Competition Pro
Überblick
Der Competition Pro ist ein beliebter digitaler Joystick für klassische Computersysteme wie C64 und Amiga von Commodore oder die Geräte Atari. Für PC gibt es heute auch eine USB-Variante. „Competition“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Wettkampf“, der Competition Pro ist also ein Wettkampfjoystick in der „Pro“-Ausführung (professionell), was suggeriert, dass es auch normale Versionen gibt. Die Pro-Variante war jedoch bei ihrer Markteinführung als einzige erhältlich und verfügte noch über konventionelle Kontakte für Feuertasten und Richtungsangaben. Zu seinem Ruhm kam er durch die bei späteren Versionen verwendeten Mikroschalter, die ihn extrem robust und damit wahrlich Wettkampftauglich machten.
Konstruktion
Der Competition Pro hat ein stabiles Gehäuse, in welchem bei den ersten Modellen noch Metallplättchenkontakte über den Stick betätigt wurden. Die Feuertasten waren Metallzungenkontakte. Die Nullstellung des Sticks wurde über eine dicke Gummischeibe im Hals des Gehäuses gelöst. Die Technik dieses Ur-Modells war noch sehr anfällig, denn oft brachen die Metallzungen der Feuertasten ab, oder die Metallplättchen gaben keinen präzisen Kontakt mehr. Ein entscheidender Vorteil der Metallzungen gegenüber den späteren Varianten mit Mikroschaltern war jedoch, dass diese wesentlich leichter und schneller zu bedienen waren und somit eine höhere Feuergeschwindigkeit erreicht wurde. Auch war es möglich, durch manuellen Eingriff den Abstand der Zungen zueinander durch biegen zu verringen und somit die Feuergeschwindigkeit noch zusätzlich zu erhöhen.
Die letzten Varianten wurden weitgehend verbessert. Die Kontakte und die Feuertasten waren nun über Mikroschalter gesteuert und zur Zentrierung wurde eine große Stahlfeder eingesetzt. Ebenfalls war in späteren Varianten ein Schalter für Dauerfeuer vorhanden. Dieser Competition Pro gilt als der robusteste und präziseste je gebaute Joystick für Computerspieler.
Joystick-Killer wie das Spiel Decathlon für den C64 konnten ihm nichts anhaben. Im Gegenteil: mit dem Competition Pro erreichte man wieder neue Highscores.
Der Competition Pro ist wartungsfreundlich, da alle wichtigen Teile verschraubt sind. Die Mikroschalter sind zum Beispiel im Elektronik-Fachhandel als Standardbauteile erhältlich.
Designvarianten

Vom Competition Pro gibt es verschiedenste Ausführungen. Das Ur-Modell hat ein schwarzes Gehäuse mit rotem Steuerknüppel und ebenso roten Feuertasten. Später folgten optisch aufgewertete Versionen mit einem durchsichtigen Gehäuse und roten Bedienelementen, oder mit blau-transparentem Gehäuse und verchromten Bedienelementen. Customizer bauten aus diesen Modellen auch schon mal einen Joystick mit transparentem Gehäuse und verchromten Bedienelementen, welchen es so nie offiziell zu kaufen gab.
Es existiert auch einen Mini-Ausführung. Diese entspricht exakt dem Competition Pro, ist jedoch in der Größe um rund die Hälfte verkleinert und längst nicht so stabil wie das Original.
Die aktuell neu aufgelegte PC-Version mit USB-Anschluss kommt dagegen wieder im klassischen rot-schwarzen Design des ursprünglichen Competition Pro daher. Auffällig hier jedoch die zusätzlichen Feuertasten und der Autofeuerschalter durch durch die im Laufe der Zeit vorgenommenen technischen Veränderungen.
Funktionen
Die Funktionen sind je nach Bauart unterschiedlich. Bei jedem Modell gibt es aber vorne zwei flache Feuerknöpfe und natürlich einen Steuerknüppel. Die Feuerknöpfe haben beide die selbe Funktion, somit ist der Competition Pro für Rechts- wie für Linkshänder gleichermaßen geeignet. Die aktuellen Modelle haben noch zwei weitere, dreieckige Feuertasten (meist für Dauerfeuer sowie eine Slowmotion-Funktion). Der Competition Pro ist ein digitaler Joystick, was bedeutet, dass die Steuerbefehle für Richtungsangaben nur als Absolutwerte, also entweder vor, links, rechts, zurück oder null, bzw. in Kombinationen diagonal rechts-vor, rechts-zurück, links-zurück und links-vor ausgegeben werden. Die Funktion ist ähnlich zu sehen wie bei einem Joypad mit Steuerknüppel.
Anschluss
Der Joystick kann direkt an viele klassische Systeme mit D-Sub-Stecker angeschlossen werden, zum Beispiel sämtliche Homecomputer von Commodore (VC20, C64, C128, Amiga) und Atari (Spielkonsolen, 800XL, ST, STE und Mega ST), aber auch an Geräten von Sega, Amstrad/Schneider (Schneider CPC), Sinclair (ZX-Spectrum) oder Geräte in Microsofts MSX-Standard. Die Modelle C16/C116/Plus4 von Commodore haben eine Mini-Din Buchse zum Anschluss von Joysticks. Über einen Adapter auf D-Sub kann man den Competition Pro jedoch auch hieran benutzen, da nur die Steckerform abweicht.
Die aktuelle PC-Version wird zeitgemäß an der USB-Schnittstelle angeschlossen. Davor existierten auch Versionen mit einem 15-poligen Gameport-Anschluss.
Anschlussbelegung D-Sub-Version
Pin | Funktion |
---|---|
1 | vor |
2 | zurück |
3 | links |
4 | rechts |
5 | NC |
6 | Feuer |
7 | NC |
8 | GND |
9 | NC |
Als Anschluss wird eine 9-polige D-Sub-Buchse verwendet. Diese Steckerform wurde bereits 1977 mit genau dieser Belegung von Atari für das Video Computer System (VCS, später Atari 2600) verwendet und gilt seitdem als ein Quasi-Standard.
Für die Signalisierung der Richtungsanweisungen an den Rechner wird die jeweilige Steuerleitung der entsprechenden Richtung auf Masse (GND) an Pin 8 gelegt. So ergeben sich auch die Diagonalrichtungen, wenn man zum Beispiel „vor“ und „rechts“ gemeinsam auf Masse legt. Widersprüchliche Richtungsangaben, wie zum Beispiel „vor“ und „zurück“ gleichzeitig, sind zwar bei keinem Joystick möglich, jedoch zumondest theoretisch mit einem Keypad. Solche Kombinationen werden von den verschiedenen Rechnersystemen allerdings recht unterschiedlich verarbeitet.
Sonstiges
Im Handel erhältlich ist nur noch die USB-Variante des Joysticks. Mittlerweile gibt es Umbauanleitungen, mit denen man die USB-Variante wieder zu den alten Computermodellen kompatibel machen kann. Die Originalausführung mit 9-pol Anschluss ist aber leicht bei Onlineauktionshäusen zu finden.