Riddler
Der Riddler ist ein fiktiver Charakter der in Comics des US-amerikanischen Verlegers DC, insbesondere in Titeln des Batman-Labels auftritt. Er ist seiner konzeptionelle Gestaltung nach ein klassischer "Superschurke" und wohl einer der am weitläufigst bekannten Exponenten dieses Figuren-Typus. Sein Name bedeutet ins Deutsche übertragen sinngemäß so viel wie "Rätselsteller" oder "Rätselaufgeber". In früheren deutschen Übersetzungen wurde ihm - in Anspielung an die Sphinx der griechisch-römischen Mythologie - der Name Mr. Sphinx gegeben. Der Riddler wurde geschaffen von dem Autoren Bill Finger und dem Zeichner Dick Sprang und trat erstmals in dem Comicheft Detective Comics 140 vom Oktober 1948 auf.
Aussehen
Der Riddler ist nach Verlagsangaben 1,85 m groß und wiegt 83 Kg. Seine Haare sind schwarz, seine Augenfarbe blau. Er wirkt äußerlich auffallend schlank - fast schmächtig - und ist vom Körperbau eher asthenisch veranlagt. Sein markantestes äußerliches Erkennungsmerkmal ist ein grünes, mit wahllos angeordneten (häufig, aber nicht immer, lilafarbenen) Fragezeichen übersähtes Kostüm. Dabei schwankt das Kostüm in seinem Design zwischen einem hautengen Spandexanzug, wie ihn v.a. Artisten tragen und einem Geschäftsanzug mit weißem Hemd, reversgesäumten grünen Jakett, lilanen Handschuhen und einem grünen Bowlerhut der häufig mit einer lilanen Borte besetzt ist auf der ein einzelnes Fragezeichen prangt. Bisweilen trägt er auch eine schmale, die Augen umrahmende, das Gesichtsfeld ansonsten nicht bedeckende Gesichtsmaske. Als Accessoir führt der Riddler häufig einen Spazierstock mit sich, dessen oberes Ende typischerweise von einem fragezeichenförmigen Aufsatz bekrönt ist. Dieser Spazierstock kann auch zur Selbstverteidigung als Elektroschocker ausgestattet sein.
Charakterisierungswandel
Der Riddler ist besessen von Rätseln, sowie Wort- und Verwirrspielen. Somit zählt er in die Kategorie der thematisch-verhaftet agierenden Schurken, d.h. jener Gruppe von Figuren die nicht entweder vollkommend wahllos und improvisiert handeln oder zwar bestimmte Ziele und Absichten verfolgen dabei aber eine undogmatisch-zielorientierte Vorgehensweise wählen ("das Ziel ist das Ziel", also z.B. finanziellen Profit zu erzielen), sondern die insbesondere bei ihrem Auftreten, bei der Gestaltung ihrer Ausrüstung, bei der Wahl ihrer Einsatzziele und bei der Durchführung ihrer Einsätze in einem bestimmten mehr oder weniger eng begrenzten thematischen Bereich verwurzelt sind (z.B. Two-Face der seine Verbrechen in Zusammenhang mit der Zahl 2 stellt, der Joker der viele seiner Verbrechen in den Kontext der Unterhaltungsbranche, von Witzen, Scherzartikeln, Kabarett u.ä stellt oer der Calendar-Man der seine Verbrechen im Zusammenhang mit Daten, Zeitrechnung, Epocheninhalten u.a. stellt). Seine ihn in diesem Sinne typen-konstituierende Marotte ist seine Leidenschaft seine Verbrechen in verrätselter Form der Polizei und Batman anzukündigen, so dass sich ein Wettkampf entspinnt, der darin besteht, ob es seinen Widersachern gelingt, die ihnen von ihm aufgetragenen Rästel überhaupt zu lösen und wenn sie in der Lage sind sie zu lösen, ob es ihnen gelingt dies zu tun, bevor er den betreffenden Coup erfolgreich beendet hat oder ob er eben seinen Plan erfolgreich abschließen kann und ungeschoren davon kommt, weil es seinen Gegnern nicht rechtzeitig gelungen ist, seine Rästel zu lösen.
Charakterisierung
Wie die allermeisten Batmanschurken hat sich der Riddler in den vergangenen Jahren von einem freischwebend-heiter-beschwingten Ganoven dessen Auftritte nahezu humoristisch angefärbt waren zu der bedrückenden, beim Leser mitunter mitleidvolles Unbehagen auslösenden, Gestalt eines von endogenen oder reaktiven Psychosen zu zwanghaftem Verhalten getriebenen Soziopathen gewandelt.
Biografie und Analyse
Also versuchte er, sein Handicap durch die Erstellung immer komplexerer Rätsel zu kompensieren.
