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Wischnjowka (Kaliningrad, Gurjewsk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Siedlung
Wischnjowka/Blöstau
Вишнёвка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1363
Frühere Namen Bolestow (vor 1500),
Plesten (um 1539),
Plestaw (nach 1542),
Blestau (nach 1564),
Bloestau (nach 1820),
Blöstau (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238321
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 810 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 20° 41′ OKoordinaten: 54° 49′ 13″ N, 20° 41′ 0″ O
Wischnjowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Wischnjowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wischnjowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Wischnjowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Wischnjowka (russisch Вишнёвка, deutsch Blöstau, litauisch Blestava) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Dobrinskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Dobrino (Nautzken)) im Rajon Gurjewsk (Kreis Neuhausen).

Geographische Lage

Wischnjowka liegt 18 Kilometer nordöstlich von Kaliningrad (Königsberg) und westlich einer Nebenstraße, die bei Konstantinowka (Konradswalde) von der russischen Fernstraße A 190 (ehemalige deutsche Reichsstraße 126) abzweigt und in nördliche Richtung führt. Die nächste Bahnstation ist Bajewka (Kuikeim) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte

Das einst Blöstau[1] genannte Gutsdorf wurde 1363 gegründet. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Kuggen[2] (heute russisch: Perwomaiskoje) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen) – 1939 bis 1945 Landkreis Samland – im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. 1895 zählte das kleine Dorf 26 Einwohner[3]. Zehn Jahre später gab Blöstau seine Eigenständigkeit auf wurde in die Landgemeinde Molsehnen (russisch: Kosmodemjanskoje) eingemeindet.

Im Jahre 1945 kam Blöstau mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt die russische Bezeichnung „Wischnjowka“. Von 1946 bis 2008 war der Ort in den Kosmodemjanski selski sowjet (Dorfsowjet Kosmodemjanskoje (Molsehnen)) eingegliedert und ist heute aufgrund einer umfassenden Struktur- und Verwaltungsreform[4] eine als „Sieldung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Dobrinskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Dobrino (Nautzken)) im Rajon Gurjewsk.

Kirche

Blöstau war mit seinen fast ausnahmslos evangelischen Einwohnern vor 1945 in das Kirchspiel Jaroslawskoje (Schönwalde) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Wischnjowka im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Marschalskoje (Gallgarben), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[5] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Predigerseminar der Bekennenden Kirche

Die sich „Bekennende Kirche“ nennende Opoositionsbewegung gegen die von den Deutschen Christen beeinflusste Deutsche Evangelische Kirche unterhielt in Blöstau von 1935 bis 1937 in illegales Predigerseminar, das wie auch das in Jordan (Neumark) von dem vorher in Riga tätigen Theologen Hans Joachim Iwand (1899–1960) bis zum staatlichen Verbot geleitet wurde.

Verweise

Einzelnachweise

  1. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Blöstau
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kuggen/Poggenpfuhl
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 254 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad