Thraker
Die Thraker waren ein indoeuropäisches Volk oder Völkergruppe in der Antike. Sie wurden schon in der Ilias von Homer erwähnt, sowie von Herodot beschrieben. Thrakische Stämme siedelten auf dem Balkan, dem eigentlichen Thrakien (Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien, zwischen den Karpaten und dem Ägäischen Meer), und in der heutigen Türkei (Mysien, Bithynien, Paphlagonien). Sie seien das größte Volk nach den Indern, schrieb Herodot. Sie besaßen keine eigene Schrift, standen aber in engem Kontakt zu den Griechen und ihrer Kultur. Die alte griechische Religion ist stark von den Thrakern beeinflusst. Ihre Sprache war das Thrakische.
Geschichte
Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. treten die Thraker historisch in Erscheinung. Die Völkergruppe der Thraker entstand vermutlich aus nomadischen Stämmen indogermanischer Herkunft. Manche Autoren nehmen auch einen sehr starken autochtonen Anteil der Bevölkerung an, andere sprechen von Protothrakern.
Griechische Frühgeschichte
Einige gehen davon aus, dass die Thraker auch für die Griechen eine Art Ur- oder Vorbevölkerung darstellten (Protogriechen). Vermutlich sind die Thraker bereits vor den Griechen, oder einer griechischen Führungsschicht (Mykener, Achäer, Danaer) auch auf das griechische Festland vorgedrungen. Dafür spricht die starke Dominanz thrakischer Götter und Mythen im griechischen Pantheon, sowie die Berichte der Autoren des Altertums, Orts-, Flur- und Personennamen in Griechenland. Auch die Ergebnisse der Archäologie aus der vormykenischen Frühzeit Griechenlands, vor der sogenannten Palastzeit, sprechen für diese These. Thrakische Stämme wanderten auch nach Kleinasien ein und gründeten dort die Länder Bithynien, Paphlagonien und Mysien. Überhaupt galt den ältesten Griechen Thrakien als das gesamte Gebiet nördlich der Griechischen Stämme bis zu den Skythen. Aus ähnlichen Gründen wurde auch immer wieder ein Zusammenhang zwischen den Thrakern und den Troern, als auch Phrygern in frühester Zeit angenommen. Sprachlich konnte das nicht bestätigt werden, allerdings spricht noch immer einiges dafür. So nimmt man an, daß die Phryger im 12. Jahrhundert v. Chr. über Thrakien nach Kleinasien eingewandert sind. Zahlreiche Orts- und Stammesnamen, sowie die Namen der vorgeschichtlichen Könige Phrygiens sprechen für diese Verbindung (So z.B. Tantalus ca. 1300 v. Chr., Teuphrant um 1300 v.Chr., Teleph, Tarhont, Migdon ca. 1200 v. Chr., siehe auch Mythologie)
Älteste Stämme
Den Griechen galten die Thraker, neben den Pelasger, Leleger und Karer, als die Alten schlechthin. Sie traten in den Geschichten, Legenden, Mythen, den Orts- und Flurnamen, sowie den Königs- und Stammesnamen allerorten im gesamten Griechenland zu tage. So wundert es nicht, daß manchmal auch nicht thrakische alte Stämme von den Griechen als thrakisch angesehen wurden. Die Zahl der thrakischen Stämme belief sich über die Zeitläufte auf etwa 90. Manche von ihnen verschwanden, andere verschmolzen miteinander. Größere Bedeutung erlangten die Odrysen, die Bessen, die Thynen, die Geten, die Daker, die Moesier und die Asten.
Perserkriege
512 v. Chr. wird Thrakien von den Persern unter Dareios erobert. 492 zieht Mardonios und 480 Xerxes durch Thrakien nach Griechenland.
Im 5. Jahrhundert v. Chr., wahrscheinlich in Folge der Perserkriege, bildeten sich bereits Thrakische Teritorialstaaten heraus. Über diesen Prozess schweigen die Quellen. Bekannt wurde das Reich der Odrysen, dass sich ab etwa 428 v. Chr. längs des Meeres von der Stadt Abdera zum Pontus Euxinus (Schwarzes Meer) bis zur Mündung des Ister (Donau) erstreckte. Laut Thukydides war Teres der erste odrysische König, der überregionale Macht in Thrakien errang. Im Peloponnesischen Krieg kämpften die Odrysen mit Erfolg als Verbündete Athens gegen dessen Feinde. Thrakische Küstenstädte treten dem Attischen Seebund bei. Bekannt ist der odrysische König Kothys, sein Sohn Kersoblept hatte Ärger mit rivalisierender Verwandtschaft, ließ Bronzemünzen prägen, nahm jährlich etwa 200 Talente Gold und Silber als Steuern ein, ca. 500 kg Edelmetall, war den Griechen und Philipp von Makedonien befreundet. Als Kersoblept offen mit Athen paktierte, nahm Philipp erst einen seiner Söhne gefangen und schickte dann sein Heer nach Thrakien.
