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Pferde

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Pferde
Pferde
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Vorlage:Classis: Säugetiere (Mammalia)
Vorlage:Subclassis: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Vorlage:Familia: Pferde (Equidae)
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Wissenschaftlicher Name
Equus
Linnaeus, 1758
Arten:

Die Pferde bilden eine Familie der Unpaarhufer (Perissodactyla), die nur eine Gattung

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Equus umfasst. Zu den Pferden gehören die Tiere, die der Volksmund als Pferde, Esel und Zebras kennt. Die Einteilung in Arten ist bis heute durchaus umstritten, einzig unstreitig ist, dass die drei Zebra-Arten untereinander nicht näher als mit den anderen Arten der Familie verwandt sind.

Stammesgeschichte

Die Entwicklung der Pferde ist durch Fossilien gut dokumentiert und zeigt wie aus dem hundegroßen, laubfressenden Waldbewohner Propalaeotherium, das noch mehrere Zehen hatte, über einen Zeitraum von 50 Millionen Jahren ein grasfressender, pferdegroßer Bewohner offener Landschaften wurde, der nur noch auf der Spitze einer Zehe läuft. Die Entwicklung fand hauptsächlich in Nordamerika statt, aber immer wieder erreichten Entwicklungslinien auch die Alte Welt.

Die Evolution der Pferde erfolgte über viele Zwischenstufen, die in Nordamerika besonders gut durch Fossilfunde belegt sind. Sie ist daher ein Paradebeispiel für den graduellen evolutionären Wandel.

Die Entwicklung der Pferde begann im Eozän, also vor 55 Millionen Jahren. Zu jener Zeit lebte der Vorfahre aller Pferde, das Hyracotherium (früher auch Eohippus genannt) - ein kleines Waldtier mit einer Schulterhöhe von nur ca. 50 cm, das mit seinen kleinen, vierhöckerigen Backenzähnen Blätter und Früchte zerkaute. Hyracotherium ähnelte keineswegs einem heutigen Pferd. Das Tier besaß einen gewölbten Rücken, einen kurzen Hals, eine kurze Schnauze, noch recht kurze Beine und einen langen Schwanz. Mit anderen Worten: Es war nicht viel größer als ein Fuchs oder ein Reh. Es ging auf Pfoten wie ein Hund, hatte aber schon kleine Hufe an jeder der 4 Vorderzehen und 3 Hinterzehen. Sein Schädel und sein Gehirn waren relativ klein.

Vor ca. 50 Millionen Jahren erfolgte ein langsamer Übergang vom Hyracotherium zum Orohippus. Es veränderten sich die Zehen und die Zähne. Orohippus bevorzugte festere Pflanzenkost. Aus Orohippus entstand vor ca. 47 Millionen Jahren Epihippus. Die Zähne wurden fester.

Zwischenzeitlich veränderte sich das Klima grundlegend. In Nordamerika wurde es trockener, die Wälder schrumpften und offene Graslandschaften entstanden. Dies hatte einen bedeutsamen Trend in der Pferdeevolution zur Folge. Die Pferde mussten sich nach und nach an die neuen Bedingungen einer Steppenlandschaft anpassen. Sie wurden größer, um sich in der freien Landschaft schneller fortbewegen zu können, und entwickelten, weil sie ihre Ernährung allmählich von der Laubnahrung auf Grasfutter umstellten, wurzellose hochkronige und damit widerstandsfähigere Zähne.

Mesohippus

Vor ca. 40 Millionen Jahren bildete sich die Gattung Mesohippus heraus. Dieses Pferd besaß eine Schulterhöhe von ca. 60 cm. Der Rücken war nicht mehr so gekrümmt wie bei seinen Vorfahren, und die Beine, der Hals und der Gesichtsschädel waren länger. Mesohippus hatte hinten und vorne 3 Zehen, vorne allerdings zusätzlich noch eine rudimentäre 4. Zehe. Das Tier lief wie seine Vorläufer immer noch auf Pfoten.

