Binsen
Binsen | ||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Juncus | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Die Binsen (Juncus) sind eine Gattung der Binsengewächse, die mit weltweit etwa 300 Arten (in Deutschland 30 Arten) verbreitet ist. Binsen wachsen allgemein an feuchten Standorten (Moore, Sümpfe, Stillgewässer, Gräben, nasse, saure Wiesen). Die meist stängelähnlich rundlichen, seltener flachen Blattspreiten sind in der Regel unbehaart (im Gegensatz zu den ebenfalls zu den Binsengewächsen gehörenden Hainsimsen). Häufig sind die Spreiten durch Querwände unterteilt (markig). Der Aufbau des Blütenstandes entspricht einer Spirre, kann allerdings auch kopfig zusammengezogen sein.
Binsen tragen zur Wasserreinigung bei, indem sie Schadstoffe abbauen. Einige Arten können sogar Phenole aus dem Wasser aufnehmen und werden darum auch in so genannten Pflanzenkläranlagen eingesetzt.
Verwendung
(Anmerkung: Manche der folgend aufgeführten Nutzungen - insbesondere als Flechtmaterial - beziehen sich wohl weniger auf die Gattung Juncus, sondern auf andere, umgangssprachlich ebenfalls als Binsen bezeichnete Pflanzengattungen, beispielsweise die Teichbinsen/-simsen, Schoenoplectus!)
Getrocknet können Binsen geflochten und in kleinen Streifen als Fußbodenbelag verwendet werden. Binsen sind ein sehr häufig genutzter Rohstoff von Korbflechtern. Laut dem Bericht im Alten Testament der Bibel wurde Moses in einem Binsenkörbchen auf dem Nil ausgesetzt.
Lange Zeit diente die Binse im alten Ägypten als Schreibgerät. Dazu wurde sie getrocknet, am Ende zugespitzt und in Tinte getaucht. Da die aufgefundenen Binsen an einer Seite angekaut waren, nimmt man an, dass dies absichtlich geschah, damit sie Tinte aufnehmen konnten. Eine andere Erklärung sieht dies eher als Folge der Nervosität der ägyptischen Schreiber. Die Binse hatte ein eigenes Schriftzeichen (Hieroglyphe), ausgesprochen: "sw" beziehungsweise "su".
In Fett getränkte Schnüre (Dochte) aus Binsenfasern wurden in vorindustrieller Zeit als Brennmittel in einfachen Klemmlampen benutzt (siehe engl. Rushlight).
Vorkommen in Phraseologismen: in die Binsen gehen (missglücken, verloren gehen); kurz auch "eine Binse" für eine Binsenweisheit (eine Weisheit, die jeder kennt und die folglich kaum eine ist).
Arten (Auswahl)


- Binsen (Juncus)
- Glieder-Binse (J. articulatus)
- Kröten-Binse (J. bufonius)
- Platthalm-Binse (J. compressus)
- Salz-Binse (J. gerardii)
- Sparrige Binse (J. squarrosus)
- Zart-Binse (J. tenuis)
- Dreiblatt-Binse (J. trifidus)
- Gemsen-Binse (J. jacquinii)
- Strand-Binse (J. maritimus)
- Blaugrüne Binse (J. inflexus)
- Faden-Binse (J. filiformis)
- Knäuel-Binse (J. conglomeratus)
- Flatter-Binse (J. effusus)
- Knötchen-Binse (J. subnodulosus)
- Gebirgs-Binse (J. alpino-articulatus)
- Glieder-Binse (J. articulatus)
- Zweischneidige Binse (J. anceps)
- Spitzblütige Binse (J. acutiflorus)
- Zwiebel-Binse (J. bulbosus)
- Dreiblüten-Binse (J. triglumis)
- Zwerg-Binse (J. pygmaeus)