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Erregungsleitung

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Die Nervenzelle nimmt Informationen in Form von elektrischen Impulsen auf, verarbeitet sie und muss sie dann durch das Axon weiterleiten.

Es gibt zwei Arten von Weiterleitung, die je nach Art der Nervenzelle möglich ist:

1. Kontinuierliche oder elektrotonische Erregungsleitung:

Hier wird der Impuls durch das Axon von Abschnitt zu Abschnitt übertragen, indem der vorhergehende Abschnitt ein Aktionspotenzial an den benachbarten, noch nicht erregten Abschnitt weiterleitet. Der vorhergehende Abschnitt ist bereits in der Repolarisationsphase, während der neu erregte Abschnitt schon seine Permeabilität ändert, um selbst ein AP zu erreichen. Diese Form der Weiterleitung ist sehr langsam (max. 30 m/s) und findet sich bei Nerven, die die inneren Organe versorgen, recht häufig.

2. Saltatorische Weiterleitung:

Um diese Nervenzellen befindet sich eine Schwann-Zelle (Schwann'sche Zelle, Schwann'sche Scheide, Markscheide), die von Ranvier-Schnürringen unterbrochen ist. Das kann man sich wie folgt vorstellen: Eine Wurst, die an jedem Ende "abgeschnürt" ist. Das sind dann die Schnürringe. Hier kann nun ein AP von Schnürring zum nächsten oder übernächsten Schnürring springen. Diese Weiterleitung ist um einiges schneller (max. 120 m/s). Nach der Geburt fehlen die Markscheiden, bilden sich aber im Laufe der Kindheit heran.

Die einzelnen Vorgänge in einer Nervenzelle:

Eine unerregte Nervenzelle hat ein (Ruhe-)Potential von 70mV. Ein Reiz bewirkt jedoch eine Spannungsänderrung um 90mV, die als Aktionspotential bezeichnet wird. In einer motorischen Nervenzelle "hüpft" diese Spannungsänderung von Schnürring zu Schnürring. Wenn dann der elektrische Impuls die Synapsenendknöpfchen erreicht hat, wird er an eine Drüsen-, eine Muskel- oder eine weitere Nervenzelle weitergeleitet. Dazu platzen die mit Transmitter gefüllten Bläschen. Der Transmitter passiert den synaptischen Spalt und trifft auf die Membran einer neuen Zelle, die die Erregung aufnimmt und verarbeitet oder weiterleitet.