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Würm (Geilenkirchen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Würm
Ehemaliges Gemeindewappen von Würm
Koordinaten: 51° 0′ N, 6° 11′ OKoordinaten: 50° 59′ 33″ N, 6° 10′ 43″ O
Höhe: 70 m ü. NN
Einwohner: 526 (31. Dez. 2012)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 52511
Vorwahl: 02453
Karte
Gemarkung Würm

Würm ist ein Haufendorf. Die bis dahin selbständige Gemeinde wurde 1972 der Stadt Geilenkirchen im Kreis Heinsberg im westlichen Nordrhein-Westfalen (Deutschland) eingemeindet.

Der Ort ist als Kirchdorf Sitz einer katholischen Pfarre mit der Pfarrkirche St. Gereon. Die Pfarrgemeinde umschließt die umgebenden Ortschaften Leiffarth, Honsdorf, Flahstraß, Müllendorf und Beeck. Zum Einzugsbereich der im Ort ansässigen Grundschule gehören außerdem die Orte Kogenbroich, Kraudorf, Nirm, Süggerath und Lindern (Stand 2008).

Nachbarorte

Kraudorf Randerath Brachelen
Kogenbroich Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lindern
Prummern Beeck (Geilenkirchen) Gereonsweiler

Geografie

Straßenansicht mit Turm der katholischen Pfarrkirche St. Gereon (2010)
Felder vor der Ortseinfahrt von Würm

Würm liegt rund sieben Kilometer nordöstlich von Geilenkirchen, rechts der Wurm oberhalb des Wurmtales, an der Bahnlinie Aachen–Mönchengladbach (Bahnhof im rund zwei Kilometer entfernten Lindern) und der Landstraße L 364 Geilenkirchen–Hückelhoven.

Geschichte

Historische Karte von Würm (um 1800)
Landschaft rund um Würm

Die erste urkundliche Erwähnung findet Würm anlässlich der Konsekration einer Kapelle in Prummern durch Bischof Werner von Münster im Jahre 1137. Im Jahr 1144 übertrug Erzbischof Arnold I. (1137–1151) aus Köln die Schenkung „Worma“ an die Klöster Liesborn und Überwasser bei Münster. 1240 wurde Herr von Randerode Vogt über Würm und Prummern; damit gelangte Würm unter die Herrschaft der Randerather bis zum Jahre 1384. Darauf gehört Würm zum Herzogtum Jülich. Der Herzog von Jülich war der Kollator der Kirche in Würm. Während des Mittelalters war Würm lange Personat und wurde durch einen vicarius perpetuus ( bezahlter Pfarrervertreter) versehen. 1559 hat das Personat an der Pfarrkirche zu Würm aufgehört. Pastor Leonard Lonsis war Rektor der Pfarrkirche zu Würm. Bei Errichtung des 1. Bistums Aachen wurde Himmerich von Würm abgetrennt und zu Randerath geschlagen. Seit 1742 bestand in Würm eine Vikarie.

In der Zeit der französischen Besetzung durch Napoleon I. von 1794 bis 1814, auch Franzosenzeit genannt, wurde Würm Bürgermeisteramt (Mairie) für die umliegenden Ortschaften Beeck, Honsdorf, Leiffarth, Müllendorf, Süggerath, Wurm[1]. 1934 wurde das Bürgermeisteramt von Würm mit dem Amt Immendorf zusammengelegt.

Von der ältesten Kirche sind noch der Chor und die heutige Messdienersakristei erhalten. Die spätgotische dreischiffige Kirche aus dem 15. Jahrhundert wurde am 18. November 1944 von deutschen Truppen zerstört. Bis zum Wiederaufbau 1951 wurde die hl. Messe in einer Holzbaracke gehalten, die neben der Ruine aufgebaut war und als Notkirche fungierte. Die Kirche ist in der Denkmalliste der Stadt Geilenkirchen aufgenommen.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gereon Würm in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.[2]

Politik und Verwaltung

Bis zur Gemeindereform war das Amt Immendorf-Würm als kommunale Gemeinde für Würm, Immendorf, Puffendorf, Süggerath, Beeck und Setterich (bis 1962) zuständig. Mit Inkrafttreten des Aachen-Gesetzes wurden das Amt Immendorf-Würm am 1. Januar 1972 aufgelöst und seine Ortschaften ohne Puffendorf nach Geilenkirchen eingemeindet.[3] Die Verwaltung wird nun nach der Gemeindeordnung von Nordrhein-Westfalen von der Stadt Geilenkirchen wahrgenommen.[4]