Vor ca. 35 Millionen Jahren entwickelte sich die Gattung Miohippus. Dieses Pferd war schon wesentlich größer als Mesohippus und besaß einen etwas längeren Schädel.

Vor rund 24 Millionen Jahren spaltete sich die Pferdefamilie in mehrere Linien auf, von denen einige ausstarben. Die erfolgreichste dieser Linien stellte sich endgültig von Laub- auf Grasfutter um. Weil das harte Gras aufgrund seines hohen Kieselsäuregehalts in Form eingelagerter Opalphytolithe die Zähne schnell abnutzt, entwickelten die Pferde nun harte, hochkronige Zähne mit Schmelzfalten auf der Kaufläche. Als Steppentiere wurden diese Pferde zu schnellen Läufern mit langen Beinen und standen überwiegend auf ihren Zehenspitzen.

Vor ca. 23 Millionen Jahren tauchte die Gattung Parahippus auf. Das Tier besaß noch drei Zehen, hatte aber längere Zähne als seine Vorfahren. Aus ihm entwickelte sich vor ca. 18 Millionen Jahren Merychippus. Dieses Pferd war ca. 1 m hoch. Der Gesichtschädel ähnelte schon dem eines modernen Pferdes, und das Gehirn wurde deutlich größer. Auch Merychippus besaß noch drei Zehen, doch stand das Tier schon völlig auf den Zehenspitzen. Die Zähne hatten hohe Furchen mit einer dicken Zahnschmelzschicht.

Merychippus entwickelte sich zu einer Vielzahl verschiedener Arten weiter, darunter die Vertreter der echten Pferde, bei denen die seitlichen Zehen langsam verschwanden. Vor ca. 15 Millionen Jahren entstand Pliohippus als dreizehiges Pferd. Es sah den modernen Pferden schon sehr ähnlich und verlor im Laufe der Evolution seine seitlichen Zehen. Aus einzehigen Pferden wie Dinohippus entwickelten sich dann vor ca. 4 Millionen Jahren die modernen Pferde der Gattung Equus.

In Nordamerika starben die Pferde vor einigen tausend Jahren aus, bis sie durch die europäische Kolonisierung im 16. Jahrhundert in Form des Hauspferdes und des Hausesels wieder auf das amerikanische Festland kamen und dort zum Teil wieder verwilderten; sie wurden dann Mustang genannt. Ebenfalls durch den Menschen kamen Pferd und Hausesel nach Australien, wo sie wiederum verwilderten.

Das weibliche Pferd nennt man Stute. Das männliche Pferd heißt entweder Hengst oder, falls es kastriert (gelegt) ist, Wallach. Jungtiere werden Fohlen oder Füllen genannt; Jährling ist die Bezeichnung für das einjährige Pferd.

Systematik

Przewalski-Pferde im Schneetreiben

In der hier verwendeten Einteilung gibt es folgende Arten:

Es gibt bei der Klassifizierung der Pferde zahlreiche abweichende Auffassungen:

  • Afrikanischer und Asiatischer Esel werden einer Gattung Asinus zugeordnet, die übrigen Arten der Gattung Equus; dies basiert auf Vermutungen, dass sich die Linien bereits im Pliozän getrennt haben.
  • Przewalski-Pferd und Hauspferd werden wegen der unterschiedlichen Chromosomenzahl manchmal als zwei verschiedene Arten angesehen, oft aber auch beide zu einer gemeinsamen Art Equus caballus gerechnet. Das Przewalski-Pferd wird manchmal auch mit der Bezeichnung Equus ferus benannt.
  • Der Asiatische Esel wird in eine Reihe von Unterarten aufgespalten, die von manchen Zoologen als eigenständige Arten angesehen werden. Demnach findet man je nach Lehrmeinung ein, zwei, drei oder gar bis zu sieben Arten Asiatischer Esel.
  • Manche Zoologen unterteilen das Steppenzebra in zwei Arten Equus burchelli für das eigentliche Steppenzebra und Equus quagga für das Quagga, das in der obigen Klassifikation nur eine Unterart des Steppenzebras war.

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