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Sauerland

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Basisdaten Sauerland
Bundesland: Nordrhein-Westfalen, Hessen
Regierungsbezirke: Arnsberg, Kassel
Höchster Punkt: 843 m ü. NN (Langenberg)
Niedrigster Punkt: 99,5 m ü. NN, bei Iserlohn-Hennen
Kfz-Kennzeichen: HSK, MK, OE, SO, KB
Gliederung: mehrere Landkreise
Karte

Das Sauerland ist eine deutsche Mittelgebirgsregion im mittleren Osten von Nordrhein-Westfalen. Kleine Ausläufer des Hochsauerlandes reichen bis in einen nordwestlichen Zipfel von Hessen um Willingen (Upland). Die eher dünn besiedelte Gegend weist verhältnismäßig viele Waldgebiete auf.

Geografie und Geologie

Das Sauerland ist Teil des größeren Rheinischen Schiefergebirges. Das meiste Gestein entstand während des Devon, als das ganze Gebiet ein seichter See war, weshalb Kalkstein und Schiefer die häufigsten Gesteine sind. Einige Gegenden sind verkarstet, und es gibt, besonders im Norden, zwischen Iserlohn und dem Hönnetal, sowie im Gebiet um Attendorn hunderte Tropfsteinhöhlen, die nur zu einem geringen Teil (z. B. Dechenhöhle in Iserlohn, Atta-Höhle in Attendorn, Heinrichshöhle in Hemer - siehe auch Felsenmeer -, Reckenhöhle) auch zu besichtigen sind. Die Hügel entstanden im späten Pliozän, nur das Rothaargebirge ist jünger. Inzwischen hat das Wachstum der Berge aufgehört.

Im Westen geht das Gebirge ins Bergische Land über, im Süden in das Siegerland, im Norden in die Hellwegbörden und im Nordosten in das Weserbergland und das Eggegebirge.

Berge

Mittelgebirgslandschaft im Sauerland

Die höchsten Berge des Sauerlands sind der Langenberg (843,1 m) zwischen Willingen (Upland) und Niedersfeld, der Hegekopf (842,9 m) südlich von Willingen und der Kahle Asten (841 m) bei Winterberg.

Direkt über den Gipfel des Langenbergs verläuft die Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Hessen. Der Hegekopf, der komplett auf hessischem Gebiet liegt, ist die höchste Erhebung in ganz Nordhessen. Der Kahle Asten wird oft fälschlich als der höchste Berg im Sauerland und Rothaargebirge bezeichnet. Tatsächlich aber haben dieses Attribut die oben erwähnten nahezu gleichhohen Berge - Langenberg und Hegekopf - inne, von denen der Langenberg sogar die höchste Erhebung im gesamten Nordwestdeutschland ist.

Flüsse

Die wichtigsten Flüsse des Sauerlands sind die Ruhr und die Lenne. Daneben gibt es noch: Alme, Bigge, Diemel, Eder, Ennepe, Fretter, Henne, Hönne, Ihne, Lister, Möhne, Röhr, Sorpe, Verse, Volme, Wenne und Wupper.

Stauseen

Mehrere kleinere Flüsse wurden aufgestaut, um Wasser für das nahe gelegene Ruhrgebiet zur Verfügung zu stellen. Die größten dieser Seen sind der Biggesee (mit der Listertalsperre), der Möhnesee, die Versetalsperre, der Hennesee und der Sorpesee.

Landkreise und größte Städte

Sauerland bei Meinerzhagen

Das Sauerland umfasst im wesentlichen die folgenden Kreise:

  • Iserlohn ist mit heutzutage annähernd 100.000 Einwohnern die größte Stadt des Sauerlandes. Die zweitgrößte Stadt des Sauerlandes ist Lüdenscheid, danach folgt als drittgrößte Stadt Arnsberg.

Geschichte

Der Name Sauerland stammt nicht vom Wort sauer, sondern vom Wort sur aus dem mittelalterlichen Niederdeutsch, was so viel wie schwierig bedeutet. Dies deutet an, dass es früher aufgrund der Berge und Täler schwierig war, durch das Sauerland zu reisen. Andere Theorien lauten, dass der Name von Süderland kommt und damit die südlich der Ruhr gelegenen Landesteile (der Grafschaft Mark) benennt. Möglich aber ist auch, dass der Name aus Sugambrerland entstanden ist. Zu Beginn der römischen Kaiserzeit lebten zwischen Sieg und Lippe die Sugambrer, die allerdings nach mehreren Konfrontationen mit den Römern teilweise auf das linke Rheinufer zwangsumgesiedelt wurden. Dennoch könnte ihr altes Siedlungsgebiet den Namen beibehalten haben.

