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Benutzer:DFuhrmann/Peter Sauerbruch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Peter Sauerbruch (5. Juni 1913 - 23. September 2010), Sohn des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch und Ada Sauerbruch, war im zweiten Weltkrieg hochdekorierter Oberstleutnant, u.a. Ritterkreuzträger.

Leben

Jugend und Schule

Peter Sauerbruch wurde am 5. Juni 1913 in Zürich geboren, wo sein Vater als Direktor an der chirurgischen Poliklinik des Kantonsspitals Zürich arbeitete. Er hatte drei Geschister: Friedrich Friedrich, Hans und Marilen. Im Alter von fünf Jahren übersiedelte er mit der Familie nach München, wo sie 1918 mitten in die Wirren der Münchener Räterepublik gerieten. Peter Sauerbruch besuchte dort das Theresien-Gymnasium, bis die Familie im Frühjahr 1928 nach Berlin umzog. Dort legte er auf dem Gymnasium in Berlin-Zehlendorf 1932 das Abitur ab.

Militärische Laufbahn

Kurz darauf trat er in das Reiterregiment 17 in Bamberg ein. Seine Rekrutenausbildung erhielt er in Ludwigslust, in Bamberg wurde er zum Unteroffizier und anschließend erfolgte die Abkommandierung zur Kavallerieschule nach Hannover. Zum Leutnant wurde er 1934 befördert. Peter Sauerbruch diente bis 1939 als Truppenoffizier, Abteilungs- und Regimentsadjutant und zog dann als Oberleutnant mit der 27. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Im Frankreichfeldzug führte er die Reiterschwadron seiner Abteilung, er zeichnete sich dabei mehrmals aus und erhielt dafür das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Im Mai 1942 ging er zur 14.Panzerdivision in die Kesselschlacht um Charkow, im Juni 1942 folgte die Beförderung zum Hauptmann. Am 3. August 1942 war er am der Vorstoß nach Stalingrad beteiligt, seine Division war zeitweilig der 6. Armee unter Friedrich Paulus unterstellt und versuchte von außen den Kessel zu knacken. Am 4. Januar 1943 erhielt Peter Sauerbruch für seine Leistungen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und im Mai 1943 wurde er zum Major befördert. Ende 1943 erfolgte seine Kommandierung ins Allgemeine Heeresamt, von März bis November 1994 diente er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in der 4. Panzer-Division unter General Dietrich von Saucken. Dies allerdings mit einer bemerkenswerten Unterbrechung: Wegen seiner Kontakte zu den Verschwörern des 20. Juli um Graf Claus Schenk von Stauffenberg wurde Sauerbruch mehrfach von der Gestapo verhört, ihm konnte aber letztlich nichts nachgewiesen werden. Ob dabei die guten Verbindungen seines Vaters zu Heinrich Himmler eine Rolle gespielt haben, wird wohl nicht mehr aufzuklären sein. Nach wochenlanger beweglicher Kampfführung zur Deckung der zurückgehenden Infanterie, errang Sauerbruch am 30. Dezember 1944 das Deutsche Kreuz in Gold. Vor russischer Gefangenschaft konnte er sich retten, indem er die Moldau durchschwamm. Bis Ende 1947 blieb Sauerbruch in verschiedenen Lagern amerikanischer Kriegsgefangener.

Nach dem zweiten Weltkrieg

1952 wurde Peter Sauerbruch als Gutachter für den Aufbau der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft vom Amt Blank, der Vorgängerbehörde des Verteidigungsministeriums, angefordert. Diese Amt belegte er bis 1954, ehe er Ende des Jahres auf eigenen Wunsch in die Wirtschaft zurück kehrte.

Auch im Alter von 94 Jahren wurde er auf seine Rolle in der Gruppe des 20. Juli angesprochen und z.B. auf der Stauffenberg-Gedenkveranstaltung der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e.V. wurde am 20. Juli 2007 aus einem aktuellen Brief zitiert: "Als einer der letzten Vertreter unseres stolzen Kavallerieregiments 17 denke ich heute an Claus Stauffenberg. Er war mit seiner klaren Denkungsweise und seiner charakterlichen Stärke für uns jüngere Offiziere ein Vorbild und geistiger Führer. Wenn ich das heutige Bild unserer Gesellschaft vor Augen habe, sehe ich ein wiedererstandenes Vaterland, die zerstörten Städte neu aufgebaut, überall Leben und Bewegung in der Europäischen Gemeinschaft. Deutschland ist wieder anerkannt. Man denkt kaum noch daran, daß diese unsere Heimat vor sechzig Jahren aus der Völkergemeinschaft ausgeschlossen wurde, weil wir es zugelassen hatten, daß ein Diktator in seiner Maßlosigkeit uns mit seinen verbrecherischen Ideen dahin führte, das Vertrauen der ganzen Welt zu verlieren." Peter Sauerbruch verstarb am 29. September 2010 im Alter von 97 Jahren in Bonn.

mmm

      • www.lexikon-der-wehrmacht.de

Form für Deutsche Militärgeschichte www.balsi/de www.ritterkreuztraeger-1939-45.de

Bibliographie

Fellgiebel, Walther-Peer (2000). Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945. Friedburg: Podzun-Pallas. ISBN 3-7909-0284-5.

Scherzer, Veit (2007). Ritterkreuzträger 1939–1945 Die Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939 von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündeter Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchives (in German). Jena: Scherzers Miltaer-Verlag. ISBN 978-3-938845-17-2.

Nikolai Czugunow-Schmitt (2007). Arbeitspapiere der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e.V. Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e.V. (Hrsg). Ausgabe 1/2007. Printausgabe: ISSN 1863-2904, Internet: ISSN 1863-2912

Hartmann, Christian (2010). Wehrmacht im Ostkrieg. München: Oldenbourg Wissenschafts-Verlag. ISBN 978-3-486-70225-5