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Russinen

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Bei den Russinen (auch Ruthenen, Rusniaken, Russynen, Karpato-Ukrainer, Karpatorussen, Karpatenrussinen, Ungarnrussinen etc.) handelt es sich um eine ostslawische Bevölkerungsgruppe, die hauptsächlich in der Karpato-Ukraine und in den rumänischen Karpaten ansässig ist. Minderheiten leben auch im Osten von Ungarn, Kroatien, Serbien und Montenegro und der Slowakei.

Die Russinen sind historisch eine kulturelle Splittergruppe der altrussischen Ethnie, die die Kiewer Rus bevölkerte. Nach dem Niedergang der Kiewer Rus in Folge des Mongolensturms führten Wanderbewegungen zur Entstehung ruthenischer Kulturinseln in Ost- und Südosteuropa.

Volksgruppenvertreter geben bis zu 400.000 der 1,3 Millionen Karpato-Ukrainer als Ruthenen an, in der letzten Volkszählung bezeichneten sich allerdings nur 10.000 selbst als Ruthenen. Die russinische Sprache gilt manchen Sprachforschern als Dialekt des Ukrainischen, andere sehen sie wiederum als eigenständige Sprache.

Die einzelnen Stämme der Ruthenen in Transkarpatien sind: Lemken, Bojken, Huzulen, Werchowiner und Doljanen (= Hajnalen).

In Ungarn, Kroatien, Serbien und Montenegro und der Slowakei sind die Ruthenen als nationale Minderheit anerkannt, nicht jedoch in der Ukraine.

Seit dem Mittelalter bezeichnete das lateinische Wort Rutheni die Ostslawen, später nur noch die im Großfürstentum Litauen und in Polen-Litauen lebenden. (Die Russen hießen nun Moscovitae oder Russi.) Zur Zeit des Kaiserreichs Österreich-Ungarn wurden die im Reich lebenden Ukrainer Ruthenen oder seltener auch Russinen (Selbstbezeichnung: Rusinci) genannt.

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