Felicitas von Lovenberg

Felicitas von Lovenberg (* 27. März 1974 in Münster) ist eine deutsche Journalistin und Literaturkritikerin.
Leben
Lovenberg wuchs im Münsterland in ländlichen Verhältnissen auf. Nach der elften Schulklasse wechselte sie vom Gymnasium Paulinum an das Atlantic College in Wales, dessen Besuch sie mit dem International Baccalaureate abschloss. Danach studierte sie Neuere Geschichte in Bristol und am St Antony’s College in Oxford, wo sie ihre Abschlussarbeit über die politische Ausrichtung der Wochenzeitschrift Simplicissimus während des Ersten Weltkriegs verfasste. Im Juli 1998 trat Lovenberg in die Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein und war zunächst dem Ressort „Kunstmarkt“, seit Juli 2001 dem Literatur-Ressort zugeordnet. Zwei Jahre lang war sie verantwortliche Redakteurin der FAZ-Beilage Bilder und Zeiten, seit November 2008 ist sie als Nachfolgerin von Hubert Spiegel verantwortlich für das Ressort „Literatur und Literarisches Leben“ in der FAZ. Seit November 2008 moderiert Lovenberg außerdem im Wechsel mit Thea Dorn die SWR-Literatursendung Literatur im Foyer.
Publizistisches Wirken und Rezeption

Lovenberg publiziert vor allem als Literaturkritikerin. 2005 veröffentlichte sie außerdem das Brevier Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie? – Die Sehnsucht nach der romantischen Liebe, in dem sie konventionelle Ehe, Zweck- und Vernunftehe, Mehrfachehe sowie die Ehe zu dritt kritisch darstellt und auch eine Betrachtung über Singles einflicht. Am Ende dieses, von zahlreichen Bezügen zur Literaturgeschichte, aber auch zur Welt des Klatsches unterfütterten, Buches plädiert sie für „Die ideale Beziehung: Endstation Sehnsucht“, eine Liebesverbindung ohne Trauschein und gemeinsame Wohnung.
Kritik
2012 wurde sie von dem Schriftsteller Gerhard Henschel im Satiremagazin Titanic wegen eines Martin-Walser-Porträts[1] angegriffen: Henschel schrieb in seinem satirischen Text mit dem Titel Lustwandlerin von Lovenberg unter anderem, es gebe einen "Ur-Mangel des Lovenbergnotwendigkeitsbeweises auf dem Gebiet der Literaturkritik"[2].
Auszeichnungen
- 2003 Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik
- 2007 Förderpreis zum Ernst-Robert-Curtius-Preis
- 2011 Hildegard-von-Bingen-Preis [3]
Veröffentlichungen
- Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie? Die Sehnsucht nach der romantischen Liebe. Droemer, München 2005, ISBN 3-426-27368-3 (Taschenbuch: Knaur Verlag, München 2007, ISBN 3-426-77923-4).
- Jane Austen. Ein Porträt. Insel, Frankfurt/Main 2007, ISBN 978-3-458-34999-0.
- Mein Lieblingsmärchen. 101 Verführungen zum Lesen. Sanssouci Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8363-0010-0.
- Als Herausgeberin
- Jane Austen: Über die Liebe. Ausgewählt von Felicitas von Lovenberg. Insel, Frankfurt/Main 2007, ISBN 978-3-458-34961-7.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Literatur von und über Felicitas von Lovenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Felicitas von Lovenberg (fvl) – Biographie bei FAZ.NET, „Die Redaktion“, abgerufen am 2. Februar 2012.
Einzelnachweise, Fußnoten
- ↑ F. Lovenberg: Martin Walser zum 85. Geburtstag. Ein Lustwandler seiner Ausdruckswelt, FAZ (24.03.2012)
- ↑ Gerhard Henschel: Lustwandlerin von Lovenberg. Titanic 05/2012, S. 57.
- ↑ Pressemiteilung des Kuratoriums des Hildegard-von-Bingen-Preises vom Februar 2011 (PDF; 512 kB)
Personendaten | |
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NAME | Lovenberg, Felicitas von |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin und Autorin |
GEBURTSDATUM | 27. März 1974 |
GEBURTSORT | Münster (Westfalen) |