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Familienname

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Familienname oder auch Nachname ist zur besseren Unterscheidung einer Person von anderen als Ergänzung zum Vornamen eingeführt worden.

Mit dem Familiennamen wird die Zugehörigkeit zu einer Familie ausgedrückt. Im Deutschen steht nach dem Vornamen und eventuellem Zusatznamen der Familiennamen bei zusammengesetzten Namen an letzter Stelle.

Die Vornamen reichten,insbesondere auf Grund der größeren Bevölkerungszahl in den Städten, im ausgehenden Mittelalter allein nicht mehr aus, um eine Person in unverkennbarer Weise zu kennzeichnen. Aus diesem Grunde haben sich die Familiennamen entwickelt. Allgemein gebräuchlich sind sie in Deutschland seit dem 13. bis 14. Jahrhundert, in manchen Gebieten aber erst viel später (siehe Hausnamen).

Herkunft der Familiennamen

Die meisten deutschen Familiennamen stammen von Berufsbezeichnungen, andere sind vom Herkunftsort, dem Namen des Vaters oder von Eigenschaften abgeleitet.

Berufe

Unter den 50 häufigsten Familiennamen stellen die Berufsnamen die Mehrheit (30 Namen), schon die ersten 14 sind Berufbezeichnungen. Dazu gehören Müller, Schmidt (Schmied), Schneider, Fischer, Meyer (Oberbauer, Großbauer), Weber, Wagner (Wagenradbauer), Esser (Achsenbauer), Becker (Bäcker) und Schulz (Ortsvorsteher, Polizist).

Vornamen

Einen vom Vornamen des Vaters abgeleiteten Nachnamen nennt man Patronymikum. In einigen Ländern (z.B. Island) wird der Nachname auch heute noch immer aus dem Vornamen des Vaters abgeleitet. Ursprünglich war dies in vielen Sprachen weit verbreitet. So deuten z.B. die schottischen Namen mit dem Namensteil Mac (z.B. Mac Donald) oder die irischen mit O (z.B. O'Brian) auf den Namen des Vaters. In Skandinavien und Norddeutschland enden Namen häufig auf „Sohn“ (z.B. Jackson, Hansen). Sehr viel seltener finden sich von der Mutter abgeleitete Namen (z.B. Tilgner von Ottilie). Im Laufe der Jahrhunderte verschwand außerhalb von Norddeutschland der letzte Teil und es blieb nur der Vorname allein als Familienname. Gelegentlich blieb dieser aber im Genitiv (z.B. Peters) stehen. Die häufigsten deutschen Familiennamen dieser Art sind Hartmann, Werner, Herrmann, Walter, Friedrich und Günther.

Eigenschaften

Dazu gehören Eigenschaften des Körperbaus (Klein, Lang), die Haarfarbe (Braun, Schwarz) oder –frisur (Krause), Charaktereigenschaften (Kühn, Fromm) und besondere Merkmale (dazu gehören die meisten Namen nach Körperteilen, die meist auf Besonderheiten dieses Körperteils hindeuten). Neumann bedeutet der Neuhinzugezogene und Links steht für einen Linkshänder.

Herkunft

Dazu gehören von Ortnamen abgeleitete Familiennamen, die angeben, dass die Familie ursprünglich aus diesem Ort stammt, und geographische Namen (darunter die Zusammensetzungen mit –bach, –berg oder -tal ). Beispiele sind Adenauer (aus Adenau stammend), Bayer (aus Bayern) und Walther von der Vogelweide.

Sonstige

Nicht alle Familiennamen lassen sich eindeutig erklären. Tiernamen können z.B. auf Eigenschaften hinweisen, aber auch auf ausgeübte Tätigkeiten, oder können gar Herkunftsnamen nach einem Haus sein, an das statt einer Hausnummer ein Tierbild gemalt war. Beispiel: Kumpf

Ausländische Familiennamen

Der häufigste ausländische Familienname ist Yilmaz (türkisch, übersetzt: der sich nicht fürchtet). Auch andere verbreitete türkische Familiennamen sind zahlreich vertreten. Es gibt sehr viele ausländische Namen, und teilweise werden sie gar nicht mehr als fremd empfunden (z.B. die polnischen Namen auf –ski).


Literatur