - Peter Thorau: Heinrich VII. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919–1519). C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50958-4, S. 381–392.
- Ellen Widder (Hrsg.): Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen Herrscher. Neue Forschungen zu Heinrich VII. Unter Mitarbeit von Wolfgang Krauth. CLUDEM, Luxemburg 2008, ISBN 2-919979-19-1 (Publications du CLUDEM 23).
Weblinks
- Eintrag in der Residenzen-Kommission
- Literatur von und über Heinrich VII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Anmerkungen
- ↑ Vgl. etwa Heinz Thomas: Heinrich VII. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, Sp. 2047 und Regesta Imperii 6.4.1, Regest a.
- ↑ Vgl. Maria Elisabeth Franke: Kaiser Heinrich VII. im Spiegel der Historiographie. Köln u.a. 1992, S. 310.
- ↑ Allgemein siehe Carl D. Dietmar: Die Beziehungen des Hauses Luxemburg zu Frankreich in den Jahren 1247–1346. Köln 1983, S. 59ff.
- ↑ Vgl. Regesta Imperii 6.4.1, Regest e.
- ↑ Giovanni Villani, Nuova Cronica, 9,1.
- ↑ Zum Folgenden vgl. allgemein Michael Richard Brabänder: Die Einflussnahme auswärtiger Mächte auf die deutsche Königswahlpolitik vom Interregnum bis zur Erhebung Karls IV. Frankfurt a.M. 1994, S. 126ff.; Michael Menzel: Die Zeit der Entwürfe. Stuttgart 2012, S. 139ff.
- ↑ Zu Clemens siehe Sophia Menache: Clement V. Cambridge 1998; zum Verhältnis zu Philipp IV. ebd., S. 174ff.
- ↑ Vgl. Regesta Imperii 6.4.1, Regest p.
- ↑ Regesta Imperii 6.4.1, Regest ao.
- ↑ Regesta Imperii 6.4.1, Nr. 8.
- ↑ MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum. Bearbeitet von Jakob Schwalm. Bd. 4,1. Hannover 1906, Nr. 262.
- ↑ Zu Heinrichs Politik im deutschen Reichsteil siehe neben den entsprechenden Regesten (6.4) zusammenfassend Michael Menzel: Die Zeit der Entwürfe. Stuttgart 2012, S. 142–144; Ellen Widder: Orte der Macht. In: Ellen Widder (Hrsg.): Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen Herrscher. Luxemburg 2008, S. 69ff.
- ↑ Regesta Imperii 6.4.1, Nr. 171ff.
- ↑ Regesta Imperii 6.4.1, Nr. 275.
- ↑ Vgl. zusammenfassend Michael Menzel: Die Zeit der Entwürfe. Stuttgart 2012, S. 142f.
- ↑ Regesta Imperii 6.4.1, Nr. 252.
- ↑ Zum Erwerb Böhmens vgl. Michael Menzel: Die Zeit der Entwürfe. Stuttgart 2012, S. 143f.
- ↑ Joachim Binder: Heinrich VII. von Luxemburg zwischen Frankreich und dem Reich: Doppelvasall - Realpolitiker - Kaiser. In: Ellen Widder (Hrsg.): Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen Herrscher. Luxemburg 2008, S. 15–43, speziell 38ff.
- ↑ Vgl. etwa Joachim Binder: Heinrich VII. von Luxemburg zwischen Frankreich und dem Reich. In: Ellen Widder (Hrsg.): Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen Herrscher. Luxemburg 2008, S. 41f.
- ↑ MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum. Bearbeitet von Jakob Schwalm. Bd. 4,1. Hannover 1906, Nr. 353.
- ↑ Vgl. beispielsweise Dante, Purgatorio, 6, 124.
- ↑ MGH Constitutiones et acta publica imperatorum et regum. Bearbeitet von Jakob Schwalm, Bd. 4,2. Hannover 1906, Nr. 801–803.
- ↑ Vgl. zu den neueren Forschungen die beiden Sammelbände Ellen Widder (Hrsg.): Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen Herrscher. Neue Forschungen zu Heinrich VII. Luxemburg 2008 und Michel Pauly (Hrsg.): Gouvernance européenne au bas moyen âge. Henri VII de Luxembourg et l’Europe des grandes dynasties. = Europäische Governance im Spätmittelalter Heinrich VII. von Luxemburg und die großen Dynastien Europas. Luxemburg 2010.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Albrecht I. von Österreich | Römisch-deutscher König ab 1312 Kaiser 1308–1313 | Ludwig IV. der Bayer |
Heinrich VI. | Graf von Luxemburg 1288–1313 | Johann von Böhmen |
Personendaten | |
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NAME | Heinrich VII. |
ALTERNATIVNAMEN | Heinrich VII. von Luxemburg |
KURZBESCHREIBUNG | römisch-deutscher Kaiser |
GEBURTSDATUM | 1278 oder 1279 |
GEBURTSORT | Valenciennes |
STERBEDATUM | 24. August 1313 |
STERBEORT | Buonconvento bei Siena |