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Deutscher Fernsehfunk

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Der Deutsche Fernsehfunk (DFF), von 1972-1990 Fernsehen der DDR (DDR-FS), war bis zur Wende das staatliche Fernsehen der DDR.

Geschichte

1950 bis 1956 – Vom Fernsehzentrum zum DFF

Wegbereiter des "Ost-Fernsehens" war Hans Mahle (gest. 1999). Unter seiner Rundfunk-Generalintendanz erfolgte am 11. Juni 1950 der erste Spatenstich für das Fernsehzentrum Berlin (FZ) in Berlin-Adlershof. Am 20. Dezember 1951 begannen die ersten Sende- und Empfangsversuche – jedoch nur für Techniker und Fachleute, weil die ersten öffentlichen Fernsehgeräte erst ab dem 29. Juli 1952 aufgestellt wurden. Ein erster kleiner Bildsender wurde im Februar 1952 in Berlin-Mitte auf dem alten Stadthaus installiert und am 3. Juni per Richtfunk mit Adlershof verbunden. Im August 1952 wurde der Rheinländer Hermann Zilles Intendant des Fernsehzentrums.

Der Nordwestdeutsche Rundfunk NWDR hatte bereits ab Juli 1950 erste Fernsehbilder nach dem Krieg auf deutschem Boden ausgestrahlt. Für Weihnachten 1952 wurde der Start des regulären Fernsehprogramms aus einem alten Hochbunker in Hamburg angekündigt und verwirklicht. Der Wettlauf der Fernsehsysteme war entbrannt, das Senden zum Erhalt der auf der Genfer Wellenkonferenz zugeteilten Frequenzen war unbedingt notwendig geworden - auch wenn es kaum Zuschauer gab. In der DDR wurden erste Fernseh-Rundfunkempfänger ab dem 16. November 1952 verkauft. Das Gerät Leningrad kostete anfangs 3.500 DDR-Mark.

Ab dem 21. Dezember 1952 – dem Geburtstag von Josef Stalin – startete das "öffentliche Versuchsprogramm" mit zwei Stunden Sendezeit täglich und dem Brandenburger Tor als Logo. Ansagerin Margit Schaumäker begrüßte um 20 Uhr die Zuschauer. Es folgten Grußworte der Fernsehintendanz und schließlich die Aktuelle Kamera mit Sprecher Herbert Köfer. Die ältesten deutschen Fernsehnachrichten blieben bis zum 14. Dezember 1990. Allerdings war die AK der frühen Jahre noch kein SED-Sprachrohr, da das Fernsehen noch kein Massenmedium war – und somit für die Partei noch uninteressant, weil "ungefährlich" und alles andere als tagesaktuell. Immerhin hatten Tagesschau und AK eines gemeinsam: Sie liefen den Wochenschauen später den Rang ab. Noch sorgte die DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge für die "richtige" Information – auch am 17. Juni 1953, dem Arbeiteraufstand in der DDR. In den Nachwehen musste Intendant Zilles gehen. Nachfolger wurde im Sommer 1954 bis zur Wende Heinz Adameck.

Das Programm eines Senders kann noch so gut sein – es nützt nichts, wenn man es nicht empfangen kann. So wurde das Sendernetz rasch ausgebaut: 1953 Berlin-Grünau, 1954 Berlin-Müggelberg, Dresden, 1955 Berlin-Mitte, Brocken, Inselsberg (Brocken und Inselsberg strahlten auch weit nach West-Deutschland), Helpterberg, Marlow, Chemnitz und 1956 Berlin-Köpenick.

Technik und Fernsehstudios wurden ebenfalls zügig erweitert. Im Sommer 1953 wurde das Studio I auf dem Gelände von Berlin-Adlershof eröffnet. 1955 gab es einen ersten Übertragungswagen und ein drittes Sendestudio.

1956 bis 1972 – Vom DFF zum DDR-Fernsehen

Sendestunden pro Jahr

Am 2. Januar 1956 endete das "offizielle Versuchsprogramm" des Fernsehzentrums Berlin. Am 3. Januar begann der Deutsche Fernsehfunk (DFF) sein Programm. Der Sender hieß bewusst nicht Fernsehen der DDR. Der DFF wollte Fernsehen für ganz Deutschland sein. Trotz grenznaher Sender war es dem DFF aber nicht möglich, die ganze Bundesrepublik zu versorgen, während die ARD "Außer Raum Dresden" - das sogenannte "Tal der Ahnungslosen" später fast die ganze DDR erreichte.