Makedonische Provinz
351 v. Chr. eroberte der Vater Alexanders des Großen den Westteil Thrakiens und machte es zum Bestandteil seines Reiches. 341 v. Chr. folgte auch der Osten als Makedonische Provinz. Strategen werden für die Verwaltung eingesetzt. 335 v. Chr. werden die Thraker von Alexander dem Großen erneut unterworfen. Lysimachos bildet schließlich eine Satrapie.
Hellenismus und Kelten
Um 281 besteht ein hellenistisches Thrakerreich. Um diese Zeit fielen die Kelten auf ihrem Rückzug von Delphie ein und gründeten ein Reich am Tylis von 278 bis 212 v. Chr. Philipp V. muss nach 197 die Eroberten Gebiete Thrakiens herausgeben. Antiochos III. versucht darauf hin die Küste in seleukidische Gewalt zu bekommen.
Die Chersonesos (Lysimachea, Bisanthe) wird 189 v. Chr., Ainos, Maroneia 185, 184 v. Chr. von Eumenes II. bedrängt, 170 schliesslich Abdera belagert.
Römische Provinz
Im Jahre 46 n. Chr. wurde Thrakien nach langer Gegenwehr eine Provinz des Römischen Reiches, und blieb auch Bestandteil des Byzantinischen Reiches.
Wegen ihrer kämpferischen Geschicklichkeit und Furchtlosigkeit waren Thraker als Gladiatoren sehr begehrt und geschätzt (dieser Gladiatorentypus hieß "thraex"). Auch der berühmte Gladiator und Anführer eines Sklavenaufstandes Spartacus war ein Thraker.
Am Ende der Römischen Zeit verschwinden die Spuren der Thraker. Manche gehen davon aus, dass sie noch heute als Substrat in der Bulgarischen und Rumänischen Bevölkerung weiterbestehen. (siehe auch Pomaken)
Die Könige Thrakiens
Die Mythischen Könige:
- Kadmos
- Peiros, Peiroi (Sohn es Argos)
- Lykurg (König der Edoner, Sohn des Dryas)
- Orpheus (sein Gegenspieler)
- Sithon
- Akamas, lat. Akamant (Sohn d. Theseus i. d. Ilias zu Athen)
- Polymnestor
- Rhesos, Rezos, Rez (thrak. König i. d. Ilias zu Troja, s. Rhesusaffe)
- Kisseus (Sohn des Aigyptos, auch Beiname des Dionysos und des Apollon)
- Tegyrios
- Eumolpos
- Ismaros (Immarados), Sohn des Eumolpus und Schwiegersohn des Tegyrios
- Phineus blinder König der Thynen von Salmydessos
- Diomedes (König der Bistoner)
- Euanthes König von Ismaros (Odyssee 9)
- Maron sein Sohn und Priester des Apollon (ebda)
- Butes Vater der Hippodameia, König der Lapithen von Larissa
histor. Könige:
- um 500 v. Chr. Seutus nach Xenophontes Usurpator, mit Hilfe der Griechen
- 450 - 440 v. Chr. Teres, Terei (König der Odrysen)
- 440 - 424 v. Chr. Sitalkes, Sitalk
- 383 - 359 v. Chr. Kothys I., Kotis (König der Odrysen, siehe auch Iphikrates, Schwiegers.)
- ??? - 351 v. Chr. Kersoblept, Kerseblept (König der Odrysen), Sohn d. Kothys
- ??? - 341 v. Chr.
- 341 - 336 v. Chr. Philipp (König von Makedonien)
- 336 - 323 v. Chr. Alexander der Große (König von Makedonien)
- ??? - 295 v. Chr. Seuthes III. (ca.330-295)
- 322?- 281 v. Chr. Lysimachos (König und Stadthalter von Thrakien), als Diadoch von Alexander
- 299 - 281 v. Chr. Arsinoë II. (Königin von Thrakien) (griech., maked. Abst.)
- ca.277-260 v. Chr. Skostokos
- ca.225-218 v. Chr. Kavaros
- ???-??? v. Chr. Adaios
- ???-??? v. Chr. Charaspes
- um 147 v. Chr. Teres und Barsabas (s. Momsen), Byces (ebd.)