Stadtbezirk

Der Ort ist gemäß der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen seit 1971 Teil des Geilenkirchener Stadtbezirks „Würm“, den es gemeinsam in den Grenzen der Gemarkung Würm mit den Orten Flahstraß, Honsdorf, Leiffarth und Müllendorf bildet. Der Stadtbezirk Würm mit derzeit (2012) 1568 Einwohnern wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[5]

Öffentliche Einrichtungen

Neues Feuerwehrhaus

Die Löscheinheit Würm der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geilenkirchen ist in Leiffarth stationiert. Gegründet wurde sie im Jahre 1907 und 1947 nach dem 2. Weltkrieg neu aufgestellt. Würm bildet mit den Einheiten Beeck und Nirm den IV. Zug der FF der Stadt Geilenkirchen. Der primäre Ausrückbereich ist das Stadtgebiet nord-östlich von Geilenkirchen und erstreckt sich von Hoven nach Beeck und von Müllendorf nach Lindern.

Im Jahr 2002 wurde ein neues Feuerwehrhaus an der Lindernerstraße erbaut, das das Gerätehaus in der Rückstraße ablöste. Im Gebäude befinden sich, neben den Fahrzeugen und Gerätschaften, ein Schulungsraum, Küche, Büro, Sozial-, Wasch- und Umkleideräume. Zur Einheit gehören 22 aktive Feuerwehrmänner (SB), 5 Jugendfeuerwehrleute und 9 der Ehrenabteilung (Stand Feb. 2012). Der Fuhrpark umfasst ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 mit Gruppenbesatzung und Rüstsatz für technische Hilfeleistung (Baujahr 2006, Funkrufname Florian Geilenkirchen 43 HLF20) und ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 16 (Bj. 1989, Funkrufname Florian Geilenkirchen 43 LF20).[6]

Wappen

Das Wappen von Würm zeigt im oberen Teil den Jülicher Löwen auf gelbem Grund. Der Jülicher Löwe, in Gold ein schwarzer, wachsender Löwe, rot bezungt und rot bewehrt, ist Motiv des Wappens vieler Städte und Gemeinden im Gebiet des ehemaligen Herzogtums.[7][8][9][10] Das Wappen wird weiterhin mittig durch die symbolisierte Wurm quer geteilt. Im unteren Teil des Wappens werden 2 verschlungene Würmer auf rotem Grund dargestellt.

Vereine

  • Förderverein der Ortsvereine Würm e. V.
  • Katholische Frauengemeinschaft Würm
  • Musikkorps Würm
  • Karnevalsgesellschaft „Würmer Wenk“
  • Schützenbruderschaft St. Gereon, Würm
  • Schützenbruderschaft St. Hubertus, Leiffarth
  • Schützenbruderschaft St. Josef, Müllendorf
  • Spielgemeinschaft SG Union 94 Würm-Lindern

Veranstaltungen

Siehe auch

Literatur

  • Alt-Geilenkirchen und seine Nachbarn. Historischer Bildband von und um Geilenkirchen. Verlag Fred Gatzen, Geilenkirchen 1986, ISBN 3-923219-06-7.
  • Walter Scheufen: Geilenkirchen und seine Dorfgemeinschaften. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-937126-51-7.

Einzelnachweise

  1. http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=185&expandId=171&klassId=0&tektId=995&id=0346&y=0 Suchwörter: Marie Würm
  2. http://bistumskarten.kibac.de/seiten/region-heinsberg/gdg-st--bonifatius-geilenkirchen
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  5. [1] (PDF; 29 kB) Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen
  6. [2] Homepage der Löscheinheit Würm
  7. K. Stadler: Deutsche Wappen. Bundesrepublik Deutschland. Angelsachsen Verlag, o.O. 1964-1971, 8 Bde.
  8. R. Steimel: Rheinische Städtewappen. Ihre Herleitung aus Länderwappen und Siegeln. Köln 1948
  9. H. de Vries: Wapens van de Nederlanden. Amsterdam 1995. – Hierin ist insbesondere das Wappen der Provinz Gelderland mit Bezug zu Jülich interessant; hier auch Nennung des „Jülicher Löwen“ („Leeuw van Gulik“)
  10. R.J.P.M. Vroomen: Wapengekletter in Zuid Limburg. In: Jaarboek Limburg van Mook tot Eijsden. o.O. 1983, S.124–131.
  11. http://www.web-toolbox.net/geilenkirchen/badewannenrennen.htm%7CBadewannenrennen auf der Wurm bei Würm>|aufgerufen 04.04.2013