Ende 1958 waren über 300.000 Fernsehgeräte in der DDR angemeldet. Ab dem 7. Oktober 1958 wurde das Vormittagsprogramm eingeführt: Wir wiederholen für Spätarbeiter. Einen Tag später folgte Das Sandmännchen. Der Abendgruß vom Fernsehfunk hat die Abwicklung 1991 überstanden, auch wenn der Name Fernsehfunk im Sandmann-Lied nicht mehr zu hören ist.

Reguläre Farbfernsehsendungen gab es seit dem 7. Oktober 1969, dem 20. Jahrestag der Gründung der DDR. Die Farbcodierung fand in SECAM statt, bewusst abweichend vom bundesdeutschen PAL-System. Findige Techniker fanden jedoch schnell Möglichkeiten, die DDR-Geräte mittels aus der BRD beschaffter PAL-Module umzurüsten. Am 3. Oktober 1969 begann auch die Ausstrahlung auf dem zweiten Sender, DFF 2. Nicht zuletzt auch dadurch nahm die Anzahl der produzierten Sendestunden sprunghaft zu. Nachfolgend eine Übersicht und Grafik dazu.

Jahr 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1988 1989
Sendestunden/Jahr 786 3.007 3.774 6.028 6.851 7.704 8.265 9.194 8.900
Durchschn. Sendestunden/Woche 15 58 73 116 132 148 159 177 171

1972 bis 1989 – Fernsehen der DDR

Am 11. Februar 1972 wurde der DFF umbenannt und hieß fortan Fernsehen der DDR. Der alte Name überdauerte lediglich in Abspännen, bei Zitaten und beim Sandmännchen im Abendgruß vom Fernsehfunk.

Am 4. März 1990 wurde aus den Programmen DDR 1 und DDR 2 wieder DFF 1 und DFF 2.

1989 bis 1990 – Wendezeit

1989 wurde das Jugendprogramm Elf99 gestartet (die damalige Postleitzahl des Senders in Berlin-Adlershof). Die SED wollte damit mehr junge Zuschauerschaft an die DDR-Programme binden, die sich an den Westmedien orientierten.

In der Phase des politischen Umbruchs im Herbst 1989 begann sich auch das DDR-Fernsehen langsam von der Kontrolle des Staates zu lösen. Wurden Anfangs die Massenflucht und Proteste kaum in den politischen Sendungen erwähnt, änderte sich das Ende Oktober 1989 schlagartig. Am 18. Oktober 1989 traten Erich Honecker und andere Mitglieder des Macht ausübenden Politbüros des Zentralkomitees der SED zurück. Unmmittelbar danach reformierten Rundfunk und Fernsehen ihre Programme. Am 30. Oktober 1989 wurde die Propagandasendung Der schwarze Kanal eingestellt. Von nun an sollte Klartext gesprochen werden. Die Mitarbeiter dieser neuen Magazinsendung hatten die Absetzung des schwarzen Kanals und von Karl-Eduard von Schnitzler erzwungen. Die neue Ausgabe AK Zwo der Nachrichtensendung Aktuelle Kamera begann mit der Ausstrahlung. Diese Sendung wurde wenig später bei Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 aus aktuellem Anlass auch von 3sat übernommen. Später im Februar 1990 wurde der DFF Mitglied von 3sat. Es begann eine Zeit, in der eine Vielzahl an Programmen neu entwickelt und gestartet wurden. Darunter Programme mit Zuschauerbeteiligung per Telefon, wie die kontroverse Gesprächssendung Donnerstag Gespräch, die Anfangs noch aufmerksam vom noch intakten DDR-Geheimdienst Stasi im Studio beobachtet wurde.

Das "Fernsehen der DDR" wurde im Februar 1990 per Medienbeschluss der DDR-Volkskammer zu einer politisch unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt erklärt. Das DDR-Mediengesetz vom September 1990 bestätigte diesen Status.