Als Kind entdeckte der Riddler wie unterhaltsam und faszinierend Räsel sein können. Bereits als Schulkind brach er den Schrank seines Lehrers auf, um an ein Kreuzworträtsel zu gelangen, um sich, da es am nächsten Tag als Schulaufgabe gestellt würde, dadurch profilieren zu können, dass er ees als erster in der Klasse gelöst haben würde. Seine jugendliche Begeisterung weitete sich zunehmend zu einer Obsession aus, als er heranwuchs. Als Erwachsener frönte Eddie seiner Leidenschaft als Schausteller auf dem Jahrmarkt, wo er einen präparierten Rätselstand betrieb. Als ihm auch das nicht mehr genügte, wandte er sich dem Verbrechen zu. Seine Zwangsneurose intensivierte sich dabei immer weiter und nahm schließlich nahezu karnevaleske Züge an: dies mündete darin, dass es so weit kam, daß es dem Riddler unmöglich war, ein Verbrechen zu begehen, ohne es vorher in Rätselform angekündigt zu haben. Er setzte es sich zum Ziel, immer schwierigere, kompliziertere und gefährliche Rätsel zu entwickeln, doch bisher gelang ihm dank Batmans Bemühungen kein wirklich erfolgreiches Verbrechen. In viele Adaptionen des Batman-Stoffes heißt der Riddler mit bürgerlichen Namen Edward "Eddie" Nigma (oder Nygma) oder E. Nigma (engima ist ein im englischen Sprachgebrauch als veraltend empfundenes Wort für Rätsel oder Mysterium: also ist E. Nigma ein sprechender Name im Sinne des Spruchs "Nomen est omen"). In einigen Geschichten wird der Name Nigma jedoch als ein falscher Name gekennzeichnet und sein richtiger Name als Edward Nashton identifiziert. Im Gegensatz zu vielen gegnern der Batman-Schurkengallerie stellt der Riddler eher eine mentale als eine physische Herausforderung für den Helden dar: d.h. die Schwierigkeit für Batman besteht darin, den Riddler ausfindig zu machen und nicht so sehr darin ihn nach seiner Ausfindiggemachtwerdung zu überwältigen und gefangenzusetzen. Auch tötet er anders als viele anderen Angehörige seinse "Berufsstandes" in den Batman-COmics nur äußerst selten, besitzt zumeist nicht einmal die Intention andere zu verletzten, sondern möchte viel mehr seinen Spieltrieb im Wettstreit mit den Gesetzeshütern und Batman befriedigen. Verschiedene Versuche des Riddlers sich von dem skurrilen Zwang Rätsel stellen zu müssen,, zu befreien scheiterten. Der handlungssteuernde Zwang des Riddlers ist dabei sehr flexibel: es ist ihm möglich nahezu jedes Verbrechen zu begehen, so lange er es nur in verrätselter Form darstellen kann. Des Häufigeren hat er zwei junge, athletisch-zankesfrohe Assistentinnen die ihn bei seinen Verbrechen unterstützten und deren Namen gewöhnlich aus zwei der drei Namen Quiz, Query und Echo gewählt sind. In den amerikanischen Comics ist es dem Riddler mittlerweile gelungen Batmans Geheimidentität durch geschicktes Schlussfolgern herauszufinden. Er hat sie jedoch aus bislang nicht enthüllten Gründen für sich behalten.
Film und Fernsehen
In der karrikaturesk überzeichneten Batman-Comedy-Fernsehserie der 60er Jahre wurde der Riddler von Frank Gorshin (stellvertretend auch von John Asten) gespielt, dessen Darstellung die Figur popularisierte und zu einer Ikone der Pop-Kultur von hohem Erkennungswert erhob. Vor seinem Auftitt in der Fernsehserie war der Riddler ein eher unbedeutender Schurke gewesen, durch die hervorhebende Stellung die er durch seinen Auftritt in der Fernsehserie und zumal durch Gorshins beliebte Porträtierung als vollkommen "durchgeknallter" Irrer genoss, stieg der Riddler in den Comics alsbald zu einem Hauptgegner Batmans auf. In dem Kinofilm Batman Forever von 1995 schlüpfte der arrivierte FIlmstar Jim Carrey (ursprünglich war Robin Williams für die Rolle vorgesehen) in die Rolle des Riddlers, der seine Darstellung an Gorshins Vorbild orientierte. In der Batman-Zeichentrickserie der 1990er Jahre trat er ebenfalls auf (synchronisiert von John Glover), diesmal jedoch nicht als unberechenbarer Irrer sondern als ein aparter Intellektueller. In der seit 2005 angelaufenen neuen zeichentrickserie The Batman debütierte ein neuer, futuristischer Riddler. Dieser Riddler besitzt einen sehr gothisch wirkenden Habitus, der anscheinend Marilyn Manson nachempfunden ist und wird bezeichenenderweise von Robert Englund - dem Darsteller des Seriekillers Freddy Krueger in den Nightmare-on-Elm-Street-Filmen - synchronisiert.