- 140-100 v. Chr. Mostis
- ?? - 44 v. Chr. Burebista (* 111 v. Chr.) (König von Dakien)
- ca.48-42 v. Chr. Rhaiskuporis I., Reskuporis I., Sohn des Kotys, Verbünd. Cäsars
- ca.31 v.Chr. Kothys II., Sohn des Reskuporis I., Schlacht bei Actium. Hielt zu Antonius
- nach 31 v. Chr. Rhoemetalkes I., der Sohn des Kotys II., Schlacht bei Actium
- 6 n.Chr. Reskuporis II. und sein Bruder, Söhne des Sadalas, im Pannonischer Aufstand auf Seiten d. Römer
- 26 n. Chr. Rhoemetalkes II. auf Seiten d. Römer
- 37 n. Chr. Rhoemetalkes III., und seine Brüder Kotys, Polemo Mitschül. Caligulas.
- ??? - 106 Decebalus, Decebal (König von Dakien)
- 235 - 238 Maximinus I. (römischer Kaiser, auch Maximinus Thrax)
siehe auch Liste der Statthalter von Dakien
Thrakische Völker
Thrakische Stämme
(nach antiken Quellen)
siehe Liste der thrakischen Stämme
siehe auch Liste von Stämmen
Thrakische Siedlungen
siehe Liste thrakischer Städte
Thrakische Kultur
Die meisten Zeugnisse Thrakischer Kultur stammen aus der Bronzezeit. Die Thraker hatten bereits eine differenzierte Gesellschaft, sie waren in Stämmen organisiert, die unter der Führung von Stammesfürsten und Königen standen. Zu den interessantesten Bauwerken der Thraker gehören Grabhügel, in denen die Herrscher und Stammesführer begraben wurden. Sie sind heute insbesondere in Süd-Bulgarien anzutreffen, wo sich zahlreiche solcher Grabanlagen erhalten haben.
Außerordentliches Aufsehen erregten die besonders in den letzten Jahrzehnten ausgegrabenen bronzezeitlichen Goldschätze der Thraker. Sie sind in ihrer Pracht nur noch mit dem Goldschatz aus Troja vergleichbar (Schatz des Priamos) zu dem vermutlich auch ein Zusammenhang besteht. Schon bei Homer galt in der Ilias der Thraker als außergewöhnlicher Meister der Metallverarbeitung. Gold und Silber gibt es zur Genüge in den Flüssen Thrakiens, aber schon früh wurde Gold aus Siebenbürgen und Silber aus Kleinasien eingeführt. Die Thraker seien vernarrt in Waffen und Pferde berichtet Homer. Hell wie die Sonne sollen sie wegen ihres reichen Schmuckes auf dem Schlachtfelde erstrahlt sein. Sie kämpften auf der Seite Trojas und tatsächlich sind Handelsbeziehungen mit Troja bezeugt. Trinkgefässe und andere thrakische Gegenstände gehören zu den Funden am Tepe Hissarlik.
Goldschatz der Thraker
Im August 2005 informierte das Historische Nationalmuseum in Sofia, dass bulgarische Archäologen einen 2400 Jahre alten Schatz mit über 15'000 Goldobjekten aus Thraker-Zeit geborgen haben, in Bedeutung einzig vergleichbar mit dem Schatz des Priamos, dem legendären Goldfund aus dem alten Troja. Die Archäologen waren am 23. Juli auf den Schatz gestossen, als sie in der Nähe des Dorfes Zlatinitsa, etwa 300 km östlich der bulgarischen Hauptstadt gruben. Die zufällige Begegnung der Wissenschaftler mit einer Bauersfrau war ausschlaggebend. Diese trug ein auffälliges Schmuckstück aus kleinen goldenen Ringen, welche ihr Mann zuvor auf den Feldern gefunden und zu einer Kette verarbeitet hatte.
Die Forscher fanden u.a. eine goldene Krone, goldene Ringe, silberne Opferbecher sowie Teile von Rüstungen und Pferdegeschirr. Aufgrund der Grabbeigaben ist es wahrscheinlich, dass es sich um ein Königsgrab handelt. Die Leiche selber lag in einer großen holzgetäfelten Grube, zusammen mit zwei Pferden und einem Hund. Das Grab, bzw. die Beisetzung, konnte dank beigelegter griechischer Keramik genau auf die Zeit um 360 bis 370 vor Christus datiert werden.
Nach einer ersten Theorie könnte das gefundende Grab die Ruhestätte des thrakischen Herrschers Seutus sein, dessen Schreckensherrschaft vom griechischen Chronisten Xenophontes beschrieben worden ist. Seutus hatte sich vor 2500 Jahres selbst zum König gekrönt und die thrakischen Stämme mithilfe von griechischen Söldnern unterdrückt.