Erste Funde menschlichen Lebens in Rüthen stammen aus 9. Jahrtausend vor Christus, Historiker glauben, dass Teile des Sauerlandes schon vor über 10.000 Jahren besiedelt waren. In der Eisenzeit (um 500 v.Chr.) siedelten Kelten im Sauerland, die unter anderem Burganlagen hinterließen. Sie waren das erste Volk, dass die Eisenerzvorkommen zu nutzen wussten. Ende des 8. Jahrhunderts n.Chr. besiedelten die Sachsen das Gebiet von Norden aus, woraufhin das Sauerland durch eine Entscheidung Karl des Großen Teil des Frankenreichs wurde. In der Folgezeit wurden die sächsischen Siedler christianisiert. Knapp 150 Jahre später gehörte das westliche Sauerland zur Grafschaft Mark, der Norden um Warstein zum kölnischen Herzogtum Westfalen, und das östliche Westfalen zur Grafschaft Arnsberg. Ein kleines Gebiet im unteren Lennetal gehörte zur Grafschaft Limburg. 1188, nachdem die Sachsen das Sauerland wieder verlassen mussten, wurde das Gebiet unterteilt. Große Gebiete wurden dem Erzbistum Köln zugesprochen, der westliche Teil der Grafschaft Mark. Noch heute wird zwischen dem märkischen und dem kurkölnischen Sauerland unterschieden. Ab etwa 1500 war das Sauerland Teil des Machtgebiets der hessischen Markgrafen. 1614 trat der Vertrag von Xanten in Kraft, der vorsah, dass die Grafschaft Mark durch Erbschaft an Brandenburg-Preußen übergeht. Vier Jahre später begann der Dreißigjährige Krieg, der die Wirtschaft zwar in eine Krise führte, die Machtverhältnisse aber kaum änderte. Im Zuge der Säkularisierung und der Aufhebung der geistlichen Fürstentümer fiel das kölnische Sauerland zunächst an Hessen-Darmstadt, ehe dann nach den Napoleonischen Kriegen die ganze Gegend durch den Wiener Kongress als Teil der neuen Provinz Westfalen an Preußen kam. Im 19. Jahrhundert war das Sauerland eines der größten Wirtschaftsstandorte Deutschlands. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Provinz Westfalen mit dem Sauerland dem neuen Bundesland Nordrhein-Westfalen zugeteilt. Begleitet von großen Protesten wurde 1969 und 1975 eine große Landreform im Sauerland durchgeführt, die die Reduzierung der Landkreise in Nordrhein-Westfalen von 57 auf 31 vorsah. Auch die Stadtgebiete wurden verändert. Seit Beginn des neuen Jahrtausends wird zunehmend Wert auf den Tourismus gelegt. Die Wintersportarena Sauerland erwarb zum Beispiel 2002 neue Schneekanonen. 2005 gibt es für 30 Pisten insgesamt 115 Schneekanonen. Auch erst vor wenigen Jahren angelegt wurde der Rothaarsteig, ein 154 Kilometer langer Wanderweg im Sauer-, Siegerland und dem Dill-Bergland.

Wirtschaft

Ehemalige Silberschmiede "Holländer" in Altena

Das Sauerland ist eine alte Industrieregion. Das Eisenerz zusammen mit dem hier vorhandenen Holz und ausreichend Wasser ermöglichten die Eisenproduktion, lange bevor das Ruhrgebiet wegen der dort gefundenen Kohle wachsen konnte. Heute gibt es nur noch wenige Überbleibsel dieser frühen Industrie, nur die Drahtproduktion in Altena und die Kettenproduktion im Iserlohner Raum sind noch von Bedeutung. Im Märkischen Sauerland bestehen allerdings zahlreiche kleinere und mittlere Betriebe der metallverarbeitenden Industrie. In Iserlohn sind auch die pharmazeutische und die chemische Industrie vertreten. Bekannt ist das Sauerland auch für namhafte Produzenten von Leuchten im Arnsberger, Lüdenscheider und Iserlohner Raum sowie für sanitäre Armaturen insbesondere in und um Iserlohn. Im Enser Raum ist die Herstellung von Freizeitartikeln ein Schwerpunkt.

Heutzutage ist das Sauerland vor allem auch touristisch geprägt. Die Wälder und die kleinen Städte machen es zum Wandern sehr attraktiv, und viele Städte sind wegen ihrer guten Luftqualität Kurorte. Die höheren Erhebungen sind zudem beliebte Wintersportgegenden, vor allem für niederländische Touristen. Weltweit bekannt sind die Bob- und Rodelbahn in Winterberg und das Skispringen im hessischen Willingen.

Brauereien

Neben zahlreichen kleinen Brauereien sind vor allem Warsteiner und Veltins im Mescheder Stadtteil Grevenstein überregional bekannt. Damit liegen zwei der größten Brauereien Deutschlands nur wenige Kilometer entfernt voneinander. Erwähnenswert ist auch die Privatbrauerei Iserlohn mit ihren Bierspezialitäten aus dem Grüner Tal in Iserlohn.

Freizeit und Tourismus

Kulinarische Spezialitäten

Potthucke: Ein mit Mettwurststückchen gefüllter Kartoffelauflauf. Sie wird gern in geselliger Runde mit Schwarzbrot gegessen. Dabei ein kühles frisches Pils und hinterher noch einen Schnaps, denn die Potthucke ist eine sehr deftige Angelegenheit.