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Eistobel

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Einstieg zum Eistobel
Wasserfall im Eistobel
Katarakte und Gumpen im Eistobel

Das Eistobel ist eine Schlucht des Flusses Obere Argen im Westallgäu zwischen der Ortschaft Schüttentobel und der Argentobelbrücke, welche die Orte Maierhöfen und Grünenbach verbindet. Auf einer Strecke von etwa drei Kilometern stürzt, eingerahmt von bis zu 130 Meter hohen Felshängen, das Wasser der Oberen Argen über mehrere Kaskaden talwärts und verliert dabei etwa 70 Höhenmeter. Seinen Namen hat das Eistobel von den im Winter oft mehrere Monale lang zu Eis erstarrten Wasserfällen. Das Eistobel ist Teil des gleichnamigen Naturschutzgebiets.

Verlauf

Am Beginn des Eistobels, an der Einmündung des Schüttentobelbaches, wird die Obere Argen zunächst gestaut und die potentielle Energie des Wassers in einem Laufwasserkraftwerk zu elektrischer Energie umgewandelt. Nach vielen kleinen Wasserfällen und Stromschnellen endet das Eistobel bei der Argentobelbrücke, und die Obere Argen fließt ruhiger weiter. Hinter der Brücke endet auch der Naturpark.

Geologie

Unterschiedliche Gesteinslagen der Schlucht sind hier nach ihrer Ablagerung schräg gestellt worden. Dadurch durchschreitet man in der Schlucht auf wenigen Kilometer Länge einen geologischen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren - was einem Abstieg ins Erdinnere von 900 Meter Tiefe entsprechen kann. Im Bachbett und an den Hängensind Ablagerungen des tertiären Burdigalmeeres angeschnitten. Die Kaskaden und Katarakte der Oberen Argen entstanden an den morphologisch harten Schichten der Nagelfluh.

Tourismus

Ein Wanderweg verfolgt die gesamte Länge der Schlucht. Die Wanderung durch das Eistobel ist bei Familien beliebt und mit der nötigen Vorsicht auch mit kleinen Kindern ab etwa vier Jahren machbar. Allerdings kann die Begehung des Eistobels im Winter gefährlich sein und sollte dann nur mit Steigeisen durchgeführt werden.

Commons: Eistobel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 37′ 50″ N, 10° 2′ 13″ O