Manila
Manila (auch: Maynilad/Maynila in Filipino) ist die Hauptstadt der Philippinen.
Manila liegt auf der Hauptinsel Luzon. Die Stadt öffnet sich nach Übersee über die Manila Bay. Sie ist eine von 16 weiteren Städten und Kommunen, die zusammen die 636 km² große Region Metro Manila bilden. In der gesamten Region Manila wohnen fast 15 Millionen, in der eigentlichen Stadt knapp 1,6 Millionen Menschen (Stand 2000). Diejenigen Einwohner - insbesondere Ausländer und Filipinos -, die außerhalb der Metropolregion wohnen, bezeichnen die gesamte Metro-Region als "Manila".
Republik der Philippinen
2000—1.581.082.

Geografie

Manila liegt am östlichen Ufer der Manila Bay auf 14° 35' nördlicher Breite und 120° 59' östlicher Länge.
Manila liegt in den wechselfeuchten Tropen, die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 26,7° C und schwankt im Laufe des Jahres nur um knapp 4° C. Durchschnittlich fallen in einem Jahr 2069 mm Niederschlag, fast drei Viertel davon allein in den Monaten Juni bis September, wenn Manila sich im Einflussbereich des Südwest-Monsuns befindet. Von Januar bis April herrscht ein arides, von Mai bis Dezember ein humides Klima.
Die Stadt ist von den Städten und Gemeinden der Metro-Region Manila umgeben: Navotas, Caloocan City, Malabon und Valenzuela im Norden, Quezon City und Marikina im Nordosten, San Juan, Pasig und Mandaluyong im Osten, Makati und Pateros im Südosten und Pasay, Taguig und Paranaque City im Süden. Der Pasig teilt die Stadt in zwei Teile.
Quezon City ist die größte, bevölkerungsreichste (ca. 2 Mio. Einwohner) und reichste Stadt im Großraum Metro Manila.

Verwaltungsgliederung
Manila ist in 897 Barangays (kleine politische Verwaltungseinheiten) aufgeteilt. Diese Barangays sind auf 100 Zonen und in weitere 14 Bezirke aufgeteilt. Die Bezirke sind Binondo, Ermita, Intramuros, Malate, Paco, Pandacan, Hafengebiet, Quiapo, Sampaloc, San Miguel, San Nicolas, Santa Ana, Santa Cruz und Tondo.
Der Bezirk Binondo gilt als die Chinatown der Stadt. Tondo ist das ärmste Gebiet der Stadt, während die Bezirke Ermita und Malate touristisch sehr beliebt sind wegen der vielen Bars, Restaurants und Einkaufszentren.
Sieben der Bezirke liegen nördlich des Pasig, die übrige Hälfte im Süden davon. Weitere zwei Gebiete werden inoffiziell als Bezirke bezeichnet: Santa Mesa in Sampaloc und San Andres Bukid in Santa Ana.
Manila ist weiterhin in sechs Wahlbezirke zum Kongress geteilt; jeder Bezirk entsendet einen Vertreter in das Repräsentantenhaus der Philippinen.
Interessante Orte
- Rizal Park oder Luneta
- Intramuros
- Fort Santiago
- Malacañang Palace
- Nachtleben von Ermita und Malate
- Nationalmuseum
- Nationalbibliothek
- Kulturzentrum der Philippinen
- Universitätsgürtel
- Hafengebiet
- Chinatown
Geschichte
Manila war zunächst ein muslimisches Sultanat an der Mündung des Pasig an den Ufern der Manila Bay. Der Name entstammt dem Begriff maynilad, wörtlich "Hier gibt es Nilad." ("may" = "Hier gibt es", als Nilad wird eine weißblütige Mangrovenpflanze bezeichnet, die in Massen in dem Gebiet wächst).
In der Zeit, in der Manila durch Rajah Sulaiman regiert wurde, der zugleich Kontakte mit den Sultanaten Brunei, Ternate und Sulu aufrechterhielt, erreichte eine spanische Expedition, geführt von Martin de Goiti, Manila und eroberte die Siedlung, bei der sämtliche Angehörigen des Hofes des Sultans getötet wurden. Ein Jahr später ergriff Miguel López de Legaspi im Namen der spanischen Krone die Stadt in Besitz und erklärte sie zur Hauptstadt der spanischen Kolonie der Philippinen. Die Enklave von Intramuros, an den südlichen Ufern des Pasig wurde zur Festung zum Schutz der spanischen Siedler errichtet.
1579 errichtete Papst Gregor XIII. das Bistum Manila, welches Papst Clemens VIII. (Papst) 1595 zum Erzbistum erhob. Seither ist Manila Sitz der (Erz-)Bischöfe des (Erz-)Bistums Manila.
1995 fand in Manila der X. Weltjugendtag mit rund 4 Millionen Teilnehmern statt, dies war der größte Weltjugendtag und die größte historisch belegte Versammlung aller Zeiten.
Zweiter Weltkrieg
Manila wurde im Pazifikkrieg durch japanische Truppen am 2. Januar 1942 besetzt. Nach der erfolgten Landung der Amerikaner auf Luzon begann ab dem 5. Februar 1945 unter dem amerikanischen General Douglas MacArthur der Rückeroberungskampf um die Stadt. Bei den Kämpfen verübten die Japaner auf Anweisung aus Tokyo während der letzten drei Februarwochen das Massaker von Manila, bei dem etwa 111.000 Zivilisten ermordet wurden. Die Befreiung der Stadt erfolgte schließlich am 23. Februar.
1975 wurde Manila Hauptstadt der Philippinen.
Manila und USAFFE
Das amerikanische Heer hat hier ein Hauptquartier bezogen. Ein Infanterie-Regiment und die philippinische Division ist bei Fort William McKinley stationiert. Eine Flugstaffel wird hier ebenfalls unterhalten.
Manila und Terrorismus
Manila gilt als heißes Pflaster für Terrorismus. Mehrfach sind Ziele in der Stadt durch die Terrorbewegungen der Moro-Islamischen Befreiungsfront und der Abu Sayyaf in die Luft gesprengt worden, so z. B. wurde am 30. Dezember 2000 ein Bombenanschlag auf eine Hochbahn verübt, bei der ca. 20 Menschen ums Leben kamen. Diese Tat wird der Terrorgruppe Jemaah Islamiyah zugeschrieben, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Qaida hat. Es wird vermutet, dass Al-Qaida Manila als Basis zur Rekrutierung von Freiwilligen nutzt.
Verkehr

