Marianne Hoppe
Marianne Stephanie Paula Henni Gertrud Hoppe (* 26. April 1909 in Rostock; † 23. Oktober 2002 in Siegsdorf, Oberbayern) war eine deutsche Schauspielerin.
In den 1930er Jahren begann sie ihrer Karriere zunächst am Theater (u. a. am Deutschen Theater unter Max Reinhardt) und dann auch als Star der UFA. Sie war seit 1935 am Deutschen Theater in Berlin unter dem Intendanten Gustaf Gründgens engagiert. Von 1936 bis 1946 war sie mit ihm verheiratet. Bedeutende Rollen waren die der Elke in der Verfilumg von Theodor Storms Novelle Schimmelreiter und Effie Briest in Ein Schritt vom Wege; Madeleine in Romanze in Moll.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sie sich vor allem auf ihre Theaterarbeit und war verbunden mit den Theatern in Düsseldorf (Düsseldorfer Schauspielhaus), Hamburg (Deutsches Schauspielhaus), Bochum und Frankfurt am Main. Zuletzt war sie regelmäßig im Berliner Ensemble zu sehen. Sie stand noch bis ins hohe Alter von 88 Jahren auf der Bühne. In Kir Royal von 1986 spielte sie eine Nebenrolle.
Herausragende Arbeiten: König Lear unter der Regie von Robert Wilson und Quartett von Heiner Müller unter der Regie des Autors. Ihre letzte Rolle spielte sie am Berliner Ensemble als Ersatz für den verstorbenen Bernhard Minetti in Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Bertolt Brecht, ebenfalls Regie Heiner Müller.
Für Furore sorgte nochmals der Dokumentarfilm von Werner Schroeter Die Königin - Marianne Hoppe im Jahre 2001.
Hoppes Spielweise ist gekennzeichnet durch eine Mischung aus Burschikosität und Kraft auf der einen und kühler Distanziertheit und Zerbrechlichkeit auf der anderen Seite, verbunden sowohl durch äußerliche wie charismatische Anziehungskraft. Nicht selten trat sich auch mit selbstgestalteten literarischen Programmen hervor - so stellte sie nach dem tragischen Tod Ingeborg Bachmanns einen Rezitationsabend mit Texten der Schriftstellerin zusammen, der auch als Sprechplatte erschien.
Filmografie (Auswahl)
- Der Schimmelreiter (1934) Regie: Hans Deppe
- Wenn der Hahn kräht (1936) Regie: Carl Froelich
- Eine Frau ohne Bedeutung (1936) Regie: Hans Steinhoff
- Kapriolen (1937) Regie: Gustaf Gründgens
- Der Herrscher (1937) Regie: Veit Harlan
- Der Schritt vom Wege (1939) Regie: Gustaf Gründgens
- Kongo-Express (1939) Regie: Eduard von Borsody
- Auf Wiedersehen, Franziska (1941) Regie: Helmut Käutner
- Stimme des Herzens (1942) Regie: Johannes Meyer
- Romanze in Moll (1943) Regie: Helmut Käutner
- Ich brauche dich (1944) Regie: Hans Schweikart
- Das Leben geht weiter (1945) Regie: Wolfgang Liebeneiner
- Das verlorene Gesicht (1948) Regie: Kurt Hoffmann
- Dreizehn alte Esel und der Sonnenhof (1958) Regie: Hans Deppe
- Die seltsame Gräfin (1961) Regie: Josef von Báky
- Der Schatz im Silbersee (1962) Regie: Harald Reinl
- Der Mord an Dr. Winter (Aus der Reihe "Der Kommissar", 1975) Regie: Johannes Schaaf
- Falsche Bewegung (1975) Regie: Wim Wenders
- Marianne und Sophie (1983) Regie: Rainer Söhnlein
- Schloß Königswald (1988) Regie: Peter Schamoni
Literatur
- Carola Stern, An den Wassern des Lebens. Gustaf Gründgens und Marianne Hoppe, (Kiepenheuer & Witsch)2005, ISBN 3462036041
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hoppe, Marianne |
KURZBESCHREIBUNG | Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 26. April 1909 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 23. Oktober 2002 |
STERBEORT | Siegsdorf, Bayern |