Mitte 1990 zeichnete sich ab, dass die 1952 aufgelösten Länder wieder eingeführt werden und Fernsehen und Rundfunk gestalteten die Berichterstattung zunehmend regionaler. Diese wurden in den existierenden Studios produziert. Für Thüringen wurde ein neues in Gera eingerichtet. Die Sendung für das Land Brandenburg wurde in Berlin-Adlershof hergestellt. Regionale Korrespondentenbüros entstanden in Erfurt, Potsdam, Schwerin, Leipzig, Magdeburg und Cottbus. Die Studios waren weder rechtlich noch finanziell eigenständig. Am 13. August 1990 begann der DFF mit der Ausstrahlung täglicher Landesprogramme. Zunächst sendete jede Landessendung an einem Tag in der Woche, später täglich mit Hilfe einer Auseinanderschaltung.

1990 bis 1991 – Die Abschaltung

Mit Inkrafttreten des Einigungsvertrages am 3. Oktober 1990 verlor der DFF seine öffentlich-rechtliche Eigenständigkeit wieder und wurde zusammen mit dem Rundfunk der DDR und der Sende- und Studiotechnik der Deutschen Post als sogenannte staatsunabhängige, rechtsfähige Einrichtung weitergeführt. Der Artikel 36 des Einigungsvertrages legt dabei außerdem fest, dass die Einrichtung mit sämtlichem Programmmaterial, Liegenschaften, Mitarbeitern und sonstigem Eigentum bis spätestens 31. Dezember 1991 aufgelöst sein muss. Rudolf H. Mühlfenzl (CSU) wurde als Rundfunkbeauftragter bestimmt, der die Leitung und folglich auch die Abwicklung übernahm.

Das erste Programm der ARD übernahm die Sendekanäle von DFF 1 am 15. Dezember 1990. Der DFF nutzte von nun an die Senderkette von DFF 2 zur Verbreitung des Programmes DFF Länderkette. In der Zeit von 17:25 Uhr und 20 Uhr strahlten die ARD-Anstalten damals noch in ihrem ersten Programm ein regional auseinandergeschaltetes Programm aus, dass aus regionalen Informationen und Fernsehserien bestand. Da in den ostdeutschen Bundesländern noch keine ARD-Anstalten existierten, sendeten die regionalen Landessender der Einrichtung auf den alten Kanälen von DFF 1 regionale Sendungen.

Am 31. Dezember 1991 wurde der Sendebetrieb eingestellt.

Rundfunkgebühren für Radio und Fernsehen gab es auch in der ehemaligen DDR, sie betrugen zuletzt 10,05 DDR-Mark im Monat. Das Gebührenaufkommen des DFF lag im Jahr 1991 leicht über dem Gebührenvolumen des WDR.

Die Erben

Die Auflösung der Einrichtung wurde bis zum Ende kontrovers diskutiert. Nicht nur deren Mitarbeiter wünschten sich den Erhalt der Sender, sondern auch viele Zuschauer wollten die Programme nicht missen. Nicht nur Unterhaltungs- und Ratgebersendungen waren beliebt sondern seit der Wende auch politische Sendungen. Die Idee, Rundfunk und Fernsehen in einer neuen ARD-Anstalt für die neuen Bundesländer mit der DFF Länderkette als drittes Fernsehprogramm weiterzuführen, wurde von den ostdeutschen Bundesländern beim Aufbau neuer öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten nicht aufgegriffen. Stattdessen wurde nach Jahren zentralisierter Medienpolitik eine Dezentralisierung der Medienstandorte umgesetzt.

Sehr früh einigten sich die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und gründeten am 31. Mai 1991 den Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) mit Sitz in Leipzig. Für den Nordosten Deutschlands wurden verschiedene Konstellationen diskutiert, wie z.B. die Gründung einer Nordostdeutschen Rundfunkanstalt (NORA) zwischen den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern oder einer gemeinsamen Anstalt für Berlin und Brandenburg. Es konnte jedoch keine Einigung erzielt werden, sodass Mecklenburg-Vorpommern dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) beitrat, der Sender Freies Berlin (SFB) von nun an für das gesamte Berlin sendete und im Land Brandenburg am 12. Oktober 1991 der Ostdeutsche Rundfunk (ODR) gegründet wurde. Dieser wurde ca. zwei Wochen vor Sendebeginn in Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB) umbenannt. Die neuen Anstalten nahmen am 1. Januar 1992 unmittelbar nach Sendeschluß des DFF den Sendebetrieb auf.