Die Ausgräberin und Archäologin Daniela Agre hingegen tippt auf König Kersoblept, einen Ehrenbürger und Verbündeten Athens, Herrscher über das thrakische Odrysenreich, Sohn des großen Kothys (s.o.).
Ein weiterer Schatzfund des Jahres 2005 ist über 4000 Jahre alt und ist damit tatsächlich dem Troja-Schatz zeitgenössisch. Er wurde im Sommer in Westthrakien bei dem Dorf Dabene gefunden. 15'000 Stückchen frühesten Goldes, sogar Goldpulver fanden die Ausgräber. Aus dieser frühen Zeit ein äußerst seltener Fund. Es ist unklar, ob der Fund schon den Thrakern oder einer prothothrakischen Bevölkerung zuzurechnen ist.
Viehzucht
Die Thraker waren hauptsächlich Viehzüchter und lebten in den Gebirgen der Balkanhalbinsel aber auch in der Ebene, wo sie schon früh Städte gründeten. Thrakische Bezeichnungen aus der Viehzucht leben in der Bäuerlichen Kultur des Balkan bis heute fort. In der Sprache der Thraker bedeutete das Wort jog „schnittfest, dick“, und das Wort urt „Milch“. Daraus entstand das Wort Joghurt. Nachweislich trugen die Thraker (6. bis 4. Jhd v.Chr.) um den Gürtel einen länglichen Sack aus Lammfell - gefüllt mit Milch. Durch die Körpertemperatur und die Mikroflora im Lammsack kam es zur Milchsäuregärung. Solche Lammsäcke mit Milch banden sie auch um den Körper der Pferde.
Die Thraker bei den Griechen
Trinkfest seien die Thraker und raubeinige Haudegen, so werden sie bei den Alten Griechen beschrieben. Agamemnon trank nach Homer schweren Thrakischen Wein. Und schon Archilochos verwünschte einen Freund "Schiffbruch soll er erleiden und in Salmydessa sollen ihn die Thraker holen...mit struppigem Schopf". Im 7. Jahrhundert begannen die Griechen die westliche Schwarzmeerküste zu besiedeln, die von Thrakern bewohnt war. "Er trinkt wie ein Thraker" war ein beliebter abfälliger Spruch. So galten den Griechen auch die Götter Bacchus und Dionysos als thrakisch. Singen und tanzen, sowie Instrumental-Musik und Lyrik galten als Domäne der Thraker. Zahlreiche Mythen der Griechen ranken sich um die Thraker oder sind thrakischen Ursprungs.
Thrakische Mythologie
- Am Hebros-Fluss, an den Ausläufen des Rhodopengebirges soll es einen mythischen Kampf von Hera (Verkörperung der Rhodopen) und Zeus (Verkörperung des Balkangebirges) gegeben haben. Hier liegt aber auch der Ursprung des thrakischen Fruchtbarkeitskultes (orphischer Kult).
- Als Gottheit der Jagd und der Fruchtbarkeit verehrte das Thrakische Volk die Große Mutter und ihren jungfräulich geborenen Sohn. Beide sind unter verschiedenen Namen bekannt, so auch in Phrygien.
- Artemis, auch Bendis oder Axieros, auch Semele (trak. Zemelos = Erde) die große Muttergottheit, Göttin der Jagd und Fruchtbarkeit und Mutter der Natur (in Phrygien Kybele).
- Dionysos, Sohn der Artemis, war bei den Griechen ebenfalls sehr beliebt, wegen der mit ihm verbundenen orgiastischen Kulte. Dabei wurde rohes Fleisch verzehrt, um sich den Gott einzuverleiben, und viel Wein wurde rituell getrunken (in Phrygien Sabazios).
- Orpheus, er galt ebenfalls als Sohn der Bendis und gilt als Mythischer König aus dem Rhodopengebirge Thrakiens. Orpheus wird von der Wissenschaft als historische Figur gewertet. Er war möglicherweise ein Reformer des Dionysos-Kultes. Sein Mythos verkörperte die Unsterblichkeit der Seele und vereinte starke orientalische Einflüsse mit den thrakischen Wurzeln. Die Griechen schrieben ihm die Erfindung der Musik und des Tanzes zu. Sein Mythos von der Liebe zur Nymphe Eurydice ist mit der Unterwelt dem Hades verbunden. Mit seinem Gesang und dem Lyra-Spiel betört er Götter, Menschen und sogar die Tiere. Nach dem von den Griechen überlieferten Mythos warfen die Mänaden den Kopf des Orpheus in den Hebrus, der dann, immer noch singend, zur Insel Lesbos getrieben sein soll. Ovid berichtet, dass Orpheus, stets von einer Schar Nymphen begleitet von thrakischen Frauen zerfleischt wird.
