Sertralin

Sertralin ((1S,4S)-4-(3,4-Dichlorphenyl)- 1,2,3,4-tetrahydro- N-methyl-1-naphthylamin) ist ein neueres Antidepressivum aus der Gruppe der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), das bei Depressionen, Angststörungen und Zwangsstörungen eingesetzt wird.
Pharmakologie
Wirkmechanismus
Sertralin ist ein Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, der zu einer Erhöhung der Konzentration von Serotonin im synaptischen Spalt im Zentralnervensystem führt. Nach einer Phase der Modulation der Serotonin-Rezeptoren kann eine antriebssteigernde und eine stimmungsaufhellende Wirkung beobachtet werden.
Nebenwirkungen
Relativ häufig können unter Sertralin zentralnervöse Störungen, wie Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und Schwindel, Störungen des Magen-Darm-Systems, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sowie Störungen des vegetativen Nervensystems, wie Mundtrockenheit, beobachtet werden. Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem wurdem im Vergleich zu Tricyclischen Antidepressiva nur selten beobachtet.
Wechselwirkungen
Der Abbau des durch das Sertralin erhöht vorhandenen Serotonins im Organismus wird durch Antidepressiva der Gruppe der MAO-Hemmer gehemmt, so dass es zu einer Kumulation von Serotonin im Körper kommt, was zu einem Serotonin-Syndrom führen kann. Sertralin seinerseits kann die Wirkung des Antipsychotikums Pimozid verstärken. Eine gleichzeitige Einnahme von Sertralin und Pimozid ist auf Grund dessen geringer therapeutischen Breite kontraindiziert. Auf den Konsum von Alkohol sollte während der Therapie verzichtet werden.
Sertralin ist in Deutschland unter den Handelsnamen Zoloft®, Gladem® und unter generischer Bezeichnung erhältlich. Es unterliegt der ärztlichen Verschreibungspflicht.