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Bartrobbe

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Bartrobbe
Bartrobbe
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Raubtiere (Carnivora)
Vorlage:Superfamilia: Hundeartige (Cynoidea)
Vorlage:Familia: Hundsrobben (Phocidae)
Vorlage:Genus: Erignathus
Vorlage:Species: Bartrobbe
Wissenschaftlicher Name
Erignathus barbatus
(Erxleben 1777)

Die Bartrobbe ist eine große Robbe der Arktis. Ihren Namen trägt sie wegen ihrer langen, weißen Schnurrbarthaare.

Merkmale

Bartrobben haben eine graubraune Farbe, ihre Unterseite ist heller als die Oberseite. Im arktischen Winter sind sie durch eine gewaltige Fettschicht geschützt, so dass die Bartrobbe in dieser Zeit unförmig wirkt. Der Kopf wirkt dann unterproportional klein. Ihr Gewicht kann im Winter 360 kg betragen, im Sommer verliert sie ihr Fett und wiegt nur noch 230 kg. Die Länge beträgt etwa 250 cm. Kennzeichnend sind für die Bartrobbe ihre beinahe rechteckig geformten Vorderflossen.

Lebensraum

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet umfasst die Treibeisgebiete rund um die Arktis. Besonders häufig sind Bartrobben im Beringmeer. Obwohl sie im Winter auch unter einer geschlossenen Eisdecke leben (das Vorhandensein von Atemlöchern natürlich vorausgesetzt), ziehen sie vom Packeis verschonte Gegenden vor. Bei ihren Wanderungen haben sich einzelne Bartrobben schon an europäische Küsten verirrt, in einem Fall sogar bis Nordspanien.

Lebensweise

Bartrobben leben einzelgängerisch. Sie halten sich stets in unmittelbarer Nähe des Wassers auf, um den nachstellenden Eisbären zu entkommen. Bei ihren Tauchgängen können sie Tiefen von 200 m erreichen, bevorzugen aber flacheres Wasser. Ihre Nahrung sind Organismen des Meeresbodens, die sie mit ihren Barthaaren aufspüren, zum Beispiel Krebstiere, Muscheln und Schnecken. Daneben fressen Bartrobben auch Fische.

Männliche Bartrobben sind sehr singfreudig und geben unter Wasser einen typischen Gesang von sich, der wie ein vibrierendes Trillern klingt und einem Walgesang nicht unähnlich ist. Vermutlich dienen diese Laute der Abgrenzung eines Territoriums und/oder der Werbung um ein Weibchen.

Die jungen Bartrobben werden im April oder Mai nach etwa 11 Monaten Tragezeit auf dem Eis geboren. Sie werden für etwa zwei Wochen gesäugt und dann allein gelassen. In diesem Alter sind sie aber bereits schwimmfähig.

Sonstiges

Wegen ihrer Haut und ihres Fleisches werden Bartrobben gejagt. Jährlich werden etwa 10.000 Bartrobben erlegt. Da diese Spezies einzelgängerisch lebt, kann sie nicht wie andere Robbenarten massenhaft abgeschlachtet werden und ist deshalb stets in geringerer Gefahr gewesen. Ihr Fell gilt unter Pelztierjägern als wertlos. Die Bestände sind stabil und nicht bedroht.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 6th Edition. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-80-185789-9