Die Straßen von Metro Manila, insbesondere die Hauptverkehrsachsen, leiden unter chronischer Verstopfung. Die wichtigsten öffentlichen Verkehrsmittel sind zum einen die Jeepneys. Das waren früher einmal alte Willis-Jeeps, die die Amerikaner nach ihrem Abzug zurückgelassen haben und die die Filipinos zu Kleinbussen mit bis zu 14 Sitzplätzen umgebaut haben. Heute gibt es Jeepney-Fabriken, vor allem im Süden von Manila. Jeepneys sind häufig kunstvoll bemalt und verziert und gelten als typisches philippinisches Verkehrsmittel, nicht nur in Manila. In letzter Zeit sind die Jeepneys vor allem wegen ihrer Abgase und des oftmals schlechten technischen Zustands stark in die Kritik geraten.
Für kürzere Distanzen, meist auf Nebenstraßen, nehmen die Filipino Tricycles. Das sind Mopeds mit Beiwagen, mit einer Höchstgeschwindigkeit um die 40 km/h, die für den Transport von bis zu vier Personen inkl. Fahrer ausgelegt sind. Auf diesen Fahrzeugen kann man oft weit mehr Fahrgäste in geradzu halsbrecherischen Haltungen und Sitzpositionen beobachten.
Triclycles sind das preiswerteste Verkehrsmittel. Es gibt auch noch Fahrradrikschas; die spielen aber eher eine untergeordnete Rolle.
Für größere Entfernungen nehmen die Manileños bzw. die Filipinos den Bus; vorhanden in verschiedenen Preis- und Qualitätslagen. Sie sind die dritte tragende Säule des Verkehrs in Manila.
Zusätzlich zu den ungezählten privaten PKW gibt es massenhaft Taxis, die das Verkehrsmittel der Mittelschicht sind (Taxen sind das teuerste öffentliche Transportmittel; wer es sich leisten kann, fährt Taxi).
Ein u. a. mit deutscher Unterstützung gebautes Hochbahnnetz (siehe: Mass Rapid Transit Manila) ist in Ansätzen vorhanden. Derzeit gibt es drei Linien, die MRT 3 und die LRT 1 und 2. Die Behörden in Manila haben erkannt, das ein öffentliches Verkehrsmittel wie diese Hochbahn erheblich zur Reduzierung des Straßenverkehrs beitragen kann und forcieren den Ausbau des Bahnnetzes. Aus Kosten- und Platzgründen setzten die Planer die Trasse auf Betonstelzen in die Mitte großer Boulevards; die Linien folgen demnach großen Hauptverkehrsadern der Stadt. Weitere Linien sind geplant, aber es mangelt der Stadt an Geld, um die ehrgeizigen Pläne zügig zu verwirklichen.
Der u. a. von der deutschen Fraport AG durchgeführte Neubau einer Abfertigungshalle auf dem internationalen Flughafen von Manila, NAIA (Ninoy Aquino International Airport), konnte noch nicht in Betrieb genommen werden, da das oberste philippinische Gericht im Mai 2003 den Vertrag über Bau und den Betrieb des Terminals für ungültig erklärte. Mittlerweile läuft ein Enteignungsverfahren, mit dem die philippinische Regierung das Ziel verfolgt, die neue Abfertigungshalle noch im Jahr 2005 in Betrieb nehmen zu können.
Söhne und Töchter der Stadt
- Corazon Aquino, Präsidentin der Philippinen
- Walden Bello, Professor für Soziologie an der Universität der Philippinen und ein bekannter Globalisierungskritiker
- Florencio Campomanes, philippinischer Schachspieler und -funktionär
- Billy Crawford, philippinischer Sänger, Tänzer, Produzent, Songwriter und Schauspieler
- Carlos P. Rómulo, philippinischer Politiker