Der Besitz wurde z.T. von diesen Anstalten übernommen. Es wurde erwogen, das Programmvermögen an die Kirch-Gruppe zuveräußern. Letztlich übernahm jedoch das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) Wiesbaden den Bestand. Es richete in den Räumlichkeiten des Adlershofer Archivs einen zweiten Sitz ein. Inzwischen befindet sich das DFF-Archiv in einem neuen DRA-Gebäude in Potsdam-Babelsberg. Allerdings fehlt der Zeitraum von 1952 bis 1962 – da während dieser Zeit so gut wie nicht aufgezeichnet werden konnte. Materialien dieser Zeit konnte das Müncheberg-Archiv in Schöneiche bei Berlin sichern und katalogisieren. Teile des Umfangreichen DFF-Fundus sind nun im Adlershofer Requisiten- und Kostümfundus gesichert, der auch den Film Good bye, Lenin maßgeblich mit Leihgaben unterstützte. Ein Teil der ehemals rund 10.000 Mitarbeiter konnte bei den neuen oder westdeutschen Anstalten oder auch beim Privatfunk einen Arbeitsplatz finden.

Viele der Gebäude, auch auf dem benachbarten Johannisthal-Gelände der DEFA, wurden abgerissen. Das ehemalige DFF-Verwaltungsgebäude blieb denkmalgeschützt stehen. Einige Studios und Gebäude wurden im Jahre 1994 von der neu gegründeten Studio Hamburg-Tochter Studio Berlin Adlershof übernommen die dort nun Dienstleistungen für TV- und Filmproduktionen anbietet. Einige kleine Firmen aus dem Medienbereich sind ebenfalls auf dem Gelände ansässig. Das ehemalige Gelände des DFF gehört zusammen mit dem der DEFA Johannisthal und dem der Akademie der Wissenschaften der DDR nun zum Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Adlershof.

Die Aufarbeitung der Programmgeschichte des DFF ist Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen im Rahmen des Projektes Programmgeschichte des DDR-Fernsehens komparativ, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.

Leitung

Leitungsgremium für Hörfunk und Fernsehen war seit 1952 das Staatliche Rundfunkkomitee. Am 15. September 1968 wurde ein eigenständiges Staatliches Komitee für Fernsehen gebildet. Sein letzter langjähriger Vorsitzende war Heinrich Adameck (Mitglied der Agitationskommission im ZK der SED). Die politischen Magazine und Nachrichtensendungen wurden bis Oktober 1989 sehr stark vom jeweiligen SED-ZK-Sekretär für Agitation kontrolliert und direkt beeinflusst; in den letzten Jahren der DDR war dies Joachim Herrmann.

Die Modrow-Regierung berief nach der Wende Hans Bentzien zum Intendanten. Im Juni 1990 wurde DFF-Kameramann und heutige ARD-Digitalchef Michael Albrecht zum letzten Intendanten erklärt.

Die Intendanten des DFF

Bekannte Sendungen

Politik

Regionalsendungen (August 1990 – Dezember 1991)

Magazine

  • Das Verkehrsmagazin: ab 1964 "Aus der Welt des Verkehrs", ab 1968 Verkehrsmagazin, Moderator: Walter Becker (407 Ausgaben bis zum 5. Januar 1984), später Oberstleutnant der VP Rolf-Dieter Saternus
  • Der Fernsehkoch empfiehlt mit Kurt Drummer
  • Du und dein Garten, mit Erika Krause (1968-2003/ORB)
  • Du und dein Haustier
  • HAPS (Haushalts Allerlei Praktisch Serviert) mit Elke Bendien und Bernd Freitag
  • Elternsprechstunde
  • Sie und Er und 1000 Fragen
  • Vom Scheitel bis zur Sohle, Magazin für Nähen, Stricken, Stopfen
  • Modekiste mit Monika Unferferth
  • Hobbys, Tips – so wird's gemacht – Einrichtungsmagazin
  • Von Pädagogen – für Pädagogen – Ratgebermagazin für schulische Konfliktfälle
  • Berufe im Bild – Magazin zur Berufswahl
  • Umschau – Neues aus Wissenschaft und Technik
  • AHA – Das Wissenschaftsmagazin
  • Tierparkteletreff, mit Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe
  • Treffpunkt Kino – Kinofilmvorschau
  • Verkehrskompass
  • Visite, Gesundheitsmagazin mit MR Prof. Dr. sc. med. Rudolf Arndt aus dem Studio Rostock, jetzt auf NDR Fernsehen aus Hamburg
  • Fragen Sie Prof. Kaul und Alles was Recht ist – Rechtsratgeber mit Prof. Friedrich Karl Kaul, später Dr. Friedrich Wolff

