Abaco-Orchester
Abaco-Orchester | |
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Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Sinfonieorchester |
Gründung | 1988 |
Website | http://www.abaco-orchester.de |
Aktuelle Besetzung | |
Dirigent |
Joseph Bastian (seit 2011) |
Das Abaco-Orchester ist ein Sinfonieorchester an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Das Orchester
Das Abaco-Orchester entstand im Jahre 1988 aus der Initiative dreier Studenten, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) für Studenten aller Fakultäten eine Möglichkeit schaffen wollten, engagiert klassische Musik zu spielen.
Seinen Namen hat sich das Orchester bei dem italienischen Komponisten Evaristo Dall’Abaco geliehen, der 1724 Konzertmeister am Hofe Max Emanuels war und den Großteil seines Lebens in München verbracht hatte.
Das Orchester setzt sich aus bis zu 100 Musikbegeisterten zusammen. Studenten verschiedenster Fachrichtungen und junge Berufstätige spielen gemeinsam mit hohem Anspruch klassische Musik. Der Altersschnitt liegt bei etwa 25 Jahren und zu Beginn eines jeden Semesters unterzieht sich das Orchester einer Verjüngungskur durch neu hinzugekommene Musiker.
Dirigenten
Es begann unter seinem ersten Dirigenten, Thomas Mandl, der bei Sergiu Celibidache studierte, als reines Streichorchester.
1991 übernahm der Engländer Julian Gibbons das Orchester, das im Wintersemester 1990/91 zum vollen Sinfonieorchester angewachsen war. Nachdem Julian Gibbons zum Weiterstudium nach Basel gewechselt hatte, wurde zum Sommersemester 1994 der Grieche Giorgios Nakis zum Dirigenten des Orchesters gewählt. Gespielt wurden nun Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 9 („Aus der neuen Welt“), Beethovens 7. und Brahms’ 3. Symphonie.
Seit dem Sommer 1995 leitete Alexander Liebreich das Abaco-Orchester. Unter seinem Dirigat wurden Schuberts „Unvollendete“, Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen, Tschaikowskis „Pathétique“, Elgars Enigma-Variationen, Mahlers Sinfonie Nr. 1 sowie Mendelssohns Bühnenmusik zum Sommernachtstraum mit großem Erfolg aufgeführt. Alexander Liebreich verließ das Orchester im Sommer 1997, um seine Dirigentenkarriere in Holland fortzusetzen.
Sein Nachfolger wurde Alex Briger, der Konzertreisen nach Paris und Lausanne unternahm und u.a. anspruchsvolle Werke wie die Four Sea Interludes von Benjamin Britten, die erste Sinfonie von Johannes Brahms und die vierte Sinfonie von Ludwig van Beethoven einstudierte. Schon im Sommer 1999 war Alex Briger in Sydney und London so gefragt, dass er das Abaco-Orchester nicht weiter leiten konnte.
Ab Sommer 1999 leitete Markus Poschner das Abaco-Orchester, der den Klang des Orchesters verfeinerte und das Repertoire erheblich erweiterte. Unter seinem Dirigat wurden z.B. die Vier letzten Lieder von Richard Strauss aufgeführt, die fünften Sinfonien von Gustav Mahler, Dmitri Schostakowitsch und Ludwig van Beethoven sowie die Violinkonzerte von Alban Berg, Erich Wolfgang Korngold, Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven, aber auch selten gespielte Werke des 20. Jahrhunderts wie die Sechs Stücke für Orchester von Anton Webern oder das Capriccio für Orchester von Gottfried von Einem.
Im Sommersemester 2004 übernahm Volker Hiemeyer die Leitung des Abaco-Orchesters. Der studierte Dirigent und Konzertpianist bestritt unter anderem eine Pragreise und zwei Gastauftritte bei den Starnberger Musiktagen mit dem Abaco. Im Herbst 2005 verließ er das Orchester, um seine neue Stelle am Theater Aachen anzutreten.
Vom Wintersemester 2005 an dirigierte Olivier Tardy das Abaco-Orchester. Er ist hauptberuflich Solo-Flötist an der Bayerischen Staatsoper. Neben den Konzerten in München unternahm er mit dem Orchester zwei Reisen zum Festival MúsicaMallorca.
Im Wintersemester 2008/2009 und ab dem Wintersemester 2009/2010 übernahm Ekkehard Hauenstein das Orchester. Nach seiner zweiten Reise zum Festival MúsicaMallorca hat er das Orchester Ende Oktober 2010 verlassen.

Im Wintersemester 2010/2011 brachte das Abaco-Orchester gemeinsam mit dem Chor Cantus Domus aus Berlin in einem gemeinsamen Projekt Das klagende Lied für Orchester, Fernorchester, Chor und Gesangssolisten von Gustav Mahler in Berlin und München zur Aufführung. Die Schirmherrschaft der Konzerte haben Klaus Wowereit, regierender Bürgermeister von Berlin, und Christian Ude, Oberbürgermeister der Stadt München, übernommen. Die beiden Aufführungen finden im Berliner Konzerthaus am 26. Februar 2011 und im Münchner Herkulessaal am 5. März 2011 unter der Leitung von Ralf Sochaczewsky statt.
Zum Sommersemester 2011 übernahm Joseph Bastian das Orchester als Dirigent. Hauptberuflich ist Bastian Bassposaunist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Anmerkungen
Kammermusik begeisterte die Mitglieder des Abaco-Orchesters schon immer und hatte neben den regulären Tuttiproben stets einen hohen Stellenwert. Aus der Freude, auch solistisch in kleineren Ensembles zu musizieren, etablierten sich inzwischen der Münchner Blechreiz, das Kammerorchester L'Estro, sowie weitere Quartette und Quintette.