Alsfeld
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Alsfeld hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Gießen |
Landkreis: | Vogelsbergkreis |
Fläche: | 129,69 km² |
Einwohner: | 17.674 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 136 Einwohner je km² |
Höhe: | 260 bis 290 m ü. NN |
Postleitzahl: | 36304 |
Vorwahl: | 06631 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | VB |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 35 001 |
Stadtgliederung: | 16 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 36304 Alsfeld |
Offizielle Website: | www.alsfeld.de |
E-Mail-Adresse: | info@stadt.alsfeld.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Herbert Distelmann (SPD) |
Alsfeld ist eine Stadt im Zentrum von Hessen. Die nächstgrößeren Städte sind Bad Hersfeld etwa 39 km im Osten, Fulda 44 km im Südosten, Gießen 52 km im Westen und Marburg etwa 43 km im Nordwesten gelegen.
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt am Oberlauf der Schwalm im nördlichen Vogelsberggebiet und am südlichen Rand des Knüllgebirges.
Nachbargemeinden und -kreise
Alsfeld grenzt im Norden an die Gemeinden Willingshausen, Schrecksbach und Ottrau (alle Schwalm-Eder-Kreis), im Osten an die Gemeinde Breitenbach (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und die Gemeinde Grebenhain, im Süden an die Gemeinden Schwalmtal und Romrod, sowie im Westen an die Stadt Kirtorf und die Gemeinde Antrifttal.
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt gibt es die Stadtteile Altenburg, Angenrod, Berfa, Billertshausen, Eifa, Elbenrod, Eudorf, Fischbach, Hattendorf, Heidelbach, Leusel, Liederbach, Lingelbach, Münch-Leusel, Reibertenrod und Schwabenrod.
Wappen
Blasonierung: Das Wappen zeigt in blau einen rechtsgewendeten, golden gekrönten und golden bewehrten, roten Löwe. Rechts ein Schwert mit silberner Schneide und goldenem Griff.
Bedeutung: Das älteste Siegel der Stadt zeigte um 1234 den Landgrafen von Hessen als Richter mit Schwert in der einen Hand und in der Anderen ein Schild. Dieses Schild zeigte das Wappen der Landgrafen von Hessen (den Löwe von Hessen). Die heutige Anordnung auf dem Wappen erschien ab dem späten 14. Jahrhundert. Seit dem gab es nur kleine farbliche Änderungen, so wurde der frührer sieben Mal von Silber und Rot geteilte Löwe einfarbig.
Geschichte
Im 4. Jahrhundert nach Chr. durchquerten die Hunnen unter Attila die Region um Alsfeld. Der in dieser Gegend noch überdurchschnittlich oft auftretende Mongolenfleck zeugt davon.
Alsfeld wurde im Jahre 1069 das erste Mal urkundlich erwähnt. Ausgrabungen in der Walpurgiskirche haben ergeben, dass es hier im 9. bzw. 10. Jahrhundert schon eine romanische Kirche gegeben hat. Somit entstand der Ort vermutlich in der Zeit der Karolinger. Zwischen 1180 und 1190 bauten die Landgrafen von Thüringen hier an der historischen Handelsstraße der Kurzen Hessen, eine Burg. Diese Lage begünstigte die Entwicklung von Alsfeld, so dass Alsfeld ab 1222 als Stadt bezeugt ist.

Seit 1247 gehört Alsfeld zu Hessen und im Jahre 1254 tritt die Stadt dem Rheinischen Städtebund bei. Herrman II. baute sich hier 1395 ein Schloss und die Stadt war zeitweise Residenzstadt. Seit 1567 gehörte die Stadt zu Hessen-Marburg und ab 1604 zu Hessen-Darmstadt. Bis 1972 war sie Sitz des gleichnamigen Landkreises, der bei der hessischen Gebietsreform mit dem Nachbarkreis Lauterbach und dem Raum Schotten zum Vogelsbergkreis zusammengeschlossen wurde.
Die Entscheidung des hessischen Innenministeriums, Lauterbach zur Kreisstadt zu bestimmen, führte seinerzeit zu einiger Erbitterung in Alsfeld, die das Verhältnis zu Lauterbach über Jahre hinweg belastete. Auf Grund der Proteste im Alsfelder Raum teilte z. B. die Kfz-Zulassungsstelle Alsfeld zwischen 1972 und 1978 nicht, wie ursprünglich vorgesehen, das Kennzeichen LAT (Lauterbach), sondern weiterhin Nummernschilder mit dem Kürzel ALS zu, bis 1978 die Kombination VB als Autokennzeichen des Vogelsbergkreises festgelegt wurde.
Eine der vielen Geschichten, wie Alsfeld zu seinem Namen und seiner Lage gekommen sei, lautet wie folgt. Um das Jahr 1200 machte der Marktgraf von Hessen/Thüringen einen Ausritt über den Vogelsberg. Auf dem Homberg (einem Hügel nahe Alsfeld) angekommen, bliess dort ein starker Wind. So sagte dieser: "Als fällt mir der Hut vom Kopp." ("Als": oberhessisch für "immerfort".) Aus als fällt wurde dann angeblich Alsfeld.