Unterhaltung

  • Achims Hitparade – Volkstümliches, mit Achim Mentzel
  • Außenseiter-Spitzenreiter – Kuriositäten, mit Hans-Joachim Wolfram
  • Blaulicht – Krimireihe
  • Bong – nationale Hitparade, mit Jürgen Karney
  • Da lacht der Bär – die erste Unterhaltungsshow in der DDR
  • Da liegt Musike drin – Musiksendung, mit Kammersänger Rainer Süß
  • Kinomusik mit Dagmar Frederic
  • Das blaue Fenster – Fernsehgeschichte und Geschichten, mit Herbert Köfer
  • Der Staatsanwalt hat das Wort – Sendereihe
  • Rumpelkammer – Ausschnitte aus alten Filmen, mit Willi Schwabe
  • Ein Kessel Buntes – zweimonatliche Unterhaltungsshow
  • Herzklopfen kostenlos – Talenteshow, mit "Heinz der Quermann"
  • Schlager einer kleinen Stadt mit Heinz-Florian Oertel
  • Oberhofer Bauernmarkt – Volksmusiksendung mit Rosemarie Ambé
  • Klock 8, achtern Strom (Hafenbar) – maritime Musiksendung mit Rica Déus und Horst Köbbert
  • Polizeiruf 110 (Krimi)
  • Porträt per Telefon – Talkshow mit Fragen vom Publikum, moderiert von Heinz Florian Oertel
  • Klönsnack Talk-Show aus Warnemünde
  • RUND (Pop-Musik-Show) mit Bodo Freudl
  • Schätzen Sie mal – Rateshow
  • Schlagerstudio mit Chris Wallasch
  • Einmal im Jahr die Schlager des Jahres präsentiert von Chris Wallasch
  • Nacht der Prominenten Fernsehstars in der Manege (jeweils 2. Weihnachtsfeiertag)
  • Tele-Lotto 5 aus 35
  • Glück muß man haben mit Wolfgang Lippert
  • Wünsch dir was mit Irmgard Düren abgelöst Anfang der siebziger Jahre durch:
  • Wunschbriefkasten, mit Gerd E. Schäfer, Uta Schorn u.a.
  • Zwischen Frühstück und Gänsebraten – Show am ersten Weihnachtsfeiertag, mit Heinz Quermann und Margot Ebert
  • SpielSpaß eine ostdeutsche Dalli-Dalli-Adaption mit Hans-Georg Ponesky
  • Showkolade Unterhaltungssendung (1987-1991), moderiert von Gunther Emmerlich mit regelmäßigen Auftritten des Kabarettisten und Schauspielers Wolfgang Stumph

Sportsendungen

  • Sport aktuell
  • Sport am Sonntag
  • Medizin nach Noten (Aerobic-Vorläufer)
  • Sport-Arena
  • Sport am Mittwoch (2.Programm)
  • Sportreporter