- Kadmilos, Vegetationsgott auf Samothrake.
- Eurydike, auch Agriope, oder Argiope, Thrakische Baumnymphe.
- Phyllis die Tochter des thrakischen Königs Sithon. Sie gab sich aus Gram über die lange Abwesenheit ihres Geliebten Demophon den Tod und wurde in einen blattlosen Mandelbaum verwandelt, der, von Demophon dann umarmt, Blätter trieb.
- Der Thrakische König Polymnestor tötete aus Habgier nach dem Untergang Trojas Polydoros, den reichbeschenkten Sohn Priamos und warf seinen Leichnam ins Meer. Hekabe, seine Mutter fischt ihn heraus, blendete aus Rache Polymnestor und tötet dessen Kinder.
- Auch die Lapithen von Larissa, die den legendäre Kampf mit den Kentauren führten, haben vermutlich thrakische Wurzeln. So gilt Butes der Vater der Hippodameia als König der Thraker. Die Lapithen gelten als Abkömmlinge des Apollon.
Zahlreiche Mythen der Griechen um Herakles sind mit den Thrakern verbunden oder ranken sich um die mythischen Könige Kadmos, Lykurgos, Diomedes und Orpheus.
In hellenistischer Zeit wurde noch ein thrakischer Heros als Reiterkrieger verehrt, (siehe auch Reiter von Madara).
Später hatte das Christentum in Thrakien ein leichtes Spiel, da die religiösen Komponenten, Mutter, Sohn, unbefleckte Empfängnis und Abendmahl hier bereits alte Tradition hatte.
Berühmte Thraker
- Orpheus: Mythische Figur (Orpheus-Kult)
- Eumolpos: Mythische Figur (der "schön Singende"), ein in Eleusis eingewanderter Thraker, Sohn des Poseidon und der Chione, einer Tochter des Boreas, als Sänger, Krieger, Priester der Demeter
- Maron thrak. Priesterkönig des Apollon. Die thrakische Hafenstadt Ismaros ist schon bei Homer für ihren Wein berühmt. Odysseus erhält dort vom Apollonpriester Maron, Sohn des Euanthes, seinen Wein (Odyssee 9,40ff., Odyssee 9,196ff.)
- Arsinoë II.: Königin von Thrakien
- Demokrit: 460 - 370 Atomistischer Philosoph aus Abdera
- Anaxarch: Philosoph aus Abdera
- Spartakus: Römischer Gladiator und Revolutionär
- Maximinus Thrax: 235-238 Römischer Imperator
- Thrakische Magd: Eine unbekannte schlaue Frau, die in der Thales-Beschreibung des Sokrates vorkommt.
- Auch Thukydides hatte verwandschaftliche Beziehungen nach Thrakien.
==Siehe auch== Thrakien, Geschichte Griechenlands, Dunkles Zeitalter, Achäer, Mykener, Danaer, Kadmos, Lykurg, Orpheus, Pangaion, Samothrake, Theben (Griechenland)
Literatur
- Hermann Ament: Frühe Völker Europas. Thraker - Illyrer - Kelten - Germanen - Etrusker - Italiker - Griechen. Stuttgart 2003. ISBN 3806217580
- Konstantin Bosnakov: Die Thraker südlich vom Balkan in den "Geographika" Strabos. Quellenkritische Untersuchungen. Wiesbaden 2003. ISBN 3515079149
- Rudolf Echt [Hrsg.]: Die Thraker. Das goldene Reich des Orpheus. Mainz 2004. ISBN 3805333412
- Heinz Siegert: Auf den Spuren der Thraker. Wo einst Apollo lebte. Frankfurt am Main 1979. ISBN 3596264030
- Christopher Webber: The Thracians 700 BC - 46 AD. Oxford 2001. ISBN 1841763292
- Joseph Wiesner: Die Thraker. Studien zu einem versunkenen Volk des Balkanraumes. Stuttgart 1963.
- Ivan Venedikov, Todor Gerassimov: Thrakische Kunst. Seemann, Leipzig 1976.
Weblinks
- Ausstellung "Die Thraker, 23. Juli - 28. November 2004", PDF
- Die Thraker Goldenes Reich des Orpheus
- Projekt Thraker/Peltast Thraker und thrakische Bewaffnung auf Porta praehistorica et antiqua.
- Wortdeutungen Thraker, Thynen