Politik
Die Stadtverordnetenversammlung Alsfeld zählt 37 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 18. März 2001 wie folgt dar:
SPD | : 15 Sitze |
CDU | : 13 Sitze |
UWA | : 5 Sitze |
Bündnis 90/Die Grünen | : 3 Sitze |
FDP | : 1 Sitz |
Der Magistrat besteht aus 9 Stadträten. Davon entfallen 3 Sitze auf die SPD, 3 Sitze auf die CDU, 2 Sitze auf die UWA und ein Sitz auf die Bündnis 90/Die Grünen.
Wirtschaft
Verkehr
Alsfeld liegt unmittelbar an der Autobahn A 5. Die Bundesstraßen B 254 und B 62 führen durch die Stadt. Weiterhin beginnt hier die Bundesstraße B 49. Alsfeld ist auch per Bahn über die Vogelsbergbahn Gießen - Alsfeld - Fulda erreichbar.
Städtepartnerschaften
- New Mills (Derbyshire/Großbritannien, seit 1962)
- Nakskov (Dänemark, seit 1963)
- Chaville (Frankreich), seit 1974)
- Amstetten (Österreich, seit 1979)
- Spisská Nová Ves (Slowakische Republik, seit 1992)
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
Die Gemeinden Berfa, Hattendorf, Liederbach und Lingelbach wurden anlässlich der Gemeindereform am 11. Juli 1972 eingemeindet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Konzerte
- Regelmäßig Rock-, Pop- und volkstümliche Konzerte in der Hessenhalle
Theater
- Theater Regional in der Stadthalle
- Alljährliches Theater der lokalen höheren Schulen (ASS/MES)
Museen

- Regionalmuseum Alsfeld in den Patrizierhäusern, Neurath-Haus (erbaut 1688) und dem Minnigerode-Haus (erbaut 1687)
- Spielzeugmuseum Alsfeld
Bauwerke
Die Stadt ist bekannt für ihre Altstadt mit geschlossener historischer Bebauung. Am Markt im Zentrum der Altstadt befindet sich das Fachwerk-Rathaus in frühen Rähmbau, das von 1512 bis 1516 errichtet worden ist. Sein steinerner Unterbau wurde frührer als Markthalle genutzt.
Neben dem Rathaus steht das Weinhaus und an dessen Ecke der alte Pranger. Das Weinhaus wurde im Jahre 1538 von Hans von Frankfurt mit einem Staffelgiebel errichtet. Gebaut wurde es als städtisches Weinlager und Ausschank. Die alten Vorhangbogenfenster wurden 1840 verändert.
Zwischen Rathaus und Weinhaus befindet sich das älteste Fachwerkhaus der Stadt. Es wurde in Ständerbauweise errichtet. Die ältesten Teile des Hauses stammen von 1350. Weitere Aus- und Umbauten fanden 1403 und 1464 statt. Unter dem Haus befinden sich noch zwei Keller mit Tonnengewölbe, die aus der Zeit der Stadtgründung stammen.
Hinter diesen drei Gebäuden steht die Walpurgiskirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Chor wurde im Jahr 1393 neu erbaut, der Turm wurde nach dessen Einsturz 1394 neu errichte, allerdings erst 1543 vollendet und 1836 um ein Geschoss gekürzt. Das gotische Langhaus wurde ab 1472 zu einer Kirchenhalle umgebaut. In einer zu den Architekturformen passenden Bildsprache schuf Charles Crodel 1963 die den Kirchenraum prägende Gesamtverglasung.
In unmittelbarer Nähe zur Walpurgiskirche befindet sich das spätgotische Beinhaus, das 1368 das erste Mal erwähnt und 1510 erweitert wurde. Es diente zur Aufbewahrung der Gebeine aus dem Friedhof.
Am südlichen Ende der Altstadt steht die Dreifaltigkeitskirche, die ehemalige Klosterkirche der Augustiner aus dem 14. Jahrhundert. Sie besitzt einen zweischiffigen, asymetrischen Hallenbau, der um das Jahr 1435 erbaut wurde. Der Kirche fehlt, wie bei Bauten von Bettelorden üblich, ein Kirchturm.
Bei den Ruinen der Klosterbauten ist ein Stück der alten Stadtmauer mit dem Leonhardsturm erhalten, einem Torturm der ehemaligen Stadtbefestigung, der 1386 erbaut wurde.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Alsfelder Pfingstmarkt
- Alsfelder Stadtfest (1.Augustsamstag)
- Alsfelder Weihnachtsmarkt
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Henny Koch (1854-1925), Schriftstellerin
- Stephan Weidner (* 29. Mai 1963), Texter, Bassist und Sänger der Gruppe Böhse Onkelz
- Thomas Freitag (* 17. Juni 1950), deutscher Kabarettist