Kinder- und Jugendsendungen

  • Wie wär's – Hobbys und Tricks
  • Alles Trick – Trickfilme
  • Brummkreisel – Kindersendung mit Achim und "Kunibert Männchen"
  • Clown FerdinandPantomime-Geschichten
  • SpielhausPuppenspiel-Serie
  • Elf 99 – eine trendige Jugendsendung
  • Flimmerstunde(1980 bis heute beim RBB), vorher Bei Professor Flimmrich (1959-1980)
  • He, Du!
  • Hoppla
  • Mach mit – mach's nach – mach's besser – Kindersportsendung mit Adi
  • mobil – Sendung der Pionierorganisation
  • Pfiff
  • Unser Sandmännchen – eine Kindersendung zur "Guten Nacht" (Start 22.11.1959, heute durch ORB/RBB für die ARD verantwortet )
  • 1, 2, 3 Allerlei
  • Zu Besuch im Märchenland(1955-1976)
  • Flax und Krümel (1955-1970)
  • Ellentie(1983-1991)
  • Puppenfamilie: Schnatterinchen (seit 1953), Pittiplatsch (seit 1962), Fuchs & Elster (seit 1953), heute vom ORB/RBB für die ARD fortgeführt
  • Zu Besuch bei Frau Puppendoktor Pille

Schulfernsehen

Für den Unterricht in den Schulen wurden Sendungen aus folgenden Themen- bzw. Unterrichtsgebieten produziert: Chemie, ESP ("Einführung in die sozialistische Produktion"), Englisch (English for you), Geographie, Geschichte, Heimatkunde, Literatur, Physik, Staatsbürgerkunde und Russisch.

Viele Sendungen sind heute noch über das Deutsche Rundfunkarchiv, Frankfurt/Main und Potsdam-Babelsberg, zu bestellen.

Finanzierung und Werbung

Das Fernsehen wurde durch Rundfunkgebühren finanziert. Darüberhinaus wurde es von Seiten des Staates stark subventioniert. So wurden z.B. im Staatsaushalt des Jahre 1982 115,4 Millionen DDR-Mark an Einnahmen veranschlagt. Im Jahre 1983 gab es Ausgaben in Höhe von 222 Millionen DDR-Mark.

Die Rundfunkgebühr betrug 10,50 DDR-Mark für Fernseh- und Hörfunk sowie den Betrieb eines Autoradios. Einzeln hat die Gebühr für den Hörfunk 2 DDR-Mark und für ein Autoradio weitere 0,50 DDR-Mark gekostet.

1959 startete im Deutschen Fernsehfunk eine Versuchsendung »Notizen für den Einkauf«. Sie war der Vorläufer der »Tausend Tele-Tips«, die ab 1960 regelmäßig im Fernsehfunk liefen. Die Programme waren ab 1975 werbefrei. Die Gründe dafür lagen sicherlich auch in der mangelnden Konkurrenz der angebotenen Produkte untereinander.

Ab der Wendephase gab es wieder Werbung, um die in die Höhe geschossenen Kosten, die nun weitestgehend selbst zu tragen waren, zu finanzieren. Dazu wurde ein Vertrag mit dem französischen Werbevermarkter IP (Information et Publicité) mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 1991 geschlossen.

Technik

Für den Übertragungsstandard hatte die DDR sich abweichend von der im übrigen Osteuropa eingeführten Sendenorm D/K für die westeuropäische Norm B/G entschieden, um mit Westdeutschland kompatibel zu bleiben. Die Einführung des Farbfernsehens erfolgte jedoch abweichend von der BRD und im Einklang mit Osteuropa am 7. Oktober 1969 im von Frankreich entwickelten SECAM-Standard. An der grundsätzlichen Kompatibilität änderte sich dadurch jedoch nichts, gegenseitiger Empfang zumindest in schwarzweiß blieb weiterhin möglich. Mit dem Programmschluss vom 14. auf den 15. Dezember 1990, zeitgleich mit der Abschaltung des 1. Programms, wurde auf PAL umgeschaltet. Die Deutsche Bundespost ging davon aus, das weitgehend Geräte in Gebrauch waren, die beide Farbnormen empfangen konnten. Anderenfalls war ein Dekoder nötig.

Das Fernsehen der DDR führt 1983 als erste deutsche Fernsehanstalt versuchsweise, das noch heute bei ARD & ZDF übliche und von SONY entwickelte BETACAM-System für die magnetische Bildaufzeichnung ein. Es löste die elektromagnetische Aufzeichnungstechnik der Fa. BOSCH schrittweise ab. 1983 setzt das DDR-Fernsehen erstmals im deutschen Sprachraum eine Steadicam für die Live-Übertragung ein.

DDR-Fernsehprominenz heute

Literatur / Medien

Siehe auch

Rundfunk der DDR (Hörfunk), DEFA, Liste von Kulturschaffenden in der DDR